Hallo zusammen
Nachdem ich aufgrund der Trennung im Sommer 2017 von meiner damaligen Freundin auf dieses Forum gestossen bin, ist einige Zeit vergangen. Nun bin ich wieder frisch getrennt. Wir sind soweit im guten auseinander gegangen, dennoch bringt mich die Trennung von diesem mir nach wie vor wichtigen Menschen ins grübeln und ich muss mir eine neue Zukunft aufbauen.
Da ich weiss, dass es mir besser geht, wenn ich mir alles von der Seele schreiben/reden kann und es nicht gut ist, wenn ich alleine zu fest alles am zerdenken bin, habe ich mich entschieden, ein kleines Online-Tagebuch dazu zu führen.
Im besten Fall haben einige von euch ein paar Tipps und Tricks weil sie sich schon in ähnlichen Situationen befunden haben. Und evtl. kann ich mit meiner Geschichte ja auch jemandem von euch ein wenig Mut machen
Achtung, der Text wird lang. Herzlichen Dank an alle, die sich Zeit nehmen, diesen Roman durchzulesen!
Hintergrund:
Meine jetzige Ex habe ich im Sommer 2018 kennen gelernt. Damals war ich ziemlich genau ein Jahr von meiner vorherigen Freundin getrennt. Nach einer Phase des Kennenlernens und langsamen Annäherns, haben wir uns dann Ende November dazu entschieden, ein Paar zu werden. Die Beziehung verlief ein paar Jahre lang sehr gut, trotzdem wir auch Differenzen hatten/haben.
Wir haben uns dann im Februar 2023 getrennt. Nicht, weil keine Gefühle mehr vorhanden waren, sondern weil wir beide nicht richtig wussten, wie wir eine gemeinsame Zukunft gestalten wollen. Wir dachten, wir seien zu verschieden darin, wie wir unseren Alltag gestalten möchten. Was ja nicht einfacher wird, wenn dann Kinder da sind. Im Nachhinein waren wir uns aber beide einig, dass es wohl eher eine Art Trennung auf Probe war, damit wir beide einen klaren Kopf kriegen konnten.
Wir hatten aber immer wieder freundschaftlichen Kontakt und schliesslich hatten wir ab Juni 23, nach gerade mal knapp 4 Monaten Trennung, wieder etwas miteinander. Das ging aber wirklich nur, weil wir beide noch starke Gefühle für einander hatten. Es war dann auch schnell klar, dass wir entweder einen richtigen Neuanfang wagen oder aber es ansonsten komplett beenden müssen inkl. Kontaktabbruch. Wir haben uns dann beide viele Gedanken gemacht, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen könnte/sollte, jeder für sich und auch gemeinsam. Wir haben uns dann für den Neuversuch entschieden und ich bin auch auf November 2023 zu ihr gezogen (bis anhin hatten wir nicht zusammen gewohnt, aufgrund Weiterbildungen, Jobs, etc.). Wir wollten quasi All-In gehen und haben uns gesagt, wenn es so nicht funktioniert, dann haben wir wenigstens Klarheit.
Dann kam Ende Dezember 2023 ein absoluter Hammer, der alles durcheinander gebracht hatte, bei ihr wurde MS diagnostiziert. Nachdem sie die Diagnose ein wenig verarbeiten konnte, hatte sie sich dann für eine der Behandlungen entschieden. Wir haben es auch versucht, zusätzlich zu unterstützen mit gesundem Essen, Sport, etc. Das ganze Jahr 2024 durch, von der Diagnose über die ersten beiden Behandlungen im Frühling und im Herbst, bis im Dezember, verlief dann eigentlich für uns als Paar sehr gut. Ich war schon am Anfang im Spital dabei, bin ihr beigestanden, war bei den Arztterminen immer dabei und habe versucht sie zu unterstützen, wo es ging. Ich habe dieses Vertrauen von ihr zusätzlich sehr geschätzt, da sie eine sehr enge Beziehung zu ihrer Familie hat (4 Geschwister und geschiedene Eltern, aber zu beiden einen sehr guten und regelmässigen Kontakt) und sich darum normalerweise bei egal welchen Problemen zuerst Hilfe, Rat und Unterstützung im Familienkreis holt. Dass sie mich in diesem Fall vorgezogen hatte, empfand ich als sehr schön. Sie ging meiner Meinung nach sehr gut mit der Diagnose/Erkrankung um und war auf einem guten Weg. Das hat sie mir auch so gesagt, wenn wir uns darüber unterhalten hatten.
