Guten Morgen,
ich habe mir auch lange Gedanken gemacht, welche Menschen am reizvollsten für diese Wesen sind. Und warum man darauf hereinfällt.
Ich glaub nicht, dass sie sich jetzt gezielt einen Partner mit geringem Selbstwertgefühl suchen. Sie achten wohl eher auf das Gesamtbild. Und wenn da Dinge vorhanden sind, die ihnen passen, ist es umso besser für sie.
Bei mir war es so, dass ich alleinerziehend bin und eine Wohnung hatte. Ich hatte eben mein eigenes Leben. Er lebte noch bei den Eltern, war aber schon vor mir auf Wohnungssuche.
So wie Lenca schon vermutet, diente sie scheinbar als Ersatzmutter. So dachte ich dann auch, als er sich so veränderte.
Und da ich unter anderem ein sehr herzlicher, warmer, mutterlicher Typ bin, war es für ihn perfekt.
Und so schlich sich dann das Helfersyndrom ein.
Mit ihm stimmt was nicht.....er trinkt so viel.....bekommt nichts hin.....wirkt so rastlos....., er brauch meine Hilfe Und je mehr ich Hilfe anbot, desto mehr lehnte er sie ab.
Ich muss da allein durch. Ich will euch damit nicht belasten und reinziehen. Ihr sollt nicht darunter leiden!
Was war sein Ziel? Das ich nachrücke. Denn genau das wollte er. Gehweg.....komm her! Dieses Spiel ist ja leider bekannt.
Und warum bin ich nachgerückt?
Einerseits unseres Kindes wegen. Andererseits deshalb, weil ich nie lernte, Grenzen zu setzen.
Meine Schultern waren schon immer sehr breit und ich trug die Lasten anderer Menschen mit, ohne Nein zu sagen und es dann auch so zu meinen.
Warum man auf solche Menschen reinfällt? Ich denk, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Jeder kann geblendet werden. Auch starke selbstbewusste Frauen und Männer.
Ich war damals anfällig. Frisch aus einer Beziehung, die auch nicht rosig war. War in dem Moment froh, das einfach jemand da war. Dennoch wollte ich mit ihm keine Beziehung.
Ich ließ mich aber dann doch irgendwann einlullen.
Menschen, die hilflos wirken, sei es durch geringes Selbstwertgefühl.....Depressionen.....oder auch alleinerziehend, sind der 6er im Lotto.
Und Menschen, die stark erscheinen und es vielleicht auch sind, sind reizvoll.
Denn sie kann man knacken. Die krieg ich! Das pack ich!
Abgesehen davon, dass ich mit ihm keine Beziehung wollte (viel zu jung und ich gerade frisch getrennt), tat es trotzdem gut, wie er un mich kämpfte.
Als ich dann in seinem Netz war, konnte man einen Thriller drehen, so spannend wurde es. Das war Mindf.!
Man wusste nie, was als nächstes kommt und passiert. War wurde vorsichtig, war dauernd auf der Hut. Und genau das schwächt einen Menschen ungemein. Körperlich wie auch psychisch.
Ich habe mir nichts gefallen lassen. Gab immer Kontra!
Ich war immer noch ich selbst. Aber ich war auch nicht konsequent. Setzte keine halt keine Grenzen. Und genau das wusste er. Sehr genau sogar!
Und ich erkannte dann irgendwann, dass es tatsächlich auch an mir liegt.
Dieses Tragen von Problemen/Leiden anderer auf meinen Schultern war schon immer so. Ich bin die älteste von 5 Geschwistern. Mir wurden keinen großen Aufgaben aufgebürdet. Nicht praktisch in dem Sinne mach alles im Haushalt und betreue deine jüngeren Geschister!. Aber ich war der Kummerkasten. Die Seelsorge. Ich wollte helfen und das es allen gut geht, die ich liebe. Und sie kamen......riefen an......schrieben. selbst mitten in der Nacht.
Ich hatte zwei schwierige Kinder. Eine Beziehung in der man hätte glücklich sein können, war Vollzeit arbeiten und zusätzlich 4 Therapien mit den Kindern in der Woche. Und was tat ich? Ich nahm mir keine Zeit für mich. Aber für alle anderen.
Sie gewöhnten sich daran. Sie wussten, wenn sie Hilfe brauchten, ich war da....half und hörte zu. Stundenlang. Selbst meine Mutter es bis ins Unendliche aus.
Damals sah ich all das nicht so. Ich war da voll drin. Redete nie über mich. Ich war mir zu unwichtig. War glücklich wenn ich anderen helfen konnte.
Als ich dann meine Therapie begann (habe ich nicht nur wegen Ex gemacht, sondern weil ich allgemein langsam aufwachte), kam immer mehr zum Vorschein, was schief lief in meinem Leben. In meiner Kindheit.
Ich liebe meine Mutter, denn sie hat trotz schwerer Umstände ihr Bestes gegeben.
Aber es waren eben kleine Sätze, die mich prägten. Mein Selbstbild wurde schon recht früh sehr negativ.
In den ersten 5 Jahren meiner Schulzeit war ich das perfekte Mobbingopfer. Grausame Dknge wurden mit mir gemacht. Dadurch wurde ich noch kleiner in meinem Selbstbild.
Mir fiel das Lernen schwer, ich traute mir nie etwas zu. Die zeigte sich in meinen Noten und auch meinem Verhalten.
Dadurch kamen dann leider Sätze von meiner Mutter wie du wirst nie logisch denken können. Deshalb bist du so scjlecht in der Schule. Du wirst immer viiieeel lernen müssen. Dir fliegt das eben nicht alles so zu.
Auch als Erwachsene musst ich mir noch oft von ihr anhören (wenn es gerade allgemein um Intelligenz eines Menschen) gehörte, dass ich keinerlei logisches Denken besitze. Sie war die Einzige, die das sagte. Aber ich nahm es mir an. Sie meinte das sicher nicht böse, aber meine Mutter war schon immer ein Mensch, der sehr direkt ist, aber die Fehler nicht bei sich selbst sucht. Ich dagegen suchte zuviel schuld bei mir.
Heute denk ich teilweise, sie eollte mich auf diese Art erziehen und halten (kleinhalten). Unbewusst! Denn sie war und ist trotzdem eine gute Mutter.
Ich könnte jetzt noch sehr viel schreiben, was mir bewusst wurde, aber das würde den Rahmen sprengen.
Als ich dann vor nicht all zu langer Zeit einen großen Eigungstest machen musste, stellte sich heraus, dass ich in eigenen Dingen weit über dem Durchschnitt bin. Das logische Denken sprengte dort den Rahmen.
Der Psychologe, der diesen Test machte, merkte an meiner Haltung und Art sofort, welch schlechtes Selbstbild ich hatte. Er fragte mich, wer mir das angetan hat.
Ich wusste irgendwie immer, dass ich nicht so bin, wie mich andere hinstellen.
Mir fällt nicht alles leicht. Habe große Probleme mit der Konzentration. Aber kein logisches Denken? Dennoch nahm ich es mir an und glaubte irgendwann auch diese Aussagen.
Das Ergebnis dieses Tests lese ich mir immer wieder durch, wenn ich mal an mir zweifle.
Als ich meiner Mutter von diesem Ergebnis berichtete, sagte sie: Aha....na siehste, ich habe doch immer gesagt, dass du viel mehr kannst! Dir fehlte es aber schon als Kleinkind an Selbstvertrauen.
Vom angeblich fehlenden logischen Denken sagte sie nicht.
Was wollte ich nun damit sagen?
Das es für Wesen wie unsere Exen keine Rolle spielt, ob man stark oder schwach ist. Denn richtig gefestigt und stark ist keiner. Es gibt immer irgendwas, was zu ihnen durchdringt. Sie scheinen da gute Antennen dafür zu haben.
Und auch ich sagte jahrelang, dass ich ne tolle Kindheit hatte, abgesehen von dem Schulmobbing.
Aber je mehr ich grübelte und mich selbst unter die Lupe nahm, je mehr ich das Verhalten von Mutter, Geschwistern, Freunden, Exen durchforstete, desto mehr wurde mir klar, warum ich so bin wie ich bin und warum ich so breite Schultern bekam.
Seit letzter Woche läuft nun meine Umschulung. Und ich habe große Angst davor.
Die Zusatzquali Buchhaltung versetzt mich leicht in Panik. Zahlen machen mir Angst.
Auch an der Konzentration muss ich hart arbeiten.
Meine Mutter nannte mich teilweise begriffstutzig. Und meine Angst ist, dass mir das jetzt auf die Füße fällt. Denn ich fühle mich tatsächlich noch so.
Aber ich arbeite an mir und hoffe, dies auch noch ablegen zu können.
Genug geschrieben ^^
Ich wünsche euch allen ein sonniges Wochenende
LG Schnably