101

Ersteindruck Narzissmus

S
Hi,

Momentan hab' ich auf dem Singlemarkt mit gewissen Stigmata zu tun.
Darum würden mich mal ein paar andere Perspektiven interessieren.
Vielleicht liegt's am aktuellen Geschehen, dass sich die Leute bisschen angiften aber da folgende Einschätzungen vermehrt auftreten, möcht' ich mich auch nicht vor Eindrücken verschließen.

Der Narzissmus-Vorwurf kommt meist schon zustande weil ich bisschen eitel bin und Wert auf mein Äußeres lege.
Das ist allerdings eher der Anspruch an mich selbst und hat nichts mit Bestätigung anderer zu tun.
Nun haben manche den Eindruck als ob ich 24/7 vor'm Spiegel stehen würde, was aber nicht der Fall ist.
Auch kommt manchmal der Eindruck zustande, dass ich absichtlich gegen irgendeinen Strom schwimme um irgendwie besonders zu sein.
Das passiert vor allem dann wenn ich zu hören bekomme, dass Frauen optisch auf XY stehen und ich aber einfach für mich mit mir selbst zufrieden sein möchte.
Mal abgesehen davon, dass ich diese Geschlechterpauschalisierung unsympathisch finde wer angeblich auf was steht, wieso kann ich nicht einfach 'n eigenes Ästhetikideal haben?
Mir erschließt sich nicht was daran so egozentrisch sein soll wenn man seinen individuellen Vorstellungen nachkommt die nichts mit Dritten zu tun haben.

Was das Kennenlernen angeht, schein' ich bisschen aus der Rolle zu fallen weil mir dieses Jagdkonzept nicht liegt.
Mir sind 'ne gewisse Harmonie und Augenhöhe wichtig wenn man sich kennenlernt.
Dabei geht's nicht darum, dass ich ständig darauf achte wer wem 'n Kaffee ausgibt, wer wem mehr Avancen macht und so weiter.
Mit Harmonie meine ich beispielsweise Charme, subtile Töne und dass man sich einfach gut unterhalten kann statt irgendwelche Komplimente runterzurattern oder dass man 'nen ganzen Fragenkatalog wie im Vorstellungsgespräch hat.
Mir kommt's so vor als müsste man sich an irgendwelche Rollen und Konventionen halten als ob das irgendwo gesetzlich festgehalten ist. Und wenn man davon abweicht dann stimmt was nicht.
Für wen hältst du dich denn, dass du als Typ erobert werden willst statt die Frau zu erobern?
Eben dieses Erobern steht für mich gar nicht zur Debatte.
Es kann doch auch einfach Hand in Hand gehen, dass man einander zugeneigt ist und alles nach und nach aufblüht anstatt darauf zu beharren wer mehr Investment zeigt.
Ganz normale Augenhöhe halt.

Manchmal gibt's auch einfach Umstände die nicht passen.
Kinderwunsch oder bereits vorhandene Kinder harmonieren bespielsweise nicht mit meinen Vorstellungen einer Beziehung.
Du kommst einfach nur nicht darauf klar, dass du dann nicht die erste Geige spielst, höre ich dann oft wenn das Thema zur Sprache kommt.
Dabei geht's mir um was ganz anderes.

Ist es vielleicht einfach die Summe der einzelnen Aspekte, die den Eindruck machen, dass ich irgend 'nen Egotrip schiebe?
Mir ist auch klar, dass heutzutage inflationär mit irgendwelchen Diagnosen nur um sich geworfen wird.
Aber Narzissmus halt' ich schon für ziemlich gewagt oder lieg' ich da falsch?
Dass dieser Eindruck aber von mehreren Leuten, unabhängig voneinander, zustande kommt, gibt mir schon zu denken.
Irgendwas scheint ja seltsam an mir zu sein wenn das so gehäuft passiert.

Wie ist eure Wahrnehmung dazu?
Habt ihr vielleicht Erfahrungen damit?

Schönen Start in's Wochenende.

