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Erkenntnis nicht wirklich akzeptiert worden zu sein

Verry
Liebe Mitsubi,
was ich nicht verstehe:
Wenn mir ein Mann sagt, ich sei zu sehr geschminkt oder gestylt - dann empfinde ich das doch nicht als Kritik an meinem Aussehen.
im Gegenteil. für mich wäre das ein Kompliment, wenn mir eine/r sagt, ich müsse mich nicht aufbrezeln, das hätte ich nicht nötig.

und - ich finde, Du kommst sehr moralisch daher. - Du magst ihn nicht nach Äußerlichkeiten beurteilen - ich finde, man darf sich lieb anfrozzeln. Natürlich vorsichtig! bei Dingen, die nicht zu ändern sind, sollte man das tunlichst unterlassen... aber bei anderen Sachen?

na, zum Beispiel die Frisur meines Freundes - er besteht nämlich trotz schon recht fortgeschrittener Platte auf seine etwas längeren Haare, die er darüber drapiert... wie mein Onkel Otto! anstatt sie wie jeder-mann in diesem Falle kurzzuraspeln. - Das möchte er nicht, darunter leidet seine Individualität. -
ich ärgere ihn gerne mal damit - dafür darf er mich auch für meinen höchst farbigen Kleidungsstil ärgern. - Das ist ein - Spiel!

07.04.2019 12:19 • x 1 #31


L
Es geht immer in die Hose, wenn du deinen Selbstwert abhängig davon machst, was andere über dich denken.

Gefühle verändern sich, Beziehungen gehen in die Brüche auch bei vermeintlich perfekten Menschen - schau doch mal nach Hollywood.

Du bist so wie du bist und musst in erster Linie dir selbst gefallen. Liebe bedeutet ja, dass man so gemocht wird wie man ist GENAU SO und nicht noch dies und jenes anders machen muss, um für gut genug befunden zu werden.

Klar kann man den Partner mal dezent darauf hinweisen, dass die nicht so gut aussieht etc. Aber als Muster durch die Beziehung hinweg, drückt das wahrscheinlich einen Mangel an Zuneigung aus.

Dann war es leider die falsche Person.

Was soll das denn für eine Liebe/Beziehung sein, die sich dermaßen an Äußerlichkeiten fest macht? Wie soll das auf Dauer funktionieren.

Wir werden alle älter, verändern uns....

Wenn ich wirklich geliebt habe, dann standen die Äußerlichkeiten nicht so sehr im Vordergrund.

07.04.2019 12:37 • x 1 #32


A


Erkenntnis nicht wirklich akzeptiert worden zu sein

x 3


M
@Verry Gegen Neckereien habe ich nichts. Und Du hast Recht, zu Beginn meinte er es als Kompliment, so habe ich es auch aufgefasst und mich darüber gefreut. Du kennst es aber vielleicht, wenn Äußerungen eine subtilen Beigeschmack der Kritik bzw Abwertung bekommen und es auch so gemeint ist; nicht etwa als kleine Neckerei. Zwischen Spiel und Ernst kann ich durchaus unterscheiden.
Wo Rauch ist, ist auch Feuer. Wenn sich kleine Äußerungen häufen, die ich jetzt nicht alle aufzählen möchte, dann frage ich mich irgendwann, worin der Kern dessen liegt. Also frage ich nach. Es bestätigte sich ja.
Zudem gab es subtile wie auch ganz offene Provokationen, die schlicht abwertend waren. Da ging es nicht um Optik, sondern um andere Dinge.
Mir fallen so viele Kleinigkeiten ein, die einzeln betrachtet wirklich nicht der Rede wert sind. Ich habe sehr lange in einer männerdominierten Branche gearbeitet und hab als Studentin bei Mercedes am Band gestanden. Ich bin keine empfindliche Prinzessin.
Heute ist mir klar, dass er mich abgewertet hat. Da ich wirklich in einer schwierigen Situation war, hab ich mich lange gefragt, zu was für einen Menschen ihn das macht, wenn er so mit ihm Nahestehenden umgeht. Die Antwort kenne ich nun.

07.04.2019 12:47 • x 1 #33


M
@leilani1801 In dieser Beziehung hat Verbundenheit gefehlt. Von Liebe spreche ich nicht nach 5 Monaten.

Natürlich darf man seinen Selbstwert nicht von anderen abhängig machen. Aber ein Stück weit macht das jeder von uns. Jeder möchte gelobt werden für gute Arbeit im Job, jeder möchte über die neue Frisur nette Worte hören und jeder Mensch möchte von seinem Partner nicht nur akzeptiert werden, sondern anerkannt sein - Anerkennung bekommen. Natürlich muss eine stabile Basis für den eigenen Selbstwert von einem selbst kommen, keine Frage.

07.04.2019 12:57 • #34


W
Zitat von mitsubi:
Heute ist mir klar, dass er mich abgewertet hat.