Sie hat dann aber weiter noch nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten zur Unterstützung gesucht. Auf Anraten von ihren Geschwistern und ihrer Mutter hat sie dann angefangen zu meditieren. Das fand ich gut, es schien ihr gut zu tun. Es kann sicherlich auch helfen, eine innere Balance zu finden und mit negativen Gedanken, besonders auch im Rahmen dieser Erkrankung, umzugehen. Sie ging dann Anfang Dezember 2024 für zwei Wochen nach Mexiko, in ein 10-tägiges Meditationsseminar von einem Typen namens Dr. Joe Dispenza. Ihre Schwester hatte den mal entdeckt und Schulungen von ihm gemacht und besonders die Mutter war dann ebenfalls begeistert. Dann haben sie das meiner Expartnerin empfohlen, worauf sie anfing, sich mehr damit zu befassen und dann an dieses Seminar ging, wie bereits erwähnt.
Meinem Empfinden nach war das der Anfang vom (jetzigen) Ende. Sie war sehr distanziert, als sie zurückgekommen ist. Ich habe mehrmals versucht, sie darauf anzusprechen, ohne Erfolg. Sie hatte einfach sehr viel, was sie beschäftigte, weshalb ich ihr auch den Freiraum geben wollte, den sie benötigt. Sie ging dann im Februar 2025 noch für 5 Tage nach New York eine Freundin besuchen, die sie am Seminar in Mexiko kennen gelernt hatte und die Woche darauf noch erneut an ein Seminar von diesem Typen. Dieses Mal aber bei uns in der Nähe und nur für 3 Tage. Trotzdem war es danach wirklich extrem. Sie hat kaum mehr mit mir gesprochen, stand jeden Morgen um 5 Uhr auf um zu meditieren (meist gabs dann auch noch eine Meditation am Abend) und hat auch kaum mehr Sport gemacht oder auf die Ernährung geschaut. Da ich wirklich nicht mehr wusste, wie ich mich ihr gegenüber verhalten sollte, habe ich dann nochmals das Gespräch gesucht. Ich war danach nicht wirklich schlauer. Sie hat mir nur gesagt, dass sie so viel beschäftigt zur Zeit, dass sie der Beziehung einfach keine Priorität gebe könne. Sie könne momentan auch ihre Gefühle mir gegenüber nicht richtig einordnen und zum Ausdruck bringen. Zusätzlich hat sie mir offenbart, dass sie jetzt komplett auf die Behandlung im Spital verzichten und nur noch auf die Meditationen setzen möchte in Zukunft. Sie wolle einfach nicht ihr Leben lang von Medikamenten abhängig sein. Evtl. hätte ich zu diesem Zeitpunkt einen Schlussstrich ziehen sollen, das ging für mich aber damals noch nicht.
Ich war so verständnisvoll wie möglich und bin auch nach wie vor der Meinung, dass sie über ihren Körper entscheiden muss und auch wie sie mit ihrer Krankheit umgehen möchte. Ich bin zur Unterstützung da als Partner, so gut es geht. Nur leider ging das gar nicht mehr. Im ganzen Jahr 2024 hat sie eigentlich alle ihre Sorgen/Ängste/Entscheidungen mit mir geteilt und abgesprochen und ich konnte ihr immer wieder beistehen. Das passierte seit Ende 2024, nach diesem Seminar, kaum noch. Das hat mich sicherlich mehr enttäuscht, als ich zugeben möchte. Einerseits, weil sie das Ganze trotzdem noch mit ihrer Familie und guten Freundinnen besprochen hat, nur mit mir nicht. Andererseits aber auch, weil ich finde, trotzdem es schlussendlich ganz klar ihre Entscheidung ist, solche grossen Entscheidungen doch mit dem Partner abgesprochen werden sollten. Solche Entscheidungen können ja doch sehr grosse Auswirkungen auf unsere gemeinsame Zukunft haben, besonders, da wir auch gemeinsam eine Familie gründen wollten. Aber es wurde mir quasi einfach im Rahmen dieses Gesprächs mitgeteilt. Nun ja, es schien aber so, als ob ihr dieses Gespräch gut getan hatte. Sie war gem. eigener Aussage froh, dass sie mal wieder so offen mit mir sprechen konnte und dankbar dafür, dass ich sehr verständnisvoll reagiert hatte.