20.11.2020 14:38 • x 2 #1


FrauLindemann
Hallöchen,

erstmal vorweg. Ein Narzisst ist eine ganz andere Hausnummer, die Meinung des eitlen Gockels stimmt da nur sehr unzureichend.

Waschechte Narzissten können sich auch in ihren Inputarmen Zeiten komplett gehen lassen und komplett verwahrlosen. Von diesem Klischee sollte man sich also verabschieden.

Wo ich dir allerdings als Frau widersprechen muss, ist dein Datingverhalten. Es gibt durchaus sowas wie durch Geschlechterrollen und deren Aufgaben. Die sich evolutionär und gesellschaftlich durchgesetzt haben und so funktionieren. Dazu gehört das anfängliche Mehrinvestment des Mannes.

Ich denke viele Frauen legen unterbewusst viel wert auf diese Aufgabenverteilung. Manche auch ganz offen , ich gehöre auch dazu

Lg

20.11.2020 14:49 • x 4 #2


A


Ersteindruck Narzissmus

x 3


T
Warum machst du die Defizite anderer zu deinem Problem?

20.11.2020 15:06 • x 5 #3


Gwenwhyfar
Also ich will ein Foto und dann reden wir nochmal darüber, wer hier was überschätzt

20.11.2020 15:11 • x 9 #4


H
Hallo!

Für mich ist es auch wichtig, dass auch beim Kennenlernen eine Augenhöhe vorhanden ist.
Ich erwarte weder, dass der Mann mehr Engagement noch Jagdverhalten zeigt.
(Die Argumentation mit der Evolution wundert mich immer wieder, da inzwischen wissenschaftlich
belegt wurde durch Grabfunde, dass die Frauen früher auch auf die Jagd gingen und die Männer auch sammelten).

Vielleicht musst du dich dann einfach eher auf Frauen konzentrieren, die nicht so viel Wert auf
althergebrachtes Rollenverhalten und Konventionen legen?

Ich würde jetzt auch von Eitelkeit nicht gleich auf Narzissmus schließen wollen.

Meine 5 Cent: Hab einfach Geduld, bis die auf eine passende Frau triffst und lass dich erstmal
nicht verunsichern...
Viel Glück!

20.11.2020 15:48 • x 4 #5


C
Hallo Syo,

etwas eigenartig liest sich das ja schon. Ich will nicht jagen, mache den Eindruck als ob ich 24/7 vor dem Spiegel stehe.

Schon eine etwas schräge Kombo! Ich bin als Frau bspw. Jägerin, würde mir allerdings niemanden anlachen der als Mann den Eindruck vermittelt, mit mir neue Jeanshosen und Gesichtsmasken zelebrieren zu müssen.

Eine Frau in einer (heteros.) Beziehung sollte ausreichen, probier es doch mal mit dem Fels in der Brandung, die sind nämlich rar vertreten und daher so wertvoll in den Augen einer Frau.

20.11.2020 15:58 • x 2 #6


Gwenwhyfar
Dazu fällt mir gerade ein, dass ich nur einmal einen Mann hatte, der länger im Bad brauchte als ich. Den gab es aber auch nicht allzu lange.

Natürlich sollte das jeder so halten, wie er sich wohl fühlt.

20.11.2020 16:02 • x 3 #7


NurBen
Zitat von Syo:
Der Narzissmus-Vorwurf kommt meist schon zustande weil ich bisschen eitel bin und Wert auf mein Äußeres lege.

Keine Sorge, dieser Vorwurf wird auch nur von Menschen kommen, die noch keinen wirklichen Narzissten kennengelernt haben.

Zitat von Syo:
Mir kommt's so vor als müsste man sich an irgendwelche Rollen und Konventionen halten als ob das irgendwo gesetzlich festgehalten ist. Und wenn man davon abweicht dann stimmt was nicht.
Für wen hältst du dich denn, dass du als Typ erobert werden willst statt die Frau zu erobern?

Als Mann hast du nun mal die Aufgabe aktiv zu sein. Der springende Punkt ist, dass du natürlich eine Frau eroberst, aber eben nicht in die Rolle des Bittstellers fällst.
Dazu gehört eben, dass man auch als Mann gewisse Ansprüche an die Frau stellt, was das Kennenlernen betrifft.
Das Interesse-zeigen sollte selbstverständlich beidseitig erfolgen.

