Erfahrung mit Trauerritual?

C
Mein herz fängt an zu rasen und ich werde traurig...und hilflos...

22.01.2014 01:51 • #16


A
Zitat von Coke83:
Mein herz fängt an zu rasen und ich werde traurig...und hilflos...
trauer ist ja ok nach einer trennung - aber hilflos als erwachsene nicht - das ist das innere kind, das angst hat.
dann geht es darum ins hilflosgefühl zu gehen und zu atmen, umarme dich dabei, fühle dich - und atme!
achte auf deine gedanken - ob sie hinderlich sind oder ob sie dir den nächsten hinweis geben, aber folge diesen gedanken nicht, nehme sie nur wahr und fühle und atme weiter. danach kannst du dir die gedanken, die dir kamen, anschauen und sie überprüfen.

22.01.2014 01:58 • #17


A


Erfahrung mit Trauerritual?

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C
ich weiß nich wie ich das machen soll, das umarmen..obwohl ich immer wieder drüber gelesen habe...ich versteh es nich
diese gefühöe zu umarmen..ich raff es nicht...ich lese und lese...ich komm nich weiter...

22.01.2014 01:59 • #18


A
du kannst dich selbst umarmen, dir selbst trost und sicherheit geben, genau das wonach du dich sehnst.
mache dir einen tee, höre musik, genau das was dir in diesem moment gut tut.
du kannst dir auch vorstellen ein kissen ist dieses traurig und hilflos fühlende kind,
gehe ins gefühl und drücke das kissen an dein herz, fühle das kind und den trost, welchen es jetzt von dir bekommt,
du kannst auch mit dem kind sprechen, es fragen was es von dir braucht.
dein inneres kind kann aufatmen und du wirst erleichtert fühlen können.

22.01.2014 02:14 • #19


C
hey alena,

es klingt, als hättest du dich viel mit dieser Thematik beschäftigt und es klingt alles sehr weise was du sagst ich weiß auch, dass es der richtige Weg ist, allerdings stochere ich momenan im Dunkeln...

22.01.2014 18:25 • #20


P
Liebe Tara,

ich kenne dieses Trauerritual aus dem Buch wenn der Partner geht. Ich habe es vollzogen und fühlte mich danach noch beschissener. Mir hat DAS nichts gebracht.

Nach meiner kürzlichen Trennung von einem sehr schwierigen Menschen habe ich mich (nach allen durchlebten Trennungsemotionen) für mein eigenes Ritual entschieden.

Ich habe einen Ich verabschiede mich von.... Brief geschrieben (4 Seiten und natürlich nicht an ihn!). Alle positiven und negativen Erinnerungen, etc habe ich darauf erwähnt. Ich habe sie um 23:45 laut und heulend vorgelesen und war um 00:00h - pünktlich zu den Silvesterknallern - fertig. Bin auf den Balkon, habe den restlichen inneren Ballast mit den Raketen ins Jenseits befördert

Danach ging es mir sehr schlecht - mind. 1ne Woche lang. Aber das faszinierende war, da ich jede einzelne Erinnerung durchweint habe, dass ich mich damit sozusagen freigespült habe. Ich konnte, und kann heute (4 Monate nach der Trennung) zu 90 % an schöne und schlechte Momente mit ihm denken, ohne dabei etwas zu fühlen. Keine Trauer, keine Freude, keinen Groll, keine Wut, keinen Hass.

Das ist meine Ritual Erfahrung.

LG, Phoenix

22.01.2014 19:01 • #21


E
Hallo Phoenix, hallo alle anderen

Ich habe schon lange nichts mehr gschrieben in diesem Forum. Meine Trennung ist auch schon 1 Jahr und 5 Monate her. Ich hätte nie gedacht, dass diese Trauer so lange dauert.

Ich muss sagen, dass ich zwischendurch eigentlich das Gefühl hatte, dass ich wirklich drüber hinweg bin (und dieses Gefühl hatte ich tatsächlich 4 Monate lang...). Wie du es beschreibst Phoenix, konnte ich in dieser Zeit auch neutral auf schöne und unschöne Erlebnisse zurück blicken und ihm ganz normal begegnen.

Ich weiß nicht, warum ich jetzt seit Weihnachten wieder dermaßen traurig bin. Ich habe mir jetzt auch überlegt, ob so ein Abschiedsrituatl das Richtige für mich sein könnte. Obwohl es mir echt Angst macht, wenn ich darüber nachdenke, mich ganz zu verabschieden (ich habe immer noch Kontakt mit ihm).

Ich finde, dass dein Abschiedsritual toll klingt Phoenix. Ich hoffe auch für dich, dass es so toll weiter bergauf geht!

