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Es wird nicht besser und ich sehe meinen Weg nicht

O
Hallo zusammen,
die Trennung ist nun über 4 Monate her. Ich habe mir in diesem Forum Hilfe gesucht, einfach mitgelesen, wie andere den Kummer verarbeiten.
Ich habe mir bewusst die Zeit für mich genommen, das zu verarbeiten. Habe Ratgeber gelesen, auch zum Thema Selbstbewusstsein, welches bei mir lange nicht mehr vorhanden ist.
Ich habe mit Freundinnen, Familie geredet. Die Trauer bewusst zugelassen, mich im Fitnessstudio angemeldet usw.
Ich habe also grob alles befolgt, was einem geraten wird.

Aber es wird nicht besser. Ich fühle mich so überflüssig, ungebliebt und absolut nutzlos in dieser Welt. Ich weiß einfach nicht, wo mein Platz ist. Ich dachte, er wäre hier und mit diesem Mann. Ich wollte eine eigene kleine Familie, nur mit ihm.
Und jetzt ist da nichts mehr. Es ist Leere, Stille und die Hoffnungslosigkeit.

Andere sind schon viel weiter wie ich sehe, melden sich bei Partnerbörsen an, gehen feiern oder haben schon einen neuen Partner. Ich möchte das alles nicht. Und übers Internet schon 3x nicht.
Ich bin fast 30 und kann von vorne anfangen...meine Freundinnen haben bereits ein/zwei Kinder und ich stehe da mit nichts.
Meine Familie beruhigt mich immer und hebt die positiven Dinge hervor wie mein Beruf, dass ich unabhängig bin usw.
Aber das ersetzt mir meinen Kummer nicht. So rutsche ich von einem Loch ins andere.

Ich habe mich aus lauter Verzweiflung an die Krankenkasse gewandt, an welche Psychologen ich mich wenden kann: frühestmöglicher Termin in ca. 6 Monaten mit einer Fahrtzeit von 1h einfach (ich wohne im off). Was sind denn das für Aussichten?

Ich kann nicht mehr, das muss doch endlich mal besser werden.

15.01.2012 12:51 • #1


L
Hallo Orchidee82,

Ich verstehe dich sehr gut, jegliche Ablenkungsversuche helfen nur für den Moment und sobald man wieder zu Hause ist, ist auch die Einsamkeit und die Erinnerung wieder da!

Wie lange wart ihr denn zusammen?
Besteht immernoch Kontakt?
Wie seid ihr auseinander gegangen?

Du schreibst sehr wenig darüber, denn all diese Dinge sind auch sehr wichtig zu berücksichtigen.

Mir geht es ganz genauso wie Dir, ich bin ebenfalls 30 Jahre alt, meine Beziehung ging 12 Jahre (seit 6 Mon. getrennt) und die Entscheidung für eine Trennung ist auf Grund des Verstandes einvernehmlich von uns getroffen worden......das Herz aber liebt weiter und das macht es so schwer.

Ich bin in unserer Wohnung geblieben, lebe quasi täglich in der Erinnerung. Ich musste auch von vorne beginnen, stecke immernoch in der Verarbeitung meiner tausend Gefühle. Ablenkung hilft nur kurzzeitig aber ich habe begriffen, dass man sich die Zeit nehmen muss, egal wie lange es dauert! Das ist ganz entscheidend wichtig, trauere, solange du das Bedürfnis hast, weine, solange die Tränen kommen, lenk dich ab, wenn du Lust dazu hast. Nimm dir die Zeit, du musst Geduld haben, du wirst es merken, wenn es Dir besser gehen wird. Erst Phasenweise kurzzeitig, dann etwas länger, bis irgendwann die Zeit kommt, wo es dir konstant besser gehen wird und sich nur noch kurzzeitig die Erinnerungen einschleichen werden.

Es gibt auch Gesprächsangebote bei der Caritas, wenn die näher bei dir sein sollte?

Ich wünsche Dir jedenfalls alles erdenklich gute, es wird bergauf gehen, glaube mir, lese hier immer mal ein wenig, dass hilft enorm.