Das war Anfang März 2025. Danach, wohl vor allem Dank unserem Gespräch, war die Beziehung wieder viel besser für ein paar Wochen (bis ca. Anfang April). Es gab wieder mehr Zärtlichkeiten, sie war sichtlich glücklicher als vorhin und wir haben auch wieder ab und zu einfach einen Abend oder Tag am Wochenende zu zweit verbracht. Es war für mich und wie sie mir gesagt hat, auch für sie, nochmals eine sehr schöne Zeit. Ab April kühlte es dann wieder ab. Zwar nur langsam, aber es gab wieder spürbar weniger Zeit für uns als Paar. Ich dachte dann, sie habe zur Zeit einfach wieder viel im Kopf und habe ihr den Freiraum gelassen. Anfang Mai sind wir dann für zwei Wochen in die Sommerferien nach Thailand mit ihrer Schwester und deren Mann. Die Ferien war sehr schön. Leider, als wir wieder zu Hause waren, war es plötzlich wieder wie Anfang Jahr. Sie war sehr distanziert, jedes Wochenende war verplant. Es blieb keine Zeit mehr für uns als Paar. Neben bereits länger geplanten Anlässen wie der Hochzeit einer Freundin von ihr oder auch einem Wochenendtrip mit der ganzen Familie, wurden aber auch alle vermeintlich freien Abende/Wochenendtage kurzfristig verplant.
Das Hier und Jetzt:
Aus diesen Gründen habe ich dann am letzten Montag erneut das Gespräch gesucht. Seit den Ferien waren 4 Wochen vergangen und ich wusste nicht mehr weiter. Das Gespräch verlief gelinde gesagt enttäuschend. Es war fast 1 zu 1 eine Kopie des Krisengesprächs von Anfang März. Kurz zusammengefasst, ich habe gesagt was mich beschäftigt, sie gefragt was ich tun könne, um die Situation zu verbessern, auch selbst Vorschläge gemacht, etc. Von ihr kam eigentlich wieder nur, dass sie wieder sehr viel im Kopf habe zur Zeit und auch ihre Gefühle nicht richtig einordnen könne. Sie habe schon noch Gefühle für mich, könne diese aber nicht richtig in Worte fassen. Danach war ich am Ende, sie ebenfalls. Ich wusste, es geht so nicht mehr weiter. Wir haben dann bis am Donnerstagabend kaum miteinander ein Wort gewechselt, bis wir dann zusammen mit dem Hund raus sind.
Dann hat sie sich plötzlich von sich aus ein wenig geöffnet und mir offenbart, dass sie sich nochmals Gedanken gemacht habe. Sie habe mich noch gerne, zur Zeit habe sie aber keine romantischen Gefühle mehr für mich und sie sei sich nicht sicher, ob diese nochmals zurückkommen werden. Sie sei mit so viel anderem beschäftigt, besonders auch wegen ihrer Krankheit. Sie habe darum nicht die Energie, die Arbeit in die Beziehung reinzustecken, die notwendig dafür wäre. Auch habe sie wieder begonnen daran zu zweifeln, ob eine gemeinsame Zukunft mit mir mit Familie wirklich Sinn mache. Es habe für sie bereits Anfang Jahr begonnen. Sie habe dann Ende Februar (vor unserem ersten Krisengespräch) bereits bei ihrer Schwester und deren Mann den Gedanken geäussert, ob sie die Beziehung beenden solle, was ihr diese aber nochmals ausgeredet haben. Auch sei sie sich bis kurz vor der Buchung nicht sicher gewesen, ob sie gemeinsam in die Ferien fliegen möchte. Für sie sei unser Neuanfang durch diese Diagnose einfach so durcheinander gebracht worden, dass sie das Gefühl habe, dass wir nicht wirklich eine gute Chance hatten.
Somit haben wir uns dann getrennt, quasi friedlich. Ich bin an einem Punkt, an dem ich zwar noch um die Beziehung gekämpft hätte, aber einsehe, dass es nichts mehr bringt. Besonders, da es ja eigentlich bereits der zweite Versuch war. Meine Bedingungen für ein weiteres Versuchen wären gewesen, dass wir erstens wieder mehr Zeit zu zweit verbringen und zweitens sie mich wieder mehr an ihren Gedanken teilhaben lässt. Für das fehlt ihr der Wille und die Energie. Sie hat gemeint, auch wenn wir das noch versuchen würden, für sie fühle es sich an, als würden wir es einfach noch ein wenig hinauszögern. Das habe ich so akzeptiert.
Aktuelle Gefühlslage:
Ich bin einerseits enttäuscht, da es sich für mich wie eine verpasste Chance anfühlt. Auch wenn die Beziehung im letzten halben Jahr mehrheitlich nur noch anstrengend war, für uns beide, hätte ich mir doch gewünscht, dass auch ihrerseits mehr kommt. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass sie sagt, dass sie keine romantischen Gefühle mehr habe. Auch wenn es eine logische Schlussfolgerung aus ihren Handlungen war. Ich hatte/habe noch Gefühle und werde eine Zeit brauchen, um diese zu verarbeiten.