Ich habe mir aber etwas anderes überlegt. Ich möchte vielleicht mit ihm noch einmal alles Auge in Auge durchbesprechen. Ich habe ihn auch schon gefragt, wie er dazu steht und er meinte, dass er das sehr gerne machen würde. Trotzdem muss ich es mir jetzt schon noch überlegen, da es sicher sehr hart werden wird. Auch habe ich irgendwie Angst, dass es dann doch wieder zu einer Umarmung oder so kommen könnte.... Was denkt ihr, ist das eine gute Möglichkeit?

Tara, Topshot und Coke - ich hoffe, dass es euch schon etwas besser geht - zumindest körperlich!

Liebe Grüße!

22.01.2014 20:28 • #22


T
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Antworten.

Ja, das Trauerritual war heftig. Ich habe jede einzelne Karte, jeden Zettel, jede ausgedruckte Email angeschaut und beweint. Mir war zeitweise so schlecht, dass ich mich fast übergeben musste. Zeitweise habe ich mich gekrümmt vor innerem Schmerz. Irgendwie hatte ich so viel vergessen und dann habe ich gesehen, welche Chance wir hatten und das wir es nicht geschafft haben.
Die Nächte sind immer noch sehr unruhig. Das dumpfe Gefühl im Magen ist weg, nur mein Herz rast immer mal wieder unkontrolliert.

Da ich ein verdrängender Mensch bin, dachte ich das sei eine wirklich gute Idee. Einmal alles raus lassen und dann ist es gut. Tja, war aber nicht so.

Die Idee alles aufzuschreiben, positive Dinge und negative Sachen, finde ich gut. Ich muss allerdings mich erst von dem Sonntag erholen. Irgendwie muss ich wieder heil und ganz werden. Dann kann ich einen neuen Versuch starten.

Liebe Grüße

22.01.2014 21:15 • #23


T
Hallo Einfachich,

das ist natürlich eine heftige Sache, es mit dem Partner durchzugehen. Alles was positiv und auch negativ war. Ich könnte es nicht, da ich totalen Abstand brauche, sonst fängt es immer wieder von vorne an.
Ich hätte auch sicher Angst vor der Reaktion meines Ex-Partners.

Wie gesagt, ich bin so ein verdrängender Mensch, ich glaube damit geht es mir besser. Wenn man sich auf dem Weg der Besserung und Heilung befindet, dann kann ein solches Ritual Dich genau wieder an einen Punkt bringen, wo Du nicht mehr hin möchtest. Aber manchen hilft es auch. Bin aber auch ein Sensibelchen...

Ich glaube ich bleibe beim Verdrängen.

Liebe Grüße

22.01.2014 21:20 • #24


P
Liebe Tara, liebe Einfach Ich,

ich schreibe Euch morgen noch etwas dazu. Jetzt muss ich ins Bett. Fühlt Euch gedrückt und schlaft gut.

22.01.2014 22:39 • #25


P
Zitat von EinfachIch23:
Ich muss sagen, dass ich zwischendurch eigentlich das Gefühl hatte, dass ich wirklich drüber hinweg bin (und dieses Gefühl hatte ich tatsächlich 4 Monate lang...). Wie du es beschreibst Phoenix, konnte ich in dieser Zeit auch neutral auf schöne und unschöne Erlebnisse zurück blicken und ihm ganz normal begegnen.


Zitat von Tara1:
Ich glaube ich bleibe beim Verdrängen.




Liebe EinfachIch, und liebe Tara

dieses Gefühl - darüber hinwegsein -wird bei mir noch auf sich warten lassen. Aber das ist genau gut so wie sich alles entwickelt. Ich habe noch nie nach einer Trennung so viel an Verabeitung zugelassen und geleistet, wie jetzt. Das Leben hat mir immer wieder Hinweise gegeben, WARUM ich an bestimmte Menschen gerate. Weil ich´s nicht kapiert habe, weil ich es nicht sehen wollte, weil ich es verdrängt habe, hat mir mein Leben genau diesen Mann (der Ex) vor die Nase gesetzt, und mich genau das erleben lassen, was ich in der Beziehung erlebt habe.

Um es jetzt mal ganz krass auszudrücken: Das Leben schickte mir (m)ein EXTREM-Versuchsobjekt. Ich erkenne, warum ich ihm begnen mußte. Um endlich zu sehen, WAS sich da wie ein roter Faden durch mein Leben zog. WARUM ich z.B. immer und immer wieder an die gleichen Bad-Boys (ist noch untertrieben, was meinen letzten Fall betrifft) geraten bin, mich für sie aufgeopfert habe und die Retterin abgab, etc.