Alles Liebe
S.

15.01.2012 13:22 • x 2 #2


A


Es wird nicht besser und ich sehe meinen Weg nicht

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E
ich fühle mit dir Orchidee82!

scheinbar hast du die selben Probleme wie . . . die meisten hier . . .
den einen Tip den ICH geben kann ist, schreibe HIER in diesem Forum was die Tastatur hergibt . . .
hier sind so herzliche Menschen . . .
mir hilft das ungemein . . .
und wirklich jeder möchte helfen . . .
dadurch fühle ich mich nicht soooooo alleine.

also Willkommen in diesem Forum . . .
schreib . . . das hilft nicht nur dir.

15.01.2012 13:23 • x 1 #3


S
Hallo Orichdee,

herzlich willkommen hier.
Ich kann dir nur raten, unter Menschen zu gehen. Auch wenn du keine Lust hast, aber zu Hause einigeln bringt nichts.
Ich hab viel mit Freunden unternommen und alte Freundschaften wieder aufleben lassen.
Ich weiß, es ist schwer. Auch meine Freunde sind alle Beziehungen, ich versuch das so gut es geht auszublenden.
Klappt nicht immer aber besser als zu Hause rumzusitzen.
Vielleicht findest du auch eine Möglichkeit, mal für ein paar Tage wegzufahen.

Ich hab auch lange nach einer Therapie gesucht. Auch bei mir war das Ergebnis niederschmetternd.
Gibt es bei euch Pro Familia oder die Diakonie.
Die bieten kostenlose Lebensberatungen an. Ich hab einen Termin innerhalb von ca. 3 Wochen bekommen.

Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft

15.01.2012 14:13 • x 1 #4


B
Hallo Orchidee,

wir sind ungefähr im gleichen Alter und einiges von dem Du schreibst erinnert mich an mich. Ein paar Dinge an meine heutige Situation ein paar andere Punkte habe ich aber schon hinter mir.

Eine Trennung ist nie schön. Mal veläuft sie einigermaßen gesittet, manchmal bricht aber auch eine Welt zusammen. Es ist jedoch ein unterschied ob eine Welt oder Du zusammenbrichst. Und es stellt sich die Frage, wann Du wieder aufsteht und was Du mit dem Scherben machst.

Vor 4,5 Jahren ist meine Welt zusammen gebrochen und ich konnte alleine nicht mehr aufstehen. Warum? Weil ich nur eine Welt hatte. Ich habe mich völlig mit meinem damaligen Partner, seinen/unseren Plänen etc identifiziert und mich dabei verloren. Er hat weiterhin sein Ding gemacht und ich stand ohne alles da. Keine Ahnung wie's weiter gehen sollte, was ich eigentlich wollte und was mich ausmacht.

Es sind nun wie gesagt 4,5 Jahre mit insgesamt 3 Jahre Therapie vergangen und ich habe eine weitere Trennung hinter mir. Sie war böse, richtig richtig schlimm und meine Familie war kurz davor mich ins Krankenhaus einliefern zu lassen. ABER: Es ist nur eine Welt zusammen gebrochen. Nicht ich! Ich habe meinen Weg gefunden. Das heißt nicht, daß ich dem Mann den ich dieses Jahr heiraten wollte, mit dem ich jetzt im April mit dem Hausbau beginnen wollte usw, nicht hinterher trauer, daß ich wütend und verletzt bin und mich um einen Teil meines Lebens betrogen fühle. Alles da. Aber es gibt mich und ich weiß was ich will und was ich nicht will. Auch wenn ich zeitweise zu schwach war den meinen Weg zu gehn, weiß ich doch er ist da.

Hör mal in Dich rein. Kann es sein, daß es da 2 Dinge gibt, die Dich runter ziehn? 1x die Trennung an sich, was aber völlig normal ist und das andere ist die Orientierungslosigkeit, Perspektiven weg. Das wofür man eigentlich gelebt hat ist nicht mehr da und einen rum gibts nur noch glückliche Paare und Babys.

