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Eure Erfahrungen - Weil die Liebe nicht alles ist

SonnenStern85
Ich habe dazu folgende Erfahrungen gemacht.

Ich selber leide unter leichten Depressionen, hatte eine VT und inzwischen sind meine Probleme offengelegt. Ich habe Verlust- und Zukunftsängste, in hektischen Situationen bekomme ich Angstattacken (volle Supermärkte, u.ä.) und ich habe große Angst vor dem Alleinsein, weil mir die Anerkennung meiner Eltern fehlt(e).

Inzwischen bin ich wieder in Behandlung ohne Medis und mache eine Gruppentherapie, die mir sehr gut tut und ich mache Fortschritte.

Mein Ex hat eine unbehandelte Depression. Laut Therapeut mittelschwer. Nach dem Tod seiner Oma und dem Suizid seines Bruders wurde das alles noch deutlicher. Er wurde nichts und niemandem mehr gerecht. Auch nicht mir.

Er sah meine Erfolge, konnte sich selber zu nichts mehr motivieren.

Sein Entschluss die Beziehung zu beenden, weil er den Weg nicht mehr sieht und selber völlig die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben haben letztendlich nichts mit mir oder der Liebe zu mir zu tun. Bis zum Schluß war unsere Beziehung warm, liebevoll und ehrlich. Er konnte/ kann nicht mehr.

Ich habe darunter gelitten, konnte ihm nicht helfen, er mir schon lange nicht mehr.

Ich gehe jetzt gute Wege für mich, er nicht. Vielleicht muss er noch tiefer fallen.

08.11.2016 13:34 • #16


SonnenStern85
Zitat von eichhorn:
Verdiene ich eine Liebe, wenn ich körperlich und vl auch psychisch krank bin?
Wenn ich nicht mehr belastbar bin?
Er hat gesagt, dass ich mehr für ihn getan hätte als sonst irgendjemand, aber er braucht eine funktionnierende Partnerin, deshalb muss er weitergehen.
Verdiene ich ihn einfach nicht?


Hallo Hörnchen!

Natürlich verdienst du Liebe! Mach dein Vorankommen nicht vom IHM abhängig!
Es geht gar nicht darum wer wen verdient hat oder nicht.
Wenn du Probleme hast, dann musst du die für dich allein klären. Du bist nicht für andere verantwortlich, sondern nur für dich!
Und wenn du dich selber heilst, dann kommt jemand der DICH verdient hat!

08.11.2016 13:57 • #17


A


Eure Erfahrungen - Weil die Liebe nicht alles ist

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E
Ach, danke, SonnenStern und whataname!

Es tut einfach so unerträglich weh, ich ertappe mich dann immer, nach dem Schuldigen zu suchen, bzw. meine Selbstvorwürfe irgendwie kleinzuargumentieren..., was nicht zielführend ist, überhaupt nicht.
Ihr habt recht mit dem, was ihr sagt, ich wünschte , ich könnte es umsetzten. Alles Liebe euch!

08.11.2016 14:10 • x 1 #18


S
@eichhorn

Hallo Hörnchen,

wie geht es Dir? Fahren die Gedanken immer noch Achterbahn? Denkst Du manchmal noch ans Kämpfen?

Ich war eigentlich immer eine Kämpferin gerade in Sachen Liebe. Aber es ist nicht mehr meine Schlacht. Er hat soviele emotionale Kämpfe mit sich auszumachen. Das alles ändert nichts daran, dass er mir sehr fehlt.

Ich glaube irgendwann kommt der Punkt, an dem sich der Knoten in der Brust löst und der Schmerz Weisheit, Ruhe und Gelassenheit Raum gibt.

12.11.2016 10:17 • x 1 #19


E
Um ihn kämpfen?
Nun ja, ich schwanke zwischen 2 bin eine Zumutung, muss ihn freigeben und den Versuchen, ihn zu fragen, ob es noch Hoffnung gibt.
bei der Trennung meinte er Hoffnung gäbe es immer....
Habe ihm alle paar Wochen mal eine Mail geschrieben...manchmal waren die Antworten für mich so uneindeutig ( denke immer an dich ect9, habe dann versucht, herauszufinden, was er denkt, worauf er antwortet, er könne nichts sagen.

Auf die wirklich insistierende Frage meinerseits, ob meine Hoffnung denn irgendwo auch noch seine sei- und der ausdrücklichen Bitte, mir, wenn nötig ( noch einmal) jegliche Illusion zu nehmen, kam keine Antwort mehr.

