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Ex nicht zum Geburtstag gratulieren

N
Hi Leute,

ich brauche ein bisschen euren Rat bzw. eure Kraft oder Energie. Meine Ex hat bald Geburtstag und ich will ihr eigentlich nicht gratulieren.

Bin seit jetzt genau 6 Wochen in Kontaktsperre mit meiner Ex. Ich will sie nicht zurück, weil ich eingesehen habe, dass mich die Beziehung mit ihr nicht erfüllt hat und wir bzw. unsere Ansichten einer Beziehung einfach nicht kompatibel waren. So weit so gut. Das war die rationale Ebene.

Emotional fehlt sie mir aber total. Ich denke (vor allem jetzt im Corona Lockdown) nonstop an sie. Die Zweisamkeit. Die körperliche Nähe. Und ja, wir haben uns eigentlich auch ganz gut verstanden. Obwohl ich weiß, dass die Trennung auch für mich gut ist, habe ich die letzten Wochen keine einzige Nacht durchgeschlafen.Wache immer auf und bin in Gedanken bei ihr.

Unsere Beziehung hatte die klassische Verlustangst vs Bindungsangst Dynamik. Sie hat nach einem halben Jahr Schluss gemacht aber beteuert wie gut sie mich findet, mich noch liebt aber Zeit für sich braucht. (Wer weiß was die wahren Gründe waren). Das was ich jetzt durchmache ist wohl diese Art toxischer Liebeskummer. Wie ein Dro. Entzug wegen meiner emotionalen Abhängigkeit zu ihr.

Wie dem auch sei, seit ich zwei Tage nach der Trennung meine Sachen aus ihrer Wohnung geholt, mich für die schöne Zeit bedankt und ihr alles Gute gewünscht habe, hatten wir absolut keinen Kontakt mehr. Weder telefonisch noch irgendwelche Nachrichten. 6 Wochen Totenstille.

Jetzt hat sie in ein paar Tagen Geburtstag. In der Phase direkt nach der Trennung, als ich am Boden zerstört war, habe ich mir diesen Geburtstag irgendwie als Anker gesetzt. Von wegen ich könne ja mal schauen ob sie sich bis dahin wieder meldet, und wenn nicht, gratuliere ich ihr um wieder Kontakt herzustellen. Wie gesagt, das war mein Plan. Der letzte Strohhalm in meiner Post-Breakup Depression.

Jetzt bin ich ein bisschen weiter. Wissend, dass es bessere Frauen für mich gibt. Wissend, dass die Zeit mit meiner Ex auch schön, aber am Ende nur noch schmerzhaft war. Aber ich fühle mich einsam. Ich merke wie ich seit einer Woche die Wohnung nur noch zum Einkaufen verlasse und mir das social distancing einfach wahnsinnig viel Raum gibt über die Ex nachzudenken. An die Nähe zu ihr.

Mein Plan ist immer noch, ihr nicht zum Geburtstag zu gratulieren. Ich meine wieso auch? Sie hat mit mir Schluss gemacht, mich verletzt und nicht zuletzt um Raum für sich selbst gebeten. Ich weiß nicht mal was ich erwarte. Ich weiß, dass sie wenn überhaupt Danke antworten wird und höchstens aus Höflichkeit noch ein Wie gehts dir nachwirft. Also nichts, was mich in irgendeiner Weise weiterbringen würde.

Meine Befürchtung ist nur, dass ich abends alleine in meiner Wohnung sitze und schwach werde.

Ich könnte Tipps oder aufbauende Worte jetzt ziemlich gut gebrauchen

23.03.2020 01:09 • #1


M
Nein.
Nicht gratulieren.

23.03.2020 01:11 • #2


A


Ex nicht zum Geburtstag gratulieren

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Lebensfreude
wenn mal Gras drüber gewachsen ist, in ein paar Jahren, kannste ganz locker gratulieren.
Jetzt nicht machen.

23.03.2020 01:15 • #3


N
Danke für eure Antworten. Bin da voll bei euch. Ich darf ihr auf keinen Fall schreiben, jede Reaktion (von keine Antwort bis hin zum anderen Extrem Sie vermisst mich) würde mich gerade voll *beep*. Ich bin wie gesagt gerade noch wie ein J.. Ich weiß dass sie nicht zu mir passt, aber emotional noch irgendwie abhängig. Das Schlimmste in meiner Phase jetzt wäre glaube ich wenn sie auf mich zu kommen würde. Ich würde, so ehrlich bin ich gerade zu mir selbst, sicher nachgeben und mich wieder auf sie einlassen. Und die toxische Kacke würde von vorne losgehen.

Ich glaube wenn ich mir das ständig vor Augen halte, bleibe ich hart, werde keinen schwachen Moment haben und ihr dann auch nicht gratulieren. Ich hoffe, dass mir das Loslassen nach ihrem Geburtstag leichter fällt...weil dieser wie oben beschrieben seit der Trennung irgendwie noch am Horizont hing. Naja, die Zeit wird es zeigen.

24.03.2020 18:45 • #4


M
Hattet ihr eigentlich seit der Trennung Kontakt miteinander?

24.03.2020 18:47 • #5


N
Ne überhaupt nicht, wie oben geschrieben meine Sachen aus ihrer Wohnung geholt, habe ihr alles Gute gewünscht und das wars.

Digital auch jede Verbindung auf stumm geschaltet, so dass ich wirklich gar nichts von ihr mitbekommen habe.

24.03.2020 18:53 • #6


M
Dann macht es noch weniger Sinn. Du machst alles richtig. Bleib in der Kontaktsperre, richte den Fokus auf dich selbst.
Sie wird sich melden oder nicht.

24.03.2020 18:56 • #7


H
Ich werfe einmal die Wörter Höflichkeit, Respekt und Anstand in deiner Überlegung.

Warum solltest Du ihr nicht gratulieren. Dir fällt kein Zacken aus der Krone und was das Geburtstagskind damit macht ist ihr B...ier. Man muss nach einer Trennung sich nicht wie Erzfeinde begegnen.

Ich denke, wenn ich den Nachbar/Kollege zum Geburtstag gratulieren dann kann ich es auch zu einer Person, mit der ich einmal eng verbunden war. Sieht sie es als einen Neuanfang... so kannst Du es ihr in Ruhe und sachlich erklären.

Vor ein paar Tagen hatte ich Geburtstag und war enttäuscht. Es kamen keine Wünsche vom EX zu meinem Geburtstag. Aber , okay so weiß ich jetzt was ich dem EX während unser Zeit Wert war und was ich jetzt für ihm Wert bin.

24.03.2020 19:08 • #8


M
Höflichkeit, Respekt und Anstand kannst du dir in die Haare schmieren: Eine Trennung ist ein Tritt aus dem Leben und eine klare Botschaft, dass keine Beziehung mehr gewünscht ist.
Es gibt keinen Grund, einem Menschen zu gratulieren, der einem im Moment der Trennung fremd wird.

24.03.2020 19:26 • #9


N
Hi @hojaki danke für deinen Beitrag. Generell gebe ich dir vollkommen recht. Gerade weil Respekt, neben Ehrlichkeit einer meiner wichtigsten Werte ist.

Aber vor allem wegen zwei Punkten sehe ich es gerade eher wie Marlon: erstens einmal, da bin ich ehrlich, wegen meines noch gekränkten Egos. Ich wurde abserviert. Ich wollte die Trennung nicht und ein geliebter Mensch hat sich entschieden, mich nicht mehr in seinem Leben haben zu wollen. Zweitens, wo wir schon beim Thema Respekt sind, ich respektiere eben diese Entscheidung, dass sie mich nicht mehr in ihrem Leben haben will. Da wäre eine Gratulation wohl fehl am Platz.

Und gerade fällt mir noch ein dritter Grund ein, welcher wahrscheinlich der wichtigste ist: ich würde ihr gerade wohl nur aus emotionaler Bedürftigkeit heraus gratulieren. Um den Kontakt wiederherzustellen. Und für Kontakt mit ihr auf Augenhöhe bin ich gerade noch nicht bereit. Das meinte ich oben mit dem jede Reaktion würde mich wohl gerade überfordern.

Mir ist das auf dieser sachlichen Ebene total bewusst, ich habe nur Angst, dass ich an dem Tag in einem emotionalen Loch bin (was an ein paar der letzten Tage gerne mal der Fall war) und ihr daraus dann schreiben werde.

Ich habe mir jetzt den entsprechenden Tag schon mit einem Facetime-Feierabendbier mit ein paar Kollegen geblockt, so dass ich da abgelenkt bin. Ich hoffe das reicht

Das krasse ist, bei dieser Frau hört eben mein rationaler Teil des Gehirns total auf zu funktionieren (ansonsten wäre wohl ich der gewesen, der vor ihr Schluss gemacht hätte). Ich war total (und bin irgendwie immer noch ein bisschen) süchtig nach ihr. Früher dachte ich, dass sowas Liebe wäre, aber nach wochenlanger Reflektion der Beziehung weiß ich jetzt, dass das wohl eher eine Bedürftigkeit meinerseits nach Nähe und Anerkennung ist.

25.03.2020 01:24 • #10


FloraVita
Hör einfach auf dein Bauchgefühl. Wenn du es absolut nicht möchtest, lass es. So etwas soll schon vom Herzen kommen und aufrichtig sein und nicht rein aus Höflichkeit. Jemanden zu verletzen ist auch nicht höflich.

25.03.2020 01:44 • x 1 #11


Chrissy-
Hey
Ich war sehr lange nur Mitleserin aber da ich mich zu deinem Thema eins zu eins wieder erkenne:

Mein Ex hatte am 1. März Geburtstag. Da hatten wir auch etwa 6 Wochen keinen Kontakt. Ich habe ihn überall blockiert das ich gar nicht mitbekommen würde, falls er mir mal eine sms schreibt (was ich nicht glaube aber so eben gar nicht erst wissen kann, was mich etwas beruhigt).

Ich habe mir für den 1. März alle Optionen offen gelassen. Hätte ihn entsperren können.
Habe sogar in einer sms schon happy Birthday vor getippt und das genau so im Handy gelassen um an dem Tag spontan entscheiden zu können, ob ich sie abschicke oder nicht.
So, dass es kein Druck für mich selbst war sondern ein ich kann- ich muss aber nicht.

Ich habe sie nicht gesendet.
Und fühle mich jetzt, Wochen später, gut dabei.

Die Beziehung (was keine wirkliche war), war genauso toxisch. Auch ich komme emotional nicht los während er offensichtlich keinen Gedanken mehr an mich verschwendet.

Ich wünsche dir viel Kraft für den kommenden Tag und finde, du machst bisher alles richtig. Respekt

25.03.2020 10:37 • #12


H
Hallo nova,

meine Antwort an Dich ist mein erster Beitrag hier. Ich habe eine Weile überlegt, ob ich mitmischen soll, aber ich will meine Perspektive auch noch schildern, denn Du hast schon ein paar Ansichten aus sehr verschiedenen Lagern bekommen, was ich persönlich sehr spannend und bereichernd finde.

Eigentlich hast Du Dir viele Antworten schon selbst gegeben. Du bist sehr reflektiert und weißt, weshalb Dir Deine Ex noch nachhängt, obgleich ich das Gefühl habe, Du bist nicht wirklich sicher, ob die emotionale Bindung einfach nur toxisch war und ist oder ob es eben doch Liebe war. Ein klein wenig scheint es mir so als würdest Du Dir einreden, dass Du süchtig nach ihr warst und geblieben bist, weil es Dir das Ertragen des Schmerzes leichter macht. Ich hoffe, ich trete Dir nicht zu nahe, wenn ich das so ausspreche.

Auch mein Ex hat bald Geburtstag. Ich habe ähnliche Überlegungen gehabt wie Du.
In meinem Fall ist es andersrum, er hat sich von mir getrennt. Ich leide darunter sehr, zumal er sich nicht von mir getrennt hat, weil es zwischen uns nicht reichte. Aber das ist ein anderes Thema und gehört hier eigentlich nicht hin. Ich will es nur dazu sagen, damit klar wird, weshalb ich aus einer anderen Warte antworte als einige anderen hier zuvor.

Ich empfinde tiefen Schmerz und weine jeden Tag mindestens einmal bittere Tränen, weil ich nicht mit der Trennung umgehen kann. Es gibt auch so etwas wie Überforderung mit der Gesamtsituation, wenn das Leben einfach gerade an allen Ecken zu hohe Wellen schlägt. So war es bei uns. Aus dem Grund hat er sich getrennt. Ich habe mich durchaus gefragt, ob ich ihm das glauben soll und kann. Aber ich war in der Beziehung mitanwesend. Ich habe erlebt, was mir entgegengebracht wurde. Und das war ganz klar Liebe. Zweifelsfrei.

Diese Liebe empfinde ich nach wie vor. Ich empfinde sie auch _von ihm_ nach wie vor, obwohl wir keinerlei Kontakt mehr haben.
Direkt nach der Trennung hatte er mich noch einmal angeschrieben und wir hatten ein kurzes Gespräch mit danke für die Zeit und so weiter. Es war nicht böse, von keiner Seite aus. Aber ich habe ihn am Ende blockiert, weil ich mich selbst schützen musste. Auch vor mir selbst, denn ich wollte nicht Stunden damit zubringen, Social Stalking zu betreiben o. ä. Man weiß ja nicht, wozu man in so einer Situation dann fähig sein wird.

Am nächsten Tag hab ich die Blockierung rückgängig gemacht, weil ich mich schlecht damit fühlte. Drei Tage später hatten wir wieder sehr kurzen schriftlichen Kontakt, der von mir ausging. Er hat geantwortet, überraschend gefühlsbetont. Die Botschaft war zwar immer noch das Beziehungsaus, aber er hat deutlich gemacht, dass es ihm damit nicht gut geht und er nicht sagen kann, ob es das für immer mit uns gewesen ist.

Nun hat er bald Geburtstag.

Für mich war von Anfang an klar, dass ich ihm gratulieren würde.
Ich liebe ihn. Und ich fühle, dass er mich auch liebt.
Nicht, weil ich mich an eine Hoffnung klammern will, die nicht besteht. Dafür bin ich zu realistisch und ich will mich nicht betrügen. Das würde mir null weiterhelfen. Ich will mich nicht in etwas hineinsteigern und dann tief fallen und hart aufschlagen. Es ist ein Gefühl, genauso wie ich es hatte, bevor wir zusammenkamen. Genauso wie ich es hatte, bevor er mir offenbart hat, dass die Gefühle in ihm zu groß werden und ihm das Probleme bereitet. Er hat mir auch erklärt, weshalb und ich kann es nachvollziehen.

Aber: Ich fühle mich immer noch vergeben, weil ich es nach wie vor bin. Und ich habe nicht das Gefühl, dass er sein Herz, das er mir kurz vor der Trennung geschenkt hat, zurück haben wollte oder will.

Auch deshalb will ich ihm gratulieren. Es geht mir dabei nicht um eine Antwort. Vielleicht wäre es mir sogar lieber, wenn keine Reaktion käme. Ich will ihm gratulieren, weil ich ihn wertschätze. Er ist mir der liebste Mensch in meinem Leben und ich leide wie Sau darunter, dass er nicht mehr Teil meines Lebens sein kann. Vielleicht will er es. Vermutlich sogar. Aber er kann es nicht.

Worauf ich hinaus will, was Dich betrifft: Ich bin der Ansicht, man muss auch Traurigkeit zulassen, Schmerz ertragen, wenn er bedeutet, dass man ehrlich zu sich ist. Ich bin unsicher, ob Du mit den Erklärungen, die Du für Dich gefunden hast, was Eure unterschiedlichen Ausrichtungen und fehlende Kompatibilität angeht, ehrlich zu Dir selbst bist oder ob Du Dir damit helfen wolltest, eine Antwort für Dich zu ergründen, die Dir den Verlust leichter macht.

Denn lösen konntest Du Dich dadurch nicht von ihr. Wäre es aber nur die Sehnsucht nach Nähe zu einer Person, dann könntest Du, jedenfalls meiner Meinung nach, Dein Herz für andere Menschen öffnen, die an ihren Platz treten und ihre Stelle einnehmen.
So wie Du schreibst, war die Liebe zu ihr eine Illusion und die Erkenntnis lautet, dass Du einfach nur süchtig nach der Ausschüttung von Oxytocin warst. Sozusagen. Aber ist das so? Denn wäre es so, dann würdest Du nach meinem Verständnis nicht so viel an dieser Person hängen, sondern eher an dem Gefühl. Du wüsstest, wie gut Dir Gefühle tun, wie gut Dir Nähe tut, wie sehr Du Dir Zuneigung von jemandem wünschst, den Du nah an Dich heranlässt.

Du würdest Dich nicht fragen, ob Du den Geburtstag dieser einen Person, mit der Du nicht kompatibel bist und an der Du eigentlich auch nicht hängst, weil es keine Liebe war, sondern Abhängigkeit, nur überstehen kannst, indem Du Dich davon per Videobier mit Freunden ablenkst.

Oder?

Liebe Grüße von mir und ich hoffe, ich habe nichts aufgewühlt in Dir. Ich hoffe einfach, ich konnte Dir vielleicht nochmal ein andere Betrachtung der Gesamtsituation aufzeigen, die Dir vielleicht helfen könnte, Deine Mitte wiederzufinden.

25.03.2020 11:06 • #13


N
Hey @huhu79 danke für den Text, das sind in der Tat gute Fragen die du da stellst.

Zitat von huhu79:
In meinem Fall ist es andersrum, er hat sich von mir getrennt. Ich leide darunter sehr, zumal er sich nicht von mir getrennt hat, weil es zwischen uns nicht reichte.


Bei mir war es genauso, sie trennte sich eben auch, obwohl sie mich angeblich noch liebte und ich der Inbegriff des Traummanns für sie sei. Sie brauche aber Zeit um herauszufinden, wieso es für sie dann nicht für eine glückliche Beziehung reicht. Sie hatte mir immer vorgeworfen, sie habe das Gefühl sie nutze mich aus und ich sei zu gut für sie, sie verdiene mich nicht. Der Klassiker eben. Aber ja, ich musste mir einiges zusammenreimen, weil ich ja von ihr keine akuten Hinweise bekommen habe, was falsch gelaufen ist. Dazu muss gesagt sein, dass sie die ganze Beziehung über schon krasse Selbstzweifel hatte, nicht wusste wohin mit ihrem Leben und dementsprechend unglücklich mit ihrem Leben war (einen Monat vor der Trennung sagte sie, ich sei das einzige dass sie in ihrem Leben gerade glücklich mache). Naja sie hatte eben ihre Baustellen. Ich ein Helfersyndrom. Da möchte ich nicht wieder drauf eingehen, es gibt ein Thema von mir in dem das zur Genüge thematisiert wurde. Einfach in meinem Profil suchen, falls dich das interessiert.
Direkt nach der Trennung war mein Sebstbewusstsein auf Null, ich habe eigentlich alle Fehler bei mir gesucht. Ein gekränktes Ego kam dazu.

Zitat von huhu79:
Du bist nicht wirklich sicher, ob die emotionale Bindung einfach nur toxisch war und ist oder ob es eben doch Liebe war. Ein klein wenig scheint es mir so als würdest Du Dir einreden, dass Du süchtig nach ihr warst und geblieben bist, weil es Dir das Ertragen des Schmerzes leichter macht.


Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, wenn das Liebe gewesen wäre. Ich habe in den letzten Wochen komplett meine Definition von Liebe überdacht. Und ich glaube echt, dass ich das Gefühl mit dem Bedürfnis nach Anerkennung von Frauen, bzw von DER Frau gleichgesetzt habe. Die Ex war auf den ersten und zweiten Blick wirklich meine absolute Traumfrau. Als Frau und Mensch (mit Ecken und Kanten) das was ich gesucht habe. Aber als Freundin konnte sie mir nicht das geben, was ich wollte. Sie hat so gut wie nichts in die Beziehung investiert. Daher denke ich, wir waren einfach nicht kompatibel, bezüglich der Ansichten von Nähe und Distanz in einer Beziehung.

Zitat von huhu79:
Denn lösen konntest Du Dich dadurch nicht von ihr. Wäre es aber nur die Sehnsucht nach Nähe zu einer Person, dann könntest Du, jedenfalls meiner Meinung nach, Dein Herz für andere Menschen öffnen, die an ihren Platz treten und ihre Stelle einnehmen.
So wie Du schreibst, war die Liebe zu ihr eine Illusion und die Erkenntnis lautet, dass Du einfach nur süchtig nach der Ausschüttung von Oxytocin warst. Sozusagen. Aber ist das so? Denn wäre es so, dann würdest Du nach meinem Verständnis nicht so viel an dieser Person hängen, sondern eher an dem Gefühl.


Dazu muss ich sagen, dass ich mich nicht wirklich als bindungssicher ansehe. Ich hatte mit 30 Jahren bis jetzt 3 ernstere Beziehungen, wovon die längste 3 Jahre hielt.Die kürzeste 5 Monate. Sonst war das irgendwie nur das Suchen nach Liebe, was mir aber bei den meisten Frauen nach ein paar Dates langweilig wurde. Die letzten zwei Jahre vor der Ex hatte ich bis auf 2 One Night Stands keinen wirklichen intimen Kontakt mit Frauen, geschweige denn, mit Frauen die ich gut fand. Also ja, ich bin wohl süchtig nach diesem Gefühl. Nähe. Anerkennung. Bestätigung von einer Frau die ich gut finde. Ich projiziere dieses Gefühl halt gerade noch auf die Ex. Ganz einfach, weil keine andere da ist, die mich auch nur ansatzweise interessieren würde. Hab mir schon vorgenommen meinen sozialen Kreis zu erweitern, um mehr Frauen kennen zu lernen. Ich muss sehen dass die Welt voller Frauen ist, die wunderbar sind und wunderbar zu mir passen können. Den Blick hab ich in den letzten Jahren total verloren. Das war letztendlich auch der Grund, wieso ich meine Ex (die eher egoistisch und bindungsängstlich war) mit meiner Nähe (da bedürftig nach ihr) überfordert habe. Ich denke das war der Grund wieso sie letztendlich Schluss gemacht hat. Aber naja, sie hat mir zu Beginn schon erzählt, dass sie seit 10 Jahren keine längere Beziehung als 6 Monate hatte. Mir ist jetzt im Nachhinein erst bewusst geworden, was das für eine riesige Red Flag war. Daher denke ich, dass wir nicht kompatibel waren. Sie braucht Distanz und ich Nähe. Das wurde zu einem Teufelskreis, der uns dann auseinander getrieben hat. Punkt.

Aber ja du hast Recht, das kommt mir auch gerade. Mit diesem Wissen sollte es mir völlig egal sein, ob ihr Geburtstag ansteht oder nicht. Wahrscheinlich sollte es mir sogar so egal sein, dass ich ihr gratulieren kann und ebenso egal was auch immer für eine Antwort zurück kommt.

Zitat von Ginatalia:
Hör einfach auf dein Bauchgefühl.


Keine Ahnung was von diesen zwei Standpunkten gerade mein Bauchgefühl ist. Wahrscheinlich ist es der Drang, ihr einfach mal zu gratulieren. Mit meinen Exen davor war ich eigentlich auch relativ leidenschaftslos und habe nach der Trennung hin und her gratuliert. Aber davon hatte ich eigentlich auch nichts (nur die Exen ein gutes Gewissen, dass sie mich nicht zu sehr verletzt haben).

25.03.2020 15:59 • x 1 #14


H
@nova
Lieben Dank für Deine Rückmeldung, vor allem weil es doch immer ziemlich tief geht, die alten Sachen wieder hochzukramen, finde ich. Ich hab auch tatsächlich schon Deine Beiträge gelesen und Deine Geschichte etwas mitverfolgen können.

Zitat von nova:
Bei mir war es genauso, sie trennte sich eben auch, obwohl sie mich angeblich noch liebte und ich der Inbegriff des Traummanns für sie sei. Sie brauche aber Zeit um herauszufinden, wieso es für sie dann nicht für eine glückliche Beziehung reicht. Sie hatte mir immer vorgeworfen, sie habe das Gefühl sie nutze mich aus und ich sei zu gut für sie, sie verdiene mich nicht. Der Klassiker eben.


Ich wusste gar nicht, dass das der Klassiker ist. Aus meinen Ex-Beziehungen, in denen ich getrennt wurde, habe ich immer gehört: Es reicht nicht, doch nicht, was ich gesucht habe oder sowas in der Art.

In meinem aktuellen Fall war der Grund übrigens, dass die letzte Beziehung noch nachhängt, die recht problematisch war und zuende ging. Aus diesem Grund war bei uns irgendwann Ende, weil die Panik vor dem Beziehungsende zu groß wurde und es damit keine Möglichkeit für mehr Nähe gab, für eine stärkere Verbindung. Die Angst vor einer Wiederholung des letzten Procederes war sozusagen zu groß. Ich kann es sogar verstehen. Auch wenn da keine Liebe mehr war, weil die Beziehung schon seit geraumer Zeit schlecht lief und auch nur eine schlechte Kopie des ersten gescheiterten Versuches zwischen beiden war, war es eben doch der Lebensinhalt. Und die Sch*, die man kennt, gibt einem auch Sicherheit, nicht? Auch daran kann man hängen.

Zitat von nova:
Aber als Freundin konnte sie mir nicht das geben, was ich wollte. Sie hat so gut wie nichts in die Beziehung investiert. Daher denke ich, wir waren einfach nicht kompatibel, bezüglich der Ansichten von Nähe und Distanz in einer Beziehung.


Wenn Du das für Dich bereits so klar herausarbeiten konntest, ist das wirklich prima. Und das wird Dir sicherlich weiterhelfen. Interessant fände ich in diesem Zusammenhang noch, aber das musst Du nicht beantworten: Konnte sie Dir nicht das geben, was Du wolltest? Oder wollte sie es nicht? Es ändert natürlich rein gar nichts mehr an den Gegebenheiten, eine Antwort auf diese Frage zu geben oder zu bekommen. Deshalb: Nur, wenn Du magst und rein interessehalber.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass die wunderbaren Frauen sich bald zu erkennen geben und Du Dein passendes Gegenstück finden wirst. Ganz bald.

25.03.2020 16:24 • #15


A


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