Ich glaube auch, dass das das eigentliche Problem ist.
Nicht ein Du hast Dich zu stark geschminkt oder ein mach doch mal die Haare anders.
Ich denke, wenn grundsätzlicher Respekt füreinander da ist, kann man das auch sagen. Dann kann das der andere auch annehmen. Wenn einen der Partner abwertet sind die Sätze zunächst die gleichen. Es fühlt sich in der Magengegend aber ganz anders an, und ganz falsch. Ich kann es leider nicht besser beschreiben.
Von meinem jetzigen Partner kann ich Kleidungstipps/-wünsche annehmen. Weil ich mich respektiert und geliebt fühle. Bei meinem Ex hatte ich schon ein echtes Problem damit.

11.04.2019 09:33 • #35


M
@Wölkchen82 Es war eine Entwicklung, in welcher sich Aussagen häuften, die eben dieses Bauchgefühl hinterließen bzw schlicht auch Provokationen waren. Kritik kann ich eigentlich gut annehmen und ich signalisierte ihm früh, wenn ich etwas frage, ich die ehrlichste Antwort möchte. Kritik als eingefordertes Feedback war daher auch kein Problem.
Seine Provokationen oder subtilen zweifelhaften Äußerungen waren möglicherweise auch schon Folge seines generellen Zweifels an der Beziehung. Ob diese Zweifel nun aufgrund eines kleines Egos aufkamen oder nicht, spielt nun keine Rolle mehr.
Ich hatte diese Zweifel ebenfalls und ich fand ihn auch nicht immer super, nur hab ich es ihn nicht wissen lassen. Ich kenne mich gut genug um einschätzen zu können, dass solche Gedanken eine Ausbrut meiner Bindungsangst sind. Die Kunst ist ja unterscheiden zu können, ob man Haare in der Suppe sucht als Distanzierungstechnik oder ob es vielleicht wirklich kein gutes Match ist.

11.04.2019 10:07 • #36


W
Zitat von mitsubi:
Es war eine Entwicklung, in welcher sich Aussagen häuften, die eben dieses Bauchgefühl hinterließen bzw schlicht auch Provokationen waren. Kritik kann ich eigentlich gut annehmen

Exakt so war es in meiner Exbeziehung ebenfalls, ich versteh Dich da absolut
Für jemanden, der das so nicht kennt, ist es allerdings schwierig nachzuvollziehen, wenn man sagt: einerseits brauche ich keine Bestätigung von außen, andererseits haben mich seine Versuche, mich zu ändern, verletzt und tiefe Unsicherheit hinterlassen. Weils auf den ersten Blick nicht zusammenpasst. Für mich zumindest ist es aber so, dass ich einem Partner immer deutlich näher stehe, als dem Rest der Welt. Heißt eben auch, dass er mich umso tiefer verletzen kann. Und ich bin bestimmt auch kein sensibles Prinzesschen.

11.04.2019 10:10 • x 1 #37


W
Zitat von Wölkchen82:
Ich denke, wenn grundsätzlicher Respekt füreinander da ist, kann man das auch sagen. Dann kann das der andere auch annehmen. Wenn einen der Partner abwertet sind die Sätze zunächst die gleichen.


Kann ich vollständig so unterschreiben. Habe ich selbst schon erlebt. Wenn der Respekt und die Basis stimmt, ist das einfach was anderes. Ansonsten meldet sich der Bauch. Und auf den sollte man hören.

11.04.2019 10:28 • x 2 #38


M
Zitat von Wölkchen82:
schwierig nachzuvollziehen, wenn man sagt: einerseits brauche ich keine Bestätigung von außen, andererseits haben mich seine Versuche, mich zu ändern, verletzt und tiefe Unsicherheit hinterlassen.


Ich nehme niemandem ab, dass er oder sie vom eigenen Partner nicht anerkannt (im Sinne von Anerkennung) werden möchte. Es ist ja sicherlich bei (fast) jedem so, dass die partnerschaftliche Beziehung diejenige ist, die am verletzlichsten macht.
Denke ich länger drüber nach, könnte es sein, dass er sich ebenfalls von mir nicht vollständig anerkannt fühlte. In Bezug auf seine Erkrankungen sagte er mal, er wisse gar nicht, was ich von ihm wolle. Beim Sport hat er mich mal korrigiert und da ich im letzten Satz war, war ich nach der Korrektur weg von diesem Gerät. Er meinte später, ich sei gegangen weil ich mir von ihm nichts sagen lassen wolle. Stimmt halt einfach nicht, ich war mit der Übung fertig.
Manchmal denke ich, dass er und ich uns im kritischen Punkten zu ähnlich waren. Bisschen Bindungsangst, bisschen Selbstunsicherheit, kein Mum das offene Gespräch zu suchen, stattdessen innerlicher Rückzug. Vielleicht haben wir uns so lange gegenseitig gespiegelt, bis die anfängliche Anziehung vergangen war.
Ein nettes Abschlussgespräch hätte all das klären können, man wäre ohne Groll auseinander gegangen. So sehe ich durch seine feige Trennung nur noch Respektlosigkeit und Rückgratlosigkeit (gibt es das Wort?), die ich nur mit absoluter Kontaktsperre beantworten konnte.

11.04.2019 10:32 • x 1 #39


A


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