6

Es wird nicht leichter!

P
Hallo liebe User,

ich bin jetzt seit 2 Wochen von meinem (EX)Freund getrennt und habe das Gefühl das es von Tag zu Tag schlimmer und nicht besser wird.

Geht es euch auch so? Oder habt ihr andere Erfahrungen gemacht?

Lg

11.12.2014 11:42 • #1


C
Ja. Kommt mir leider sehr bekannt vor.
Der Verlauf bei mir war, dass ich zuerst einen Befreiungsschlag hatte, dann kam nach und nach die Ernüchterung und doch das Realisieren, dass es wirklich vorbei ist. Die neu gewonnene Freiheit, so war mein Eindruck, hatte irgendwie kaum Wert für mich. Und man füllt das Vakuum mit Dingen, die man eigentlich nie tun würde. Man experimentiert, was einem gut tut und während dessen wünscht man sich merkwürdigerweise den früheren Zustand auch wenn der nicht gut war.

.....die gute Nachricht ist, dass es irgendwann realisiert ist und weiter geht und weiter gehen muss.

Bei mir ist das so gewesen, dass der abschließende Schlag dann kam, als ich erfahren habe, dass meine Ex endlich einen Neuen hatte, das tat noch mal richtig weh, weil man dann wieder eine weitere Endgültigkeit erfährt. Aber es brachte eine Art Abschluss. Und das war in Ordnung.

Heute sind die Phasen, in denen ich an sie denke nur noch kurz und vor allem nur noch sehr kurz wehmütig. Meistens ist es eher ein Kopfschütteln und Unverständnis.

Nach und nach gewinnt man sein eigenes Leben zurück, merkwürdigerweise dauerte das bei mir auch unglaublich lange dieses Mal, aber vielleicht kann ich mich auch nicht mehr ans letzte Mal erinnern.

11.12.2014 11:47 • x 2 #2


A


Es wird nicht leichter!

x 3


P
Darf ich fragen wie alt du bist und wie lange ihr zusammen wart?

Hast du dich von ihr getrennt oder sie?

Und als du dann gemerkt hast das du sie doch vermisst, hast du dich noch einmal bei ihr gemeldet?

11.12.2014 11:50 • #3


W
Hi!

Erstmal Kompliment an calt100, du gibst hier immer recht gute Antworten!

@pink25
kleiner Tipp:
Wenn du an deinen EX denkst, dann pack ihn in einen Eisblock und schieb ihn sachte über einen zugefrorenen See, der See hat endet irgendwo (Wasserfall oder einfach in Nichts!),
Du gibst dem EISBLOCK MIT DEINEM EX und allem Negativem einen richtig heftigen Tritt (stell dir den BUMMS richtig vor)
und der Block rutsch schön mit Speed den Abgrund (Wasserfall..) runter, oder zerschellt an ner Wand etc. und springt in 1000 Teile!

Mir hilft dass momentan sehr wenn ich wieder an meine EX denke!

LG und Kopf HOCH!

11.12.2014 12:03 • #4


Jeanny80
Hallo

Immer schreiben alle, irgendwann wird es besser und leichter.
Aber wann ist irgendwann? Klar kann das keiner für mich sagen, aber wie lange war den Irgendwann bei dir (calt100) / euch?

11.12.2014 12:05 • #5


G
Bei mir ist es nun 3 Monate her ... 4 Wochen kompletter Kontaktabbruch.

Ich kann wieder zur Uni, aber wirkliche Konzentration kann ich nicht aufbringen. Ich gehe viel mit Leuten weg, aber auch dort denke ich eigentlich fast durchgehend an meine Ex. Ich glaube, ich kann im Allgemeinen aber auch sehr schwer loslassen, zumal es meine erste Beziehung war und ... ja, auch im Nachhinein, irgendwie meine große Liebe. Auch nach der sehr hässlichen Trennung und dem ganzen Drum-und-Dran kann ich es einfach nicht anders sagen. Die emotionale Ebene war unglaublich. Wir wussten ALLES voneinander...
Das macht es alles sehr schwer, einfach loszulassen. Aber ich kann wieder essen und über einen guten Witz auch wieder lachen.

Aber auch nach 3 Monaten kann von abgeschlossen oder endgültiger Akzeptanz noch keine Rede sein.
Man muss sich Zeit geben... am Anfang ging es bei mir auch nur bergab, jetzt ist es eher ein Auf und Ab, je nachdem, welche tollen Aktivität am Tag so anstehen.