Hätte ich das nicht gesehen oder erkannt, hätte ich nicht diesen höchst interessanten Weg gehen können, mich einmal in meinem Leben mit mir selbst zu beschäftigen/über mich nachzudenken. Ich habe alte abgelagerte unverarbeitete (Kindheits)Erlebnisse hervorgekramt (aua). Und langsam erkannte ich, was Schuldgefühle in mir auslöst, warum ich immer wieder meine Grenzen überschreiten ließ, warum ich mir selbst oder meiner Wahrnehmung nicht traute, warum ich gefallen wollte, warum es mir wichtig war, was andere über mich erzählen; über mich denken. usw....


Durch das Verabeiten habe ich so unglaublich viel gelernt, und der Weg ist noch lange nicht zu Ende. Dieser Weg ist so spannend. Das hätte ich nie für möglich gehalten. Ich sehe jetzt mit meinen Augen, und lasse nicht mehr für mich sehen. Ich fühle was ich fühle, und lasse mir nicht mehr von anderen meine Wahrnehmung als falsch oder zu übertrieben interpretieren, mein nein bedeutet jetzt auch nein, und....und...und

Langer Text, kurzer Sinn.

Verarbeiten ist wichtig um die Schichten des Ballasts, die sich wie ein roter Faden durch´s Leben ziehen, abzutragen.

Mit oder ohne Ritual


Zitat von EinfachIch23:
Ich weiß nicht, warum ich jetzt seit Weihnachten wieder dermaßen traurig bin. Ich habe mir jetzt auch überlegt, ob so ein Abschiedsrituatl das Richtige für mich sein könnte. Obwohl es mir echt Angst macht, wenn ich darüber nachdenke, mich ganz zu verabschieden (ich habe immer noch Kontakt mit ihm).


Ich kann das nachvollziehen. Das wäre dann sozusagen der letzte Schritt, nicht wahr? Aber wovor genau hast Du Angst, diesen Schritt des endgültigen Verabschiedens von ihm zu gehen? Ist es die Angst eine Gewohnheit (den Kontakt) aufzugeben? Wir Menschen haben fast immer Angst vor Veränderungen, und das läßt viele Menschen in einem Stillstand verharren. Lieber das Gewohnte behalten, anstatt sich auf Neues einzulassen . Man kauft doch nicht die Katze im Sack

Es ist sehr schwer loszulassen. Aber ich kann aus Erfahrung sagen, hätte ich weiter in diesem Beziehungsdasein verharrt, wäre ich nicht da, wo ich jetzt bin. Und da, wo ich jetzt bin, bin ich sehr sehr gerne, und so krass es auch klingen mag, ich würde ihn um´s verrecken nicht mehr an meinem Leben teilhaben lassen wollen. Hätte ich mir NIE NIE NIE vorstellen können.
Und das Tollste ist, kein Mensch bestimmt mehr, wie ich zu sein habe oder welche Rolle ich zu spielen habe um in ihren Gunsten zu stehen. Nicht meine Eltern, nicht meine Bekannten und Freunde, nicht mein Ex.


Zitat von EinfachIch23:
Ich habe mir aber etwas anderes überlegt. Ich möchte vielleicht mit ihm noch einmal alles Auge in Auge durchbesprechen. Ich habe ihn auch schon gefragt, wie er dazu steht und er meinte, dass er das sehr gerne machen würde. Trotzdem muss ich es mir jetzt schon noch überlegen, da es sicher sehr hart werden wird. Auch habe ich irgendwie Angst, dass es dann doch wieder zu einer Umarmung oder so kommen könnte.... Was denkt ihr, ist das eine gute Möglichkeit?


Das mußt Du ganz alleine für Dich entscheiden, liebe EinfachIch. Mach Dir doch mal einen Zettel, was Du ihn fragen möchtest und welches Thema Du ansprechen möchtest. Alle Dinge, die Du durchsprechen möchtest. Dann lies Dir das Geschriebene mehrmals durch. Und nochmal. Und nun? Steht noch alles da drauf, oder hast Du schon was durchgestrichen? Manchmal erledigen sich die Dinge von alleine - Ist es Dir immernoch so wichtig dieses Gespräch mit ihm zu führen? Was erwartest Du für Antworten? Oder, was möchtest Du hören? Oder was erwartest Du als Ergebnis für Dich mit diesem Gespräch ? Horch da mal in Dich hinein und sei gaaaaaanz ehrlich zu Dir selbst....


Ganz liebe Grüße,
Phoenix

23.01.2014 12:25 • #26


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