Ich habe beschlosse, ihn nicht mehr zu kontaktieren.
Es tut so weh, sich so nah gewesen zu sein und dann einfach nichts mehr, kein Interesse...
das geht weder in meinen Kopf noch in mein Herz, weiß einfach nicht weiter...

12.11.2016 11:09 • #20


S
Seit wann seid Ihr getrennt?
Ich konnte es auch nicht ganz lassen, ihn immer wieder anzuschreiben. Hab ihn auch gebeten, mir nochmal klar zu sagen, wo er steht und warum es aus seiner Sicht nicht geklappt hat. Er liest es und keine Reaktion.

Ja es tut so verdammt weh, von der Nähe in das Schweigen und die Distanz. Muss auch jeden Tag gegen den Schmerz ankämpfen.

12.11.2016 12:23 • #21


S
Ein Text zur Heilung: Beim Heilwerden geht es darum, unsere Herzen zu öffnen. Nicht, sie zu verschließen. Es geht darum, die Stellen in uns, die die Liebe nicht einlassen wollen, weich zu machen. Heilung ist ein Prozess. Beim Heilwerden schaukeln wir hin und her zwischen den Misshandlungen und der Missachtung der Vergangenheit und der Fülle der Gegenwart. Dann bleiben wir immer öfter in der Gegenwart. Es ist das Schaukeln, das die Heilung bewirkt, nicht das Stehenbleiben an einer der beiden Stellen. Der Sinn des Heilwerdens ist nicht, für immer glücklich zu werden. Das ist unmöglich. Der Sinn der Heilung ist, wach zu sein. Und sein Leben zu leben. Nicht bei lebendigem Leib zu sterben. Heilung hängt damit zusammen, gleichzeitig ganz und zerbrochen zu sein.

12.11.2016 12:31 • x 2 #22


E
Danke dir, wir sind jetzt gute 5Monate getrennt.
Da wir relativ weit entfernt wohnen, kommt es auch zu keinen zufälligen Begegnungen.Ich habe ihm, weil es für mich einfach noch nicht klar war (seine Aussagen, wie wir uns getrennt haben-- er hat mich noch geküsst), um ein Gespräch gebeten, das war vor 2 Monaten.
Darauf kam die Antwort, es tue ihm leid, aber ersei noch nicht bereit dazu.
Und du, wie lange ist es bei euch her?
Werde aber nochmal deine Geschichte lesen.

Danke dir sehr für den Austausch!

12.11.2016 14:20 • #23


S
Kannst du den Schmerz annehmen oder erdrückt er dich auch manchmal? Bei mir ist es so, dass ich so lange ich bei der Arbeit bin oder mein Kind habe, das Ganze wegschieben kann. Aber die Abende und Wochenenden machen mir sehr zu schaffen. Dann kriecht so ein furchtbare Traurigkeit in mir hoch. Ich weiß dass es zum Verarbeiten dazu gehört, und dennoch ist es so schwer auszuhalten.

Fragst du dich manchmal, ob du/ihr hättest etwas anders maChen können? Ich bin zumindest in dem Punkt mit mir im Frieden, dass ich alles gegeben habe und meine Grenzen zu spät erkannt habe.

Bei uns sind es jetzt 2 Monate Trennung und er ist auch weit weg in einer Therapieeinrichtung. Trotzdem zählt mein dummes Herz immer die Wochenenden ab, an denen er in Aachen ist bei seiner Tochter.

Hattest du davor schon mal so einen heftigen Kummer wegen der Liebe?

Ich habe aus deinen Zeilen herausgelesen, dass es um deine Erkrankung auch ging. Warum konnte er sich dem nicht mehr stellen? Dir fehlt es auch an Klarheit?

Ich freue mich auch sehr über den Austausch. Es schützt mich davor abzurutschen.

12.11.2016 15:26 • #24


E
Danke dir...manchmal schaffe ich es mittlerweile, den Kummer etwas wegzuschiebe...spätestens nachts in meinen Träumen erwischt es mich wieder voll...es ist da alles so lebendig...manchmal denke ich im Traum , wenn ich gerade innig mit ihm zusammenbin..zum Glück ist das KEIN Traum---Pustekuchen, beim Erwachen ist es furchtbar und der Schmerz sitzt in mir, zuerschneidet mich (sorry, so pathtetisch....)

Ja,beiuns bin ich die Kranke...
Sowohl eine Schmerz-als auch dadurch eine wieder rückfällige Suchterkrankung....
Bin eben aus allem rausgefallen, musste Studium abbrechen, habe e geschafft, mich wieder zustabilisieren, etwas neues begonnen, wieder (körperlich ) erkrankt, wieder Abbruch...
Die Jahre waren nicht einfach in der ersten Zeit ging es ihm nicht sehr gut, auch aufgrund familiärer Erkarankungen und Tod...er sagt immer , er hätte das ohne mich nicht durchgestanden...weshalb ich das schreibe?
Vermutlich mal wieder meine Versuche,mich zu rechtfertigen, aufzurechnen, was man zumuten kann..
bin in Behandlung und auch auf dem Weg der Besseung, ihm ging es irgendwann einfach nicht mehr schnell genug...
Ich verstehe ihn, wünschte nur, er wäre bei mir geblieben...deshalb schreibe ich auch dauernd, er sagte immer, noch nie hätte jemand so viel für ihn getan...

Habe deine Geschichte nochmal gelesen, es tut mir so leid....auch mit deiner Mutter....
Wie geht es deinem Kind?

Ich habe einfach für mich noch keine eindeutige Klarheit, auch wenn es so, wie es jetzt ist , eigentlich klar ist...aber mein Herz kapiert es einfach nicht.

Ja er war ( und ist ) meine erste richtige Beziehung und Liebe:

Er möchte Familie ( bin auch nicht dagegen9, aber er fürchtet , dass ich gesundheitlich eben nie dazu in der Lage sein werde, auch insgesamt eben nicht belastbar.

Das ist seine Entscheidung, ich will es akzeptieren, und doch nagt und nagt es und ich vergleiche mich und sehe Paare, die vergleichbare Situationen gemeinsam durchgestanden haben...Aber das ist sinnlos und müßig....

es tut mir leid, ich schreibe sehr durcheinander und verworren ( hoffentlich einigermaßen verständlich...).

Danke dir nochmal, es tut gut zu sehen, dass man nicht allein ist...!

12.11.2016 15:49 • x 1 #25


S
Liebes Hörnchen,

wenn ich Deine Geschichte lese, spüre ich einen immensen Kampf, den du aufgenommen hast. Für dich, deine Gesundheit und Stabilität. Zuerstmal sehr gut, dass du in Behandlung bist!

Du warst für ihn da, als sein Leben total erschüttert war und er wollte es auch für dich sein. Wahrscheinlich wollte er alles zu schnell, deine Genesung und eine Familie...

Ich kann nur erahnen wie weh das alles tun muss. Ständig musst du von vorne beginnen.

Hattet ihr in der ganzen Zeit eine Fernbeziehung?

Bei uns war es zwar nur etwa ein Jahr Beziehung. Aber was ich damit verbunden habe, war enorm. Ich werde nächstes Jahr 40. Habe/hatte genug von kaputten Beziehungen, besonders nach der Scheidung. Wollte ankommen. Ein Zuhause mit Kind und Partner. Dabei habe ich oft ausgeblendet, wie instabil er war. Dass er wegen der Sucht nicht richtig für seine Tochter da sein konnte. Ich wollte es so sehr, weil er mein Herz auf unglaublich intensive Weise eingenommen hat. Ich muss gerade diese Sehnsucht komplett loslassen.

Mein Sohn bekommt zum Glück von diesem inneren Kampf wenig mit. Schenke ihm alle Aufmerksamkeit. Mich holen auch diese furchtbaren Alles-ist-gut-Träume nachts heim. Und dann beim Aufwachen zerreißt es einen. Kenne ich sehr gut.

Mir tun gerade alle Verluste in meinem Leben unheimlich weh, auch der meiner Mutter. Vor kurzem habe ich erfahren, dass sich meine Freundin vor 1 Jahr umgebracht hat, weil sie mit der Trennung vom Kindsvater nicht klar kam. Das hat mir nochmal das Herz gebrochen.

Mit meiner Depression umzugehen fällt mir schwer. Mir fehlt mein gesundes Selbst, dass sich vor nichts gefürchtet hat.

Wovor hast du Angst?
Wie gehst du mit der Resthoffnung um, dass es vielleicht doch noch einen Weg gibt?

Du kannst mir gerne jederzeit per PN schreiben!

12.11.2016 17:41 • x 1 #26


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