Ex will ein Treffen nach Scheidung

D
Nach fast anderthalb Jahr Trennung wünscht sich meiner Fast-Ex ein Treffen „zum Kaffee“...
(Die Scheidung wird in spätestens 3 Monaten ausgesprochen sein). Sie überlässt mir die Wahl des Tages, der Uhrzeit und des Ortes, wobei sie mir die Frage stellt, ob ich „schon wüsste, wo wir den Kaffee trinken werden“.
Ich weiß nicht warum, ihre Anfrage konnte ich nicht ablehnen. Fehler? Dabei war ich mir soooo sicher, sooo viel Abstand gewonnen zu haben! Lernen wir denn nie dazu? Ist denn immer wieder mit Schmerz und Leid zu rechnen? Hat der Alptraum nie ein endgültiges Ende?
Nach alldem, was inzwischen vorgefallen ist, kann ich mir nicht einmal in der Fantasie eine „Wiedervereinigung“ auch nur vorstellen. Es ist absolut ausgeschlossen. Und doch fühle ich mich aufgewühlt bei der Gedanke, sie zu treffen und ein paar Worte mit ihr wechseln zu können... Mein Durcheinander ist mächtig!
Letztens fuhr ich durch die Stadt und sie sah mich dabei. Eine SMS kam prompt darauf, mit welche sie sich „nur mal melden“ wollte. Gehört dieses auch zu der Macht des Frühlings? Sie ist wieder solo... Keiner ihre „Lieben“ ist mehr da... Ist dies der Grund? Oder fängt sie jetzt damit an, die von ihr gewollte und vollzogene Trennung zu verarbeiten?
Ich sollte mir wohl keine Gedanken mehr über alles machen... Und doch...

Das Karussell faehrt noch.

LG

Dom

23.04.2003 08:23 • #1


E
Lieber Dom

Meine Antwort an Dich....

Der Weg...

Es ist passiert.
Du kannst es
nicht mehr ändern.

Du hast alles versucht.
Es war sinnlos.
Das Schicksal ging seinen Weg.

Der Weg aber
ist noch nicht zu Ende.

Und jeder Weg
kennt auch Höhen.



Lieber Dom

Diese Zeilen sollen Dir Mut Und Kraft geben.

Feechen

23.04.2003 08:47 • #2


A


Ex will ein Treffen nach Scheidung

x 3


E
Hallo Dom,

Warum solltest du mit ihr keinen Kaffee trinken?
warum solltet ihr euch nicht mehr unterhalten?
Ich finde es gut, nehme es war,
Egal ob EX oder Fastex,
es war ein gemeinsamer Lebensabschnitt,
er ist wohl Vergangenheit, aber eben ein Teil
von eurer Lebenszeit.

Gerade dann wenn man viel verarbeitet hat,
finde ich solche Treffen sehr gut,
man sieht nun vieles aus einer anderen Sichtweise,
und manches wird einen erst viel später bewusst.
Ich schrieb es schon oft.
Frei von Hass und Liebe.....

Zu deiner Information,
mein Scheidungstermin wird auch bald kommen,
habe meine Nochfrau, Ex auch am Ostern gesehen!

Für mich war es einfach schön zu spüren,
wie frei ich ihr gegenüber war,
keinerlei Verwirrung, sie war sie!
Ich dachte mir, das war die Frau, welche mir sehr weh tat!
und nun sitze ich mit ihr gemeinsam am Tisch,
ganz frei, von Angst, Liebe, Hass....eben eine Frau....
Die Frau meiner kinder, klar,
aber mehr auch nicht....merkwürdig aber wahr.
Ein paar Streitigkeiten wird es noch geben wegen Hausverkauf,
aber auch diese hohen Wellen, werden in laufe der Zeit,
zu seichten Gewässer.

Viele, Grüsse
Traum


23.04.2003 08:48 • #3


E
Lieber Dom!

Erstaunlich, immer und immer wieder, wie sehr sich die Geschehnisse beim Thema Trennung ähneln.

