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Fremdgegangen- Reaktion Mutter

Worrior
Zitat von Felica2024:
Was genau meinst Du?

Ich meine die Traumatas der Mutter und ihre Erlebnisse mit Männern wie Du sie beschreibst.
Woher weisst Du dass es bei dieser Frau so ist?

10.07.2025 15:40 • x 1 #31


badMonkey
Zitat von Felica2024:
Und deswegen Hausverbot bei ihren Eltern? Bei seinen würde ich es verstehen

Ich habe mich bewusst nur auf deine Aussage bezogen.

An sich finde ich das Thema nämlich zweischneidig: die Mutter die sich (mutmaßlich) etwas zu wenig auch für das Verständnis ihrer Tochter einsetzt und jemand neuem Hausverbot zu erteilen finde ich aufgrund einiger eigener Erfahrungen sehr fragwürdig.

Umgekehrt wenn es der Mutter um Werte geht und sie ihrer Tochter klargemacht hat: der junge Mann hat mit dir etwas gehabt, obwohl du die Freundin seines Kumpels warst, und sowas ist bodenlos und daher wird er hier nicht akzeptiert, dann finde ich das grundsätzlich erstmal ein klares konsequentes Vorleben von Werten.

Da wir die genaue Kommunikation nicht kennen, enthalte ich mich daher mit einer klaren Meinung dazu.

10.07.2025 15:45 • x 2 #32


A


Fremdgegangen- Reaktion Mutter

x 3


B
Ach liebe @katha99, du bist blutjung und wirst noch ganz viele Fehler machen. Und hoffentlich daraus lernen. Komm aus deinem Schuldkreislauf raus und sieh es als das an, was es ist. Ein Fehler. Den du ganz schnell bemerkt und korrigiert hast. Sogar dein Erfreuend, den es ja nun am Härtesten getroffen hat, hat dies wohl erkannt und kann normal mit dir sprechen. Klar, es ist unfein, im Freundeskreis deines Freundes Küsse zu verteilen. Keine Glanzleistung deiner jungen Jahre aber vermutlich auch nicht das Schlimmste, was du je angestellt hast, oder etwa doch?

Deine Mutter kannst du fragen, welchen Teil von Volljährigkeit sie nicht verstanden hat. Oder vielleicht etwas netter, sie fragen, was sie gebissen hat, um eine solche Reaktion rauszuhauen. Ich könnte ja noch verstehen, dass sie dich beiseite nimmt und dir einen Vortrag über Werte und partner- und freundschaftliche Verletzungen hält. Alles andere ist für mich total drüber. Du hast deinen Exfreund nicht betrogen, hast die Reißleine nach dem Kuss konsequent gezogen, bist nicht mit Next hemmungslos und laut durchs Haus getobt und hast Matratzen getestet, während du in der Beziehung warst. Da darf die Mutti dir gegenüber, einer erwachsenen aber noch lernenden Frau, mal die Bälle etwas flacher halten. Ich vermute, du wohnst noch zu Hause und eine Abnabelung hat beiderseits noch nicht stattgefunden? Was ist mit deinem Papa, gibt es da Verletzungen, welche die seltsame Reaktion deiner Mama erklären könnten? Und bitte liebe @katha99, heb dir deine heftigen Schuldgefühle auf für Situationen, in denen sie wirklich angebracht sind. Glaub mir. Die werden auch noch kommen. Schau lieber, was du aus den Ereignissen für dich lernen willst, was du für deine Beziehungs-Zukunft mitnimmst.

10.07.2025 16:17 • x 3 #33


F
Zitat von Worrior:
Ich meine die Traumatas der Mutter und ihre Erlebnisse mit Männern wie Du sie beschreibst. Woher weisst Du dass es bei dieser Frau so ist?

Ich schrieb von einem Trauma und dass sie als Mutter, also Längerlebende, mehr Erfahrungen mit Männern gemacht hat, als die Tochter, die 20 Jahre alt ist.

10.07.2025 17:08 • x 1 #34


F
Zitat von badMonkey:
und sowas ist bodenlos und daher wird er hier nicht akzeptiert, dann finde ich das grundsätzlich erstmal ein klares konsequentes Vorleben von Werten.

Ich erteile als Mutter Hausverbot für einen Mann, den meine Tochter geküsst hat?
Sie ist 20, jung, aber alt genug, um zu entscheiden, mit wem sie Kontakt haben möchte oder nicht.
Ein Verbot finde ich zu weit hergeholt, auch wenn ich andere Werte lebe.
Aber meine Tochter darf gern eigene Erfahrungen in einem geschützten Rahmen machen. Und die möchte ich durch ein Verbot nicht vorweg nehmen.

10.07.2025 17:11 • x 3 #35


Worrior
Zitat von Felica2024:
Sie ist 20, jung, aber alt genug, um zu entscheiden, mit wem sie Kontakt haben möchte oder nicht.


Kann die doch aber nicht in der Hütte. Punkt

10.07.2025 17:36 • #36


F
Zitat von Worrior:
Kann die doch aber nicht in der Hütte. Punkt

Wenn das Deine Werte sind, ok.

