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Eure Erfahrungen - Weil die Liebe nicht alles ist

SonnenStern85
Guten morgen!

Ich möchte mich heute mal an diejenigen wenden, bei denen die Beziehung an Dingen zerbrochen ist, weil andere Umstände die Partnerschaft derart belastet haben, obwohl eine starke Bindung und Liebe vorhanden ist bzw. war.

Das Thema Trennung aus Liebe, um sich und den anderen zu schützen würde ich gern hier als eigenes Thema aufstellen, um eure Geschichten zu hören! Auch dieser Austausch ist wichtig, um loslassen zu können.

Wenn Beziehungen auslaufen, abkühlen, ein Betrug vorliegt, Gewalt oder ein neuer Partner der Grund sind, dann sind es natürlich ganz andere Hintergründe und Gefühle, die einen begleiten.

Mir geht es heute um die Menschen, die zuhören bekommen haben ich kann nicht mehr, weil ich Probleme habe.

Ich habe jetzt das erste mal die Erfahrung gemacht, dass beiseitige Liebe leider nicht alles ist.

Verlustängste, Abhängigkeiten, Verluste, Tod, Depressionen, kindliche Entwicklungen, Zukunftsängste, Flucht in eine gemeinsame Scheinwelt.

Das sind alles Begriffe, die ich in den letzten Jahren mit meinem ehemaligen Partner so häufig gehört und gesagt habe. Und schlussendlich konnte die Liebe allein diese starken Worte nicht einfangen.

Der Spruch Liebe überwindet alle Hürden stimmt eben nicht.

Wir lieben uns, aber die jeweiligen, eigenen Probleme sind so groß gewesen, dass etwas gemeinsames langfristig sehr schädlich gewesen wäre.

Vielleicht habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich lade euch gern zum Austausch ein.

06.11.2016 09:38 • #1


T
manchmal reicht liebe eben nicht....
eben genau dann , wenn der partner nen Ar. probleme hat und diese mit in die beziehung bringt...
wenn er / sie dann nicht gewillt ist , daran zu arbeiten...sich und dem partner ne chance zu geben...dann reicht es nicht..
es ist dann für mein gefühl so , das nur einer dran bleibt...da der andere ja in seiner position verharrt....
das kann auf dauer nicht gutgehen...
wenn so alte beziehungskisten und erfahrungen mit in die neue beziehung gebracht werden...man denkt oder sagt das was mir bei dem vorgänger passiert ist , wird mir nie wieder passieren , daher wende ich dann genau dieses muster an...tja...dann hat man keine chance...dann ist der oder die ex einfach noch zu präsent , bestimmt unbewußt die handlungen und ist einfach zu präsent...
daher....LIEBE ALLEIN REICHT NICHT......

06.11.2016 09:46 • x 4 #2


A


Eure Erfahrungen - Weil die Liebe nicht alles ist

x 3


S
@SonnenStern85

ich reihe mich ein in diese Erfahrung, dass Liebe allein nicht ausreicht. Auch wenn ich die Verlassende war.
Ich habe vor 7 Wochen eine Beziehung beendet, weil mein Freund abhängig von Dro. war/ist. Ich habe ihn kennengelernt als er selbst schon gar nicht mehr wusste, wie er dieses Problem überhaupt lösen soll und ob er überhaupt weiter leben möchte. Eine sehr schlimme Erfahrung für mich, denn ich habe anfangs in ihm soviel Potenzial und Schönes gesehen.

Ich dachte bis dato immer, mit beidseitiger tiefer Liebe lassen sich Probleme lösen. Habe ihn zu einem Entzug und einer Therapie bewegen können, und als er die angetreten hat, und wir uns längere Zeit nicht mehr gesehen haben, habe ich erst mal gespürt, was die vielen Vertrauensbrüche in mir angerichtet haben. Ich habe ihm nicht mehr vertrauen können. Er hat so viele Schwierigkeiten seelischer Art und auch in seinem Leben zu lösen, das wird ein sehr langer Weg für ihn.

Es schmerzt nach wie vor unheimlich, einen Menschen verloren zu haben, der einem so wichtig ist. Aber für die Vergangenheit und die Konflikte dieser Person kann man als Partner einfach nichts. Ich habe immer Verständnis aufgebracht, zugehört, aufgefangen und motiviert. Dabei fühlte ich mich zunehmends immer leerer, habe gar nicht mehr gespürt, was für mich wichtig ist und was ich brauche. Ich bezweifle nicht, dass er mich auch geliebt hat, aber wahrscheinlich mit ganz anderem Blick. Er hat bewundert, wie positiv und energiegeladen ich bin. Ich durfte nie schwach sein.

Er hat zum Schluss immer gesagt, er möchte mit mir eine Zukunft, aber dafür müssten die Voraussetzungen stimmen. Es ist schwer abzuschließen, mit der Liebe im Herzen. Mit der Resthoffnung, dass alles hätte gut werden können.

Wie gehst Du damit um?
Was ist Eure Geschichte?
Glaubst Du daran, dass sich dein Gefühl für ihn verändern wird?

06.11.2016 12:49 • x 3 #3


T
ich glaube das dass gefühl sich der betreffenden person ändern wird...
man selber ist ja klar denkend...
irgendwann merkt man dann auch , das es einfach keinen sinn mehr macht , zu kämpfen...das es aussichtslos ist...
ich denke , das , wenn man alles gegeben hat , und sich im spiegel ansehen kann , dann kann man mit einem guten gefühl abschliessen...letztendlich liegt es an dem gegenüber etwas zu verändern...nicht an uns....

06.11.2016 13:39 • x 1 #4


SonnenStern85
Zitat von skygirl77:
@SonnenStern85

Wie gehst Du damit um?
Was ist Eure Geschichte?
Glaubst Du daran, dass sich dein Gefühl für ihn verändern wird?


Hallo Sky!

Vielen Dank für deine Offenheit! Das klingt für mich auch sehr tragisch, auch wenn es für euch beide langfristig das Beste ist.

Wie ich damit umgehe?
Ich hole mir in den Kopf, an welchen Stellen seine elterliche und finanzielle Abhängigkeit und Uneigenständigkeit im Leben mich langfristig hingebracht hätten.
Vielleicht mit zwei Kindern auf dem Schoß und dann wäre er ausgebrochen und abgehauen. Der Suizid seines Bruders und sein Umgang damit, nichts verarbeitet, sondern ausgesessen.
Vielleicht kommt er nie aus dem Loch, vielleicht begeht er selber dumme Handlungen. Er verstrickt sich jetzt selber in seinen falschen Wegen und das alles hätte ICH tragen und aushalten müssen.
Er kennt seinen Weg nicht, ist kindlich trotz seines Alters, er ist feige was das Leben betrifft, versteckt sich.
Vielleicht wäre ich in ein paar Jahren von der Arbeit nach Hause gekommen und dann hängt er da tot an der Decke - wie sein Bruder. Oder oder oder!

All diese Szenarien zeigen mir, dass mein Leben nur aus Angst bestanden hätte.

Er ist ein wertvoller Mensch, ein warmherziger und gutmütiger Charakter, aber er ist unreif, unentwickelt und schwach.

Ich bin nicht dafür verantwortlich jemanden durchs Leben zu führen, ihn zu ändern oder ihn zu erziehen.

Ich hoffe, dass meine Gefühle sich verändern. Dass mein Kopf Ruhe findet, sich keine Sorgen mehr macht, kein Mitleid empfindet.
Das wichtigste ist man selber! Meine Baustellen sind auch nicht ohne, wobei er mir auch nicht helfen kann.

Ich habe die Hoffnung für ihn und das Ziel für mich der Selbstfürsorge. Kraft sammeln, das Leben sortieren und das Schicksal einen guten Begleiter sein lassen.

Ich kann nicht mal sagen, ob ich ihn irgendwann zurücknehmen würde oder noch mit ihm zusammen sein will, sollten beide positive Entwicklungen gemacht haben. Es ist zu früh, um darüber nachzudenken.

Die Entscheidung getrennte Wege zu gehen wurde getroffen und das ist für den aktuellen Stand auch das aller Beste für beide.

06.11.2016 13:57 • x 2 #5


whataname
Bei uns hat die Liebe so lange gereicht, bis die Verliebtheitsphase geendet hat...

In der Zeit hatten wir beide unsere rosarote Brille auf.
Er hat mir in dieser harten Zeit sehr geholfen, war für mich da, hat mich aus dem Loch gezogen, aus dem ich alleine nicht rauskam....

Jetzt ist er weg und ich rutsche wieder ab. Zwar nicht so tief, aber immerhin...es tut schrecklich weh.

Wir haben beide noch Gefühle füreinander, aber meine Probleme mit mir selbst und meiner Vergangenheit sind so groß, dass ich mich irgendwann selbst verloren, ihn getreten und schrecklich behandelt habe...

Die Liebe kann eine Zeit lang reichen, aber irgendwann ist auch die Kraft des stärksten Partners am Ende.

06.11.2016 18:52 • x 2 #6


S
@SonnenStern85

mir kommt in deiner Charakterbeschreibung von ihm doch einiges bekannt vor. Gerade in dem Punkt Uneigenständigkeit und kindliche Unreife. Mein Ex-Freund hat am Ende wegen seiner Trinkerei sogar die Verantwortung für seine Tochter größtenteils seiner Ex überlassen. Ich weiß er ist krank und geht nun endlich den Weg der Heilung mit der Therapie, aber meine Angst war am Ende riesengroß, dass er immer wieder in alte Muster verfällt. Hinter seiner Sucht stecken auch unverarbeitete Ereignisse aus der Kindheit. Aber niemand, der erwachsen ist, kann sich ewig vor dem Leben verstecken.

Die Szenarien, die du beschreibst, sind alle grauenvoll. Das wäre eine untragbare Last für Dich geworden und du hättest seine Unzulänglichkeiten immer mit ausgleichen müssen.

War das Kinderthema bei euch auch eins? Meiner hat nämlich genau an dem Punkt in dem Streit Reißaus genommen, als ich erwähnte, dass ich mir immer ein zweites Kind gewünscht hatte. Ein Fluchttier ist er. Nichts aushalten sondern flüchten in die Exzesse oder sonstwohin.

Trotzdem hängt mein Herz noch so an ihm, was ich manchmal nicht verstehe. Mir fehlen die Momente der Nähe und so viele Kleinigkeiten.

Wie schaffst du es, die Distanz innerlich zu ihm zu bewahren?
Wie lange ist eure Trennung her?

@whataname
Deine Erfahrung und Worte klingen so traurig. Ich kann es gut nachvollziehen, dass du auch Angst hast, weiter abzurutschen ohne ihn an deiner Seite.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es leider unmöglich ist, die Hilfe zur Stabilisierung vom Partner zu bekommen. Nicht dauerhaft.

Es tut sehr weh, wenn dann die Liebe auf der Strecke bleibt. Was kannst du tun, damit es dir wieder etwas besser geht?

Ich möchte eine Therapie machen, weil die Trennung bei mir viele Wunden aufgerissen hat.

06.11.2016 21:37 • x 1 #7


whataname
Zitat von skygirl77:
@whataname
Deine Erfahrung und Worte klingen so traurig. Ich kann es gut nachvollziehen, dass du auch Angst hast, weiter abzurutschen ohne ihn an deiner Seite.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es leider unmöglich ist, die Hilfe zur Stabilisierung vom Partner zu bekommen. Nicht dauerhaft.

Es tut sehr weh, wenn dann die Liebe auf der Strecke bleibt. Was kannst du tun, damit es dir wieder etwas besser geht?

Ich möchte eine Therapie machen, weil die Trennung bei mir viele Wunden aufgerissen hat.


Liebe skygirl,

ich weiß, dass alles was im Leben passiert, einen Sinn hat...nur an Tagen wie heute, wenn ich so schlimm emotional bin, dann verabschiedet sich das rationale Denken...
Dann vermisse ich einfach alles an ihm, dann fehlt er mir so, weil er mir so viel Halt gegeben hat.

Jetzt ist die Zeit, an mir zu arbeiten und mir selbst den Halt zu geben, den ich mir nie geben konnte.
Ich bin wieder in Therapie und werde in knappen zwei Monaten stationär gehen.
Ich will endlich aufhören, Menschen als Krücken zu benutzen und mir selbst der beste Freund sein.
Ich habe so vieles aus der Vergangenheit aufzuarbeiten und erst wenn das geschehen ist, kann ich wieder Liebe geben...

Sorry fürs Zuheulen Leute, grad kann ich nicht anders

06.11.2016 21:43 • x 1 #8


P
liebe ist schon alles, die frage ist nur, wie und wo sie be-/gemessen wird.

partner X kann nicht die mangelnde selbstliebe von partner Y kompensieren, umgekehrt genauso.

und da liegt auch gleich der kern des ganzen begraben: ist einer der beiden partner nicht mit sich im reinen/mangelt es an selbstliebe, so besteht erhöht die gefahr, dass, solange die eigenen probleme nicht selbstständig gelöst wird, der partner zum kompensieren dieser defizite missbraucht wird bzw. als konsequenz die beziehzung irgendwann scheitert.

die frage; ist das dann noch liebe?

bewusst: vielleicht, unbewusst: nein.

von daher sind solche trennungen aus liebe meist auch das zerschmettern einer wunsch-illusion des partners, mit klarem blick auf die realität und dem entschluss, sich diesem selbstbetrug der hoffnung auf bessere zeiten zu entziehen.

bei der selbstliebe beginnt und endet alles.

06.11.2016 21:49 • x 8 #9


SonnenStern85
Zitat von p86:
liebe ist schon alles, die frage ist nur, wie und wo sie be-/gemessen wird.

partner X kann nicht die mangelnde selbstliebe von partner Y kompensieren, umgekehrt genauso.

und da liegt auch gleich der kern des ganzen begraben: ist einer der beiden partner nicht mit sich im reinen/mangelt es an selbstliebe, so besteht erhöht die gefahr, dass, solange die eigenen probleme nicht selbstständig gelöst wird, der partner zum kompensieren dieser defizite missbraucht wird bzw. als konsequenz die beziehzung irgendwann scheitert.

die frage; ist das dann noch liebe?

bewusst: vielleicht, unbewusst: nein.

von daher sind solche trennungen aus liebe meist auch das zerschmettern einer wunsch-illusion des partners, mit klarem blick auf die realität und dem entschluss, sich diesem selbstbetrug der hoffnung auf bessere zeiten zu entziehen.

bei der selbstliebe beginnt und endet alles.


Guten Morgen!
Das hast du sehr treffend formuliert!
Und vielen Dank, weil mir das nochmal einen ganz anderen Denkanstoß gegeben hat.

07.11.2016 11:02 • #10


S
Du verdienst eine Liebe

Du verdienst eine Liebe, die dich ungekämmt mag, mit allem, was dich ausmacht, und die all diesen Druck von dir nimmt, den all diese Geister hervorrufen, die dich nicht schlafen lassen.

Du verdienst eine Liebe, die dir Sicherheit gibt, der die Welt nichts ausmacht, solange sie an deiner Seite geht und bei der man spürt, dass eure Umarmungen perfekt mit der Haut zusammen passen.

Du verdienst eine Liebe, die mit dir tanzen will, die dich jedes Mal ins Paradies eintreten lässt, wenn sie dir in die Augen blickt, und der es nie dabei langweilig wird, deine Gesichtsausdrücke zu lesen.

Du verdienst eine Liebe, die dir zuhört, wenn du singst, die dich in deiner Lächerlichkeit unterstützt, die deine Freiheit respektiert und dich auf deinem Flug begleitet, die keine Angst vor dem Fall hat.

Du verdienst eine Liebe, die keine Lügen mitbringt, die dir Ilusion, Kaffee und Poesie bringt.

Frida Khalo

07.11.2016 23:20 • x 3 #11


E
Verdiene ich eine Liebe, wenn ich körperlich und vl auch psychisch krank bin?
Wenn ich nicht mehr belastbar bin?
Er hat gesagt, dass ich mehr für ihn getan hätte als sonst irgendjemand, aber er braucht eine funktionnierende Partnerin, deshalb muss er weitergehen.
Verdiene ich ihn einfach nicht?

08.11.2016 11:12 • #12


whataname
Es gibt Partner, die einen eine Zeit lang stützen können...nur ist solch eine Belastung auf Dauer wie Gift, und zwar für Beide!
Natürlich ist es toll, jemanden zu haben, der für Dich da ist. Der Dir den Halt gibt, den Du Dir selbst nicht geben kannst.
Aber die Beziehung wird so sehr einseitig und kraftraubend für Dein gegenüber.

Solange Du nicht mit Dir selbst klar kommst, kannst Du Deinem Partner auch nicht die Liebe geben, die er verdient.
Ich bin momentan selbst das beste Beispiel dafür. Ich habe meinen Partner nur getreten, über Monate ohne zu 100% zu wissen, wieso.
Irgendwann geht auch die größte Liebe daran zu Grunde...

Du verdienst erst Mal, Dich selbst wieder lieben zu lernen und dann irgendwann funktioniert es auch mit der Beziehung!

08.11.2016 11:18 • x 1 #13


E
Danke für deine Antwort!

Ich lese immer in den anderen Beziehungen, bei denen auch psychische Probleme eine Rolle spielen,heraus, dass der Kranke den anderen vernachlässigt hatte...
Es klingt nun so , als wolle ich mich rechtfertigen, aber er hat gemeint, ich hätte mich immer gekümmert und gegeben, und trotzdem...wahrscheinlich ist es sinnlos, so herumzurechten...

08.11.2016 12:09 • #14


whataname
Nun ja, nur weil wir einen irgendwie anders sind (normal ist doch auch langweilig ;D) heißt das ja nicht gleichzeitig, dass wir keine Liebe geben können...

Ich habe auch geliebt und viel gegeben, war aber irgendwann so perspektivlos, dass ich aufgehört habe, an meine Liebe zu ihm zu glauben bzw. mir noch nicht mal aufgefallen ist, wie sehr mein Verhalten ihn verletzt hat.
Jetzt ist es an der Zeit, diese Muster aufzulösen und an mir zu arbeiten. Ich bin nämlich noch ziemlich weit davon entfernt, mich selbst zu lieben und mein Ziel ist es, Frieden zu schließen...mit allem...

08.11.2016 12:23 • x 1 #15


A


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