Zitat von EinfachIch23: Ich muss sagen, dass ich zwischendurch eigentlich das Gefühl hatte, dass ich wirklich drüber hinweg bin (und dieses Gefühl hatte ich tatsächlich 4 Monate lang...). Wie du es beschreibst Phoenix, konnte ich in dieser Zeit auch neutral auf schöne und unschöne Erlebnisse zurück blicken und ihm ganz normal begegnen.
Zitat von Tara1:Ich glaube ich bleibe beim Verdrängen.
Liebe EinfachIch, und liebe Tara
dieses Gefühl - darüber hinwegsein -wird bei mir noch auf sich warten lassen. Aber das ist genau gut so wie sich alles entwickelt. Ich habe noch nie nach einer Trennung so viel an Verabeitung zugelassen und geleistet, wie jetzt. Das Leben hat mir immer wieder Hinweise gegeben, WARUM ich an bestimmte Menschen gerate. Weil ich´s nicht kapiert habe, weil ich es nicht sehen wollte, weil ich es
verdrängt habe, hat mir mein Leben genau diesen Mann (der Ex) vor die Nase gesetzt, und mich genau das erleben lassen, was ich in der Beziehung erlebt habe.
Um es jetzt mal ganz krass auszudrücken: Das Leben schickte mir (m)ein EXTREM-Versuchsobjekt. Ich erkenne, warum ich ihm begnen mußte. Um endlich zu sehen, WAS sich da wie ein roter Faden durch mein Leben zog. WARUM ich z.B. immer und immer wieder an die gleichen Bad-Boys (ist noch untertrieben, was meinen letzten Fall betrifft) geraten bin, mich für sie aufgeopfert habe und die Retterin abgab, etc.
Hätte ich das nicht gesehen oder erkannt, hätte ich nicht diesen höchst interessanten Weg gehen können, mich
einmal in meinem Leben mit mir selbst zu beschäftigen/über mich nachzudenken. Ich habe alte abgelagerte
unverarbeitete (Kindheits)
Erlebnisse hervorgekramt (aua). Und langsam erkannte ich, was Schuldgefühle in mir auslöst, warum ich immer wieder meine Grenzen überschreiten ließ, warum ich mir selbst oder meiner Wahrnehmung nicht traute, warum ich gefallen wollte, warum es mir wichtig war, was andere über mich erzählen; über mich denken. usw....
Durch das
Verabeiten habe ich so unglaublich viel gelernt, und der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Dieser Weg ist so spannend. Das hätte ich
nie für möglich gehalten. Ich sehe jetzt mit meinen Augen, und lasse nicht mehr für mich sehen. Ich fühle was ich fühle, und lasse mir nicht mehr von anderen meine Wahrnehmung als falsch oder zu übertrieben interpretieren, mein nein bedeutet jetzt auch nein, und....und...und
Langer Text, kurzer Sinn.
Verarbeiten ist wichtig um die Schichten des Ballasts, die sich wie ein roter Faden durch´s Leben ziehen, abzutragen.
Mit oder ohne Ritual
Zitat von EinfachIch23:Ich weiß nicht, warum ich jetzt seit Weihnachten wieder dermaßen traurig bin. Ich habe mir jetzt auch überlegt, ob so ein Abschiedsrituatl das Richtige für mich sein könnte. Obwohl es mir echt Angst macht, wenn ich darüber nachdenke, mich ganz zu verabschieden (ich habe immer noch Kontakt mit ihm).
Ich kann das nachvollziehen. Das wäre dann sozusagen der letzte Schritt, nicht wahr? Aber wovor genau hast Du Angst, diesen Schritt des endgültigen Verabschiedens von ihm zu gehen? Ist es die Angst eine Gewohnheit (den Kontakt) aufzugeben? Wir Menschen haben fast immer Angst vor Veränderungen, und das läßt viele Menschen in einem Stillstand verharren. Lieber das Gewohnte behalten, anstatt sich auf Neues einzulassen . Man kauft doch nicht die Katze im Sack
Es ist sehr schwer loszulassen. Aber ich kann aus Erfahrung sagen, hätte ich weiter in diesem Beziehungsdasein verharrt, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Und da, wo ich jetzt bin, bin ich sehr sehr gerne, und so krass es auch klingen mag, ich würde ihn um´s verrecken nicht mehr an meinem Leben teilhaben lassen wollen. Hätte ich mir NIE NIE NIE vorstellen können.
Und das Tollste ist, kein Mensch bestimmt mehr, wie ich zu sein habe oder welche Rolle ich zu spielen habe um in ihren Gunsten zu stehen. Nicht meine Eltern, nicht meine Bekannten und Freunde, nicht mein Ex.
Zitat von EinfachIch23: Ich habe mir aber etwas anderes überlegt. Ich möchte vielleicht mit ihm noch einmal alles Auge in Auge durchbesprechen. Ich habe ihn auch schon gefragt, wie er dazu steht und er meinte, dass er das sehr gerne machen würde. Trotzdem muss ich es mir jetzt schon noch überlegen, da es sicher sehr hart werden wird. Auch habe ich irgendwie Angst, dass es dann doch wieder zu einer Umarmung oder so kommen könnte.... Was denkt ihr, ist das eine gute Möglichkeit?
Das mußt Du ganz alleine für Dich entscheiden, liebe EinfachIch. Mach Dir doch mal einen Zettel, was Du ihn fragen möchtest und welches Thema Du ansprechen möchtest. Alle Dinge, die Du durchsprechen möchtest. Dann lies Dir das Geschriebene mehrmals durch. Und nochmal. Und nun? Steht noch alles da drauf, oder hast Du schon was durchgestrichen? Manchmal erledigen sich die Dinge von alleine - Ist es Dir immernoch so wichtig dieses Gespräch mit ihm zu führen? Was
erwartest Du für Antworten? Oder, was möchtest Du hören? Oder was erwartest Du als Ergebnis für Dich mit diesem Gespräch ? Horch da mal in Dich hinein und sei gaaaaaanz ehrlich zu Dir selbst....
Ganz liebe Grüße,
Phoenix