Wenn man merkt, dass man wirklich über einen längeren Zeitraum nicht rauskommt, total antriebslos wird, verwarlost, dann sollte man sich versuchen, Hilfe zu suchen. Für Trennungsschmerz muss man sich nicht schämen, das habe ich jetzt auch gemerkt. Uns allen bricht eine Stütze im Leben weg. Wie bei einem Haus. Und wenn es ein Stützträger war und das gesamte Haus zusammenfällt, muss man vielleicht auch mit professioneller Hilfe schauen, wie man das Haus wieder aufbauen kann.

Bei mir wars ein Stützträger. Und für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ICH die Stützträger des Hauses bilde und kein anderer Mensch. Mal sehen, ob mir das gelingt...

Lass den Kopf nicht hängen. Wie gesagt, ich bin auch noch lange nicht durch mit diesem Trennungsprozess. Aber ungeduldig werden, bringt einfach nichts. Und sich verwarlosen zu lassen, auch nicht.
Lasst den Teufelskreislauf Geist belastet Körper == Körper belastet Geist langfristig nicht zu. Tut euch was Gutes.

Bei anderen hilft es auch, sich die negativen Seiten des Ex-Partners aufzuschreiben. Für mich war das keine Lösung, da gab es bis zur Trennung nichts. Absolut nichts. Nach 4 Jahren.
Aber sich selbst zu definieren und seinen Selbstwert zu schätzen und zu stärken muss auch nicht mit der Schwächung des Ex-Partners funktionieren. Es geht auch anders.

11.12.2014 12:29 • #6


C
Hi,
meine letzte Beziehung ging circa ein Jahr. Getrennt hatte sie sich. Die Gründe sind mir bis heute nicht klar, denn die Gründe, die sie genannt hat, sind absoluter Unsinn. Da sie wenig später schon einen neuen Typen an der Angel hatte, war das Thema klar: Es ging um die Person und nicht um die Gründe/Umstände.

Anfangs denkt man, je näher man dem Ex irgendwie ist, desto besser, man kompensiert dann irgendwie den Schmerz, will den anderen doch noch irgendwie bei sich haben und unter Kontrolle bewahren. Naja....das ist zwar ein natürlicher Prozess aber tut einem absolut überhaupt nicht gut, denn so löst man sich natürlich nicht ab. Wenn ich einen Alk. mache, kann ich nicht jeden Tag an der Trinkhalle herum hängen, dann muss ich weg von dem Umfeld.

Bei mir ist die Sondersituation auch, dass meine Ex mit mir arbeitet, aber ich habe Glück und kann dort Abstand nehmen, das heißt ich bin meines eigenen Glückes Schmied, ob ich sie sehe oder nicht. Es gibt Telefon und Email. Und ich habe anfangs auch den Fehler gemacht, mich ständig noch in ihrer Nähe aufgehalten. Aber ich habe schnell realisiert, das tut mir überhaupt nicht gut. Also habe ich es Schlag auf Schlag geändert. Und ich war auch nicht mehr gewillt, ihr irgend etwas zu erklären, es ging mir in dem Moment um mein eigenes Wohl. Klingt egoistisch, muss es aber sein. Denn die Frage ist, wie altruistisch verhält sich der oder die Ex?

Was will ich damit sagen?
Es schreibt und sagt sich immer so leicht, mit der Zeit wird alles besser. Erst einmal wurde bei mir garnichts besser. Jeder Tag war eine Qual und vor allem veränderten sich die ersten Tage viele Gewohnheiten von ihr und ich bekam sie mit. Sie wurde plötzlich sehr extrovertiert, lebte Dinge im Büro aus, die sie vorher nicht einmal privat gerne preis gab. Ich betrachtete das als reine Provokation und ich habe mich häufig auch provozieren lassen und mich hinterher geärgert, wieso ich mir ihre Liebesgeschichten anhöre, wieso ich mir überhaupt ihre Nähe antue, wo in jedem zweiten Satz der tolle neue Freund vor kam. Also was habe ich getan? Abstand.

Und perverserweise habe ich dennoch anfangs den Drang gehabt zu erfahren, hat sie wirklich einen neuen Freund? Kenn ich ihn, wer ist das? Alles Fragen die vollkommen unsinnig sind. Ich dachte dann .... ich bin doch nicht perv. veranlagt, dass ich mir selber gerne weh tue. Und deswegen auch, kam sie in meine Nähe mit privatem Small Talk zu anderen Kollegen oder gar zu mir - ich brach das Gespräch ab, ging weg, ich suchte Abstand und ich habe gemerkt es tat gut.