Andererseits weiss ich aus der vorherigen Beziehung, dass wenn die romantischen Gefühle weg sind, es kein Weg zurück gibt. Und ich verstehe natürlich, dass sich durch die Diagnose bei ihr auch einiges geändert hat und sich noch ändern kann. Bezüglich grundsätzlichen Einstellungen zum Leben und auch den Gefühlen. Ich denke sie stellt sich ihre Zukunft mittlerweile auch einfach anders vor, als noch vor ein zwei Jahren.
Das möchte ich so akzeptieren und ich bin ebenfalls froh, dass wir nun wenigstens Klarheit geschaffen haben. Wir haben es soweit gut miteinander und gehen anständig miteinander um. Der Umstand, dass wir noch zusammen wohnen, macht es ein wenig schwieriger. Ich habe bereits mit der Wohnungssuche begonnen, bin dabei nur ein wenig eingeschränkt aufgrund dem Standort und dem Preis. Ich werde ab September noch meinen Masterabschluss machen und darum knapp zwei Jahre Teilzeit arbeiten. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich bis spätestens Anfang September etwas finden kann. Ihre Mutter wohnt ganz in der Nähe und sie hat gemeint, falls es gar nicht mehr geht, wäre sie bereit, für zwei drei Wochen bei ihrer Mutter zu schlafen. Das schätze ich wirklich sehr!
Die Wohnung, in der wir jetzt leben, ist quasi ihre Wohnung, ich bin damals zu ihr gezogen und offiziell Untermieter. Sie hat dazu einen Hund und zwei Katzen und ich könnte die Wohnung, sobald ich Teilzeit arbeite, gar nicht alleine stemmen. Bei ihr geht es, da sie Vollzeit arbeitet. Darum ist es klar, dass ich ausziehen werde. Sie ist einfach froh, sobald wir einen richtigen Schlussstrich darunter ziehen können und Abstand voneinander haben. Darum ist sie mehr als fair. Sie hat gemeint, ich müsse jetzt nicht einfach in die erstbeste Wohnung ziehen. Sie möchte, dass ich etwas finde, womit ich sicher die nächsten zwei Jahre während der Ausbildung zufrieden und gut wohnen könne. Und sie werde die komplette Miete wieder alleine übernehmen, sobald ich ausgezogen bin. Auf die Einhaltung einer Kündigungsfrist im Vertrag besteht sie nicht.
Die Trennung spiegelt für mich auch ein wenig die Beziehung wieder. Wir sind, auch in Zeiten in denen wir distanziert waren, eigentlich immer respektvoll miteinander umgegangen. Beleidigungen unter der Gürtellinie, Ausschreitungen, o.ä. gab es nie. Wir mögen uns auch noch, einfach nicht mehr genug, um als Paar zu funktionieren. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich im letzten halben Jahr auch öfters Trennungsgedanken hatte. Jetzt wo es tatsächlich soweit ist, ist es trotzdem ein Schlag für mich. Man verliert ja doch einen geliebten Menschen, mit dem man sich bis vor kurzem noch eine gemeinsame Zukunft vorgestellt hatte und muss neu anfangen. Aber aus diesem Grund sind wir ja eigentlich alle überhaupt erst hier im Forum gelandet
Probleme, die wir hatten:
Etwas, was immer ein wenig zwischen uns gestanden hat, ist die Art, wie wir unsere Freizeit verbringen. Ich bin eher der gemütliche/ruhigere Typ, der gerne auch Zweisamkeit hat mit seiner Partnerin bzw. das zwischendurch auch braucht. Ich lade dementsprechend meine Batterien am besten auf, wenn ich Zeit für mich habe (Buch lesen, ins Gym gehen, etc.) oder auch einfach einen gemütlichen Abend mit meiner Partnerin zu zweit verbringen kann. Während sie das zwar ebenfalls schätzt, tickt sie komplett anders. Sie verbringt eigentlich jedes Wochenende im Rahmen ihrer Familie. Bei 4 Geschwistern und getrennt lebenden Eltern gibt es da halt immer jemanden, den man bereits zwei oder drei Wochen nicht mehr gesehen hat. Und sie haben wirklich alle eine sehr enge Beziehung zu einander. Etwas, was ich so nicht kenne bzw. nie so gelebt habe. Dementsprechend war es Neuland für mich. Wir haben es aber eigentlich sehr lange immer elegant lösen können. Ich musste nie bei allen Events dabei sein und habe mich rausgenommen, wenn ich mal Zeit für mich gebraucht habe. Andererseits habe ich mich bemüht, möglichst viel dabei zu sein und hatte besonders zu ihren Geschwistern und zum Mann der einen Schwester eine sehr gute Beziehung. Das ging lange gut, aber es war etwas, was ihrer Meinung nach gerade mit Kindern dann später zwischen uns gestanden wäre.
