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Erfahrung mit Beziehungsängstlern

F
Ich möchte gerne mal nachfragen, ob es hier im Forum Menschen mit Erfahrung diesbezüglich gibt?
Mich würde mal interessieren,ob es diesen überhaupt möglich ist eine tiefe Liebe zu seinem Partner zu entwickeln , oder ob es immer nur an der Oberfläche bleiben kann. Wie fühlen sie,, können Sie z.b vermissen, oder in was für einem Muster denken sie? Sind sie alle so radikal gnadenlos und machen Sie sich wirklich keine Gedanken wie es dem anderen geht nachdem sie ihr typisches Fluchtverhalten vollzogen haben?
Streichen Sie Vergangenes radikal und verdrängen oder tun sie nur nach aussen so cool?

Kennen Sie Reue? Setzen Sie sich auch mal.mit sich selbst auseinander und reflektieren eventuelle Fehler?
ISorry, so viele Fragen.
Gibt es hier jemanden der Beziehungserfahrung diesbezüglich hat und mir Erfahrungen mitteilen würde?
Danke, Danke

03.08.2018 19:34 • #1


L
Zitat von Feel:
Gibt es hier jemanden der Beziehungserfahrung diesbezüglich hat und mir Erfahrungen mitteilen würde?


Ich spreche jetzt mal von diagnostizierten Beziehungsängstlern. Nicht von irgendwelchen Vermutungen, die man anstellt, wenn er/sie nicht so anspringt, wie man es gerne hätte.

Habe selbst jahrelang darunter extrem gelitten. Sprich ich wollte eine Beziehung, konnte aber keine eingehen, da ich dermaßen krassen Ängste bekam, dass ich mein normales Leben nicht mehr führen konnte.
Ich hatte dann nach einigen Monaten keine andere Wahl als die Beziehung zu beenden ohne selbst daran kaputt zu gehen.

Die Angst wird dermaßen zentral, dass da wenig Raum bleibt für Überlegungen, wie es dem anderen geht.

Allerdings haben meine Ex-Partner das mitbekommen, denen war klar, dass ich sie nicht deswegen meide, weil ich sie nicht will, sondern weil es mir extrem schlecht ging.

Habe ca. 8 Jahre gebraucht um wieder halbwegs beziehungsfähig zu werden. Mittlerweile geht es wieder einigermaßen. Mein letzter Erfolg waren 2 Jahre Beziehung. Allerdings bin ich da an einen unehrlichen Idioten geraten.
Dass die Beziehung auseinanderging lag definitiv nicht an mir.

03.08.2018 20:25 • #2


A


Erfahrung mit Beziehungsängstlern

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P
Zitat von Feel:
Ich möchte gerne mal nachfragen, ob es hier im Forum Menschen mit Erfahrung diesbezüglich gibt?
Mich würde mal interessieren,ob es diesen überhaupt möglich ist eine tiefe Liebe zu seinem Partner zu entwickeln , oder ob es immer nur an der Oberfläche bleiben kann. Wie fühlen sie,, können Sie z.b vermissen, oder in was für einem Muster denken sie? Sind sie alle so radikal gnadenlos und machen Sie sich wirklich keine Gedanken wie es dem anderen geht nachdem sie ihr typisches Fluchtverhalten vollzogen haben?
Streichen Sie Vergangenes radikal und verdrängen oder tun sie nur nach aussen so cool?

Kennen Sie Reue? Setzen Sie sich auch mal.mit sich selbst auseinander und reflektieren eventuelle Fehler?
ISorry, so viele Fragen.
Gibt es hier jemanden der Beziehungserfahrung diesbezüglich hat und mir Erfahrungen mitteilen würde?
Danke, Danke


Kommt darauf an wie reflektiert die Person jeweils ist.
Und wie resistent du gegen das Push pull bist.

Dann kann es funktionieren sofern du den Wunsch deines gegenüber nach einem langsameren Tempo akzeptieren kannst.

Zeit und Gespräche sind der Schlüssel.
Und ja sie können lieben und vermissen.

Sehr sogar!

03.08.2018 20:30 • x 2 #3


B
Hey

Also ich befinde mich gerade in so einer Situation und hab mich in letzter Zeit zu dem Thema etwas ,,belesen

Mich würde aber auch die Meinung von anderen die sich damit beschäftigt haben/es erlebt haben interessieren !:)

Bei dem Thema Beziehungsangst gibt es einen aktiven (der panische die Flucht ohne Rücksicht auf Verluste ) Teil und den passiven (der von Verlustängsten geplagt,klammerte etc.) Lustigerweise ziehen sich Beziehungsängstler gegenseitig an

Also vielleicht sollte man sein Verhalten selbst ein klein wenig überdenken Also ich möchte auf gar keinen Fall jemandem hier irgendwas unterstellen,nur gerade wenn man öfters auf solche Typen trifft echt empfehlenswert Mir hat es geholfen:)

03.08.2018 20:33 • x 1 #4


L
Zitat von blume94:
Bei dem Thema Beziehungsangst gibt es einen aktiven (der panische die Flucht ohne Rücksicht auf Verluste ) Teil und den passiven (der von Verlustängsten geplagt,klammerte etc.) Lustigerweise ziehen sich Beziehungsängstler gegenseitig an


Da müsstest du schon konkreter werden. Manchmal passt das Nähe-Distanz-Bedürfnis einfach nicht, frei von pathologischen Tendenzen.
Ich habe bspw. einen guten Freund mit einem hohen Nähebedürfnis, dh, er ruft mich täglich an und würde am liebsten montags schon wissen, wann wir uns wiedertreffen im Laufe der Woche.
Habe ihm zigmal gesagt, dass mich das stresst, leider nicht mehr Zeit habe als 1x pro Woche und ich mich bei ihm melde.
Und trotzdem meldet er sich ständig. Das nervt - und irgendwann entziehst du dich dem.

03.08.2018 20:44 • x 1 #5


B
Ja natürlich müsste man dafür mehr ins Detail gehen

Klar kommt es vor,dass Menschen unterschiedliche Nähe-Distanz Bedürfnisse haben,aber ich bin der Meinung,dass diese bei Nicht-Bindungsängstlern geklärt werden können mit einem Gespräch(wie die Situation mit deinem Freund) ... aber Beziehungsängstler können dies nicht kommunizieren und ergreifen die Flucht ...

Man muss natürlich auch vorsichtig mit dem Begriff sein ! Es kann natürlich auch heißen er steht einfach nicht auf dich,möchte vielleicht aktuell keine Beziehung oder oder ....

Eins sollte man sich aber zu Herzen nehmen,einen Mensch mit Bindungsangst kann man nicht heilen ,er muss selbst seine Probleme sehen und unter Ihnen leiden,damit sich etwas ändert

03.08.2018 21:09 • x 1 #6


L
Zitat von blume94:
aber Beziehungsängstler können dies nicht kommunizieren und ergreifen die Flucht ...


Das stimmt nicht, auf jeden Fall nicht bei jedem.

Wie gesagt war ich eine diagnostizierte Beziehungsphobikerin in langer Behandlung. Musste sogar mal einen Vertrag bei einer Therapie unterzeichnen, dass ich mich nicht trennen werde, weil ich lernen musste mit den Ängsten zu leben.

Mein damaliger Freund war sogar in Sitzungen mit bei und wusste bestens Bescheid.

Wenn du wirklich einen guten Rat möchtest, dann müsstest du schon konkret erklären, was bei dir vorgefallen ist.

Es gibt bspw. auch genug Leute, die nicht bindungsphobisch sind, sondern ihr Desinteresse nicht direkt artikulieren, weil sie hoffen, dass der Partner dies auch ohne Gespräche merkt.

03.08.2018 21:17 • x 1 #7


F
Ich denke zurzeit viel über meine Beziehung zu meinem Ex nach.Ich habe noch Kontakt weil wir uns jeden Tag an der Arbeit sehen.Es liegt mir immer noch sehr viel an ihm aber ich reflektiere auch, was ich eigentlich alles toleriert habe. Es geht mir nicht darum, ihn zurück zu bekommen, aber ich würde gerne verstehen.Das Problem war nicht gleich so offensichtlich, er war schon zuverlässig, war aber 15 Jahre vorher alleine, und hat wenig Erfahrung mit Frauen.Er hatte sein eingespieltes strukturiertes Leben von dem er in 2 ein halb Jahren nichts verändert hat.Zeitaufwendige Hobbys.Die Woche voll durchgeplant.Was mir nur auffiel,das ich irgendwie immer in die Zeitlücken eingeplant wurde. Eigentlich auch nicht so schlimm, ich lege auch Wert auf Freiheit.Worauf ich hinaus will, war eher die Distanz in seinem Kopf.Ich hatte oft das Gefühl er ist nicht richtig bei mir. Und mit der körperlichen Ñähe war das auch so.Er konnte sich einfach nicht fallen lassen.Er hat auch oft irgend wie mein Befinden nicht wahr genommen. Die Trennung kam eigentlich durch ein paar kleine Konflikte.Meiner Ansicht nichts großes was man nicht hätte in den Griff kriegen können.Angefangen haben sie als ich einen SchicksalsSchlag erlitten habe, Streit, und er stellte sich tot.Flucht.Er hat sich getrennt, er könne mit so was nicht umgehen.Meiner Meinung wäre es dann in die Verbindlichkeitsphase ungeschlagen.Aber vor Verantwortung hatte er wohl angst.Ich hatte wirklich viel Geduld, und habe viel investiert, aber habe im Nachhinein mehr gegeben als er, was mich so tierisch verletzt hat, war wie kalt er mit dem Ende umgegangen ist.Er hat zwar Auge zu Auge Scluss gemacht, aber er hat danach so auf cool gemacht, und ich habe richtig gemerkt, das er froh war, wieder in seinem alten freien Leben zu sein.Ich möchte das es ihm gut geht, aber es kränkt mich so sehr, weil ich mich frage, was war oder ist das alles für ihn gewesen?Zweieinhalb Jahre , so konsequent aprubt und rücksichtslos einfach so weg zu werfen.Wegen Kinderkram.Ich würde es so gerne verstehen, wie man so sein kann.Sorry, die Fehler, mein Schreibprogramm nervt.

03.08.2018 21:23 • #8


L
Zitat von Feel:
Ich möchte das es ihm gut geht, aber es kränkt mich so sehr, weil ich mich frage, was war oder ist das alles für ihn gewesen?Zweieinhalb Jahre , so konsequent aprubt und rücksichtslos einfach so weg zu werfen.Wegen Kinderkram.Ich würde es so gerne verstehen


Aus Erfahrung würde ich mich prinzipiell nicht an Männer binden wollen, die dermaßen lange Single waren.

15 Jahre Single zu sein ist doch bereits Aussage genug - da weiß man doch, dass bei diesem Menschen kein großes Bindungsinteresse bestehen kann.
Die Konzentration auf seine Hobbys, sein Unwille Nähe zuzulassen sprechen eine deutliche Sprache.

Da er aber offensichtlich kein Leid verspürt, sondern seine Freiheit genießt, sehe ich da keinen pathologischen Ansatz.

Es gibt eben eine Skala von Nähewunsch. Gibt auch genug Leute, die freiwillig alleine leben, weil sie es genießen.

Deswegen sehe ich da einfach eine unterschiedliche Nähe-Distanz-Problematik, nix krankhaftes.

03.08.2018 21:43 • x 2 #9


B
Ich wollte jetzt nichts pauschalisieren es mag ja auch 1000 Facetten von Bindungsangst geben Ich finde es auf alle Fälle sehr interessant auch mal von einer Person hören die selbst drunter gelitten hat

Darf ich fragen,wann dir bewusst geworden ist,dass du drunter leidest und wie man ,,Bindungsphobiker erkennt ?

Genau,dass meine ich Nicht jeder der sich trennt bzw.einen Kontaktabbruch ohne es zu äußern vollzieht leidet zwangsläufig unter Bindungsängsten Manchmal muss man der Realität auch einfach ind Auge schauen

03.08.2018 21:48 • x 1 #10


B
Also für mich sprechen 15 Jahre Single da sein auch eine deutliche Sprache :/
Ich fürchte es gibt auch einfach Menschen die einfach kein großes Bindungsinteresse/bedürfnis haben und eher eigenbrödl.veranlagt sind:)

Mir ist bspw.aufgefallen das Menschen mit Bindungsangst eher einen großen Bindungswunsch verspüren bzw.sich auch wenn es kurios und absurd klingt als Beziehungsmenschen beschreiben

Sie sind halt nur nicht fähig diese auch wirklich zu führen bzw.eine aufkommen zu lassen aufgrund ihrer Ängste

03.08.2018 21:58 • x 1 #11


L
Zitat von blume94:
Darf ich fragen,wann dir bewusst geworden ist,dass du drunter leidest und wie man ,,Bindungsphobiker erkennt ?


Dazu muss man sagen, dass ich bis Anfang 30 normale Beziehungen führte und nicht bindungsängstlich war.
Das kam erst aufgrund einer traumatischen Erfahrung. Die war mir aber nur begrenzt bewusst. Das etwas nicht stimmt, merkte ich, dass ich jeden Mann, den ich kennen lernte bis ins Detail auf seine Beziehungsfähigkeit analysierte.
Und zwar dermaßen extrem, dass ich immer zu dem Schluss kam, dass mir dieser Mann nur Probleme bereiten wird.

Bsp. ein Ex erzählte von seiner letzten Beziehung und dass die 2 Jahre her ist. Irgendwann stellte ich fest, dass er erst seit 22 Monaten getrennt ist. Also die Angabe um zwei Monate nicht stimmte.
Da war mir klar - er ist ein Lügner, dem man nicht vertrauen kann etc.
Und nur weil er sich um 2 Monate vertan hat. Ein gesunder Mensch würde sich wegen solch einer Lappalie keinen Kopf machen.

Ganz extrem noch das Beispiel - ein Ex roch als ich ihn traf nach Fisch aus seinem Mund. Meinte aber er hätte nur Nudeln gegessen.
Ich redete mir ein er hätte kurz davor Ov. mit einer Frau gehabt, weil die Damen untenrum auch fischig duften können etc.
Also völlig abstrus.

Ich machte mir tagelang um solche Kleinigkeiten einen Riesenkopf, bis ich immer zu dem gleichen Schluss kam - der Mann ist nicht beziehungsgeeignet.

Mir war selbst schon bewusst, dass da kopfmäßig was bei mir nicht stimmte, aber trotzdem haben mir diese Gedanken so viel Angst gemacht, dass ich die Beziehung beenden musste.

Daraufhin habe ich mir Hilfe in einer Therapie gesucht. Bis ich wieder halbwegs normal unterwegs war aber ein langer Weg.

03.08.2018 22:16 • x 2 #12


F
Fazit Ihr habt meinen Gedanken bestätigt, der mir zwar nicht gefällt, er hat halt mal 2 Jahre eine Bindung genossen, bis es unbequem wurde.Mich in seinem ganzen Freundeskreis integriert , ich ihn in meine Familie.Für jemanden der eigentlich gerne alleine ist, schon ne Leistung für 2Jahre.

Danke euch , dann hab ich mich wohl doch in meiner Annahme getäuscht

03.08.2018 22:33 • #13


B
Vielen lieben Dank für die ausführliche Beschreibung !:) Ich finde es wirklich toll wie offen du mit dem Thema umgehst und deine Probleme angegangen bist !

Wie haben deine Ex-Freunde den reagiert wenn du sie quasi aus solchen Gründen abgeschossen hast ?:)

Liebe Feel,Kopf hoch
Ich bin mir sicher,du bist und warst ihm nie egal !:) Er ist wie er ist,was leider in dem Falle heißt,dass er nicht der Beziehungsmensch ist und offensichtlich keinen größeren Wert drauf legt,woher das bei ihm aber kommt,dass weiß niemand außer er selbst,wenn er selbst es überhaupt weiß ...
Ob er so glücklich ist und wird,steht auf einem anderen Blatt

03.08.2018 22:45 • x 1 #14


F
Dank dir für die lieben Worte , liebe Blume94

03.08.2018 22:51 • x 1 #15


A


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