Hallo!
Ich muss mich jetzt mal hier ausweinen. Achtung lang!
Ich bin seit über einem Jahr von meinem Ex getrennt. Wir waren 12 Jahre ein Paar, haben über die Hälfte der Zeit auch zusammen gewohnt. Wir hatten ein gemeinsames Leben . waren eine Familie, auch wenn noch keine Kids da waren. Es war schön.
Aber natürlich hatten wir auch Probleme. Das größte Problem war wohl der S.. Ihm war es zu wenig. Da haben wir auch oft drüber gesprochen. Er wollte immer wissen was mich daran stört. Ich konnte ihm wohl nie eine befriedigende Antwort darauf geben. Ehrlich gesagt wusste ich es selbst nicht so richtig. Dieses ganze Gerede darüber, hat mich mit der Zeit immer mehr unter Druck gesetzt und auch seine Art da was in Gang zu setzen, hat mich immer mehr abgestoßen. Er mehr ehr es wollte, desto weniger wollte ich. Irgendwann hat das ganze jedes Mal im Streit geendet bzw. war einer von uns angepisst. Natürlich hab ich mir Gedanken darüber gemacht. Ich hab ja gemerkt das es ein Problem ist und hab auch versucht das ganze irgendwie zu lösen. Die Situation war aber schon so eingefahren, das selbst wenn wir S. hatten, er danach bockig war und meinte Na das war's jetzt wieder für die nächsten Wochen. Na schönen Dank auch
Im nachhinein hätte ich hier wohl schon die Reißleine ziehen sollen. Einmal sprach ich sogar eine Trennung an. War mir nicht mehr sicher mit uns . ob das reicht. Ich teilte ihm das auch mit. Daraufhin setzte er Himmel und Hölle in Bewegung um mich nicht zu verlieren. Er sagte ich sei seine große Liebe und das wir das schaffen.
Ich glaubte daran. Ich habe ihm immer vertraut. Im Nachhinein denke ich, ich hätte es durchziehen sollen. Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen! Vielleicht hat er meine Zweifel ja auch unbewusst gespürt und hat deshalb so gehandelt?
Als wir damals zusammen zogen, zog er zu mir. Ich hatte hier meine Familie und einen Freundeskreis. Beide integrierten ihn auch schnell. Trotzdem wünschte ich mir manchmal das er auch eigene Freunde findet und auch mal was eigenes, für sich machen kann.
Jedenfalls haben wir uns trotz allem immer wieder zusammen gerauft.
Ich war gern mit ihm zusammen. Ich fühlte mich wohl bei ihm und unglaublich sicher. Ich konnte ihm alles anvertrauen und wir hatten unglaublich viel Spaß zusammen. Ich war mir irgendwann sicher das er der richtige ist. Das ich mit ihm eine Familie gründen will und wir gemeinsam alt werden. Darüber haben wir auch oft gesprochen. Er sagte er sieht das genauso.
Irgendwann entspannte sich unser S. auch. Er drängte nicht mehr und lies mir wieder Luft und siehe da . meine Lust kam zurück
Außerdem hat er Anschluss an seine Kollegen gefunden. Unternahm immer mal was mit denen. Teilweise war ich dabei. Ich muss aber ehrlich sagen das die Leute nicht so mein Ding waren. Ich dachte mir aber ich brauch mir da keine Sorgen zu machen. Das ich ihm vertrauen kann. Auch wenn es zunehmend Kolleginnen waren, mit denen er sich gut verstand. Aber ok . ich hatte schließlich auch männliche Freunde.
Mir viel schon auf das er sich irgendwie anders verhielt. Er war irgendwie . ich sag jetzt mal respektloser. Also nicht mehr so sehr auf mich bedacht, sondern haute auch mal nen blöden Spruch raus. Er hing ständig am Handy. Hatte plötzlich eine Displaysperre drin, schrieb viel im FB. Ich sprach ihn natürlich drauf an und er erklärte mir das ganze relativ sinnvoll. Ich hatte ein sehr ungutes Gefühl. Redete mir aber ein das ich ihm vertrauen kann und er sich schon wieder besinnt.
Tja. Irgendwann fand ich raus das er mich nach Strich und Faden betrog. Mit zig Frauen. Teilweise Kolleginnen, teilweise Bekannte aber auch Fremde.
Ich sprach ihn drauf an. Er stritt es ab, heulte, gestand, gestand dann noch mehr, flehte, bettelte. Ich schmiss ihn raus. Er kam zurück. Wir redeten. Er sagte er liebt mich. Er tat es weil er sich von mir nicht gewertschätzt fühlte.
Bei dem Satz, zog man mir den Stecker.
Ich wollte die Beziehung nicht wegwerfen, wollte verzeihen, wollte es besser machen als meine Eltern. Also lies ich ihn zurück kommen. Er brach alle Kontakte ab, wechselte den Job, bemüht sich.
Aber ich war weg. Ich war wie gelähmt. Versuchte den Schaden zu begrenzen und funktionierte einfach nur.
Ich hatte Alpträume in denen er mir vorwarf das ich an allem Schuld sein. Konnte nicht mehr durchschlafen. Kapselte mich von Freunden und Familie ab. Hatte überall Schmerzen. War nervös. Das ging bis hin zu Panikattacken weil ich dachte ich sei ernsthaft krank. Irgendwann war ich total depri und verzweifelt. Konnte das alles nicht zu ordnen und bekam es mit der Angst zu tun. Ich ging dann zu einer Psychologin. Mir ging es so schlecht wie niemals zuvor in meinem Leben.
Mit viel Mühe kämpfte ich mich zurück und eines Tages wusste ich: Ich will die Beziehung nicht mehr!
Da habe ich mich getrennt.
Zu dem Zeitpunkt hatte er schon einen Verlobungsring gekauft. Am nächsten Tag wollten wir verreisen und dort wollte er mich fragen ob ich ihn heirate.
Welcher normale Mensch kommt auf so eine Idee?! Er hat doch gemerkt wie schlecht es mir ging. Das ich gar nicht mehr ich war. Ich hab in den 2 Jahren die wir's versucht haben, ne 180 grad Wendung hingelegt. Ich tat nichts mehr was mir Spaß machte. Ich drehte mich nur noch um ihn! Aber war in den 2 Jahren glücklich. Fand das es gut lief. Hallo? Waren die 10 Jahre davor sch. weil ich da ich selbst war?
Seit der Trennung geht es mir viel besser. Ich bin wieder ich. Habe wieder Spaß am Leben. Hatte auch schon ein paar Romanzen aber für was richtiges fühle ich mich nicht bereit.
Das ganze beschäftigt mich nach wie vor.
Ich fühle mich total verarscht. Frage mich ob das überhaupt Liebe war. Ob er mich jemals mochte oder nur die Umstände (Wohnung, Familie, Freunde).
Und warum zur Hölle habe ich mir das selbst angetan!? Ok, die Frage kann ich mir mittlerweile beantworten und so langsam verzeih ich mir da selbst.
Danke fürs lesen.
18.01.2018 12:01 •
x 1 #1