Verbote schaffen kein Vertrauen.

Aber klar, die Eltern haben die Macht

10.07.2025 17:44 • #37


K
@Brightness2
Danke für deine Perspektive und Worte.

Mit meinem Vater habe ich ein relativ gutes Verhältnis. Ihm habe ich als erstes die Geschichte anvertraut. Er hat zugehört, war sehr nett- was nicht bedeutet, dass er es gut heißt.

Tatsächlich sind meine Eltern vor 15 Jahren sehr negativ auseinander gegangen. Sie wurde betrogen.
Somit kann ich ihre Reaktion etwas nachvollziehen und schäme mich besonders gegenüber ihr.
Ohne es relativieren zu wollen, war die Affäre und Trennung meiner Eltern jedoch deutlich boshafter als meine.

Um zu unserem Verhältnis zu ergänzen. Ich bespreche mit meiner Mutter eigentlich alles und sie erzählt viel von sich.
Ein Pinkt, der mich allerdings schon immer begleitet ist, dass sie sehr gerne mir die Schuld gibt bei Streiten. Bereits im Kindergarten, waren nie andere Kinder die Bösen.
Sie neigt auch gerne dazu im Streit zu sagen, dass sie es nicht wundert, dass Person XY mich nicht mag o.Ä.

Auch vielen häufig Sätze im Streit wie: „wenn du immer so bist, wundert es mich nicht, wenn Y (mein Exfreund) sich mal von dir trennt.
Somit bin ich immer vorsichtiger geworden mit sehr verletzlichen Dingen.

Viele Grüße.

10.07.2025 21:59 • x 2 #38


N
@katha99
Das, was Du von Deiner Mutter berichtest, klingt so, als unterstelle sie Dir häufig selbstbezogenes/egoistisches Verhalten. Ob das tatsächlich der Fall ist oder nur unbegründete Kritik, kannst bzw. musst Du mittlerweile selbst mit Deinen Werten abgleichen.

Es ist gut möglich, dass Deine Mutter selbst zu einem People Pleaser erzogen wurde und dasselbe (unreflektiert) auch bei Dir versucht hat. Es ist aber nicht zu Deinem Vorteil, wenn Du es stets anderen Recht machen möchtest. Daher kannst Du Kritik auf dieser Grundlage auch einfach von Dir weisen.

Als ersten Schritt der Reflektion würde ich mich fragen, ob Deine Erinnerung aus Kindergartenzeiten und später wirklich akkurat ist und Deine Mutter häufiger anderen Kindern Recht gegeben hat als Dir. Wenn wir uns im Recht fühlen, trifft es uns besonders stark, wenn jemand uns dieses Recht abspricht. Solche Momente brennen sich eher ein als Momente, in denen wir uns im Recht fühlen und andere uns Recht geben.

Zwischen der Generation, die vor rund 50 Jahren geboren wurde und der Generation, die vor 20 Jahren geboren wurde, gab es auch einen starken Wechsel in Erziehungsmaximen.
Während GenX noch ganz überwiegend bemüht war, ihre Kinder aktiv zu guten Menschen zu erziehen, ist heute eher die bedürfnisorientierte Begleitung der eigenen Kinder im Vordergrund. Das sind zwei völlig andere Ansprüche an die Eltern-Kind Beziehung. Dass besonders zwischen GenX und GenZ eine große Enttäuschung über das Heranwachsen im Elternhaus einerseits und eine große Enttäuschung über die Entwicklung der eigenen Kinder vorkommen kann, ist eigentlich logisch.

Falls Du noch lebende Großeltern aus der 68er Generation hast, kannst Du die ja mal fragen, wie sie die damals ganz ähnlichen Konflikte mit ihren Eltern gelöst haben.

Was mir auffällt, ist dass Du von Schuld bei Streiten sprichst. Sich zu streiten, ist ja erstmal nichts Schlimmes. Es ist die Auseinandersetzung unterschiedlicher Sichtweisen. Und aus meiner Sicht sollte auch nicht jeder Streit vermieden werden. Insofern geht es imho nicht um Schuld, sondern um Verantwortung.

Jeder trägt die Mitverantwortung dafür, dass Streit entsteht.
Jeder trägt die Alleinverantwortung für das eigene Verhalten bei einem Streit.
Jeder muss mit dem Konsequenzen des eigenen Verhaltens bei anderen leben.

Dich daran zu erinnern, dass Du all das verantwortest, ist nichts Schlechtes. Dass es bei Dir als meine Mutter gibt mir die Schuld an allem ankam, ist das eigentliche Problem. Da scheint Deine Mutter einen vorwürflichen Ton Dir gegenüber zu haben, der Dir weh getan hat.

Fühlst Du Dich denn grundsätzlich von Deinen Eltern geliebt und unterstützt?
Oder war die Liebe Deiner Mutter oder Deines Vaters an Bedingungen, z.B. sich ruhig oder ausgleichend zu verhalten bzw. keinen Ärger zu machen geknüpft?

Sollte Dich die Sicht Deiner Mutter auf Dich und ihr Verhalten Dir gegenüber mehr als nur ärgern und z.B. belasten, ist Anfang der 20er auch ein gutes Alter, um mit einem Coach oder Therapeuten diese Dynamik und was sie mit Dir macht, zu durchleuchten, um sich davon zu befreien.

Aus dem Nähkästchen: Ich hatte eine Mutter, die viele Dinge getan hat, gegen die ich mich als Kind gewehrt habe und heute mit den eigenen Kindern völlig anders handhabe. Ich war Ende meiner Teeniezeit, Anfang der 20er auch richtig sauer auf meine Mutter und empfand wie als ungerecht. Damals waren Psychotherapeuten eher den schweren Fällen von psychischen Krankheiten vorbehalten und rein mentale Belastungen besprach man mit Familie und Freunden. In diesem Gesprächen (vor allem mit älteren Frauen) habe ich die andere Sichtweise nochmal ohne Vorwürfe und zu starke emotionale Verstrickung gehört und konnte sie insofern annehmen, als ich die Logik hinter dem Verhalten meiner Mutter nachvollziehen konnte und ihre Ängste nicht mehr mit fehlender Liebe oder gar Missgunst verwechselt habe. Und für mich entschieden habe, dass das Elternteil, das sich intensiver mit mir auseinander setzt, auch wenn mir nicht immer gefällt, was ich dort höre, mir mehr Zuneigung zeigt, als das Elternteil, das mich nur reden lässt, ohne sich mit mir auseinander zu setzen.

Vielleicht hast Du ja auch eine Tante oder ältere Cousine, mit der Du diesen Kindheitseindruck, dass Deine Mutter nie hinter Dir stand und Dir immer die Schuld an Konflikten in Deinem Leben gegeben und auch von Dir enttäuscht gezeigt hat, mal durchgehen und neue Perspektiven dazu finden kannst.

11.07.2025 07:11 • x 3 #39


B
Danke für deine weiteren Erklärungen liebe @katha99.
Zitat von katha99:
Tatsächlich sind meine Eltern vor 15 Jahren sehr negativ auseinander gegangen. Sie wurde betrogen.
Somit kann ich ihre Reaktion etwas nachvollziehen und schäme mich besonders gegenüber ihr.
Ohne es relativieren zu wollen, war die Affäre und Trennung meiner Eltern jedoch deutlich boshafter als meine.

Die Trennung deiner Eltern nach Familiengründung und das, was bei euch in jungen Jahren in eurer Teenagerliebe passierte, ist überhaupt nicht vergleichbar. Ich werte die Information über die Trennung deiner Eltern und den Schmerz und die Wut deiner Mama einfach als Erklärung dafür, wie sie gerade reagiert. Bei ihr scheint noch nicht alles auf- und verarbeitet zu sein, deshalb projiziert sie vermutlich ihre Geschichte, ihre Gefühle auf dich und deine Geschichte. Unbewusst. Warum und wieso das passiert, würde ich hier nicht diskutieren wollen. Für dich wichtig ist die Information, dass das alles nichts mit dir zu tun hat. Nur mit deiner Mutter und ihrer Geschichte. Deshalb würde ich dir empfehlen den mittleren Satz deines Zitats auseinander zu ziehen. Ich finde, du analysierst gut, kommst aber zum falschen Schluss.
Zitat von katha99:
Somit kann ich ihre Reaktion etwas nachvollziehen

Ja, auf den Punkt.
Zitat von katha99:
und schäme mich besonders gegenüber ihr.

Hier stimme ich dir nicht zu. Nicht du hast sie betrogen sondern ein anderer Mann, dein Vater. Das ist ihre Geschichte. Dafür musst und sollst du dich bitte nicht schämen. Es ist die Geschichte deiner Eltern. Deren Aufarbeitung Aufgabe deiner Eltern ist. Nicht deine. Es erklärt ihr nicht so nettes und vertrauensvolle Verhalten dir gegenüber, wie könnte der Satz nach dem und nun weitergehen?
Zitat:
Somit kann ich ihre Reaktion etwas nachvollziehen und lass sie jetzt in Ruhe mit dem Thema, nehme Abstand, bis sie sich wieder beruhigt.
oder
Somit kann ich ihre Reaktion etwas nachvollziehen und akzeptiere ihre Verbitterung, in dem Wissen, dass diese nichts mit mir zu tun hat.

oder?...
Überleg mal für dich, was passt, ohne dich für ihren Gemütszustand verantwortlich zu fühlen.

11.07.2025 07:20 • x 2 #40


Heike1307
Zitat von katha99:
Auch vielen häufig Sätze im Streit wie: „wenn du immer so bist, wundert es mich nicht, wenn Y (mein Exfreund) sich mal von dir trennt.

Ooooh, das kenne ich auch. Ich war nie gut genug für meine Mutter. Das macht was mit einem Kind.

11.07.2025 09:09 • x 1 #41


Worrior
Womöglich kriegen wir es hin dass wir der Mutter gänzlich die Schuld für das Verhalten ihrer Tochter in die Schuhe schieben können.
Wor sind auf einem guten Weg.

11.07.2025 10:31 • #42


A


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