Zitat von Syo:
Kinderwunsch oder bereits vorhandene Kinder harmonieren bespielsweise nicht mit meinen Vorstellungen einer Beziehung.
Du kommst einfach nur nicht darauf klar, dass du dann nicht die erste Geige spielst, höre ich dann oft wenn das Thema zur Sprache kommt.
Dabei geht's mir um was ganz anderes.

Natürlich geht es um etwas Anderes. Aber vielen stößt es auf, wenn du als Mann Ansprüche an die Frau stellst.
Es ist eben die gesellschaftliche Doppelmoral, die dir einreden will, dass du das Problem bist.
Wenn eine Frau sagt Der Mann muss 190cm sein sind das Ansprüche.
Sagst du Ich möchte keine Frau mit Kind bist du oberflächlich, weil du nicht die zweite Geige spielen willst.

Zitat von Syo:
Ist es vielleicht einfach die Summe der einzelnen Aspekte, die den Eindruck machen, dass ich irgend 'nen Egotrip schiebe?

Nein, es ist eine völlig gesunde Einstellung.

20.11.2020 18:10 • x 4 #8


S
Zitat von Syo:
Dass dieser Eindruck aber von mehreren Leuten, unabhängig voneinander, zustande kommt, gibt mir schon zu denken.
Irgendwas scheint ja seltsam an mir zu sein wenn das so gehäuft passiert.

Wie ist eure Wahrnehmung dazu?

Ein waschechter Narzisst hinterfragt und reflektiert sich nicht. Und stellt auch nicht solche Fragen in ein Forum.
Ich denke, ich kann dich beruhigen.

20.11.2020 18:19 • x 7 #9


Blanca
Zitat von Syo:
Mir erschließt sich nicht was daran so egozentrisch sein soll wenn man seinen individuellen Vorstellungen nachkommt die nichts mit Dritten zu tun haben.

Vielleicht fühlte Dein Gegenüber sich unbewußt dominiert - während Du einfach nur ein gesundes Selbstbewußtsein hast, das sich in derlei Individualität ausdrückt: sein Problem, laß es dort.

Wenn Du Dir so gefällst, dann laß Dir auch nichts anderes aufnötigen; schon gar nicht in der Kennenlernphase. Im Gegenteil: Da würde ich den Rückwärtsgang einlegen, solange das noch ohne Drama möglich ist.

Zitat von Syo:
Es kann doch auch einfach Hand in Hand gehen, dass man einander zugeneigt ist und alles nach und nach aufblüht anstatt darauf zu beharren wer mehr Investment zeigt.

Für mich hat das Wort Investment in zwischenmenschlichen Beziehungen per sé nichts zu suchen. Wer sich so ausdrückt, wäre bei mir ziemlich rasch aussortiert.

Zitat von Syo:
Du kommst einfach nur nicht darauf klar, dass du dann nicht die erste Geige spielst, höre ich dann oft wenn das Thema zur Sprache kommt.

Klingt wie jemand, der die Flucht nach vorn anzutreten sucht, um Dich für sich passend zu machen. Ich wäre weg bei sowas.


Narzissmus ist eine sehr schwere, klinische Diagnose, die man nicht mal eben so stellen sollte. Was Du da oben schreibst, gibt so noch keinen Anlaß zu derlei Schlußfolgerungen. Aber wenn jemand meint, Dich so klassifizieren zu müssen, obwohl es gar nicht zutrifft, so würde ich mich an Deiner Stelle schon infolgedessen zurückziehen. Denn wer sich so leichtfertig auf ein dermaßen dünnes Brett begibt, käme für mich als potentieller Partner nicht in Frage. Das wäre mir zu flach.

20.11.2020 23:24 • x 3 #10


S
Zitat von FrauLindemann:
Waschechte Narzissten können sich auch in ihren Inputarmen Zeiten komplett gehen lassen und komplett verwahrlosen. Von diesem Klischee sollte man sich also verabschieden.

Zitat von Sorgild:
Ein waschechter Narzisst hinterfragt und reflektiert sich nicht. Und stellt auch nicht solche Fragen in ein Forum.
Ich denke, ich kann dich beruhigen.

Wieder was gelernt und gut zu wissen.

Zitat von FrauLindemann:
Wo ich dir allerdings als Frau widersprechen muss, ist dein Datingverhalten. Es gibt durchaus sowas wie durch Geschlechterrollen und deren Aufgaben. Die sich evolutionär und gesellschaftlich durchgesetzt haben und so funktionieren. Dazu gehört das anfängliche Mehrinvestment des Mannes.

Ich denke viele Frauen legen unterbewusst viel wert auf diese Aufgabenverteilung. Manche auch ganz offen , ich gehöre auch dazu

Zitat von NurBen:
Als Mann hast du nun mal die Aufgabe aktiv zu sein. Der springende Punkt ist, dass du natürlich eine Frau eroberst, aber eben nicht in die Rolle des Bittstellers fällst.
Dazu gehört eben, dass man auch als Mann gewisse Ansprüche an die Frau stellt, was das Kennenlernen betrifft.
Das Interesse-zeigen sollte selbstverständlich beidseitig erfolgen.


Ich will euch da gar nicht widersprechen und das mag vielleicht auch alles sein aber mir behagt das nicht.
Die intensivsten und langwährendsten Beziehungen kamen bei mir beispielsweise dadurch zustande, dass es von Anfang an total auf Augenhöhe war.
Eben dadurch dass die entsprechende Frau auch die Initiative ergriffen hat.
Beide haben dabei eher subtil Interesse gezeigt und sind aufeinander eingegangen.
Und das resultierte dann auch mal darin, dass ich von 'ner Frau Blumen bekommen hab'.
Und mal ehrlich: Wann kriegt 'n Mann mal von 'ner Frau Blumen geschenkt?
Das heißt nicht, dass ich sowas vorraussetze oder erwarte aber es ist doch einfach schöner wenn beide ganz von sich aus Zuneigung zeigen.
Find' ich zumindest.
Problem ist halt, dass heutzutage irgendwie alles so verkopft ist.
Zumindest nehm' ich das so wahr.

Und was den Bittsteller angeht: Nee, is' nicht.
Es gibt ja diese Friss oder stirb-Exemplare aber da bin ich gleich raus.
Das kommunizier' ich dann eben auf 'ne höfliche Art und zieh' mich zurück.
Aber dadurch kommt wohl auch dieser Eindruck von Arroganz zustande weil ich mir sowas einfach nicht geb'. Ich seh's eher umgekehrt.
Wenn jemand so von sich überzeugt ist dass er so 'ne Ich geb' mich mit dir ab, also mach' mir mal den Hof-Einstellung hat und bestenfalls noch beleidigend wird wenn man ablehnt..
Das ist für mich arrogant.
Zwar ist das nicht der Regelfall aber alles schon erlebt.

Zitat von Tin_:
Warum machst du die Defizite anderer zu deinem Problem?

Von welchen Defiziten sprichst du genau?
Mir geht's hier nur darum mich bisschen zu reflektieren weil diese Einschätzungen ja irgendwoher kommen müssen.

Zitat von Gwenwhyfar:
Also ich will ein Foto und dann reden wir nochmal darüber, wer hier was überschätzt

Da steh' ich bisschen auf dem Schlauch, sorry. Was meinst du?


Zitat von HierUndJetzt:
Hallo!

Für mich ist es auch wichtig, dass auch beim Kennenlernen eine Augenhöhe vorhanden ist.
Ich erwarte weder, dass der Mann mehr Engagement noch Jagdverhalten zeigt.
(Die Argumentation mit der Evolution wundert mich immer wieder, da inzwischen wissenschaftlich
belegt wurde durch Grabfunde, dass die Frauen früher auch auf die Jagd gingen und die Männer auch sammelten).

Vielleicht musst du dich dann einfach eher auf Frauen konzentrieren, die nicht so viel Wert auf
althergebrachtes Rollenverhalten und Konventionen legen?

Ich würde jetzt auch von Eitelkeit nicht gleich auf Narzissmus schließen wollen.

Meine 5 Cent: Hab einfach Geduld, bis die auf eine passende Frau triffst und lass dich erstmal
nicht verunsichern...
Viel Glück!

Danke. Lustigerweise zeigt sich die Einstellung oft erst während des Kennenlernens und da ist ja gleich der Scheideweg.

Zitat von Clara_:
Hallo Syo,

etwas eigenartig liest sich das ja schon. Ich will nicht jagen, mache den Eindruck als ob ich 24/7 vor dem Spiegel stehe.

Schon eine etwas schräge Kombo! Ich bin als Frau bspw. Jägerin, würde mir allerdings niemanden anlachen der als Mann den Eindruck vermittelt, mit mir neue Jeanshosen und Gesichtsmasken zelebrieren zu müssen.

Eine Frau in einer (heteros.) Beziehung sollte ausreichen, probier es doch mal mit dem Fels in der Brandung, die sind nämlich rar vertreten und daher so wertvoll in den Augen einer Frau.

Die 24/7-Spiegel-Sache hab' ich wohl bisschen blöd formuliert.
Gemeint war nicht, dass ich sonst wie lange brauch' um mich irgendwie fertigzumach'n sondern dass irgendwie der Eindruck zustande kommt dass ich in jeden Spiegel schau' weil ich mich selbst so großartig find'.
Und das kapier' ich nicht so ganz.
Mein Kumpel hat mich anfangs auch als selbstverliebt und arrogant eingeschätzt.
Seiner Einschätzung nach war's eben diese Mischung daraus, dass ich optisch schon auf mich achte und dazu halt meine introvertierte Art.
In Kombination wirkt das wohl arrogant.

Ich hoff', dass ich den letzten Absatz nicht missinterpretier'.
Ehrlich gesagt bin ich auch der Brandungstyp.
Ich würd' mich schon als fürsorglich bezeichnen.
Frühstück an's Bett bringen, 2 Stunden in der Küche stehen und 'n cooles Abendessen zaubern, über tiefsinniges Zeug philosophieren.
Klar, manchmal trinkt man auch miteinander, albert rum und macht gemeinsam irgend 'n Blödsinn.
Die Mischung macht's.
Generell bin ich aber immer für meine Leute da.
Allerdings erwarte ich dann auch das Gleiche von der Partnerin.
Augenhöhe halt.
Falls ich dich missverstanden hab': Sorry!

Zitat von Gwenwhyfar:
Dazu fällt mir gerade ein, dass ich nur einmal einen Mann hatte, der länger im Bad brauchte als ich. Den gab es aber auch nicht allzu lange.


Zitat von Gwenwhyfar:
Natürlich sollte das jeder so halten, wie er sich wohl fühlt.

Seh' ich auch so.


Zitat von NurBen:
Natürlich geht es um etwas Anderes. Aber vielen stößt es auf, wenn du als Mann Ansprüche an die Frau stellst.
Es ist eben die gesellschaftliche Doppelmoral, die dir einreden will, dass du das Problem bist.
Wenn eine Frau sagt Der Mann muss 190cm sein sind das Ansprüche.
Sagst du Ich möchte keine Frau mit Kind bist du oberflächlich, weil du nicht die zweite Geige spielen willst.

Wobei 'ne Freundin von mir aber ein ähnliches Problem hat.
Der wird auch immer Arroganz vorgeworfen obwohl sie die wohl angenehmste Person ist, die ich kenn'.
Ob das jetzt was mit den Geschlechtern zu tun hat: Keine Ahnung.
Wenn jemand jetzt auf Leute steht die über 1.90 sind wird sich da schon jemand finden.
Da fiele ich auch durch's Raster aber ist ja kein Beinbruch.
Diese Kindersache würd' in meinem Fall einfach nicht mit meinen Beziehungsvorstellungen harmonieren.

Aber ich glaub', dir geht's generell eher um Augenhöhe an sich, oder?
Das seh' ich dann genauso.
Was man selbst nicht gebacken kriegt, sollte man auch nicht von anderen erwarten.
Manche haben ja echt so'ne Nehmen, Nehmen, Nehmen-Einstellung.
Fordern aber selbst nichts zu bieten.
Meinst du das?


Zitat von Blanca:
Vielleicht fühlte Dein Gegenüber sich unbewußt dominiert - während Du einfach nur ein gesundes Selbstbewußtsein hast, das sich in derlei Individualität ausdrückt: sein Problem, laß es dort.

Wenn Du Dir so gefällst, dann laß Dir auch nichts anderes aufnötigen; schon gar nicht in der Kennenlernphase. Im Gegenteil: Da würde ich den Rückwärtsgang einlegen, solange das noch ohne Drama möglich ist.

In 90% der Fälle kommt sowas von meinen Geschlechtsgenossen.
Das find' ich auch so wenig nachvollziehbar.
Dieses Prestige- und Marktwerts-Denken.
In erster Linie muss ich mir doch selbst gefallen und nicht irgendwem anders.
Ich find's eher total lahm wenn man seine eigenen Werte, Vorstellungen und so weiter über Bord schmeißt nur um bei irgendwem zu punkten.
Von der Würde und Authentizität mal abgesehen: Was soll das auch bringen?
Die Person wäre dann doch sowieso nur an dem interessiert was man vorgibt zu sein und nicht was man wirklich ist. Oder der Schlag Mensch ist sich einfach selbst egal, keine Ahnung.

Zitat von Blanca:
Für mich hat das Wort Investment in zwischenmenschlichen Beziehungen per sé nichts zu suchen. Wer sich so ausdrückt, wäre bei mir ziemlich rasch aussortiert.

Seh' ich auch so. Darum hab' ich's auch in Anführungszeichen gesetzt.
Investment klingt schon so als wäre der Andere 'n Gegenstand.

Zitat von Blanca:
Klingt wie jemand, der die Flucht nach vorn anzutreten sucht, um Dich für sich passend zu machen. Ich wäre weg bei sowas.

Der Spruch kam sowohl von Männern als auch potentiellen Verabredungen.
Ich fand' das Urteil eben ziemlich krass weil nicht mal der Kontext zur Debatte stand.
Mir ging's eben nicht darum die erste Geige zu spielen sondern um meine Beziehungsvorstellungen.
Spontan in's Kino gehen, einfach den ganzen Sonntag zusammen im Bett bleiben.
Das geht mit Kindern eben schwer weil man nicht so flexibel ist.
Aber dass es mir dabei um sowas geht, wurd' gar nicht erst in Betracht gezogen.

Zitat von Blanca:
Narzissmus ist eine sehr schwere, klinische Diagnose, die man nicht mal eben so stellen sollte. Was Du da oben schreibst, gibt so noch keinen Anlaß zu derlei Schlußfolgerungen. Aber wenn jemand meint, Dich so klassifizieren zu müssen, obwohl es gar nicht zutrifft, so würde ich mich an Deiner Stelle schon infolgedessen zurückziehen. Denn wer sich so leichtfertig auf ein dermaßen dünnes Brett begibt, käme für mich als potentieller Partner nicht in Frage. Das wäre mir zu flach.

Ich find's auch krass wie schnell pauschalisiert wird und die Leute in irgend 'ne Schublade gesteckt werden.
Aber ich versuch's nachvollziehen zu können und ob da vielleicht was dran sein könnte.
Ich möcht' Kritik halt auch nicht einfach so abschmettern und jedes etwaige Fehlverhalten von mir weisen.
Darum ja auch dieser Thread.
Seltsame Zeiten in denen wir leben.

Danke für's Feedback.

21.11.2020 00:24 • #11


NurBen
Zitat von Syo:
Aber ich glaub', dir geht's generell eher um Augenhöhe an sich, oder?
Das seh' ich dann genauso.
Was man selbst nicht gebacken kriegt, sollte man auch nicht von anderen erwarten.
Manche haben ja echt so'ne Nehmen, Nehmen, Nehmen-Einstellung.
Fordern aber selbst nichts zu bieten.
Meinst du das?