Mach Dir keine Gedanken, daß Du die Trennung zu langsamn verarbeitest. 4 Monate sind keine Zeit. Ende Januar habe ich die 11 Monate Grenze erreicht und mein Ex ist immernoch in den Gedanken präsent und obwohl ich mittlerweile Männer wieder in meiner näheren Umgebung habe mich sogar versuche dafür zu verbiegen für jmd etwas zu empfinden, es funktioniert einfach noch nicht. Lass los und setz Dich nicht unter Druck. Jeder hat sein eigenes Tempo.

Wichtig ist, daß Du auf die Beine kommst. Nicht, daß Du den nächsten findest und Kinder mit ihm kriegst und denkst, damit ist alles gut. Denn wenn diese Beziehung schief gehen sollte, bist Du keinen Schritt weiter. Also Druck weg, Männer weg, Familie weg, Kinder weg, Orchidee vor.

Wartezeiten für Psychologen sind sehr lang - leider. Selbst bei mir in der Großstand. Der Hinweis auf Caritas ist sehr gut. Dort war ich selbst mal. Das kannst Du auch anonym machen und Du zahlst was Du spenden kannst/willst. Ruf zudem verschiedene Psychologen an und frag' ob Du Dich auf die Warteliste setzen kannst. Einige bieten auch probatorische Sitzungen an ohne Wartezeit. Dann kannst Du die Zeit nutzen um den für Dich passenden Psychologen zu finden, denn das braucht evtl. auch etwas.

Es ist ungerecht, schrecklich und oft fühlt man sich als wäre das von dem Licht am Ende des Tunnels ein gemeiner Spaß. Wenn Du kannst, sieh es als Chance sich um Dich zu kümmern und aus der Situation gestärkt rauszugehn.

15.01.2012 14:16 • x 1 #5


M
Liebe Orchidee82,

es geht mir genau wie Dir.
Da helfen keine Lebenshilfe-Bücher und keine Ablenkungsmanöver.
Wie haben einfach einen Lebenstraum, die Vorstellung, eine glückliche Familie mit Kindern zu haben. Zwar sind wir fähig, unser Leben allein zu organisieren, aber wir wollen das einfach nicht.

Ich bin gerade auch dabei, zu schauen, wie ich das Beste aus dieser Zeit machen kann und habe gemerkt, dass es erträglicher wird, wenn ich mich mit Leuten umgebe, die in einer ähnlichen Situation sind (über 30, Single, Kinderwunsch). Den Kontakt zu alten Freunden, die bereits Familie haben, würde ich nicht abbrechen, aber in unserer Situation ist es einfach besser, sich in anderen Kreisen zu bewegen und Dinge zu unternehmen.
Schlimm ist, dass man unbewusst total krampfhaft sucht. Ich versuche gerade, diese Torschlusspanik loszuwerden, habe aber noch kein Rezept gefunden. Ich hadere immernoch mit meinem Schicksal - wieso bin ich irgendwie dazu verdammt, alleine zu bleiben? Wieso weiß ich mit 32 immernoch nicht, wo ich hingehöre? Wieso finde ich keinen Partner, wo ich doch angeblich so ein toller Mensch bin?

Dass mich das nicht weiterbringt weiß ich. Lese jetzt Bestellungen ans Universum und versuche es mit positivem Denken. Mehr kann ich im Moment nicht machen..

15.01.2012 15:05 • x 1 #6


H
willkommen im club. ich bin 36, singel und habe kinderwunsch. tja, wird eng. schließlich will ich auch nicht mit dem nächstbesten ein kind, sondern in einer soliden partnerschaft. und da wirds schon knapp.... aber ich versuche meine panik auf später zu verschieben und denke mir, in einem jahr ist für panik noch zeit genug.

eine freundin von mir ist 45, kinderlos und in ihrer beziehung seit 4 jahren todunglücklich. der grund: der unerfüllte kinderwunsch. er wollte nie kinder, sie hat sich danach gerichtet. jetzt weiß sie, dass es zu spät ist und findet keinen sinn mehr im leben. ihr geht es echt schlecht - seit jahren. so will ich eben auch nicht enden. aber was soll man dagegen tun? je verkrampfter man sucht, desto schlimmer wirds. und unbewusst sucht man ab 30 sicher verkrampft, sieht in jedem mann einen potenziellen partner/vater. dann kommen meist die unschönen seiten hervor und man denkt sich: schei., wieder nicht. mir läuft die zeit davon.

also patentrezept hab ich keines, aber zumindest hilft es mir, wenn ich weiß, dass ich nicht alleine bin.

kopf hoch!

15.01.2012 15:32 • x 1 #7


O
Vielen lieben Dank für die netten Nachrichten. Ich hätte das ehrlich gesagt nicht erwartet, dass Fremde einen so unterstützen möchten. Aber es tut gut und ich bin sehr dankbar dafür.

Um kurz auszuholen: wir waren knapp 10 Jahre zusammen und es ging nicht mehr mit uns. Einen richtigen Auslöser oder Grund in dem Sinn gab es nicht. Da war bei uns beiden unterschwellig die Frage: solls das fürs Leben sein? Ausgelöst wurde das einfach, weil wir schon so lange zusammen waren, viele Jahre auch zusammengewohnt haben und nun überall die Frage nach der Hochzeit kam. Wann es denn endlich so weit wäre. Ich hab mich (auch bedingt) durch die Hochzeiten meiner Freundinnen auf einmal unter Druck gesetzt gefühlt. Da war so ein Handlungszwang. Der perfektionistische Zwang wissen zu müssen, dass es das fürs Leben ist.
Wir sind beide sehr emotionale Menschen und ich glaube jetzt im nachhinein, dass wir uns da selbst einen unnötigen Glaubens- und Sinndruck ausgesetzt haben.
Klar hatten wir auch Alltagsprobleme, die haben ihm jedoch mehr zugesetzt als mir, weil ich es für normal empand. Es gab jedoch nie einen Streit oder derartiges.

Und dann war da plötzlich doch ein sinnloser Streit, der dann die Welle ins Rollen brachte und er zu mir sagte: wir müssen uns trennen und jeder mal für sich sein, sonst wird sich nie etwas zwischen uns ändern und wir werden nie wissen, ob es Liebe oder Gewohnheit ist.
Er packte seine Sachen und zog zu seinen Eltern.

Wir hatten weiterhin Kontakt und empfanden das wohl beide nicht wirklich als eine Trennung im klassischen Sinne. Und dann habe ich angefangen, ihn zurückhaben zu wollen, so wie es vorher war und damit drängte ich ihn weiter fort. Das alles eskalierte dann irgendwann, indem ich eine Entscheidung forderte, die er nicht treffen konnte (kurz zusammengefasst).

Er fiel auf einmal in ein tiefes Loch, kam mit seinem neuen Leben überhaupt nicht klar und verbarrikadierte sich daheim. In diesem Zustand hatte ich ihn in all den Jahren nicht erlebt und ich hatte und habe irgendwie Angst um ihn.

Daraufhin habe ich beschlossen, ihn in Ruhe zu lassen, damit nun wirklich jeder an sich selbst arbeiten kann.
Ich habe die Hoffnung auch noch nicht ganz aufgegeben. Aber ich befürchte, dass er keinerlei Kraft besitzt, sich da in nächster Zeit wieder selbst rauszuholen. Ich kann ihm jedoch nicht mehr als meine Unterstützung anbieten, aber derzeit halte ich den Abstand für das beste. Ich werde von mir aus auch nichts unternehmen was ihn betrifft.

Die Situation ansich ist natürlich jetzt mehr als besch..., solange ich meinen Arbeitsalltag habe, komme ich auch klar, aber sobald ich richtig bewusst alleine bin, dann passiert es manchmal (auch nicht immer), dass ich mir nicht mehr zu helfen weiß. Beim Schreiben des Threads z.B. war so ein Moment der Verzweiflung.

15.01.2012 15:45 • #8


M
Ich wünsche Dir, dass Ihr in der Zeit des Getrenntseins wieder zueinander findet.

Ein Partner ist gleichzeitig auch immer der beste Freund. Liebe und Gewohnheit liegen eng zusammen. Aber ohne Liebe erträgt man die Gewohnheit nicht.

Es ist goldwert jemanden zu haben, der einen so gut kennt und mit dem man so viele schöne Erinnerungen teilt. Und oft stellt man nach einer kurzen Trennungsphase fest, dass dass, was man hatte, das was man vermisst, um Einiges überwiegt.

Ich wünschte, ich hätte meine 8-jährige Beziehung, die vor vier Jahren endete, festgehalten..

15.01.2012 15:55 • #9


O
Ich bin ein Mensch, der alles immer unter Kontrolle hat. Ich plane, ich überlasse nichts dem Zufall und dulde für mich selbst keine Niederlagen.
Und diese Situation ist für mich natürlich die größte Herausforderung meines Lebens: die Kontrolle ist weg, die Unsicherheit steht im Raum und ich mag sie nicht. Aber ich merke auch, dass man auch sowas lernen kann. Es tut mir manchmal sogar gut, einfach mal den Dingen seinen lauf zu lassen und nicht immer alles bestimmen zu wollen.

15.01.2012 16:01 • #10


O
In dieser Woche gehts mir besonders schlecht, keine Ahnung warum. Ich lese viel nach, warum ich so extreme Probleme mit dem Alleinsein habe, da bin ich auf das Thema innere Kind gestoßen. Dies erklärt viele meiner heutigen Verhaltensweisen. Ich mag mich selbst nicht. Gestern ist mir etwas seltsames passiert: auf der Heimfahrt musste ich wieder weinen. Aber dieses Mal nicht normal wie immer, sondern ich habe regelrecht gewimmert wie ein kleines Kind. Und durch diese Art und das Geräusch ansich hatte ich eine Szene aus meiner Kindheit vor Augen. Mein Vater hat mir mit dem Kochlöffel den Hintern versohlt und ich habe exakt so geweint und geschrien. Ich habe nach meine Mama gerufen und sie hat mich im Stich gelassen. Sie hat einfach zugesehen und mich auch danach nicht in den Arm genommen. Ich war so allein und einsam. Dabei weiß ich nicht mal mehr, was ich überhaupt angestellt habe. Und genauso allein fühle ich mich jetzt. Ich bin abhängig von der Liebe anderer Menschen und liebe mich nicht selbst.
Ich weiß aber jetzt nicht, was ich mit dieser Erkenntnis anfangen soll.

Dies erklärt nur das fremde Verhältnis zu meiner Mutter. Ich konnte zu ihr noch nie einen liebevollen Kontakt herstellen, wusste aber nie warum. Und dann hab ich mich erinnert. Ich weiß, dass es ihr heute sehr leid tut. Aber das hilft mir jetzt auch nicht.

28.01.2012 12:37 • #11


S
liebe orchidee, was du hier beschreibst mit den inneren kind, das ist genau das, was in der therapie die ich nach der trennung begonnen habe, thema ist. ich habe auch gewalt und ablehnung in der kindheit erfahren und vor allem das gefühl der schutzlosigkeit. es war mir nie wirklich bewusst, aber diese suche nach schutz bei jemand anderem hat mein leben gelenkt, alle partner wurden zu inseln, die den langersehnten schutz bringen sollten. an schlechten beziehungen habe ich festgehalten und gekämpft, als ginge es um leben und tod.durch die therapie und die trennung überhaupt habe ich das erste mal bewusst mein inneres kind wahrnehmen müssen, ihm in die augen schauen. nie wieder will ich dem erwachsenen ich und dem kindlichen ich zumuten, so von jemandem abhängig zu sein. arbeite daran, mir selbst schutz und halt zu geben. zu verzeihen und loszulassen. es ist ein langer weg aber der erste schritt ist, das innere kind liebevoll in den arm zu nehmen und ernst zu nehmen. du weisst jetzt noch nicht was du mit dieser erkenntnis anfangen sollst, aber sie kann eine wirkliche chance sein. ich wünsche dir, dass du dich selbst in den arm nehmen und lieb haben kannst... alles liebe.

28.01.2012 16:46 • #12


A
Zitat von Orchidee82:
In dieser Woche gehts mir besonders schlecht, keine Ahnung warum.
Und genauso allein fühle ich mich jetzt. Ich bin abhängig von der Liebe anderer Menschen und liebe mich nicht selbst.
Ich weiß aber jetzt nicht, was ich mit dieser Erkenntnis anfangen soll.

Dies erklärt nur das fremde Verhältnis zu meiner Mutter.


Hallo Orchidee

meiner Ansicht nach suchen wir genau aus diesem Grunde unsere Partner aus - sie spiegeln uns - durch sie können wir an alten Verletzungen heilen - wenn wir genauer hinschauen. Altes vertrautes zieht uns an. Das ist der Sinn einer Partnerschaft daran zu wachsen und zu heilen.

Du solltest genauer hinschauen wo du dich selbst oft allein läßt, dich nicht beachtest, dich selbst dir gegenüber nicht liebevoll verhälst - all das soll dein Partner (wenn auch unbewusst in dir ) nachholen. Er wird nie die Versäumnisse deiner Mutter nachholen können oder die deines Vaters! Das wird er niemals können - deshalb auch immer wieder neue Ent-täuschungen!

Es ist allein Deine Aufgabe dir zu geben was du brauchst!
Tue dir selbst gut - lasse deinem inneren, vernachlässigten Kind die Sonne sehen, lass es spielen, laufe mal rückwärst durch den Wald, barfuss im Schnee, male, sei kreativ, lass es schwimmen gehen, behandle dich oft wie ein kleines Kind, dem du eine Freude machen möchtest! So kann deine verletzte Kinderseele heilen - den eigentlich trauert sie jetzt - nicht der erwachsene Anteil von dir!

Du hast Schale für Schale deine Trauer durchgearbeitet und bis jetzt am Kern (Inneres Kind-Seele) angekommen! Sei dankbar dafür und achte gut auf ihn!

28.01.2012 17:07 • #13


C
Liebe Orchidee,
bei mir ist die trennung jetzt fast sechs monate her und klar, ganz so dreckig wie am anfang geht es mir nicht. aber gut? nein, das leider auch nicht. ab und zu mal, ja, aber eigentlich versuche ich nur zu leben. tag für tag, in der hoffnung, dass der schmerz weniger wird...zur zeit bin ich baer irgendwie leider stehen geblieben.
das mit dem inneren kind bewegt mich auch. ich kann mich aber glaube ich an keinen konkreten moment erinnern, warum ich jetzt so bin wie ich bin.
bist du noch auf der suche nach therpeutischer hilfe oder vesuchst du das allein? wirst du dich noch mehr mit dem inneren kind befassen?
@schneekind: was du schreibst hat mich auch sehr bewegt, was du erfahren musstest. toll, dass du jetzt daran arbeiten kannst.
ich frage mich immer, wie kann man sich selbst lieb haben? klar, ich tue sachen, die mir spaß machen oder gönne mir mal was-aber ist das damit gemeint? wie machst du das?

28.01.2012 17:08 • #14


F
Hallo an Alle, ich lese schon seit gut 9 Monaten ab und zu und hole mir damit Mut und stelle fest ich bin nicht allein. Meine Geschichte dauert etwas, wer Lust hat kann ja alles lesen. Ich habe méinen noch Mann vor 30 Jahren kennen gelernt. Er war damals schon verheiratet, kurz und hatte wie ich est später festgestellt habe ein Affäre mit einer Arbeitskollegin. Die Ehe ging, wie nicht anders zu erwarten in die Brüche und auch die Affäre orientierte sich neu. Heute weiß ich, er brauchte nur was zum trösten.Und da war dann ich, das junge (21) wenig erfahrene Naivchen und habe mich verführen lassen und natürlich habe ich mich verliebt. Unsere Beziehung ging so 8 Monate und dann wurde ich schanger, ich habe ja geschrieben Naivchen. Wir zogen zusammen, er wurde geschieden und die gemeinsame Tochter wurdde geboren. Dann haben wir geheiratet und das Leben lief so dahin. Mal glücklich mal weniger. Ich muss dazu schreiben, er war immer ein Mensch der im Mittelpunkt stehen musste und am liebsten hatte er es, wenn alle ihn bewundert haben. Ein Vorzeige Patriarch. Ich habe soetwas von meinem Elternhaus mit bekommen, die Ehe ist wichrig, die Familie auch und ich habe mich unter zu ordnen. Emotional war da nicht viel was ich aus meinem Elternhaus mitbekommen habe, ich sollte ja auch ein Junge werden. Und so, habe ich mein Leben seinem untergeordnet. Ich konnte mit mir alleine ja auch nichts anfangen. Allso gab es für mich nur ihn, meine Arbeit, mein Kind und das Gesamtpaket Familie. Leider haben ihm meine Bekannten nicht zugesagt und da waren sie dann auch schon weg.Vor 11 Jahren hatte meine Tochter eine Esssörung. Das war ihm peinlich und ich musste auch zwischendurch ins Krankenhaus, Verdacht auf Gehirntumor. Aber wer war auch nicht an meiner Seite, er. Es war dann doch nur eine neurologische Erkrankung, die mit Kortison weg ging. Er hatte sich in der Zeit 2 Tattoos stechen lassen, hielt auf einmal Diät und hatte sich einen Sportwagen bestellt. Auf meine Fragen, antwortete er nur er habe etwas nach zuholen und wolle noch mal was erleben, nicht immer nur Familie. Das war zu Langweilig. Er hatte in seiner Hose, die ich waschen sollte ein Bild von einer Arbeitskollegin vergessen. Ich hatte ihn darauf angesprochen, da kamen dann nur Fadenscheinige Ausreden, denn das die Beiden ( beide im Betriebrat ) sich ab und zu einmal außerhalb trafen, davon wußte ich, da machte er kein geheimnis drauß und bis dato dachte ich auch nur Kollegin. Nach Monaten Quälerei, Unsicherheit und Angst um das Kind, beendete sie den Kontakt auf einmal. Die Tattoos blieben, der Sportwagen auch und sein Gewicht wurde wieder mehr. Ich hatte ihm oft den Vorschlag gemacht, etwas gemeinsam zu unternehmen, außer im Urlaub und ab und zu einmal Kino, aber er wollte nicht. Das Leben ging so dahin und ich entfremdete mich immer mehr von ihm, er hatte seine Arbeit und nachdem unsere Tochter ausgezogern war, wo er glücklich darüber war, war ich immer einsamer. Ich habe mich immer mehr zurückgezogen, in der Hoffnung das er merkt das es mich noch gib, aber er hat sich einfach eine fremggeh willige Arbeitskollegin bereit gemacht. Als ich an meinem 50ten Geburtstag nur ein Küsschen auf die Wange bekam, habe ich ihn zur Rede gestellt und mit stolzer Stimme hat er die Affäre zugegeben, die schon 7 Wochen ging. Ich bin abgehauen, er hat mich wieder zurück geholt, mir seine Liebe gestanden und wollte mit ihr Schluss machen, konnte er nicht als er es ihr sagen wollte, er würde uns Beide lieben. Ich habe gefleht, geweint ( das sehr oft ) und ich habe mich dermaßen erniedrigt das er das Spiel 6 Monate mit mir gespielt hat. Ich hatte keine Selbstachtung mehr, doch irgendwann habe ich ihm ein Ultimatum gestellt, entweder ich oder sie, bleiben oder ausziehen. Seine Geliebte in Hintergrund ist auch verheiratet hat 2 Töchter, eines ist behindert. Diese Frau sagte zu ihm, dass er der Mann ihres Lebens sei und sie könne warten. Sie ließ ihren Nochehemann ausziehen und bereitete schon einmal ein Zimmer für meinem Mann vor. Und obwohl mein noch Mann 3 Tage vor seinem Auszug mich anflehte bleiben zu dürfen, er würde doch nur mich lieben und die Andere nicht, sie sei doch nur eine Kollegin, er würde sie nicht wirklich kennen und wir hätten doch so viel zusammen erlebt ( Krokodilstränen ) konnte ich ihm nicht sagen das er bleiben soll. Er zog einfach aus ohne das er wirklich um die 30 Jahre gekämpft hat. Er wollte am Auszugstag mit ihr Schluss machen. Ich sollte ihm sagen das er bleiben kann und dann wäre er zu ihr gefahren und hätte Schluss mit ihr gemacht. ich habe nur gesagt, allerdings unter Tränen, das sei die falsche Reihenfolge. Er ist einfach so gegangen und gleich bei ihr eingezogen. Unserer Tochter hatte er dann geschrieben, es täte ihm leid das er so Schwanzgesteuert ist. Kein Kommentar. Das ist nun etwas über 3 Monate her und es geht mir schlecht. Ich habe in der ersten Nacht immer gehorcht zwichen den Heulkrämpfen, ob die Tür geht und er da steht und mir wie ein Mann nit Ar. in der Hose sagt, WIR schaffen das, ich will nur dich. Aber Nichts. Ich weiß das er schon richtig Geld in seine neue Familie investiert hat, obwohl er doch eigentlich Familie wollte, er wollte frei sein und leben. Nun hat er sie, das behinderte Kind (21 Jahre alt) und den Kindsvater ( Sorgerecht ) und auch neue Schwiegereltern. Das tut echt weh. Aber das schlimmste ist, unsere Tochter, die ich immer vor ihn verteidigen musste, schlechte Noten, Essstörung, falsche Ausbildung, im Augenblich studiert sie, die sich von ihm auch nicht geliebt fühlte, dieses Kind was mir von meiner FAmilie übrig geblieben ist, das trifft sich mit ihm, und warscheinlich wird sie auch gleich in die neue Familie mit aufgenommen. Das letztere ist meine Vermutung und auch Gleichzeitig meine größe Angst, auch sie zu verlieren. Ich hätte nicht gedacht, das sie den Kontakt zu ihm sucht (sie hat den Kontakt aufgebaut) nach den Lieblosigkeiten, ich hatte gehoft das sie ein bisschen für mich da ist und ein bisschen auf meiner Seite ist, aber sie meinte nur er ist auch mein Vater, der zumindest in finanzieller Hinsicht mich nicht hat hängen lassen. Da war ich enttäuscht und der nächste Abgrund tat sich auf. Ich bin, auch wenn sich das unglaubwürdig anhört, ganz allein. Meine Schwester samt Familie hat mir gesagt, sie habe keine Zeit für mich und mein Vater (83) ist darüber auch traurig, wohnt weiter weg und darüber kann ich mit ihm nicht wirklich sprechen. Ich bin froh das ich meine Arbeit habe, liebe Kollegen und ich versuche gerade krampfhaft mich selber kennen zu lernen. Ich gehe schwimmen, versuche mich im Joga, gehe ins Kino und besichtige Alles was es zu besichtigen gibt. Doch wenn man nach Hause kommt ist da die Leere und die Demütigungen stehen hier auch noch rum. Ich kann mir vorstellen war Ihr denkt, ist die blöd, hätte sie ihn schon vor 10 Jahren den LAufpass gegeben, gut das sie ihn nun endlich los ist usw. . ich weiß das Alles, ich habe mich aber so um meine kleine Familie bemüht, das ich nicht weiß wer ich eigentlich bin und ich wollte auch nie etwas Anderes. ich war bestimmt nicht wirklich glücklich, aber das Alleinsein und das kämpfen um jeden Tag, was für eine Kraftanstrengung. Ich wünsche mir oft, lieber eine schechte Beziehung als das Alleinsein. Aber.. Er ist nicht allein, er hat Jemanden der ihn und den er in den Arm nehmen kann, und ich weiß eins, diese Frau wird ihm den Himmel auf Erden bereiten, denn noch einmal bekommt sie keinen anderen Mann mit dem behinderten Kind. Und darauf bin ich verdammt neidisch, denn die Stille ist ,manchmal ein starker Gegner.
Hoffe ihr seit nicht zu verwirrt, wollte nur einmal Das los werden. Habt Dank fürs Herzausschütten und seit stark und lasst Euch nicht Demütigen.
Frosch61

28.01.2012 18:56 • #15


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