Du wunderst dich über dein inneres Durcheinander. Du bist aufgewühlt und erstaunt, über deine Gedanken und Handlungen.
Eineinhalb Jahre, so denkt man selbst, müssten genügen, um *darüber hinweg* zu sein und über den Dingen zu stehen. Die eigene Schläue und Vernunft müssten enorm sein.
Aber gerade in dem Punkt des Wiedersehens oder eines Treffens beweist es uns, dass es doch nicht so ist.

Ich persönlich denke, dass gerade diese Sache nichts mit dem Zeitfaktor zu tun hat, sondern mit der Häufigkeit der Konfrontationen und Aufeinandertreffen.
Das Sehen, das Sprechen oder/und Streiten, der Kontakt ansich ist entscheident, wie wir selbst irgendwann dem Expartner gegenüber reagieren.

So eben auch bei mir feststellbar.
Mit meinem zukünftigem Exmann habe ich/wir einen sehr regelmässigen und relativ häufigen Kontakt. So wirft mich eine Nachfrage oder Bitte um ein Gespräch oder ein Treffen nicht mehr aus der Bahn.
Ganz anders ist es momentan mit meinem Ex-Ex.
Ihn habe ich nach über 8 Jahren zufällig wieder getroffen und nun schreibt er mir SMS, ruft mich an ect.
Bittet um ein Treffen, einen kleinen Plausch usw.
Bei ihm bin ich ebenso unsicher und verwirrt wie du, lieber Dom, bei deiner Exfrau.

Bei beiden Exen ist für mich eine erneute Bindung absolut ausgeschlossen. Und doch mache ich mir (ungewollt) Gedanken.
Warum?
Das vermag wohl niemand zu sagen. Meine Vermutung ist aber, wenn man/frau mehr über den Ex weiss, wie es ihm z.B. geht und ergangen ist, ist die innere Neugier befriedigt und die Verwirrung lässt nach.
So hoffe ich es sehr....

Lieber Dom, mache dir nicht allzuviele Gedanken.
Vielleicht möchte deine Exfrau tatsächlich nur ein kleines, unbedeutendes Gespräch und verfolgt selbst keinerlei Absichten mit diesem Treffen.
Und vermutlich wird es dich auch ein Stückchen vorwärts bringen.

Liebe Grüße Nicole

23.04.2003 08:51 • #4


E
Hallo Dom,

vielleicht will sie Dir jetzt ihr neues Selbstbewußtsein demonstrieren, daß es ihr so viel besser geht als vorher mit Dir. Das wird das komische Gefühl in Dir vielleicht Dir sagen wollen. Das es Dir nach dem Treffen garnicht gut gehen wird, weil ein Stück von Dir wieder verloren zu gehen droht.
Als andere Möglichkeit fällt mir ein, daß sie ihr schlechtes Gewissen loswerden will, um sich bei Dir zu entschuldigen.
Oder sie versucht in Dir den Freund wiederzufinden, weil Du einen Großteil ihres Lebens ausmachst, den sie jetzt vermisst.
Könntest Du ihr das bieten?

Na ja. Sie wird wohl auch ein bißchen Angst haben vor dem Scheidungstermin. Will sie vielleicht noch ein bißchen Dir schöne Augen machen, weil dahinter ein finanzieller Vorteil steckt für ihre Scheidung? So kurz vor der Scheidung noch etwas ungeklärt?

Du hast bestimmt auch deine persönliche Checkliste gemacht,
was positiv an ihr war und was negativ.
Warum gehst Du die nicht nochmal durch, und bereitest Dich auf das Gespräch vor, damit es nicht in emotionaler Aufgewühltheit endet?

Meiner Meinung nach sollte man nie vergessen, daß der andere Teil deiner Vergangenheit ist und letztendlich wie ein fehlendes Puzzle-Stück ist, das im Bild fehlt, wenn eine Geschichte zu ende gegangen ist.

Ich würde mich versuchen darauf zu konzentrieren, wer DU
bist und nicht außer acht lassen, wozu Du JA so ist es oder NEIN so ist es nicht sagen kannst.  

Wenn Du nicht weiterweißt, würde mir die immer wieder kehrende Frage helfen:Was willst Du von mir?

Lieben Gruß
wilde Flocke

23.04.2003 09:18 • #5


L
Hi Dom,

an diesen Sätzen bin ich hängengeblieben…

Zitat:
Gehört dieses auch zu der Macht des Frühlings? Sie ist wieder solo... Keiner ihre „Lieben“ ist mehr da... Ist dies der Grund?


Kann gut sein, das sie auf die für sie einfachste Möglichkeit zurückgreift und wieder zu dir zurückkommen will… wenn Du Dir aber absolut sicher bist, so kann Dir auch bei einem Treffen nichts passieren, ihre Gegenwart wird sich dann nur sehr fremd anfühlen. Es ist einige Zeit vergangen...

Zitat:
Oder fängt sie jetzt damit an, die von ihr gewollte und vollzogene Trennung zu verarbeiten?


Wie und ob sie die Trennung verarbeitet ist letztendlich nicht Dein Problem, sondern ihres.Es sollte nur nicht auf Deine Kosten geschehn. Sie wird auf jeden Fall viel später damit anfangen. So gesehn hast Du sogar einen kleinen Vorteil...

Grüße Lilia

23.04.2003 09:31 • #6


D
Ja Feechen: es ist passiert. Und es lässt sich mit Menschenwillen nicht mehr ändern. Auch Vernunft kann da nichts mehr helfen, zu viel ist geschehen während der letzen 17 Monate.
So werde ich auch den Weg gehen, der für mich bestimmt ist. Es ist nur so schwer hinter sich zu schauen, einmal über die Schulte der Zeit und alles draußen zu lassen, was einst der Sinn eines Lebens war...

Ach Traum: Du scheinst sehr viel von diese innere Kraft zu besitzen, die einem genau dann fehlt, wenn es am dringendsten benötigt wird... Es ist jetzt alles Vergangenheit, so viel ist ganz gewiss. Aber hat das Gemüht, das Herz wirklich irgendwann dieser Punkt erreicht, an dem es keine Empfindungen mehr gibt? Für mich ist dies wieder mit einem Fragezeichen versehen... Schwäche? Meinertwegen... Dieser Lebensabschnitt war es mir wert.

Liebe Nicole... Paddeln wir wieder? Ich neige fast dazu, Deine Ansicht ohne Widerworte hinzunehmen: kein Zeitfaktor... Ich hoffe nur, dass es bei der Neugierde bleibt; damit könnte ich schon gut umgehen. Ich denke aber auch, dass es an mir liegt etwas zuzulassen oder nicht. Und da ist meine Position schon sehr klar und fest. Wenn ich sie weniger gut kennen würde, würde ich auch glauben wollen, sie will nur ein kleines, unbedeutendes Gespräch... Wir werden es bald wissen.

Ihr neues Selbstbewusstsein, Wilde_Flocke? Da kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen... Du kennst es sicherlich: man stellt keine Fragen, sucht auch nach nichts und doch flattern Nachrichten auf einem zu... So bin ich gegen mein Wille mit allerlei Informationen versorgt (wir wohnen ja auch noch im gleichen Dorf). Sie hat einer Talfahrt erste Güte hinter sich und sieht noch immer keine Ebene vor sich, so viel steht fest. Vielleicht ist mir deshalb so mulmig? Was das „schlechte Gewissen“ angeht, so schrieb sie mir bereits vor einem Jahr: „Vielleicht kannst du mir eines Tages verzeihen...“ Aber ich kann nicht mehr ihr Mülleimer sein!
Deiner These, den Freund wieder zu finden klingt schon wesentlich plausibler... Das hat sie mehrfach versucht, nur ich war dazu nicht im Stande...
Ja, meiner Checkliste habe ich gemacht. Und das beruhigt mich keineswegs... Meine Festung bebt im Fundament. Ich hoffe, ich bringe genügend Kraft auf, sie am Stehen zu halten.

Zurückkommen, liebe Lilia? Hmm... Es würde mich sehr wundern, da sie ja jetzt weiß, dass ich nicht mehr derselben bin, wir vor einige Monate... Es musste gelernt werden, Abschied zu nehmen, es musste aufgestanden werden, nach dem Fall und es musste ebenfalls neu gelernt werden zu leben... So geschehen (wenn auch noch nicht absolut).
Nein, es ist nicht mein Problem, wie sie mit ihre Probleme umgeht. Aber ich muss es mich doch ab und wann neu „einreden“, denn ich neige allzu gern dazu, es zu vergessen... Macht der Gewohnheit...
Ich wünsche mir so sehr, einmal einen kleinen Vorteil zu haben...

Wir werden es wissen: ein Treffen „zum Kaffee“ ist für Freitag festgehalten worden. Was der Ort betrifft, so habe ich mich für die Öffentlichkeit entschieden, da ich ja die Wahl hatte. Neutralem Boden kann da nicht schaden, hoffe ich, obwohl ich das Gefühl nicht loswerde, sie hätte es sich anders gewünscht (die berühmte Frage: zu Dir oder zu mir?)

Ich danke Euch von Herzen alle für Eure Worte, Anregungen, Gehör. Es tut so enorm gut, sich im vertrauen austauschen zu können...

Dom

23.04.2003 12:01 • #7


M
Hallo Dom,

ich finde auch, dass ein Treffen mit deiner Ex ein bewusster Schritt zu deine eigene Genesung führen könnte. Allerdings musst du dir im Klaren sein, dass es dich auch umwerfen kann.

Wegen den gemeinsamen Kind sehe ich meinen Ex regelmässig, meistens halten wir Smalltalk. Über die Trennung haben wir uns nie richtig unterhalten. Ich glaube das könnte ich auch nicht mehr...
Durch diese Treffen konnte ich schneller die rosarote Brille ablegen und eigentlich freue ich mich gar nicht mehr ihn zu sehen. Er ist einfach nicht mehr der Mann, den ich einmal leidenschaftlich geliebt habe. Uns verbindet nur noch das Kind.

Vielleicht liegt es daran, dass am Anfang meine Trennung sehr feindselig verlief und es fällt mir nicht leicht eine Freundschaft mit jemanden zu führen, der mir mal sehr wehgetan hat.

Mein Ziel ist es trotzdem irgenwann verzeihen zu können, unabhängig davon, ob wir eine freundschaftliches Verhältnis haben oder nicht.
Aber das muss jeder für sich entscheiden, wie weit er gehen möchte.

Ich hoffe du findest die richtige Entscheidung für dich.

Liebe Grüsse
Mirja

23.04.2003 12:29 • #8


E
Hallo Dom!

Jetzt gebe ich halt meine Senf, auch noch dazu:-)!
Klar, du und dein Ex ihr seit älter, reifer als ich darum ist die Situation vielleicht auch wieder eine ganz andere als bei mir!
Ich kann nur von mir ausgehen, wenn mich mein Ex einladen würde oder fragen wegen was Trinken gehen, ich glaube ich würde nicht mitgehen! Insgeheim wären da wieder Hoffnungen, auch wenn wir schon über ein Jahr nicht mehr zusammen sind. Alte Wunden würden bei mir durch dieses Treffen wieder aufgewühlt und das will ich beim besten Willen nicht! Ausserdem hatte er ja kurz nach unserer Trennung wieder eine neue, die er jetzt schon fast ein JAhr hat.
Im Grunde, muss das jeder selbst für sich entscheiden wegen Treffen oder nicht! Ich denke aber, wenn man sich 100 % sicher ist, das nie mehr was sein wird und genügend Zeit gehabt hat, sich vom Ex zu lösen, dann steht ja einem Treffen eigentlich nichts mehr im Wege! Ich bin leider noch nicht so weit, obwohl meine Trennung auch schon etwas länger her ist.
Würde mir sicher wieder Hoffnungen machen auf einen Neuanfang wenn mein Ex sich mit mir verarbreden würde!

Melanie

23.04.2003 12:38 • #9


E
Hi Freund,

ja es ist so...man gibt selbst Ratschläge, weiss wie es sein sollte..und dann ist sie da..die Befangenheit, man denkt nicht mehr klar..der Bauch regiert den Kopf. Erinnere dich an Momente wo dies nicht so war.Warte ab, bis es nicht mehr so ist, dann in einem klaren Moment entscheiden. Nicht jetzt...komme zur Ruhe! Warte ab..du hast Zeit!
Es wird sich ein Grundgefühl herauskristallisieren, dieses nehme an.

Da du dir jedoch jetzt schon Gedanken darüber machst. Lass es sein.

Frühling?! Ja und Nein...mir kommt es fast so vor, als ob es nur noch Frühling ist bei den Menschen.

Klar, du hast mit ihr einen Teil des Lebens verbracht. Viel Leid hast du erfahren. Durch ein Treffen würdest du wieder genau wissen, wie sich das anfühlte! Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Motive auf ein Treffen von ihr rein sind. Wohl zum teil aus gutem Willen, auch aus Zeigedrang und Bestätigung, alles fliesst mit ein.Keiner kann sich davon frei machen.

Da du nicht selbst das Verlangen entwickelt hast, sie treffen zu wollen, würde ich das Treffen auch nicht annehmen. Sie sieht es lockerer, dass zeigt die einfache,spontane SMS und die Idee, dass Sie dir die Option überlässt, wann und wo das Treffen stattfindet. Dies zeigt ganz deutlich, dass sie nicht wartet. Wenn ein Treffen stattfindet ok, wenn nicht auch nicht schlimm. Aus diesen Motiven heraus, kann ein tiefgründiger Mensch wie du es bist, dieses Treffen ablehnen. Zu oberflächlich würde es werden...

Lass dir Zeit mein Freund...denk an Dich :-/

LG

ps: Treffen warum? um zu sehen was von damals übrig ist? Neugierde auf die Entwicklung des anderen und das eigene Spiegelbild?! Reaktionen beobachten um sich dann im nach hinein klar zu sein, dass man doch noch etwas liebt aber nichts neues wagt. Bekräftigung der damaligen Entscheidung?!

ach ist doch alles nichts wirkliches. Ich hoffe du kannst nein sagen...

23.04.2003 14:12 • #10


E
Lieber Dom.

mir geht es da wie Mirja (ich erkenne mich, meine Trennung und meine Einstellung, in ihren Worten wieder). Auch ich habe ja regelmäßigen Kontakt zu meinem Ex.....wegen der Kinder. Natürlich sind sie mit ihren fast 12 und fast 16 Jahren alt genug, den Kontakt zum Papa selber herzustellen und das tun sie auch. Dennoch ist es unvermeidlich, dass wir des öfteren zusammentreffen. Außerdem gibt es noch andere Gelegenheiten, wo wir uns sehen. Wir telefonieren auch sehr viel miteinander. Hat auch nicht immer etwas mit den Kindern zu tun.

Vor ungefähr 3 Wochen war er hier, weil wir uns wegen den schulischen Leistungen unseres Sohnes unterhalten mussten. Er stand so ca. 2 Meter von mir entfernt. Da ist mir aufgefallen, dass er mich seit langer Zeit...vielleicht schon seit Jahren...das erste Mal wieder richtig ansah, ja - mir sogar in die Augen schaute. Ich war echt verwundert...und da ging mir so durch den Kopf, dass mich dieser Blick früher zum schmelzen bringen konnte, wie Butter in der Sonne.........aber diesmal - löste er keine Gefühle in mir aus - aber auch rein gar NICHTS.
Ich sagte ihm nur noch, dass ich hoffe, dass der Scheidungstermin nicht so lang auf sich warten lässt. Da hat ER verwundert dreingeschaut. Schließlich kennt er mich anders. Denn auch meine Trennung verlief zu Anfang sehr feindselig.

Nun ist es so, dass wir doch...von meiner Seite aus, denn ich war die agressivere....recht friedlich und freundlich miteinander umgehen können. Aber eine richtige Freundschaft mit ihm kann auch ich mir nicht vorstellen. Dazu ist einfach zu viel passiert und er hat mich zu sehr verletzt. Vielleicht kann ich ihm irgendwann einmal verzeihen.

Mich kann ein Treffen mit ihm also absolut nicht mehr aus der Bahn werfen. Hab ja auch so ziemlich alles durch...in dieser Hinsicht. So wie es Traum in seinem Beitrag beschrieb: Ich fühle mich ihm gegenüber JETZT absolut frei. Es ist einfach ein schönes Gefühl.

Aber DU, lieber Dom, solltest dir wirklich Zeit nehmen, um zu entscheiden, ob du ein Treffen mit IHR willst......so wie es Timeless schon sagte. Du bist anscheinend noch nicht so weit, um ihr Gefahrlos gegenüber zu treten. Du bist noch zu sehr mit deinen Gefühlen dabei. Bist nicht frei, ihr gegenüber. Wenn DU dich unwohl fühlst bei dem Gedanken an das Treffen mit deiner Ex, solltest du es besser lassen. Sie hat dich sehr verletzt und könnte es wieder tun.....ob bewusst oder unbewusst. Du könntest zu einem späteren Zeitpunkt einem Treffen zustimmen, wenn du dich sicherer fühlst. Oder entscheiden es nicht zu tun. Je nachdem, wie wichtig oder unwichtig es dir selbst erscheint.

Aber welche Entscheidung du auch triffst und wie es auch ausgeht......ich wünsche dir von ganzem Herzen viel Mut, Kraft und Stärke dafür.

Alles Liebe
Wolfsfrau

23.04.2003 17:24 • #11


D
Wieder einmal kommt dieses Gefühl der Dankbarkeit hoch… Dankbar dafür, dass es doch so viele Menschen gibt, die sich die Zeit nehmen – trotzt ihre eigene Probleme und deren Folgen -, ihre Meinung mitzuteilen, da zu sein, wenn andere es nötig haben. Danke Euch alle!

Liebe Mirja: Deine Darstellung zeugt von viel Erfahrung und tiefe Nachdenklichkeit... Ja, so scheint mir, Du hast diese rosarote Brille abgelegt (hattest Du sie wirklich mal auf?) und sieht den Tatsachen mit nüchternem Verstand.
Sieht Du, hier war sie es, die feindselig und aggressiv war. Bis jetzt jedenfalls. Ich gönne es ihr, denn gegen diese Feindseligkeit und Aggression bin ich immun geworden. Es trifft mich nicht mehr, und das weiß sie. Was dem Verzeihen angeht, so sehe ich die „Sache“ so: zu verzeihen wäre dann etwas, wenn sie mutwillig böse Absichten in die Tat umgesetzt hätte und mit Planung gegen mich vorgegangen wäre. Das allerdings glaube ich nicht, sondern eher, dass sie selbst „verloren“ sich vorkam und so gehandelt hat, wie sie es für sich als das Beste hielt. Was danach kam – nach der Trennung, dass kann ich nicht verzeihen. Jetzt nicht, und Morgen auch nicht. Aber es belastet mich auch nicht, nicht verzeihen zu können (zu wollen?)... Somit mache ich mir diesbezüglich keine Gedanken. Ein freundschaftliches Verhältnis mit ihr halte ich für unmöglich und ich habe auch nicht den Wunsch, irgendeinen Kontakt mit ihr zu hegen. Bis jetzt jedenfalls. Aber – wie Du schon angemerkt hast: es besteht die Möglichkeit, dass ich „umgeworfen“ werde! Und dies ist der Punkt, der mich so beunruhigt!
Meine Entscheidung ist gefallen und bekundet: wie sehen uns Freitag. Gott und die Engel mögen mir beistehen! Eure Worte werden mir bunt im Hirn bleiben, so lange sie in meine Sichtweite ist!

@Melanie: Dir auch danke, dass Du Dein „Senf“ dazu gegeben hast!
Sind wir „reifer“? Hmm... Was ist das eigentlich: Reife? Sagt der Weise von sich, er sei ein weise Mensch?
Da gibt noch etwas: ich muss einfach zu dem Treffen gehen. Ich muss es deshalb, weil ich sonst nur Mutmaßungen und Interpretationen anstellen kann. Und genau dieses will ich nie wieder tun! All die Jahre habe ich geglaubt, sie zu kennen, trauen zu können. Ich irrte mich. Nun bilde ich mir ein zu wissen, was sie will. Ich muss mir die Chance nehmen festzustellen, ob ich mich wieder irre oder inzwischen etwas lernen konnte. Klingt paradox, nicht wahr?!
Du sprichst auch von 100%.ge Sicherheit... Erlangt man jemals ein solch hohes Maß? Man kann sich auch gelöst haben, und trotzdem wieder Hoffnung schöpfen, der Anlass vorausgesetzt... Oder? Ich denke, die Worte von Timeless sind hier wieder angebracht: „Niemand kann sich davon frei machen.“

@Timeless: ach Freund! Wie immer sind Deine Worte eher Bilder und Klänge als Buchstabenreihen aufs Papier... Du hast viele meine eigenen Gedanken formuliert, das erstaunt mich nicht mehr... Nun denke ich nicht mehr allein in dieser Richtung: ein Omen?
Sei versichert: ich denke an mich dabei! Wenn ich zu dem Treffen gehe, dann für ich! Und auch dieses ist gewiss: sollte die Fähre zu wanken beginnen, so würde ich auf der Stelle die Leine kappen und zu mir zurückkehren. Zu absolute Oberflächlichkeit lasse ich es nicht kommen.

Liebe Wolfsfrau: Deine Situation ist nicht mit meine vergleichbar, Du hast es wesentlich schwerer! Ich MUSS sie nicht treffen! Unsere Kinder sind alle „groß“ und eigenständig. Dieses Argument gilt hier nicht mehr. Somit ergibt sich die Möglichkeit der Abwägung, ob Treffen ja oder nein.
Nur diese Stärke spüre ich noch nicht in mir, nicht mehr aus der Bahn geworfen werden zu können... Aber das Herz kann und wird nicht mehr allein als Entscheidungsträger da stehen! Diesmal arbeiten Kopf und Verstand mit! Und diese Einsamkeit, diese Machtlosigkeit ist auch nicht mehr vorhanden! Ich weiß, es steht jemanden bei mir, der bereit ist, mich unter die Armen zu greifen und auf die Beine hilft, sollte ich fallen. Alle hier im Forum würden es tun! Das gibt Sicherheit und schützt vor unbedachte Handlungen.

Euch alle mein herzlichten Dank und eine gute Nacht,

Dom

23.04.2003 22:43 • #12


E
... den Menschen wiedersehen, mit dem wir mal so eng verbunden waren. Der Teil unseres Lebens war ... unsere Gedanken, Gefühle, Träume, Pläne, Wünsche mit formte … den Menschen mit dem wir schliesslich eine Trennung erleben mussten.

Trennung.
Angst, Trauer, Schmerz, Sinnentleerung, Einsamkeit, Brüche, Risse ... Den Menschen wiedersehen, der uns so gut und so weh getan hat...

Eine Zeit ist vergangen. Jeder ging seinen Weg... Was hat man noch gemeinsam? Ausser den Erinnerungen und dem Wissen, mit diesem Menschen ein Stück des Weges zusammen bewältigt zu haben.

Lieber Dom,

Du hast Dich entschieden, sie zu treffen. Ich wünsche Dir für dieses Treffen innere Ruhe, Ausgeglichenheit. Spüre Deine Kraft, halt Dich daran fest. Lass Dich nicht von den Erinnerungen einfangen ... bleib besser im Jetzt und Hier ... und bleib nicht eventuell an den süssen kleinen Details hängen, die Du vielleicht an ihr so liebtest ... ob es nun ihre Augen, ihre Art sich zu bewegen, ihre Stimme oder ihr Geruch war ... wenn das kommt, dann mach Dir bewusst, was Du inzwischen für Dich schon geschafft hast ...

Ich glaube, dass Verwirrende an einem solchem Treffen ist gossteils nur die Macht der (schönen) Erinnerungen, so war es am Freitag jedenfalls bei mir... sie kamen in kleinen Augenblicken ... er hat mir meine Sommerreifen gebracht und angeschraubt, es war ein schöner Abend und ich wollte mich gerne bedanken. Also sind wir danach noch in einen Biergarten.

Schon allein die Situation wieder zu ihm in dieses Auto zu steigen, in dem wir zusammen verreist sind, einkaufen gefahren ... schon allein der vertraute Anblick seiner Hände, wie er gekleidet war ... seine Augen, sein Lachen... die Bestellung an der Theke, die Auswahl des Tisches ... alles lief so und war so wie es immer war. Nur das es 1 Jahr her ist ... nur dass wir nicht zusammen heimfahren werden ... nur dass wir keinen Urlaub zusammen planen ... nur dass wir nicht zu besprechen haben, wann wir die Nachbarn das nächste Mal zum Grillen einladen ... nur dass es kein WIR mehr gibt ... ich glaube es ist ziemlich egal wie die Sache gelaufen ist, ob man zurück will oder nicht, ob man der Verlassene oder Verlassende war – diese Gedanken sind wohl immer irgendwie bitter...

Das zerbrochene Wir hat zwei Ich hervorgebracht, die das Laufen jeder auf seine Art wieder lernen mussten. Und dann sitzen Sie da – nicht mehr vereint – und kommen nicht umhin angesichts *der anderen Hälfte* wieder ans verflossene WIR zu denken. Auch wenn sie nebenbei von was ganz anderem reden. Von den Kollegen, von den Nachbarn ... von allen die sie Beide kennen gibt es unglaubliche Stories zu erzählen. Sie lachen sich auch an... Sieh her: mir geht es gut jetzt ... Jajaja... „Du, Ich hab im Moment keine Zeit für mein Privatleben“... Er ist also noch nicht wieder gebunden ... „Ich war mit einem Bekannten in Südtirol“ ... Ein Bekannter? Sicher schläft sie mit ihm ... Und so reden wir herum um den heissen Brei... eine Show ???

Und wir haben uns nicht einmal mit dem kleinen Finger berührt.

Wieder in meiner leeren Wohnung ist alles wie Schuppen von mir abgefallen und ich hab mir erstmal die Augen ausgeheult... Es war hart aber heute mit 2 Tagen Abstand kann ich sagen dass es auch klärend war. Es ist vorbei. Ich kann getrost auch noch das letzte Restchen loslassen ... die Entfernung ist da, es gibt keine Brücke mehr.... So schnell möchte ich ihn jedenfalls nicht wiedersehen ...

Alles Liebe für Dich Dom
und einen schönen Sonntag allen!

27.04.2003 14:23 • #13


W
gia, du hast einen sehr schönen kommentar geschrieben, und ich kann deine gefühle exakt nachvollziehen, denn mir geht es momentan genauso, einzig und allein dass die frage lautete nun ja, was verstehst du unter freundin und das sie nicht tirol sondern rom bereist haben - 2 tage nach unserem jahrestag der keiner war und den er einfach vergessen hat. einerseits habe ich so noch ein stück mehr loslassen können, sehe nun überhaupt keinerlei grund mehr ihn zu kontakten, ihn anzurufen, ihm eine email zu schicken. und doch, in manchen momenten vor allem nachts da spüre ich noch immer den schmerz. da könnte ich zum hörer greifen und ihm ins ohr flüstern, wie sehr er mir fehlt. aber verdammt, es ist nicht mehr, es wird nicht mehr sein und warum hält man so lange an etwas fest, von dem man weiß, dass es längst luftdicht verpackt in einer geschlossenen truhe ruhen sollte. manchmal ich habe das gefühl, ich komme nie davon los und heule mir die augen aus. verdammt.

27.04.2003 16:02 • #14


D
Liebe Gia...

Mir bleibt die Luft weg... Ich möchte tief atmen, doch die Klemme ist zu mächtig... Woher kommen diese Wolken, so plötzlich? Temperatursturz... Eiszeit im Innersten. Ein Schock, und das Herz zerbricht.
Di weiß wie gern ich Dich lese. Doch diese Worte sitzen. Sie schmerzen. Sie sind Realität und Gegenwart. Sie sind das Leben. Heute. Hier und Jetzt.

Ich lese dieses gerade erst jetzt. Mit den Gedanken bin ich noch lange nicht fertig. Mit der Vergangenheit ebenso wenig. Doch es ist Vergangenheit. Unumkehrbar. Unwiederbringlich. Unwiderruflich.

Wie heißt das Boot, in den wir sitzen? Wo fährt es hin, wo bringt es uns hin?
Das Meer ist groß und hoch. So hoch, dass das Wasser aus den Augen fließt...

Ja, Wellenreiterin: verdammt...

29.04.2003 09:47 • #15


A


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