Dann kam noch das Ganze rund um die Meditationen und diesen Dr. Joe Dispenza, der für mich doch Guru-ähnliche Züge annimmt mit seinen Wunderheilungen und Shows. Es wäre sicher zu kurz gefasst, das jetzt als Hauptgrund/-auslöser für die Trennung zu nennen. Ich mache mir halt aber doch Sorgen, dass sie hier einen Weg einschlägt, der ihr mehr schadet als nützt. Auch wenn MS heutzutage in den meisten Fällen gut unter Kontrolle gehalten werden kann, eine komplette Heilung gibt es noch nicht. Und je weiter es fortschreitet, desto schlimmere Auswirkungen hat es auf den Körper. Wenn sie nun die Medikamente absetzt, habe ich grosse Angst, dass sie es bereut und es so schlimm wird, dass sie ihren Kinderwunsch nicht mehr umsetzen könnte. Ich bin zudem auch nicht wirklich empfänglich für solche Sachen und vertraue da grundsätzlich der Schulmedizin. Zumindest ist Meditation für mich etwas, was nicht als einzige Lösung, sondern eher unterstützend eingesetzt werden sollte. Sie ist da halt komplett anders aufgewachsen und kann dementsprechend mehr mit solchen Sachen anfangen und ist empfänglicher dafür. Sie möchte dem Ganzen jetzt eine Chance geben, um nicht einfach von Medikamenten abhängig zu sein. Das halte ich für einen grossen Fehler, akzeptiere aber, dass es ihre Entscheidung ist. Das haben wir ebenfalls besprochen und ich glaube, dass es ein sehr grosser Punkt war, der zwischen uns gestanden ist.
Ich weiss nicht, ob an diesen Seminaren noch irgendetwas sonst passiert ist. Oder ob sie sich mir gegenüber diesbezüglich einfach nicht öffnen wollte, da sie wusste, dass ich dem Ganzen eher ablehnend gegenüber stehe. Das spielt aber keine Rolle mehr und die Entscheidung ist gefallen. Deshalb hoffe ich einfach nur noch, dass alles gut geht und sie keine grösseren Schäden davon trägt.
Nächste Schritte:
Wie bereits geschrieben, ich muss eine Wohnung finden. Sobald ich ausziehen kann, haben wir mehr Abstand und können beide anfangen, wieder auf uns selbst und nach vorne zu schauen. Hat da vielleicht jemand von euch noch den einen oder anderen Ratschlag, was man in einer solchen Situation auf keinen Fall tun sollte?
Es läuft nichts mehr zwischen uns, diesen Fehler machen wir nicht, da es alles nur komplizierter machen würde. Wir gehen zur Zeit wirklich gut miteinander um, wenn auch verständlicherweise distanziert. Aber Emotionen können ja in solchen Situationen schnell auch einmal hochkommen.
Wir haben mittlerweile, nach total ungefähr 6 Jahren Beziehung, doch auch gemeinsame Freunde. Besonders mit dem Mann ihrer Schwester habe ich mich immer bestens verstanden und es wäre schade, den Kontakt ganz zu verlieren. Aber das kann ich individuell mit ihm anschauen. Wir selbst haben abgemacht, dass wir, sobald ich ausgezogen bin, bis auf weiteres sicher keinen Kontakt haben werden. Den Abstand braucht es sicherlich dringend. Bis Ende Jahr macht das sicher Sinn. Im neuen Jahr, wenn das Bedürfnis da ist, kann man sich mal melden. Es ist halt sehr wahrscheinlich, dass man sich über gemeinsame Bekannte wieder mal über den Weg läuft. Da wäre es doch schön, wenn wir freundschaftlich miteinander umgehen könnten.
Ich denke, sobald ich eine neue Wohnung habe, werde ich gut nach vorne schauen können. Zur Zeit bin ich nur froh, dass wir einen anständigen Umgang miteinander haben können, trotz der Trennung. Mit meiner Arbeit bin ich sehr zufrieden, habe ein super Team. Und ab September kommt noch das Masterstudium dazu, welches mich zwei Jahre begleiten wird. Zudem auch ein gutes Umfeld mit Freunden und Familie. Somit sollte ich mich genug ablenken und Das Ganze verarbeiten können. Und ich möchte den bevorstehenden Sommer doch auch geniessen können und nicht einfach Trübsal *beep*
23.06.2025 13:38 •
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