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Ex-Frau verweigert subtil Umgang mit Kindern

aquarius2
Gegen deine Geschichte sind die griechischen Dramen Seifenopern...

Was mir so spontan einfällt ist, irgendwie erinnert mich deine Darstellung an eine Bekannte die jahrelang von ihrem Partner auf jede mögliche Art misshandelt wurde. Die hat zum Schluß wirklich geglaubt, sie seie an allem selbst schuld.

Lass die Schuldfrage außen vor und frage dich, was werwarte ich noch vom Leben, was erwarten meine Kinder vom Leben?

Was kann ich dazu tun, dass sie trotz allem einigermaßen glücklich aufwachsen? Irgendwann habe ich mal ein Theaterstück gesehen von Brecht, da streiten zwei um ein Kind...

Oder das Beispiel aus der Bibel, da streiten zwei Frauen um ein Kind was macht der König Salomon, er will das Kind in zwei Teile teilen
Eine Frau sagt Gebt der anderen das Kind! Es ist die Mutter.

27.01.2020 22:07 • x 3 #76


M
Richtig. Salomon will herausfinden, wer die Mutter ist.
Dabei ging es aber um Leben und Tod bei dem Kind.

Ich sehe mich soo in der Geschichte des TE wieder. Alles hat man recht machen wollen, auch ich bin ständig gedemütigt worden und habe aufgrund der hohen Eskalationswilligkeit zurückgesteckt. Wir hatten vor den Kindern nicht gestritten bis zum Tage des Auszuges. An dem Tag und auch vorher schon war sie handgreiflich mir gegenüber geworden, Wörter wie A. etc. reichten für ihre Wut nicht mehr aus. Ich habe sie nie mit derartigen Wörtern beleidigt, immer zurückgesteckt, wahrscheinlich genauso wie der TE.
Die Kinder haben dadurch gelernt, Mutti ist durchsetzungsstark, was sie sagt wird gemacht, was sie macht ist richtig. Das mehr als ein Jahrzehnt.
Was Papa macht ist falsch, er ist sich unsicher, er gibt am Ende immer zu, dass er Unrecht hat (dass dieses nur um des lieben Friedens Willen war bzw. immer mit Drohungen erzwungen wurde (u.a. Der Aussage: dann nehme ich die Kinder und bin weg, dass sie diesen Boykott durchzieht, habe ich jahrelang gegenüber Großeltern und Tanten passiv unterstützt, indem ich mich nicht dagegen auflehnte)) wissen die Kinder nicht.


Mit dieser Konditionierung hat sie nun den Kindern irgendetwas über den Vater erzählt. Sie glauben es uneingeschränkt. Dass sie selbst betrogen hat, habe ich erst im Nachhinein rausgefunden, ich bin diesem lass die Kinder erstmal zur Ruhe kommen auch gefolgt, einerseits, weil ich genauso konditioniert war (auch ich durfte nicht mehr meine Meinung sagen, Enttäuschung ausdrücken etc), andererseits war da wirklich das Dilemma: tauchst du zu Hause auf, dann gibt es Stress. Meine Tochter hat mir tatsächlich einmal gesagt, als wir verabredet waren und Mama dies unterbinden wollte:Papa, bitte nicht, Mama macht dann nur Stress.

Und jetzt habe ich und die gesamte Familie die Kinder monatelang nicht gesehen. Ich leide darunter, als wären die Kinder entführt oder lägen im Koma mit unsicherem Erfolg, ob sie je wieder da oder gesund sind und ich bin mir sicher, dass, selbst wenn sie es im Moment nicht merken, sie innerlich genauso leiden bzw. für ihr späteres Leben seelischen Schaden davon tragen.

Es gibt Beispiele im Forum, dass dies auch mit externer Hilfe (wenn denn geholfen wird) nicht kurzfristig geheilt werden kann, wenn sich die KM dagegen wehrt. Und sie tut das vielleicht nicht mal aus Boshaftigkeit, sondern weil sie meint, im Recht zu sein. So oder so, der Schaden ist da und wird von Stunde zu Stunde, Geburtstag zu Geburtstag, Weihnachten zu Weihnachten, von der Einschulung bis zum ersten Freund, Abschluss, Führerschein, Lehre schlimmer. Denn all das wird den Kindern und dem Vater unwiederbringlich genommen.

Lieber TE, ich weiß, wie du dich fühlst, leg deine Konditionierung ab. Lass dich nicht mehr erpressen. Wenn du eine Frau gefunden hast, die dich unterstützt, nimm das an. Dies ist dein neues Leben, lass es dir nicht kaputt machen, indem du irgendetwas verneinst, weil deine Exe es dir so beigebracht hat.

Mir sagt man ständig, dass die Kinder irgendwann sehen werden, was ihr Vater für sie getan hat, wie sehr er sie liebt. Auf diese Zeit hoffe ich und bin geduldig. Trotzdem werde ich letzten Endes alle Mittel für den Umgang ausschöpfen. Dafür ist mir kein Geld und keine Zeit zu schade, meine Kinder vor Schaden zu bewahren. Und ich möchte später nie sagen müssen, ich hätte nicht alles versucht. Komm aus der passiven Rolle raus, was deine Exe macht ist schlecht für die Kinder, sie wissen es nur noch nicht. Du bist ihre letzte Hoffnung.

28.01.2020 00:14 • x 4 #77


A


Ex-Frau verweigert subtil Umgang mit Kindern

x 3


S
Zitat von Fanehill:
- Ich zahle regelmäßig Unterhalt und die Krankenkassen meiner Jungs.
- In einem Notarvertrag habe ich auf mein Sorgerecht verzichtet (Ich wurde damals extrem schlecht und hinterhältig beraten)
- Ich zahle das Haus meiner Ex-Frau ab, welches mir nicht mehr gehört (Ich weiß, dass ich blöd bin. also bitte einfach so stehen lassen)
- Ich zahle das Schulgeld der Kinder und den Klavierunterricht.
- Ich schreibe ihnen regelmäßig Briefe und Nachrichten, in denen ich ihnen sage, wie lieb ich sie habe. Sie antworten nie.


Mein Vater hat genau das Gleiche getan.Mit Ausnahme von dem Haus, wir hatten nie eins. Zuhause von Muttern bekam ich immer zu hören: Da siehst du mal, wie dein Vater sich für dich interessiert. Wollte ich zu ihm fahren, war ich undankbar und böse, weil ich doch nie gesehen habe, was meine Mutter so alles für mich tut. Ich hatte als Kind wirklich das Gefühl, ich muss mich nach der Scheidung für einen von beiden entscheiden. Das war irgendwann in den 80gern. Ich wohnte nun mal bei meiner Mutter und mir war wichtig, das zuhause Ruhe ist. Also hatte ich zu meinem Vater in der Zeit gar keinen Kontakt. Auch wenn ich ihn immer vermisst habe.

Mein Vater hat irgendwann neu geheiratet und nochmal zwei Mädels bekommen. Ich habe den Kontakt von mir aus irgendwann wieder gesucht, als ich längst erwachsen war. Meine Mutter hat getobt. Aber irgendwann lies ich mich auch nicht mehr beirren. Die ganzen Jahre über versuchte sie mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ich mal wieder bei meinem Vater zu Besuch war.

Vor acht Jahren war ich das letzte mal bei ihr und ich brachte meinen damaligen Freund zum ersten Mal mit. Sie hat Tatsache einen ganzen Abend nichts anderes getan, um ihre Sicht der Dinge herauszuheben, die nach ihrer Meinung zu der Scheidung geführt haben. Ich dachte wirklich, ich bin im falschen Film. Mein Freund hatte dann arge Bauchschmerzen bei dem Gedanken, jetzt auch noch meinen Vater kennenlernen zu müssen. Aber da war wie immer alles ruhig.

Ich war, 30 Jahre nach der Scheidung mal wieder der Meinung, mich für einen von den beiden entscheiden zu müssen. Und dieses Mal habe ich den gewählt, der mich nie vor diese Entscheidung gestellt hat.

Nur mal so am Rande.

28.01.2020 03:46 • x 7 #78


Heffalump
Zitat von Fanehill:
Ich möchte einfach einen weg finden zumindest noch ein bisschen was vom Leben meiner Jungs mitzukriegen. Und dieser Weg sollte ein friedlicher sein.

Kann ich gut verstehen.

Abgesehen von euren Paarproblemen, die ungünstiger nicht hätten sein können, sind dann noch eure Elternprobleme, woran deine Frau großen Einfluss hat.
Du zahlst
- regelmäßig Unterhalt und die Krankenkassen meiner Jungs.
- das Schulgeld der Kinder und den Klavierunterricht.

Unterhalt ist per Scheidungsurteil geregelt, vermutlich
Die Krankenkasse deiner Jungs ist dann vermutlich privat, ließe sich das switchen?
Schulgeld - Privatschule?

Das was du an Geld in die Ausbildung deiner Kinder steckst, so löbllich es ist, dürfte nicht wenig sein - im Gegenzug, welche Kosten deckt deine Ex-Frau?

Ob deine Kinder Schaden nehmen, wie deine Ex sie heran wachsen lässt, in Punkto Bezug zum Vater, lässt sich von außen nur mutmaßen. Was sie allerdings aufnehmen, ist der Hass, den deine Ex auf Dich ins sich trägt, dieses stete Manipulieren, was Papa alles böse ist usw. und das wird für spätere Beziehungen der Kinder zu ihren Freundinnen Auswirkungen haben.
Meine Meinung

Desweiteren denke ich, wenn du den Geldhahn zudrehen kannst (willst) um deine Kinder wenigstens treffen zu dürfen, dann wäre mir kein Geld zu schade, um dies im rechtlichen Rahmen, mit Hilfe von Anwalt zu klären.

Lass dir das mal durch den Kopf gehen, bitte

zudem würde ich den Anwalt fragen, ob sich an der Notarvereinbarung noch was drehen lässt, in punkto Sorgerecht

28.01.2020 06:11 • x 3 #79


M
Zitat von Fanehill:
Eigentlich war es nicht meine Absicht, dass man sich hier wegen mir hier streitet. Deswegen vielleicht noch etwas Aufhellung. Ich stelle voran, dass ich ehrlich bin und mich nicht irgendwie in ein gutes Licht stellen will. Ich kann auch Elfe verstehen, weil ich weiß, was Konditionierungen bewirken. Aber richtig - die Einzelfälle sind entscheidend und keine Pauschalisierung. Ich weiß mittlerweile auch, dass wir den Kindern mit diesen On-Off-Geschichten geschadet haben und es war sicher auch irgendwie rücksichtslos ihnen gegenüber. Um ein paar Sachen verständlicher zu machen, muss ich wahrscheinlich etwas weiter ausholen. Unsere Beziehung begann 2002 ...


Lieber Fanehill,
da mich dein Thread aufgrund eigener Kindheitserfahrungen sehr berührt, möchte ich Dir nachfolgend anhand meiner Interpretation deiner Texte eine persönliche Einschätzung deiner Situation geben. Sollte ich falsch liegen, bitte ich um Entschuldigung.

Ich lese Dich als sehr fürsorglichen, sensiblen und gutherzigen Mann/Vater, der durch die eheliche Hölle gegangen ist. Inklusive häuslicher Gewalt (psychisch und physisch) durch die ExFrau als Täterin, was ebenso verachtenswert und krankmachend ist, wie an einer Frau durch ihren Mann begangen. Durch ihre unantastbare Rolle als Frau und Mutter findest Du Dich trotz allem in einer sehr unguten Form der Wehr- und Machtlosigkeit wieder.

Zusätzlich wirst Du nun, da Du endlich mit neuer Partnerin nach vorne in ein besseres Leben blicken könntest, aus gekränkter Eitelkeit um deine Kinder betrogen und aufs übelste ausgenommen. Ich halte deine Exfrau, so wie Du sie beschreibst, nicht nur für undankbar und berechnend, sondern für massiv gestört und kindeswohlgefährdend.

Bitte lass Dir das nicht länger gefallen und suche Dir Hilfe! Schenke dieser Frau nichts! Dir und deinen Kindern wiederfährt gerade großes Unrecht.

Kennst Du die Seite trennungsfaq? Dort finden Trennungsväter Informationen, Hilfe und können sich im Forum austauschen. Dort bist Du eventuell ebenfalls gut aufgehoben und kannst Dich über weitere Möglichkeiten zur Klärung deiner Lage informieren.

Ich wünsche Dir alles liebe und viel Kraft!

Maria

28.01.2020 12:20 • x 4 #80


L
Ihr Lieben. In einer Beziehung ist nie nur einer der abgrundtief böse Psychopath und der andere dessen völlig unschuldiges Opfer. Nie. Jeder ist mal der Böse und jeder hat auch seine guten Seiten. Auch der TE war sicher mal so mal so. Auch seine Ex. Todsicher. Kann man sich daran bitte mal erinnern und den Hass und Streit beilegen? Kinder lieben beide Eltern. Ganz ohne dass sie manipuliert werden müssten. Schaut doch bitte durch deren Augen, wenn's euch Erwachsenen zu schwer fällt, euch zu lieben.

28.01.2020 13:06 • x 1 #81


M
Zitat von Liesel:
Ihr Lieben. In einer Beziehung ist nie nur einer der abgrundtief böse Psychopath und der andere dessen völlig unschuldiges Opfer. Nie. Jeder ist mal der Böse und jeder hat auch seine guten Seiten. Auch der TE war sicher mal so mal so. Auch seine Ex. Todsicher. Kann man sich daran bitte mal erinnern und den Hass und Streit beilegen? Kinder lieben beide Eltern. Ganz ohne dass sie manipuliert werden müssten. Schaut doch bitte durch deren Augen, wenn's euch Erwachsenen zu schwer fällt, euch zu lieben.


Ich stimme Dir prinzipiel zu, beurteile Fanehills Situation aber aufgrund der erlittenen Gewalt weitaus schärfer. Häusliche Gewalt gegen Männer ist immernoch ein großes Problem, da viel zu oft tabuisiert und bagatellisiert. Würdest Du die selbe Situation bei vertauschten Geschlechtern nicht völlig anders bewerten? Lies nochmal seine Geschichte und stelle Dir vor, es sei die Geschichte einer Mutter und ihrer Exmannes. In diesem Fall würde das Echo hier doch ganz anders ausfallen und Worte wie Frauenhaus, Polizei, Anzeige, Kindesgefährdung wären in jeder Antwort zu lesen. Ich finde Fanehills Schilderungen unerträglich und würde mir wünschen, dass er in seiner Lage ernster genommen wird.

28.01.2020 13:21 • x 1 #82


F
Wei bereits gesagt, ich spreche mich nicht frei von Schuld. Auch ich habe Fehler gemacht. Doch dieses in einen Topf werfen von Partnerschaft und Beziehung zu den Kindern macht mich einfach fertig. Ich habe immer gezeigt, dass ich meine Familie zumindest finanziell nicht im Stich lasse. Ich habe immer angeboten zu helfen, wenn im Haus oder bei anderen Angelegenheiten Not am Mann war. Nur emotional ist meine Unterstützung eher dünn ausgefallen. Und das lag daran, dass meine Ex undich uns eben ständig getriggert und provoziert haben. Ist es da letztenendes nicht vielleicht doch besser, wenn man nicht mehr auf das große Erwachen und die 180° Drehung wartet? Ich denke ja. Aber all das hat nichts mit meiner Vaterrolle zu tun. Das sind für mich zwei grundverschiedene Paar Schuhe. Ich kenne zig Leute in meinem Bekanntenkreis, die sich getrennt haben und ganz selbstverständlich beide für die Kinder sorgen. Ohne Stress und Spannung. Ganz einfach, weil sie auch ein Interesse an einem eigenen Leben haben un nicht nur für die Kinder da sein wollen. Meine Ex-Frau hat mir oft in den, wie gesagt von ihr initiierten Off-Phasen vorgeworfen, dass ich ja alle Zeit der Welt hätte und sie gar nicht, weil sie sich um die Knder kümmern muss. Ja Hallo..ich hätte mich auch gerne gekümmert, aber ich war nicht erwünscht. Abgeschweift..sorry..Ich will keinen Stress mit der Ex..ich will ein pragmatisches Herangehen an die Situation mit meinen Söhnen. Und ich denke, dass ihnen der männliche Einfluss fehlt..gerade in dem jetzigen Alter.

28.01.2020 13:24 • x 3 #83


M
Nachtrag: Und selbstverständlich sollten vor allem die Kinder im Fokus der Problemlösung stehen

28.01.2020 13:26 • x 1 #84


L
Fanehills Situation ist ja auch meine Situation, nur eben Geschlechter vertauscht, wie ich ja schrieb. Daher versuche ich ja zu erklären, was bei uns geholfen hat. Und das ist eben, dass wir versucht haben, win-win für alle zu schaffen. Mit Erfolg. Bisher. Denn ich habe noch keinen neuen Partner gefunden, da ist Fanehill mir voraus:-) was es für ihn aber noch leichter machen dürfte.

28.01.2020 13:26 • x 1 #85


M
Zitat von Fanehill:
Wei bereits gesagt, ich spreche mich nicht frei von Schuld. Auch ich habe Fehler gemacht. Doch dieses in einen Topf werfen von Partnerschaft und Beziehung zu den Kindern macht mich einfach fertig. Ich habe immer gezeigt, dass ich meine Familie zumindest finanziell nicht im Stich lasse. Ich habe immer angeboten zu helfen, wenn im Haus oder bei anderen Angelegenheiten Not am Mann war. Nur emotional ist meine Unterstützung eher dünn ausgefallen. Und das lag daran, dass meine Ex undich uns eben ständig getriggert und provoziert haben. Ist es da letztenendes nicht vielleicht doch besser, wenn man ...


Mediation hattet ihr schon probiert, oder?

28.01.2020 13:28 • #86


F
Zitat von MariaLaFleur:
Mediation hattet ihr schon probiert, oder?

Noch nicht, da sie Abstand für sich und die Kinder wünscht..auf unbestimmte Zeit

28.01.2020 13:31 • #87


Urmel_
Zitat von Fanehill:
Doch dieses in einen Topf werfen von Partnerschaft und Beziehung zu den Kindern macht mich einfach fertig.

Und eben aus dem Grund wirst Du auch auf die Weise ins Visier genommen. Warum sollte sie Wege wählen, von denen sie weiß, dass sie bei Dir keinen Effekt haben und die ihr keinen Mehrwert geben?

Natürlich wirst Du an der Stelle unter Beschuss genommen, an der Du am verletzlichsten bist. Das kann Dir jeder Mann, der mal mit einer Frau fiesen Streit hatte, bestätigen. Es ist immer an dem Punkt, an dem wir angreifbar sind. Und da die Motivation bei der Frau durchaus auch emotionale Motive hat, und sei es nur der eigene Zorn, aus welchen Gründen auch immer, gibt es da keine rationalen Grenzen.

Wenn Du vor gewissen Dingen zurückschreckst, weil Kinder, dann wirst Du genau damit immer Schachmatt gesetzt werden.

28.01.2020 13:40 • x 1 #88


E-Claire
Zitat von Fanehill:
Ich spreche hier von physischer Gewalt und spreche mich nicht frei von Schuld, da meine Form der Gewalt sicher eher auf verbaler Ebene liegt. Auch nichts Gutes. Aber es gab nie Beschimpfungen meinerseits. Sie sagte immer, dass ich sie schon provoziere, wenn ich so und so schaue. Ich habe also versucht, nicht mehr so zu schauen und habe mich immer mehr angepasst um etwaige Eskalationen zu vermeiden.


Zitat von Fanehill:
Da reichen 3 tage mit deinem Vater und du bis genauso blöd wie er.. Mein Großer hat die ganze Nacht geweint und mir war auch extrem elend zu Mute.


Eine wirklich traurige Geschichte ist das. Mich berührt das sehr, weil ich solcherlei blöder Sätze auch zu hören bekommen habe. So schnell dahin gesagt und doch so schmerzhaft für ein Kinderherz.

Und was Du da über Deine Beziehung schreibst, klingt traumatisch. Für Euch aber eben auch für die Kinder. Mir ist klar, daß man sich als Eltern immer nur bemühen kann und egal, wie sehr man sich vornimmt keine Fehler zu machen, es dann doch passieren kann, aber damit wir beide hier mal klar sehen, Gewalt, von wem auch immer ausgeübt, ist kein Umfeld für Kinder. Es wäre Deine Pflicht gewesen, an der Stelle die Notbremse zu ziehen.
Große Liebe hin oder her, diese ganze On/Off-Nummer scheint mir getragen von der Idee, daß, wenn man es dann doch irgendwie zum Happy-End schafft, würden dadurch die anderen unwürdigen, grauenhaften Handlungen gerechtfertigt und keiner von Euch hätte sich ernsthaft damit auseinandersetzen müssen, was ihr da eigentlich gelebt habt. Aus meiner Sicht ist das On/Off getragen von zwei Erwachsenen, die sich nicht auf die Ketten gekriegt haben und die außerhalb von Schutzbehauptungen eben nicht das Wohl der Kids an erste Stelle stellten.

Daß so etwas passiert, verstehe ich. Aber wenn Du einen Weg da hinaus suchst, dann ist der erste Schritt, an der Stelle nichts mehr zu beschönigen.

Insofern stimme ich Victorias Einschätzung bezüglich Deiner Passivität durchaus zu:
Zitat von VictoriaSiempre:
Du hast Dich da aus meiner Sicht viel zu lange viel zu sehr rausgenommen und Dich auf der Elternebene nie richtig positioniert . Und jetzt wird es auch auf der Paarebene noch einmal komplizierter, weil Du eine neue Freundin hast.


Und jetzt kommen wir zu einem kleinen Satz, der für mich ziemlich gut zusammenfaßt, wie der zweite Schritt aussehen (bzw eben nicht) könnte:
Zitat von Fanehill:
Ich würde gerne mal meine Sicht der Dinge erzählen. Bisher gibt es nur die Sicht der Mutter.

Ähm, mal in aller Deutlichkeit, Du möchtest was?

Es ist richtig, daß die meisten Menschen, das Bedürfnis haben, wenn sie sich falsch dargestellt sehen, das im Rahmen von zwischenmenschlichen Beziehungen richtig stellen zu wollen, was auch immer das heißt. Wir alle wollen gesehen werden und natürlich eben in einem Licht, welches eher dem Bild entspricht, das wir von uns selbst haben. Wir wollen die Bestätigung, dieses Bildes.

Aber doch bitte nicht von denen, die wir schützen sollen.
Glaubst Du wirklich, Du wirst Deiner Vaterrolle gerecht, indem Du Deine Kids mit einer alternativen Erzählung, wie die Dinge waren, um sie für Dich richtig gestellt zu wissen, nur weiter in einen Loyalitätskonflikt hineintreibst?

Zitat von Fanehill:
Ich hätte mir halt gewünscht, dass wir, wie hier schon empfohlen, unseren Beziehungsstand von meinem Verhältnis zu den Kindern abgekoppelt hätten. Und ich hätte mir gewünscht, wenn meine EF den Kontakt der Kinder zu mir unterstützt hätte. Wie schon gesagt. Sie haben nie erfahren, wie es mit mir allein ist. Und das macht mich traurig. Und deswegen wollte ich euren Rat. Mir geht es nicht um Schuld oder Recht. Ich möchte einfach einen weg finden zumindest noch ein bisschen was vom Leben meiner Jungs mitzukriegen. Und dieser Weg sollte ein friedlicher sein.


Zitat von Fanehill:
Aber, was sie nicht kennen ist nur allein mit mir zusammen zu sein. Das ist nie passiert,


Schau Dir das mal an. Ich kann nicht beurteilen, was der Grund dafür war, daß Du keinen Kontakt zu den Kindern in den off-Phasen gesucht hast. Wenn Gewalt (insbesondere aber eben nicht nur physische) in einer Beziehung eine Rolle spielt, dann ist es nicht untypisch, daß sich die Opfer an vermeintliche Regeln halten, die in dem Moment, in dem man aus dem System ausbricht, sich als absurd und tragisch herausstellen; so lange man aber Teil des Systems verbleibt irgendwie logisch erscheinen.

Aus Sicht Deiner Kinder aber, gab es in dieser Zeit keinen Kontakt und das immer und immer wieder. So sehr sie dich lieben mögen, so wenig erscheinst du in ihren Augen als verläßlich. Das kannst Du auch nicht einfach so mit ein paar Worten kitten. Die Angst, das Papa dann mal wieder weg ist, die geht nicht dadurch weg, daß Du begründest, warum Du das getan hast. Und die Angst geht auch nicht davon weg, daß Du ein paarmal demonstrierst, daß Du jetzt in ihrem Leben bleiben magst.

Wie gehts jetzt weiter?
In meinen Augen ist der einzige Weg, der der drei Schritte. Hör auf zu beschönigen. Es ist gut zu wissen, warum Dinge so passiert sind, wie sie passiert sind, wichtig für Dein Verhältnis zu Deinen Kindern bleibt aber, daß Du anerkennst, wie schlimm das war. Für Dich. Für sie. Im Zweifel auch für Deine Ex.

Komm aus dieser Passivität raus. Deine Kinder sind nicht dazu da, anzuerkennen, daß Papa auch gelitten hat. Das kommt oder es kommt nicht von ganz alleine. Versuch aufzuhören, Deinen Kindern irgendwelche Verantwortung unterzuschieben, die nicht die ihre ist. Das fängt bei der eigenen Erzählweise an: Sei nicht traurig darüber, daß Deine Kinder keinen Kontakt zu Dir wollen. Sei traurig darüber, daß Du in ihrem Leben nicht die Rolle eingenommen hast (oder einnehmen konntest, es ist sehr gut möglich, daß es nicht anders ging), die die jetzige Situation ermöglicht.

Beschönigen und Verantwortungsherumgeschiebe sind Dein Sh*t, den mußt Du (!) klar kriegen und zwar langfristig.
Und gleichzeitig demonstrierst Du ab jetzt Verläßlichkeit. Also nicht hin und wieder ne SMS oder hilflose Kontaktversuche, wenn es mal wieder für Dich schlimm ist, sondern Kontaktversuche, die klar definiert sind und zur gleichen Zeit erfolgen. Dazwischen gern auch Lob für Erreichtes oder Nachfragen bei anderen Dingen so das eben möglich ist, aber eine Form von regelmäßigem nicht forderndem Kontakt, den Du nicht abbrichst, komme was wolle, der wäre jetzt wirklich wichtig. Und du wirst lernen, es aushalten zu müssen, daß das jetzt ein wirklich langer Weg ist.
Und wenn das heißt, daß Du jeden Sonntag anrufst oder nen Brief schickst, um mit den Kids zu sprechen und es Jahre dauert bis sie antworten.

Hinsichtlich Deiner Ex wäre so wenig wie möglich Kontakt natürlich für Euch das Beste, aber das ist natürlich schwierig in der Situation, insbesondere weil auch unklar ist, inwieweit sich Eure geschilderte Gewalt auch gegenüber den Kindern zeigt. Es wäre ratsam, wenn Du mit Bedacht und Augenmaß eine beobachtenden Position einnimmst.

Hier nun die gute Nachricht zum Schluß: Kinder sind die aufmerksamsten Beobachter, die es gibt und Kinder sind schlau. Viel schlauer als wir Großen manchmal denken und aus kleinen Menschen werden ratzfatz sehr kritische große Menschen, die sich früher oder später selbst ein Urteil bilden.

Versuch die Zeit bis dahin und es ist nicht mehr viel, auch wenn es dir im Moment so vorkommen mag, wirklich gut zu nutzen.

28.01.2020 13:43 • x 2 #89


M
Zitat von Fanehill:
Noch nicht, da sie Abstand für sich und die Kinder wünscht..auf unbestimmte Zeit


Ach mann...Und dein Umgangsrecht hat angesichts ihrer mütterlichen Allmacht wohl keine Gültigkeit, nicht wahr? Es tut mir leid, aber so ein Verhalten ärgert mich zutiefst. Ich befürchte, dass es auf friedlichem Weg keine schnelle Lösung geben wird...

28.01.2020 13:45 • x 1 #90


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