Die nächsten Schläge kamen dann noch mal wie Hagelkörner und haben Dellen in meinem Gemüt verursacht. Aber irgendwann hört das auf und irgendwann habe ich gemerkt, ich muss mein eigenes Leben weiter leben, also habe ich alte Hobbys, die zwar nie eingefroren wurden oder aufgegeben wurden, wieder aufgenommen und mich wieder mehr damit beschäftigt und plötzlich Wochen später habe ich mich entdeckt, hey, du denkst ja garnicht mehr an sie. Und dann habe ich künstlich an sie gedacht, habe mir vorgestellt, was sie wohl mit ihrem neuen Freund so macht. Und natürlich tat das weh, weil das Dinge waren, die sie tatsächlich mit ihm machte und unternahm, die ich so oft gefordert habe, sie nie Zeit, Geld und Lust hatte. Plötzlich schien alles da zu sein.

Ich habe das Glück, sie nur im Büro zu sehen und nicht etwa im privaten Umfeld. das fände ich schlimmer, denn im Büro kann sie nur begrenzt ihr Privatleben ausleben. Und ich weiß, dass sie vieles tut, was nicht zu ihrer Person passt, sondern sie absolut darauf aus ist, mich zu verletzen und auf mir herum zu trampeln.

Denn sie wusste, dass ich mehr Gefühle preis gebe und mehr Gefühle auch für sie hatte. Das war oft Thema. Stellenweise habe ich gesehen, wie sie ihren Genuss auslebt, wenn es mir schlecht ging, ihr dabei gut. Und allein diese Tatsache hat mir indirekt auch wieder geholfen, mich von ihr zu lösen.

Man ist seines eigenen Glückes ein bisschen Schmied. Nehmen wir mal an, ich wäre ihr seit der Trennung weiter nachgerannt und hätte um sie gekämpft, trotz des neuen Freundes. Ich glaube das hätte sie auch irgendwo gewollt und ich glaube heute, sie war direkt ein wenig enttäuscht dass ich es nicht getan habe. Aber ich habe in so etwas keinen Sinn gesehen. Und ich bin heute froh, es nicht getan zu haben, da es mir Würde bewahrt hat und das Ablösen nicht unnötig hinaus gezögert hat.

Ich habe mich auch mit billigen Mitteln abgelenkt, Wohnung einfach mal komplett gecleant, ihren Kram weg, und seien es nur kleine Geschenke, ich habe sie weg geworfen, nicht aufbewahrt. Die Dinge meiner vorherigen Freundinnen habe ich im Keller verstaut. Die Dinger der letzten Ex nicht. Bewusst nicht, weil sie mir sehr weh getan hat und zwar mit Absicht, mich angelogen hat und Dinge von einer solchen Person möchte ich aus meinem Leben entfernen. Das tat mir symbolisch gut.

Ich habe anfangs viel Zeit für mich gebraucht, war abends alleine joggen, laut Musik gehört, viel draussen, damit ich den Kopf frei bekomme und es war sehr gut. Gesellschaft hab ich eher gemieden, ich konnte mir keine Probleme oder auch keine Dialoge von anderen anhören, für die meine Trennung binnen drei Minuten beendet war. Jedes Gespräch kam mir lästig vor, oh man, wieso textet er mich zu, ich hab meinen Kopf nicht frei für seine Sorgen. Da muss man auf sich selber hören. Heute bin ich wieder draußen mit anderen Menschen, pflege wieder mehr soziale Kontakte und fühle mich auch frei dabei.

Wichtig auch: Facebook, Whatsapp....alles Medien die man verbannen sollte. Meine Ex hat mich überall gelöscht und blockiert, das war ok sonst hätte ich es getan.

11.12.2014 12:41 • x 3 #7


P
Zitat von Gast12345678:
Bei mir ist es nun 3 Monate her ... 4 Wochen kompletter Kontaktabbruch.

Ich kann wieder zur Uni, aber wirkliche Konzentration kann ich nicht aufbringen. Ich gehe viel mit Leuten weg, aber auch dort denke ich eigentlich fast durchgehend an meine Ex. Ich glaube, ich kann im Allgemeinen aber auch sehr schwer loslassen, zumal es meine erste Beziehung war und ... ja, auch im Nachhinein, irgendwie meine große Liebe. Auch nach der sehr hässlichen Trennung und dem ganzen Drum-und-Dran kann ich es einfach nicht anders sagen. Die emotionale Ebene war unglaublich. Wir wussten ALLES voneinander...
Das macht es alles sehr schwer, einfach loszulassen. Aber ich kann wieder essen und über einen guten Witz auch wieder lachen.

Aber auch nach 3 Monaten kann von abgeschlossen oder endgültiger Akzeptanz noch keine Rede sein.
Man muss sich Zeit geben... am Anfang ging es bei mir auch nur bergab, jetzt ist es eher ein Auf und Ab, je nachdem, welche tollen Aktivität am Tag so anstehen.

Wenn man merkt, dass man wirklich über einen längeren Zeitraum nicht rauskommt, total antriebslos wird, verwarlost, dann sollte man sich versuchen, Hilfe zu suchen. Für Trennungsschmerz muss man sich nicht schämen, das habe ich jetzt auch gemerkt. Uns allen bricht eine Stütze im Leben weg. Wie bei einem Haus. Und wenn es ein Stützträger war und das gesamte Haus zusammenfällt, muss man vielleicht auch mit professioneller Hilfe schauen, wie man das Haus wieder aufbauen kann.

Bei mir wars ein Stützträger. Und für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ICH die Stützträger des Hauses bilde und kein anderer Mensch. Mal sehen, ob mir das gelingt...

Lass den Kopf nicht hängen. Wie gesagt, ich bin auch noch lange nicht durch mit diesem Trennungsprozess. Aber ungeduldig werden, bringt einfach nichts. Und sich verwarlosen zu lassen, auch nicht.
Lasst den Teufelskreislauf Geist belastet Körper == Körper belastet Geist langfristig nicht zu. Tut euch was Gutes.

Bei anderen hilft es auch, sich die negativen Seiten des Ex-Partners aufzuschreiben. Für mich war das keine Lösung, da gab es bis zur Trennung nichts. Absolut nichts. Nach 4 Jahren.
Aber sich selbst zu definieren und seinen Selbstwert zu schätzen und zu stärken muss auch nicht mit der Schwächung des Ex-Partners funktionieren. Es geht auch anders.




Das ist ja immer das, man sagt viel ablenken .. schön und gut aber es ist bei mir genauso, wenn ich unterwegs bin denke ich trotzdem an ihn und denke mir eigentlich wäre es jetzt auch dabei .. es ist einfach sehr schwer.

Aber ich denke mir, auch wenn man die schlechten Dinge aufschreibt oder aufzählt, denkt man trotzdem auch an die schöne Zeit und das tut am meisten weh. Zumindest ist es bei mir so ..

11.12.2014 13:15 • #8


C
Zitat von pink25:
Zitat von Gast12345678:
Bei mir ist es nun 3 Monate her ... 4 Wochen kompletter Kontaktabbruch.

Ich kann wieder zur Uni, aber wirkliche Konzentration kann ich nicht aufbringen. Ich gehe viel mit Leuten weg, aber auch dort denke ich eigentlich fast durchgehend an meine Ex. Ich glaube, ich kann im Allgemeinen aber auch sehr schwer loslassen, zumal es meine erste Beziehung war und ... ja, auch im Nachhinein, irgendwie meine große Liebe. Auch nach der sehr hässlichen Trennung und dem ganzen Drum-und-Dran kann ich es einfach nicht anders sagen. Die emotionale Ebene war unglaublich. Wir wussten ALLES voneinander...
Das macht es alles sehr schwer, einfach loszulassen. Aber ich kann wieder essen und über einen guten Witz auch wieder lachen.

Aber auch nach 3 Monaten kann von abgeschlossen oder endgültiger Akzeptanz noch keine Rede sein.
Man muss sich Zeit geben... am Anfang ging es bei mir auch nur bergab, jetzt ist es eher ein Auf und Ab, je nachdem, welche tollen Aktivität am Tag so anstehen.

Wenn man merkt, dass man wirklich über einen längeren Zeitraum nicht rauskommt, total antriebslos wird, verwarlost, dann sollte man sich versuchen, Hilfe zu suchen. Für Trennungsschmerz muss man sich nicht schämen, das habe ich jetzt auch gemerkt. Uns allen bricht eine Stütze im Leben weg. Wie bei einem Haus. Und wenn es ein Stützträger war und das gesamte Haus zusammenfällt, muss man vielleicht auch mit professioneller Hilfe schauen, wie man das Haus wieder aufbauen kann.

