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Freund von der Arbeit immer total kaputt

S
Hallo ihr Lieben,

als sonst eher stille Mitleserin wuerde ich gerne meine derzeitigen Sorgen posten, in der Hoffnung Hilfe und Tipps zu erhalten.

Ich bin mit meinem Freund seit drei Jahren zusammen. Und liebe ihn sehr. Er ist ein wundervoller Mensch und ich will mein restliches Leben mit ihm verbringen.
Er arbeitet Vollzeit, muss ab und zu Samstag arbeiten, ich habe nur Teilzeit.
Freizeit ist ihm sehr wichtig. Arbeit sieht er als notwendiges Uebel an, seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Seine Arbeit empfindet er als Routine, langweilt ihn. Eine Umschulung oder was anderes will er nicht machen, da er bereits eine Weiterbildung absolviert hat und seiner Meinung nach zu alt waere um was neues zu beginnen.Er wird dieses Jahr 30. Arbeit ist fuer ihn grundsaetzlich etwas laestiges und macht ihm keinen Spass.
Da er abends schlecht schlafen kann, und morgens aber frueh raus muss, ist er dementsprechend k. o nach der Arbeit. Das Wochenende braucht er um sich zu erholen. Normale alltaegliche Aufgaben wie Haushalt, Artzbesuche, die Versorgung seines Hundes faellt ihm schwer diese zu verrichten. Er schafft das zwar, fuehlt sich aber total ausgelaugt. Da wir zu Anfang der Beziehung das Problem hatten, dass zusaetzlich unsere Beziehung ihn belastet neben Arbeit, wollte er am Anfang uns aufgeben. Da ich aber auch gemerkt habe, dass wir uns lieben, haben wir es nochmal versucht. Wenn ich jetzt merke, er ist zu sehr ausgelaugt, ziehe ich mich zurueck. Seitdem er nach der Weiterbildung Vollzeit arbeitet, versuche ich ihm so viele Aufgaben abzunehmendamit er weniger belastet ist und auch ein wenig mehr Freizeit hat. Ich kuemmmere mich viel um seinen Hund, mache den gemeinsamen Haushalt und schmiere ihm seine Butterbrote zum Fruehstueck und Mittagessen auf der Arbeit. Alles kein Problem fuer mich, da ich eh ueber mehr Freizeit verfuege als er. Ich werd das auch nicht ewig machen, da ich ja nicht seine Mutti bin und er kein Kind mehr. Nur so lange wie er seine Probezeit uebersteht, denn dann will mein Freund in Teilzeit gehen und weniger arbeiten, damit er mehr Freizeit hat und weniger kaputt ist. Ich moechte anmekren, dass seine Arbeit keine koerperlich harte ist, er aber bei seinen monotonen Arbeit sich immer sehr konzentrieren muss. Ich habe ihm auch schon gesagt, dass wenn er in Teilzeit arbeitet, er die o. g. Aufgaben auch wieder selber uebernehmen kann.

Ich schaetze ihn als nicht sehr belastbar ein. Arbeit macht ihm einfach keinen Spass, bedeutet fuer ihn Stress, er zaehlt die Tage bis er die Probezeit geschafft hat. Sind immerhin sechs Monate. Bei einem Psychologen waren wir bereits. Dieser meinte, im privaten dann ein paar Schritte zurueckzufahren und Belastungen bzw. Stress zu vermeiden so gut es geht.

Ich will mich auch nicht beklagen. Ich kann immer ausschlafen und arbeite die Haelfte. Ich waer auch ncith so fit, wenn ich Schlafmangel haette. Wir unternehmen auch nach wie vor was. Ich weiss nur nicht, ob es richtig ist, ihm Aufgaben abzunehmen bzw. ob die Teilzeitstelle die Situation verbessern wuerde. Andere Menschen schaffen das doch auch, Vollzeit zu arbeiten, seine privaten Dinge zu erledigen und eine Beziehung zu fuehren. Was ist wenn wir mal Kinder haben wollen. Da kann er mit einer Teilzeitstelle niemanden von ernaehren. Er meinte, dass ein Kind ein weiterer Stressfaktor waere und nicht bereit sei, mehr zu arbeiten. Wie gut, dass ich keinen starken Kinderwunsch habe.

Vielleicht hat ja jemand hier im Forum aehnliche Probleme. Bedanke mich bei allen fuer Antwort.

22.08.2015 01:47 • #1


S
Und ich moechte anmerken, dass ich ihm vorgeschlagen habe die Aufgaben wie Einkaufen zu uebernehmen, da wir darueber geredet haben, wie wir den Stresslevel bei ihm zumindest bis er die Probezeit vorbei hat, runterfahren koennen ohne sich wie ein Zombie zu fuehlen.

Der Psychologe hatte bei ihm Depression diagnostiziert. Nachdem er seine Vollzeitstelle damals aufgegeben hatte und die Weiterbildung gemacht hatte, ging es ihm wieder gut, da er genug Kraft und Zeit hatte fuer alles. Die Work Life Balance stimmte einfach, da die Technikerschule chillig war.

22.08.2015 01:52 • #2


A


Freund von der Arbeit immer total kaputt

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VictoriaSiempre
Ernsthaft? Er wird 30 dieses Jahr und sieht sich gezwungen, Vollzeit zu arbeiten?
Nach Aus- und Weiterbildung? Tja: Arbeit ist echt so ein notwendiges Übel, wenn man seinen Lebensunterhalt verdienen muss.

Der arme Mann... Gut, dass wenigstens Du ausreichend gechillt bist!

Wo ist jetzt gerade Dein Trennungsschmerzproblem?

P.S.: Joah, ich verfluche auch jeden Tag, dass ich weder reich geboren bin noch reich geheiratet habe und nie im Lotto Glück hatte. So ein Mist aber auch! Spass macht das oft nicht!

22.08.2015 02:06 • x 2 #3


S
Man darf also hier im Forum nur was schreiben, wenn man sich trennen will. Aha. Das ist ja was neues. Soweit ich das richtig lese, steht da auch Beziehungsprobleme. Und das genannte Problem belastet mich schon.

Und nein, er sieht sich nicht gezwungen Vollzeit zu arbeiten. Deshalb geht er ja nach der Probezeit in Teilzeit. Steht ja oben.

Meine Frage ist, wo sein Problem liegt alltaegliche Aufgaben nicht auf die Reihe zu bekommen.

Aber trotzdem Danke fuer deine sinnlose Antwort.

22.08.2015 02:13 • x 2 #4


A
Zitat von schillerin:
Er arbeitet Vollzeit, muss ab und zu Samstag arbeiten, ich habe nur Teilzeit.

Freizeit ist ihm sehr wichtig. Arbeit sieht er als notwendiges Uebel an, seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Seine Arbeit empfindet er als Routine, langweilt ihn.

Eine Umschulung oder was anderes will er nicht machen, da er bereits eine Weiterbildung absolviert hat und seiner Meinung nach zu alt waere um was neues zu beginnen. Er wird dieses Jahr 30.

Arbeit ist fuer ihn grundsaetzlich etwas laestiges und macht ihm keinen Spass.
Du bist hier schon richtig, denn es geht hier in dieser Rubrik um Beziehungprobleme, Liebe und Partnerschaft.
Und das, was du mitmachst, hat großen Einfluss darauf.

Wenn ich tagein-tagaus etwas mache, was mir keinen Spass macht zieht mir das auch Kräfte ab weil es unbefriedigend ist und auf Dauer gesehen auch depressiv machen kann.
Ich suche mir dann etwas anderes, was besser passt.

Hallo, dein Freund ist erst 30 Jahre alt und will schon -symbolisch betrachtet- in Altersteilzeit ? Das was du beschreibst lies sich nicht nach Faulheit und Bequemlichkeit, sondern liegt wahrscheinlich an seiner Erkrankung, die eine oder mehrere Ursachen hat.

Depressionen können stark das Energieniveau senken und dagegen hilft es eher sich zu bewegen, Sport zu machen, z.B. mit seinem Hund, der dann auch gleich bewegt wird, denn das stärkt den Körper, erhöht die Muskelmasse und den Sauerstoffgehalt im Blut, sich erschöpft auf die Couch zu legen ist weniger hilfreich.

Du hilfst ihm nicht wirklich wenn du ihm alles abnimmst, so brauch er ja nichts ändern weil alles gut organisiert ist - zu deinen Lasten.

Ihm könnte ein längerer Klinikaufenthalt in einer psychosomatisch ausgerichteten Klinik, mit Schwerpunkt Depressionen, weiterhelfen. Danach zusätzlich erstmal eine langsame, stundenweise-Wiedereingliederung an seinen Arbeitsplatz damit er sich nicht gleich wieder überfordert fühlt.

Langfristig gesehen braucht er einen Arbeitsplatz der ihn herausfordert und ihm Freude macht, damit kann er sich selbst schon ein Stückchen aus der Depressionen retten, dazu gesunde Ernährung und Bewegung an frischer Luft und Erholungspausen. Vielleicht findet ihr noch ein gemeinsames Hobby, welches euch beiden Freude macht ?

Es ist schwierig einen Depressiven aus seinem Tal herauszuhelfen, er muss es selbst wollen und aktiv werden, nur so kann er da langsam wieder herausfinden. So wie es sich liest, bleibt er lieber bei einer Arbeit, die ihn nicht erfüllt, fällt nach Arbeit auf die Couch und überläßt dir alles andere. Diesen Teufelskreis muss er unterbrechen.
Vielleicht mag er sich einer Selbsthilfegruppe anschliessen ?

Du kannst ihn unterstützen und darin bestärken etwas für sich zu tun, aber nehme ihm nicht alles ab, so ändert sich nichts. Nehme ihn abends mit raus wenn du mit seinem Hund Gassi gehst, das wäre ein möglicher Anfang, der langsam auch auf andere Dinge ausgeweitet werden kann.