Das Ding mit der Augenhöhe ist doch folgendes:
Um jemand auf Augenhöhe zu finden muss ich vorher erstmal selbst wissen, wie groß ich bin (Im übertragenen Sinne).
An der Stelle kommt doch schon die fehlende Selbsteinschätzung.
Viele haben Erwartungen an den Partner, die sie sich im Grunde gar nicht leisten können.

Zudem kommt auch noch die Tatsache, dass wir das, was wir uns wünschen nicht mit dem übereinstimmt, was wir anziehend finden. Ich habe in den letzten zwei Jahren einige Dates gehabt und bei vielen Frauen heißt Augenhöhe folgendes:
Ich suche einen Mann zu dem ich hinaufblicken kann, gleichzeitig möchte ich aber, dass er mich auf Augenhöhe sieht.

21.11.2020 12:40 • x 3 #12


Plentysweet
Zitat von NurBen:
Viele haben Erwartungen an den Partner, die sie sich im Grunde gar nicht leisten können.

Jeder kann und darf sich Ansprüche und Erwartungen leisten. Ob sie erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt.
Aber haben darf sie jede(r)! Soviel steht fest und das ist gut so.
Zitat von NurBen:
Ich suche einen Mann zu dem ich hinaufblicken kann, gleichzeitig möchte ich aber, dass er mich auf Augenhöhe sieht.

Genau. Und wo liegt da der Widerspruch? Man möchte den Mann, (der im Bestfall größer ist als man selbst) auch mal bewundern/zu ihm aufschauen können. Das ist mitunter gut fürs Se x Appeal . Ohne dabei die Wertschätzung und respektvolle Behandlung des Mannes einbüßen zu müssen. Wo ist da das Problem? Viele Männer kommen damit aber auch gut klar. Meistens sind das die selbstbewußten Männer, die gut in sich ruhen: Sie können es genießen, daß eine Frau sie mal anhimmelt. Und können aber genau das zurückgeben, ohne sich einen Zacken aus der Krone zu brechen. Solch gleichberechtigte Beziehungen funktionieren i.d.R. am Besten.

21.11.2020 12:55 • x 5 #13


NurBen
Zitat von Plentysweet:
Jeder kann und darf sich Ansprüche und Erwartungen leisten. Ob sie erfüllt werden, steht auf einem anderen Blatt.

Sicher. Wie meine Mutter mir schon als Kind zu Weihnachten immer sagte Wünschen kannst du dir alles, ob du's auch bekommst ist eine andere Sache.
Auch bei der Partnersuche sollte man realistisch bleiben.

Zitat von Plentysweet:
Aber haben darf sie jede(r)! Soviel steht fest und das ist gut so.

Ansprüche sollte man sogar haben. Nur wie gesagt, diese Ansprüche sollten auch gerechtfertigt sein.
Mein Gedanke beim Dating war oft:Okay, und was bringst du so mit an den Tisch?
Abgesehen davon ist die Außenwirkung nicht zu verachten.
Denn Ansprüche sind nur dann okay, wenn sie den gesellschaftlichen Normen entsprechen.
Wenn man davon abweicht, wird wie im Falle des TE Narzissmus bzw Egoismus unterstellt.

Als Mann ist es generell ratsam seine Anspruchshaltung gar nicht erst zu thematisieren, sondern insbesondere im sozialen Umfeld für sich zu behalten.

22.11.2020 11:39 • #14


P
Zitat von Tin_:
Warum machst du die Defizite anderer zu deinem Problem?


Ich stimme dir zu, allerdings würde ich mir dich auch Gedanken machen, wenn ich gleich von mehrereneiten so etwas höre. Und sich selbst, bzw sein Verhalten mal zu hinterfragen, finde ich nicht schlecht.

Wo wir beim hinterfragen des Verhaltens sind, lieber TE, das macht ein Narzisst wohl eher nicht

22.11.2020 11:46 • x 2 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag