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Freund verhält sich wie ein Kind, lügt, usw

S
Hallo, ich weiß gar nicht so wirklich wo ich genau anfangen soll.

Ich (28) bin jetzt seit über 2 Jahren mit meinem Freund (35) zusammen. Seit über
1 1/2 Jahren wohnen wir auch zusammen.

Die Anfangszeit war wirklich sehr schön, obwohl es hier und da auch ein paar Probleme gab, da er kein Selbstbewusstsein zu haben scheint und er Menschen seine Meinung nicht ins Gesicht sagen kann. Somit gab es am Anfang einige Konflikte was ihn und andere Frauen bzw. seine damaligen Freunde betraf.
Aber darum soll es auch jetzt nicht wirklich gehen.

Ich hatte (wieso auch immer) sehr schnell meine rosarote Brille abgelegt und dann wurde mir immer mehr bewusst das er kein bisschen erwachsen ist.

Er hat bis er 33 Jahre alt war Zuhause bei seinen Eltern im Kinderzimmer gelebt. Er hat von seiner Mutter alles gemacht bekommen. Geputzt, gesaugt, Wäsche gewaschen, Essen gekocht (auch wenn er was anderes zu Essen haben wollte wie der Rest der Familie, hat die Mutter sich hingestellt und ihm ein extra Essen gekocht), er musste nicht auf sein Geld achten, usw.
Als er sich dann von seiner Ex Freundin getrennt hatte (die mit ihm dort gewohnt hatte), ist er ausgezogen in seine erste eigene Wohnung.
Ca. 2 Wochen danach habe ich ihn kennengelernt.
Dann haben wir uns regelmäßig getroffen und in einander verliebt.
Jeder von uns hatte seine eigene Wohnung, aber ich war eigentlich überwiegend bei ihm und ich bin praktisch dann nie wieder gegangen.

Da ich allgemein eine sehr ordnungsliebende Person bin und es sehr sauber mag, habe ich von Anfang an mich um den Haushalt gekümmert.

Ca. 6 Monate später haben wir uns, eher habe ich alles organisiert, nach Wohnungen umgeschaut und auch relativ schnell eine gefunden.
Dort war es so das man die Einbauküche kaufen musste um die Wohnung anmieten zu können. Die Einbauküche war zwar sehr groß, allerdings war (meiner Meinung) der Preis von 2500Euro nicht gerechtfertigt (da sie auch schon sehr alt, dreckig und teilweise kaputt war).
Da mein Freund der Hauptverdiener war/ist, hat er über meinen Kopf hinweg entschieden die Küche zu übernehmen und die Wohnung anzumieten.
Nach ein paar Wochen stellte sich heraus das die Wohnung an sich in einem miserablen Zustand war und ich bereute erstmals meine Entscheidung dort mit eingezogen zu sein.
Ca. 6 Monate später habe ich eine andere Wohnung, für uns, gefunden und wir sind umgezogen.

Zwischenzeitlich hat er sich ein neues Auto gekauft, da sein altes keine TÜV mehr bekommen hätte.
Zum Autokauf sollte ich mit. Er möchte meine ehrliche Meinung dazu und ich soll mitentscheiden.
Ich hatte ihm geraten nochmal nach einem anderen Wagen zu schauen, da dieser nicht so in Schuss war usw.
Auch da entschied er wieder über meinen Kopf hinweg und kaufe den Wagen. Das ist jetzt ca. 1 Jahr her und mittlerweile ist ein Riesen großer Riss in der Frontscheibe, der Kofferraum geht nicht mehr auf, die Klima/Heizung geht nicht richtig, es klackert überall, usw. Er hat schon über 1500 Euro wieder rein investiert und wenn er nächstes Jahr zum TÜV muss, kommt auch dieser nicht drüber weil zu viel gemacht werden muss.

In der neuen Wohnung hat er mehrere Sachen gesagt die er dort umsetzen möchte. Wenn ich den Großteil davon nicht organisiert hätte, wäre nichts davon geschehen.
Auf der Terrasse haben wir Möbel aus Paletten selbst gebaut. Ich wollte sie weiß streichen. Als er sie abgeschliffen hatte bohrte er sie fertig zusammen, obwohl ich ihm gesagt hatte das ich jede einzelne gerne streichen möchte. Daraufhin sagt er das er dort streicht wo ich nicht hinkomme. Das war letztes Jahr im Juli. Bis heute sind sie nur halb fertig gestrichen.
Genauso auch im Keller. Dort wollte er ein Regal an die Wände bauen. Ist nun ca. 5 Wochen her und es ist nur halb fertig.
Er meckert immer über deinen Vater weil dieser immer Sachen anfängt aber nicht zu Ende bringt. Wenn ich ihm dann sage das er nicht so über seinen Vater redet muss da er genauso ist, dann guckt er mich nur komisch an.

Vor ein paar Monaten war er über
10.000Euro im Dispo und als er dann einen Kredit bekam, hat er mich gebeten um das Finanzielle zu kümmern. Wir hatten unter anderem Geld weggelegt für das Auto und auch für Kleidung für ihn. Da er überwiegend Löcher usw in seiner Kleidung hat. Weder für das Auto noch für Kleidung hat er das Geld ausgegeben. Bezüglich dem Auto kam die Ausrede das er schon öfter letztes Jahr bei der Vesicherung angerufen hatte wegen der Frontscheibe und da keine Lust hat nachzulaufen. Und bei der Kleidung kam die Ausrede das er nicht bestellen möchte, sondern gerne ins Geschäft gehen und die Kleidung anprobieren möchte. Meiner Meinung nach nur eine Ausrede, weil vor Zeiten von Covid-19 ist er auch nicht ins Geschäft gegangen. Ich muss überall mit hin dackeln. selbst bei der Frage welches Duschgel er benutzen soll, muss ich es ihm sagen.
Er pflegt sich auch nicht wirklich. Er geht zwar jeden Tag duschen, aber wenn ich ihm manchmal nicht knallhart ins Gesicht sage das er ungepflegt aussieht, mich abturnt und er sich wieder rasieren müsste, dann würde er es nicht tun. Und dann wundert er sich noch das ich nicht mehr intim mit ihm werden möchte.

Wir haben zwei Hunde zusammen, allerdings bleibt auch dort die Organisation und Verantwortung komplett an mir hängen.

Das ich den Haushalt fast alleine schmeiße, stört mich nicht mehr so wie es schonmal war, allerdings nervt mich das ich ihm alles hinterherräumen muss.

Ich muss ihm auch sagen was richtig und was falsch ist. Zb das man nicht lügt, wie man sich in bestimmten Situationen verhält usw.

Er lügt mich öfter an. Manchmal sind es kleine Lügen, manchmal auch etwas größere.

Je mehr ich darüber schreibe, umso mehr bekomme ich eine Art Abneigung gegen ihn.
Ich würde so gerne ausziehen und mein eigenes Leben leben, aber finanziell geht es zur Zeit nicht wirklich (da ich staatl. Hilfe bekomme).
Und was wird aus den Hunden?! Ich will und kann sie nicht abgeben. Er hat nicht die Zeit für sie und ich nicht alleine das Geld für sie.

Ich bin eine sehr ehrliche und direkte Person und ich habe schon ganz oft mit ihm gesprochen. Und das in verschiedenen Arten. Also egal ob normal, traurig, weinend, wütend, selbst mit Ignoranz habe ich es schon versucht das er merkt wie er mir einfach nur noch wehtut.
Aber es bringt nichts.
Ich weiß nicht was ich noch tun soll und irgendwie traue ich mich nicht zu gehen, bzw habe davor etwas Angst wie ich es alleine hinbekommen soll. Auch finanziell.

Vllt ist oder war jemand von euch ja mal in dieser Situation und hat einen Rat für mich.

Danke schonmal im Voraus.

Liebe Grüße

14.04.2020 09:16 • x 1 #1


Kummerkasten007
Hast Du Freunde, bei denen Du unterkommen kannst?

Und bekommst Du wegen Corona staatliche Hilfe oder schon länger? Falls ja, woran hapert es, dass Du Arbeit findest?

14.04.2020 11:24 • #2


A


Freund verhält sich wie ein Kind, lügt, usw

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S
Zitat von Kummerkasten007:
Hast Du Freunde, bei denen Du unterkommen kannst?

Und bekommst Du wegen Corona staatliche Hilfe oder schon länger? Falls ja, woran hapert es, dass Du Arbeit findest?



Ne leider kann ich bei keinem unterkommen...

Ich bekomme schon etwas länger staatl. Hilfe. Also finanziell. Aufgrund psychischer Probleme...Depressionen. Bin aber in Behandlung und arbeite daran.

14.04.2020 11:34 • #3


D
Du hast konsequent alle roten Ampeln überfahren, der Bursche wurde daheim endlos und gepampert und hätte natürlich dringend ein paar Jahre die Selbstständigkeit erlernen müssen.
Du bist nahtlos als zweite Mama in die Bresche gesprungen.

Die Klassiker Geldmangel und Haustiere sind ja nichts Neues, aber wenn Du nicht bereit bist, Opfer zu bringen, dann bezahlst Du halt an anderer Stelle, nämlich mit Deinem Seelenheil.

Du weisst, dass er ohne Drohungen und Druck rein gar nichts tut und dass es ihm egal ist, ob Du den Haushalt ganz alleine machst.
Oder dass er auf sich achten muss, um attraktiv zu sein.
Er wirkt merkwürdig farblos und unfertig, wenn man ihm mit Mitte 30 sagen muss, was falsch und richtig, gut und böse ist.

Immerhin hat er ja einen Job, wie sieht es da bei Dir aus?
Wenn Du diese extrem ungesunde Beziehung nicht weiter führen willst (und glaube mir, alles was man beim Gegenüber mit Tränen, Predigen und Erpressen als Änderung herbei zaubert, ist absolut wertlos. Jede Änderung von bleibenden Wert muss aus eigenem Antrieb ganz von alleine kommen, ohne jeden Druck.), was verständlich ist, dann musst Du Dich wirtschaftlich auf eigene Beine stellen.

Das ist dann DEIN Part, vollwertig erwachsen und autark zu sein.
Die Tiere wirst Du wahrscheinlich abgeben müssen oder ihr findet gemeinsam eine Lösung in Sachen Kosten und Betreuung.

14.04.2020 11:35 • x 1 #4


S
Zitat von Dracarys:
Du hast konsequent alle roten Ampeln überfahren, der Bursche wurde daheim endlos und gepampert und hätte natürlich dringend ein paar Jahre die Selbstständigkeit erlernen müssen. Du bist nahtlos als zweite Mama in die Bresche gesprungen. Die Klassiker Geldmangel und Haustiere sind ja nichts Neues, aber wenn Du nicht bereit bist, Opfer zu bringen, dann bezahlst Du halt an anderer Stelle, nämlich mit Deinem Seelenheil. Du weisst, dass er ohne Drohungen und Druck rein gar nichts tut und dass es ihm egal ist, ob Du den Haushalt ganz alleine machst. Oder dass er auf sich ...



Ich weiß nicht genau was ich darauf antworten soll, weil ich weiß das du recht hast...

Allerdings sind die beiden Hunde mein Halt und ohne sie könnte ich nicht.

Ich weiß nicht wie ich es machen soll...

Ich leide unter Depressionen und bin deswegen krankgeschrieben und zurzeit nicht arbeitsfähig. Bin aber in Therapie und arbeite daran.

14.04.2020 11:40 • #5


Kummerkasten007
Zitat von Schanina:
Ne leider kann ich bei keinem unterkommen


Und bei der Familie auch nicht?

Zitat von Schanina:
Ich weiß nicht wie ich es machen soll...


Rede mit Deinem Therapeuten, vielleicht hat der einen Lösungsansatz. Erkundige Dich beim örtlichen Wohnungsamt, evtl. auch Caritas und rede auch mit Deinem Fallmanager, falls Du einen guten hast.

Hattest Du vorher schon Depressionen oder kamen diese nun im Laufe der Beziehung?

14.04.2020 11:47 • #6


S
Zitat von Kummerkasten007:

Und bei der Familie auch nicht?



Ne bei der Familie auch nicht.


Rede mit Deinem Therapeuten, vielleicht hat der einen Lösungsansatz. Erkundige Dich beim örtlichen Wohnungsamt, evtl. auch Caritas und rede auch mit Deinem Fallmanager, falls Du einen guten hast.

Ok, danke.

Hattest Du vorher schon Depressionen oder kamen diese nun im Laufe der Beziehung?


Hatte es schon vorher, aber wurde im Laufe der Beziehung wieder schlechter...

14.04.2020 11:51 • #7


La-Fleur
Du kannst dir doch ganz normal im Rahmen der vom Amt vorgegebenen Bedingungen eine Wohnung suchen, diesbezüglich verstehe ich das Problem noch nicht so ganz.

14.04.2020 12:05 • x 1 #8


S
Zitat von La-Fleur:
Du kannst dir doch ganz normal im Rahmen der vom Amt vorgegebenen Bedingungen eine Wohnung suchen, diesbezüglich verstehe ich das Problem noch nicht so ganz.


Das Problem ist das es sehr schwierig ist ein Wohnung im Rahmen zu finden. Vorallem weil viele Vermieter kein Verständnis für so eine Situation, also für das Finanzielle haben. Und dann noch mit zwei Hunden...

Und ich bin mir nicht ganz sicher ob es sinnvoll ist abzuhauen oder irgendwie zu versuchen das es besser wird...

14.04.2020 12:11 • #9


S
Zitat von La-Fleur:
Du kannst dir doch ganz normal im Rahmen der vom Amt vorgegebenen Bedingungen eine Wohnung suchen, diesbezüglich verstehe ich das Problem noch nicht so ganz.



Und etwas an Gefühlen ist ja noch da bei mir. Also so eiskalt kann ich das leider nicht.

14.04.2020 12:12 • #10


Moonshadow0
Wenn du aber nichts an der Situation ändern willst kann dir niemand helfen.

Führe ein ruhiges Gespräch mit ihm darüber. Schaue was er sagt. Wenn er gar keine Einsicht hat, liegt es an dir. Entweder du bleibst dort und akzeptierst das oder du ziehst aus.

14.04.2020 12:20 • #11


S
Zitat von Moonshadow0:
Wenn du aber nichts an der Situation ändern willst kann dir niemand helfen.

Führe ein ruhiges Gespräch mit ihm darüber. Schaue was er sagt. Wenn er gar keine Einsicht hat, liegt es an dir. Entweder du bleibst dort und akzeptierst das oder du ziehst aus.


Ich will schon, bin auch schon länger an Wohnungen suchen, aber bekomme keine...

14.04.2020 12:23 • #12


La-Fleur
Zitat von Schanina:


Und etwas an Gefühlen ist ja noch da bei mir. Also so eiskalt kann ich das leider nicht.



Ein Auszug in die eigenen 4 Wände muss ja nicht zwingend mit einer Partnerschaftlichen Trennung an sich einhergehen.

14.04.2020 12:26 • x 2 #13


FloraVita
Zitat von Schanina:
Und ich bin mir nicht ganz sicher ob es sinnvoll ist abzuhauen oder irgendwie zu versuchen das es besser wird...



Es wird besser wenn er gelernt hat selbständig zu sein, für sich selbst zu sorgen. Ansonsten wird er immer ein Riesenbaby bleiben.
Wenn du es ohne dass ihr auseinanderzieht versuchen möchtest, dann musst trotzdem ihn wie einen erwachsenen behandeln und nicht ihm den A... hinterhertragen.
Entweder er wird so langsam selbständiger oder er sucht sich eine neue Mama.

14.04.2020 12:33 • x 1 #14


S
Hi liebe Te, herzlich willkommen.
Ja, du kannst ihn erziehen. Sicherlich wird auch irgendwann was bei ihm hängen bleiben, nur wirst du nie die Lorbeeren daraus abgreifen. So wie du das beschreibst, bist du nicht seine Partnerin, und damit auch nicht in der Position, die einem Partner zusteht, sondern er hat dich schlichtweg mit seiner Mama eingetauscht.

Mein Ex ist auch erst mit 30 in seine eigene Bude gezogen und ich gleich mit. Und ja, ich war auch dafür da, ihm unentwegt zu erklären, wie das Leben funktioniert. Aber wie das so ist. Muttis werden auf Dauer eh nicht für voll genommen, denen wird ja auch nie alles offen und ehrlich erzählt, sondern nur das, was sie hören wollen. Man macht dann ja doch, was man will und am besten so, dass Mutti nichts davon mitkriegt. Du läufst im Kreis.
Diese Diskussionen, die du beschreibst, die kenne ich zu gut. Es zermürbt und ja, es turnt ab. Ohne Ende.

Ich würde die Reißleine ziehen. Aber gut, ich habe mir das Ganze viel zu lange angeschaut. Ich kann dir nur eines sagen: Das viele Reden bringt nichts. Absolut gar nichts.

14.04.2020 12:38 • x 3 #15


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