Bei mir wars ein Stützträger. Und für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ICH die Stützträger des Hauses bilde und kein anderer Mensch. Mal sehen, ob mir das gelingt...

Lass den Kopf nicht hängen. Wie gesagt, ich bin auch noch lange nicht durch mit diesem Trennungsprozess. Aber ungeduldig werden, bringt einfach nichts. Und sich verwarlosen zu lassen, auch nicht.
Lasst den Teufelskreislauf Geist belastet Körper == Körper belastet Geist langfristig nicht zu. Tut euch was Gutes.

Bei anderen hilft es auch, sich die negativen Seiten des Ex-Partners aufzuschreiben. Für mich war das keine Lösung, da gab es bis zur Trennung nichts. Absolut nichts. Nach 4 Jahren.
Aber sich selbst zu definieren und seinen Selbstwert zu schätzen und zu stärken muss auch nicht mit der Schwächung des Ex-Partners funktionieren. Es geht auch anders.




Das ist ja immer das, man sagt viel ablenken .. schön und gut aber es ist bei mir genauso, wenn ich unterwegs bin denke ich trotzdem an ihn und denke mir eigentlich wäre es jetzt auch dabei .. es ist einfach sehr schwer.

Aber ich denke mir, auch wenn man die schlechten Dinge aufschreibt oder aufzählt, denkt man trotzdem auch an die schöne Zeit und das tut am meisten weh. Zumindest ist es bei mir so ..



Das ist natürlich und auch normal. Das Leben hat scheinbar vorgesehen, dass wir vorwiegend die guten Dinge passiv in Erinnerung behalten, also die kommen immer und immer wieder hoch, ob wir wollen oder nicht. Die schlechten Dinge müssen wir eher aktiv hervor graben. Aber das ist logisch. Stell dir mal vor, wir würden an unsere gesamte Vergangenheit, nicht nur die Beziehungen aus der Vergangenheit, sondern auch an die Kindheit, Beruf, einfach alles nur negative Dinge behalten, dann würden wir ja alle depressiv werden.

Ich habe mir immer und immer wieder die Frage gestellt, ..... wollte ich das wirklich ewig so weiter machen, wie es zum Ende hin war? Und das NEIN erleichtert.

Lenk Dich nur mit den Dingen ab, die du wirklich machen willst. ich hab anfangs gemerkt, dass mir garnichts hilft, auf Teufel komm raus irgend was zu machen, nur dass sich was mache. Das taugt nicht viel. Daher habe ich es so gehandhabt, dass ich anfangs eher alleine war und erst viel später wieder mehr unternommen habe

11.12.2014 14:10 • #9


P
Zitat von calt100:
Zitat von pink25:
Zitat von Gast12345678:
Bei mir ist es nun 3 Monate her ... 4 Wochen kompletter Kontaktabbruch.

Ich kann wieder zur Uni, aber wirkliche Konzentration kann ich nicht aufbringen. Ich gehe viel mit Leuten weg, aber auch dort denke ich eigentlich fast durchgehend an meine Ex. Ich glaube, ich kann im Allgemeinen aber auch sehr schwer loslassen, zumal es meine erste Beziehung war und ... ja, auch im Nachhinein, irgendwie meine große Liebe. Auch nach der sehr hässlichen Trennung und dem ganzen Drum-und-Dran kann ich es einfach nicht anders sagen. Die emotionale Ebene war unglaublich. Wir wussten ALLES voneinander...
Das macht es alles sehr schwer, einfach loszulassen. Aber ich kann wieder essen und über einen guten Witz auch wieder lachen.

Aber auch nach 3 Monaten kann von abgeschlossen oder endgültiger Akzeptanz noch keine Rede sein.
Man muss sich Zeit geben... am Anfang ging es bei mir auch nur bergab, jetzt ist es eher ein Auf und Ab, je nachdem, welche tollen Aktivität am Tag so anstehen.

Wenn man merkt, dass man wirklich über einen längeren Zeitraum nicht rauskommt, total antriebslos wird, verwarlost, dann sollte man sich versuchen, Hilfe zu suchen. Für Trennungsschmerz muss man sich nicht schämen, das habe ich jetzt auch gemerkt. Uns allen bricht eine Stütze im Leben weg. Wie bei einem Haus. Und wenn es ein Stützträger war und das gesamte Haus zusammenfällt, muss man vielleicht auch mit professioneller Hilfe schauen, wie man das Haus wieder aufbauen kann.

Bei mir wars ein Stützträger. Und für die Zukunft habe ich mir vorgenommen, dass ICH die Stützträger des Hauses bilde und kein anderer Mensch. Mal sehen, ob mir das gelingt...

Lass den Kopf nicht hängen. Wie gesagt, ich bin auch noch lange nicht durch mit diesem Trennungsprozess. Aber ungeduldig werden, bringt einfach nichts. Und sich verwarlosen zu lassen, auch nicht.
Lasst den Teufelskreislauf Geist belastet Körper == Körper belastet Geist langfristig nicht zu. Tut euch was Gutes.

Bei anderen hilft es auch, sich die negativen Seiten des Ex-Partners aufzuschreiben. Für mich war das keine Lösung, da gab es bis zur Trennung nichts. Absolut nichts. Nach 4 Jahren.
Aber sich selbst zu definieren und seinen Selbstwert zu schätzen und zu stärken muss auch nicht mit der Schwächung des Ex-Partners funktionieren. Es geht auch anders.




Das ist ja immer das, man sagt viel ablenken .. schön und gut aber es ist bei mir genauso, wenn ich unterwegs bin denke ich trotzdem an ihn und denke mir eigentlich wäre es jetzt auch dabei .. es ist einfach sehr schwer.

Aber ich denke mir, auch wenn man die schlechten Dinge aufschreibt oder aufzählt, denkt man trotzdem auch an die schöne Zeit und das tut am meisten weh. Zumindest ist es bei mir so ..



Das ist natürlich und auch normal. Das Leben hat scheinbar vorgesehen, dass wir vorwiegend die guten Dinge passiv in Erinnerung behalten, also die kommen immer und immer wieder hoch, ob wir wollen oder nicht. Die schlechten Dinge müssen wir eher aktiv hervor graben. Aber das ist logisch. Stell dir mal vor, wir würden an unsere gesamte Vergangenheit, nicht nur die Beziehungen aus der Vergangenheit, sondern auch an die Kindheit, Beruf, einfach alles nur negative Dinge behalten, dann würden wir ja alle depressiv werden.

Ich habe mir immer und immer wieder die Frage gestellt, ..... wollte ich das wirklich ewig so weiter machen, wie es zum Ende hin war? Und das NEIN erleichtert.

Lenk Dich nur mit den Dingen ab, die du wirklich machen willst. ich hab anfangs gemerkt, dass mir garnichts hilft, auf Teufel komm raus irgend was zu machen, nur dass sich was mache. Das taugt nicht viel. Daher habe ich es so gehandhabt, dass ich anfangs eher alleine war und erst viel später wieder mehr unternommen habe


Natürlich hast du vollkommen recht und man merkt auch sehr das du jetzt wieder positiv denkst.

Ja nur ist leider jeder Mensch anders und ich denke wenn ich momentan alleine was unternehmen würde und meine Freunde nicht hätte, würde ich versinken und mich zu 100% wieder bei ihn melden.

Danke für die tollen Worte.

11.12.2014 14:15 • #10


C
Da ist jeder anders. Und deswegen solltest du experimentieren und hast für dich schon deinen Weg herausgefunden: Du brauchst eher soziale Kontakte und ein funktionierendes Umfeld. Bei mir war das zwar anders, aber ich glaube da gibt es kein Rezept. Ich habe anfangs unglaublich viel testen müssen. Tut mir es gut alleine zu sein oder besser unterwegs ... auch hier gibt es Unterschiede. Ich fand es nervig irgendwo unterwegs zu sein in Clubs oder Diskotheken, dann lieber mit Freunden privat treffen zu hause zum Reden. Das war für mich besser. Aber andere brauchen Ablenkung in Form von Weggehen, Tanzen gehen.

Man kann auch variieren, zu einseitig sollte es nie sein.

Ich hab in der Zeit auch wieder neue Interessen entdeckt, auf die ich mich im Leben vorher nicht eingelassen hätte.

11.12.2014 14:30 • #11


P
Zitat von calt100:
Da ist jeder anders. Und deswegen solltest du experimentieren und hast für dich schon deinen Weg herausgefunden: Du brauchst eher soziale Kontakte und ein funktionierendes Umfeld. Bei mir war das zwar anders, aber ich glaube da gibt es kein Rezept. Ich habe anfangs unglaublich viel testen müssen. Tut mir es gut alleine zu sein oder besser unterwegs ... auch hier gibt es Unterschiede. Ich fand es nervig irgendwo unterwegs zu sein in Clubs oder Diskotheken, dann lieber mit Freunden privat treffen zu hause zum Reden. Das war für mich besser. Aber andere brauchen Ablenkung in Form von Weggehen, Tanzen gehen.

Man kann auch variieren, zu einseitig sollte es nie sein.

Ich hab in der Zeit auch wieder neue Interessen entdeckt, auf die ich mich im Leben vorher nicht eingelassen hätte.


Was hast du den z.B. für Interessen entdeckt?

11.12.2014 14:43 • #12


I
Liebe Pink,

weißt Du, was mir positiv bei Dir auffällt? Du stellst immer ganz viele Fragen, bist sehr interessiert und aufgeweckt. Sehr liebeswürdig!

11.12.2014 14:50 • #13


P
Zitat von ink:
Liebe Pink,

weißt Du, was mir positiv bei Dir auffällt? Du stellst immer ganz viele Fragen, bist sehr interessiert und aufgeweckt. Sehr liebeswürdig!


Danke für die lieben Worte

11.12.2014 14:53 • #14


Jeanny80
Zitat von calt100:
Hi,
meine letzte Beziehung ging circa ein Jahr. Getrennt hatte sie sich. Die Gründe sind mir bis heute nicht klar, denn die Gründe, die sie genannt hat, sind absoluter Unsinn. Da sie wenig später schon einen neuen Typen an der Angel hatte, war das Thema klar: Es ging um die Person und nicht um die Gründe/Umstände.

Anfangs denkt man, je näher man dem Ex irgendwie ist, desto besser, man kompensiert dann irgendwie den Schmerz, will den anderen doch noch irgendwie bei sich haben und unter Kontrolle bewahren. Naja....das ist zwar ein natürlicher Prozess aber tut einem absolut überhaupt nicht gut, denn so löst man sich natürlich nicht ab. Wenn ich einen Alk. mache, kann ich nicht jeden Tag an der Trinkhalle herum hängen, dann muss ich weg von dem Umfeld.

Bei mir ist die Sondersituation auch, dass meine Ex mit mir arbeitet, aber ich habe Glück und kann dort Abstand nehmen, das heißt ich bin meines eigenen Glückes Schmied, ob ich sie sehe oder nicht. Es gibt Telefon und Email. Und ich habe anfangs auch den Fehler gemacht, mich ständig noch in ihrer Nähe aufgehalten. Aber ich habe schnell realisiert, das tut mir überhaupt nicht gut. Also habe ich es Schlag auf Schlag geändert. Und ich war auch nicht mehr gewillt, ihr irgend etwas zu erklären, es ging mir in dem Moment um mein eigenes Wohl. Klingt egoistisch, muss es aber sein. Denn die Frage ist, wie altruistisch verhält sich der oder die Ex?

Was will ich damit sagen?
Es schreibt und sagt sich immer so leicht, mit der Zeit wird alles besser. Erst einmal wurde bei mir garnichts besser. Jeder Tag war eine Qual und vor allem veränderten sich die ersten Tage viele Gewohnheiten von ihr und ich bekam sie mit. Sie wurde plötzlich sehr extrovertiert, lebte Dinge im Büro aus, die sie vorher nicht einmal privat gerne preis gab. Ich betrachtete das als reine Provokation und ich habe mich häufig auch provozieren lassen und mich hinterher geärgert, wieso ich mir ihre Liebesgeschichten anhöre, wieso ich mir überhaupt ihre Nähe antue, wo in jedem zweiten Satz der tolle neue Freund vor kam. Also was habe ich getan? Abstand.

Und perverserweise habe ich dennoch anfangs den Drang gehabt zu erfahren, hat sie wirklich einen neuen Freund? Kenn ich ihn, wer ist das? Alles Fragen die vollkommen unsinnig sind. Ich dachte dann .... ich bin doch nicht perv. veranlagt, dass ich mir selber gerne weh tue. Und deswegen auch, kam sie in meine Nähe mit privatem Small Talk zu anderen Kollegen oder gar zu mir - ich brach das Gespräch ab, ging weg, ich suchte Abstand und ich habe gemerkt es tat gut.

Die nächsten Schläge kamen dann noch mal wie Hagelkörner und haben Dellen in meinem Gemüt verursacht. Aber irgendwann hört das auf und irgendwann habe ich gemerkt, ich muss mein eigenes Leben weiter leben, also habe ich alte Hobbys, die zwar nie eingefroren wurden oder aufgegeben wurden, wieder aufgenommen und mich wieder mehr damit beschäftigt und plötzlich Wochen später habe ich mich entdeckt, hey, du denkst ja garnicht mehr an sie. Und dann habe ich künstlich an sie gedacht, habe mir vorgestellt, was sie wohl mit ihrem neuen Freund so macht. Und natürlich tat das weh, weil das Dinge waren, die sie tatsächlich mit ihm machte und unternahm, die ich so oft gefordert habe, sie nie Zeit, Geld und Lust hatte. Plötzlich schien alles da zu sein.

Ich habe das Glück, sie nur im Büro zu sehen und nicht etwa im privaten Umfeld. das fände ich schlimmer, denn im Büro kann sie nur begrenzt ihr Privatleben ausleben. Und ich weiß, dass sie vieles tut, was nicht zu ihrer Person passt, sondern sie absolut darauf aus ist, mich zu verletzen und auf mir herum zu trampeln.

Denn sie wusste, dass ich mehr Gefühle preis gebe und mehr Gefühle auch für sie hatte. Das war oft Thema. Stellenweise habe ich gesehen, wie sie ihren Genuss auslebt, wenn es mir schlecht ging, ihr dabei gut. Und allein diese Tatsache hat mir indirekt auch wieder geholfen, mich von ihr zu lösen.

Man ist seines eigenen Glückes ein bisschen Schmied. Nehmen wir mal an, ich wäre ihr seit der Trennung weiter nachgerannt und hätte um sie gekämpft, trotz des neuen Freundes. Ich glaube das hätte sie auch irgendwo gewollt und ich glaube heute, sie war direkt ein wenig enttäuscht dass ich es nicht getan habe. Aber ich habe in so etwas keinen Sinn gesehen. Und ich bin heute froh, es nicht getan zu haben, da es mir Würde bewahrt hat und das Ablösen nicht unnötig hinaus gezögert hat.

Ich habe mich auch mit billigen Mitteln abgelenkt, Wohnung einfach mal komplett gecleant, ihren Kram weg, und seien es nur kleine Geschenke, ich habe sie weg geworfen, nicht aufbewahrt. Die Dinge meiner vorherigen Freundinnen habe ich im Keller verstaut. Die Dinger der letzten Ex nicht. Bewusst nicht, weil sie mir sehr weh getan hat und zwar mit Absicht, mich angelogen hat und Dinge von einer solchen Person möchte ich aus meinem Leben entfernen. Das tat mir symbolisch gut.

Ich habe anfangs viel Zeit für mich gebraucht, war abends alleine joggen, laut Musik gehört, viel draussen, damit ich den Kopf frei bekomme und es war sehr gut. Gesellschaft hab ich eher gemieden, ich konnte mir keine Probleme oder auch keine Dialoge von anderen anhören, für die meine Trennung binnen drei Minuten beendet war. Jedes Gespräch kam mir lästig vor, oh man, wieso textet er mich zu, ich hab meinen Kopf nicht frei für seine Sorgen. Da muss man auf sich selber hören. Heute bin ich wieder draußen mit anderen Menschen, pflege wieder mehr soziale Kontakte und fühle mich auch frei dabei.

Wichtig auch: Facebook, Whatsapp....alles Medien die man verbannen sollte. Meine Ex hat mich überall gelöscht und blockiert, das war ok sonst hätte ich es getan.


Wow Calt,

ich möchte dir tausend mal meinen Dank für diesen Text aussprechen.
Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mir den Text klein ausgedruckt habe und nun immer in meiner Tasche mitnehme um immer mal wieder drauf zu gucken.
In dem Moment wo ich deinen Betrag gelesen habe, war da ein kleines Licht am Ende des Tunnels.
Du hast einfach das Talent dich so super detailliert auszudrücken, genau das fällt mir schwer.
Weiss eigentlich gar nicht ob ich das überhaupt kann.

Solche Menschen wie dich brauchen wir hier.
Danke

LG Jeanny

11.12.2014 15:06 • x 1 #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag