Dass Du mit dem Ex. den alten Eintopf nochmals aufwärmst, ist schon seltsam. Erst konnte man nicht ohne einander, dann nicht miteiander und jetzt scheinbar auch nicht ohne einander, aber was Richtiges ist es auch nicht.
Er ist Dir vertraut und jetzt wo der Druck einer Beziehung weg ist, könnte Ihr wieder was miteinander anfangen. Eigentlich schön, aber doch jenseits von Glücklichsein für Dich.
Warum hast Du die alte Suppe wieder aufgewärmt? Wolltest Du ihn damit zurück gewinnen, wieder für Dich einnehmen, damit er nicht auf 'dumme Gedanken kommt und sich anderweitig umsieht?
Mit Sx hältst Du keinen Mann, vor allem nicht so einen wie Deinen Ex, der Dir jetzt das Bettchen wärmt und Deine Seele streichelt.
Für ihn ist es prima, für Dich ist es frustrierend, schon weil die Lage reichlcih aussichtslos ist.
Ohne die Verbindlichkeit einer Beziehung, die Dir Exklusiivität sichert, kommt Du nicht klar. Du hast jetzt eine Multifunktion übernommen, damit es ihm gut geht. Du bist Beraterin, Kummerkasten, Seelenklemptnerin, enge Freundin, Kumpeline und Betthäschen in einer Person. Was Besseres kann er sich doch gar nicht wünschen. Aber er will es nicht Beziehung nennen. Auch wenn Andere sagen, ist doch egal, wie sich das jetzt nennt, Haiptsache es geht Euch gut damit.
Tja, es geht aber nur einem gut damit. Du fühlst Dich ja doch irgendwie abgestellt, vielleicht auch benutzt und Du stehst die Angst aus, dass er irgendwann nicht mehr in Deinem Leben ist.
Du hast Dich mit dieser Sache ganz nach ihm gerichtet, hast Dich auf das eingelassen, was er vorschlug und hast gedacht, irgendwann habe ich ihn wieder ganz für mich. Klappt aber nicht, denn die Vorteile liegen auf seiner Seite. Warum sollte er das aufgeben sollen? Er hat ja alles, vor allem obendrein die Unverbindlichkeit, die ihm neben Dir alles sichert. Er hat Dich, alle Annehmlichkeiten mit Dir, aber er verspricht Dir nichts.
Und damit kannst Du nicht umgehen. Das verstehe ich, wollte ich auch nicht.
Denn: kommt eines Tages eine andere Miss Perfect in sein Leben, ist er weg. Und dann sagt er zu Dir: Ich hatte es Dir doch gleich gesagt, dass ich keine Beziehung will, weil mich das einengt und ich das nicht ertragen kann. Ich versteh nicht, warum Du jetzt heulst, wir hatten es doch genau so vereinbart. Ich habe Dir nie was versprochen, im Gegenteil, mit ehrlichen und offenen Karten gespielt. Tut mir jetzt leid für Dich, aber mich zieht es zu der Anderen hin. Selbst schuld, wenn Du Dich darauf eingelassen hast.
Damit hat er alle Freiheiten. Mit Dir zusammen zu sein oder auch nicht. Und Du weinst und bist ratlos und siehst die Aussichtslosigkeit Deiner Lage. Er wird diese kaum ändern.
Du kannst das natürlich mit ihm ansprechen und sagen: Du , wir haben doch eigentlich eine Beziehung, wir leben doch wie ein Paar. Also sind wir doch eines.
Sollte er seine Meinung geändert haben, könnte er Dir das bestätigen. Ja, es stimmt, wir sind tatsächlcih wieder ein Paar geworden.
Sollte er seine Meinung nicht geändert haben, wird er Dein Ansinnen, dass Du von ihm das Label Paar haben willst, als Druck empfinden und damit genau als das, was er nicht aushält.
Falls es Dir mal in Richtung Familienplanung gehen soll, wird es mit ihm meiner Vermutung nach nicht werden. Damit wirst Du ihn kaum begeistern können. Also , was willst Du?
Zeit verschwenden und auf Dinge warten, die nciht eintreffen werden? Und Dir in einigen Monaten oder Jahren sagen zu lassen, dass es ja ganz schön mit Dir war, aber er jetzt leider ...?
Oder Dir sagen, ich löse mich von ihm, denn so ist das nichts für mich. Das tut zwar jetzt furchfbar weh und die Wehmut überkommt nicht jetzt schon, wenn ich nur daran denke, aber letztendlich wird es vergehen und ich kann dann auch eines Tages zu neuen Ufern aufbrechen und vielleicht Jemanden finden, der mit mir eine Beziehung führen will, die auch so heißt.
Bevor 'Du eine Entscheidung triffst, solltest Du mit ihm reden. Ihm das sagen, dass es so nicht weiter geht für Dich. Kommt er dann nicht in die Puschen, dann geh. Du leidest jetzt und Du wirst noch viel mehr leiden, je länger das so weiter läuft. Die schönen Augenblicke mit ihm werden Dich irgendwann nicht mehr darüber hinweg trösten, dass es eben doch nur eine Freundschaft Plus ist.
Entscheidungen für sich zu treffen, heißt, zu sich zu stehen und Verantwortung für sich und das eigene Leben übernehmen. Solche Situationen wie die Deine führen Dir das vor Augen.
Wer sich selbst nicht entscheidet, über den wird nur entschieden. Solange es ihm taugt, bleibt er. Taugt es ihm nicht mehr, macht er sich vom Acker und sagt Dir: ich hatte es Dir doch gesagt, Du hast es doch gewusst!
Dann trifft Dich das Leid mit voller Wucht, weil Du nur gewartet, gehofft und es ausgesessen hast.
Nochmal: Die Annehmlichkeiten liegen auf seiner Seite. Die Unannehmlichkeiten auf Deiner Seite. D.h die Waage steht zu seinen Gunsten und Du hängst buchstäblich in der Luft. Komm da runter und zeige mal klare Kante. Das bist Du Dir schuldig, dass Du jetzt nicht kneifst, sondern sagst, was Sache ist. Tust Du das nicht, geht das eben so weiter. Aber dann brauchst Du auch nicht zu jammern.
Begonie
04.09.2020 10:46 •
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