Pass gut auf dich auf, sorge auch du für Entlastung und Erholung, damit du nicht mit untergehst!

22.08.2015 03:20 • x 4 #5


I
Hallo Schillerin,

ich neige auch zum Helfersyndrom,
Hilfsbereitschaft ist o.k.

doch eine Erkrankung aufrecht zu erhakten helfen,
wird Dir auch Schmerzen vereiten.

Wieso arbeitest Du Teilzeit ?
Ich würde auch Vollzeit arbeiten, wenn ihr keine Kinder habt.

Aus meiner Sich stützt Du seine Erkrankung.
Und das wird Dich im Lauf der Zeit immer mehr frustrieren und runterziehen,
oder ihm wird im Lauf der Zeit eine neue, 'frische' Hilfsbereite mit noch keinem Frust besser gefallen.

22.08.2015 07:18 • #6


Blanca
Zitat von schillerin:
Meine Frage ist, wo sein Problem liegt alltaegliche Aufgaben nicht auf die Reihe zu bekommen.

Zitat von Anne55:
Depressionen können stark das Energieniveau senken

Es könnte auch Hinweis auf einen Nährstoff- oder Vitaminmangel sein (Magnesium, Vitamin D, Jod, etc.), oder auf eine Krankheit - wie das Chronische Erschöpfungssyndrom. Mitunter steckt auch Diabetes dahinter (Unterzuckerung).

Google mal danach oder schick ihn zu einem Arzt, der auf Komplementärmedizin spezialisiert ist.

_________________________________________________________________
P.S.: Also falls Du seit 2015 nicht eh längst eine andere Lösung gefunden hast.

25.09.2020 16:37 • x 2 #7


FrauLindemann
Ich musste mich deswegen trennen, es ging nicht mehr. Das Energielevel war so unterirdisch, dass schon anziehen und einkaufen fast ein Weltwunder waren.

Ich will in so einer Beziehung nicht lebendig begraben sein.

25.09.2020 17:19 • #8


SweetCookie
Hallo Schillerin,

was du beschreibst, kommt gar nicht so selten vor. Ich kenne dieses Verhalten (denn nichts anderes ist es) auch nur von Männern, aber das gibt es sicherlich auch bei Frauen. Aus deinem Text geht eine Menge hervor, vor allem, dass ihr nicht wirklich zusammenpasst...was willst du denn mit einem 30jährigen, der inaktiver als jeder 80jährige Renter ist? Du kannst hier natürlich super gerne fragen, was du machen kannst (ihm nicht mehr alles wie eine Mami abnehmen, wäre ein Anfang, aber keine Lösung, denn eine Lösung gibt es nicht, denn: du hast das Problem mit seinem Verhalten, er nicht --- ich hätte mit seinem Benehmen aber auch Probleme...und viele andere auch).

Zitat von schillerin:
Da er abends schlecht schlafen kann, und morgens aber frueh raus muss, ist er dementsprechend k. o nach der Arbeit. Das Wochenende braucht er um sich zu erholen. Normale alltaegliche Aufgaben wie Haushalt, Artzbesuche, die Versorgung seines Hundes faellt ihm schwer diese zu verrichten. Er schafft das zwar, fuehlt sich aber total ausgelaugt.


Also, das kann ein Burnout sein, eine Depression, beides in Kombination oder einfach ein Mensch, der sich nie gefragt hat, was er vom Leben will, wer er ist, was ihm Spaß macht und der auch sonst nicht wirklich Ziele im Leben hat. Wenn du nicht da wärst, müsste er das ja auch alles alleine hinbekommen. Dir ist aktuell nur zu empfehlen, mal aus der Muttirolle rauszukommen und von deinem Partner auch was einzufordern. Auf lange Sicht wird eure Beziehung so weder halten noch funktionieren.

Du schreibst hier etwas sehr, sehr spannendes:

Zitat von schillerin:
Da wir zu Anfang der Beziehung das Problem hatten, dass zusaetzlich unsere Beziehung ihn belastet neben Arbeit, wollte er am Anfang uns aufgeben. Da ich aber auch gemerkt habe, dass wir uns lieben, haben wir es nochmal versucht. Wenn ich jetzt merke, er ist zu sehr ausgelaugt, ziehe ich mich zurueck. Seitdem er nach der Weiterbildung Vollzeit arbeitet, versuche ich ihm so viele Aufgaben abzunehmendamit er weniger belastet ist und auch ein wenig mehr Freizeit hat.


DU merkst, dass IHR euch liebt und genau so funktioniert eure Beziehung. Er scheint das wohl nicht so zu merken...jedenfalls wirkt er nicht sonderlich glücklich, auf dich acht gebend, umsorgend und und und...mal ehrlich: Die meisten Erwachsenen in Beziehungen arbeiten nicht nur beide Vollzeit, sondern haben noch Haus und Kinder und Termine und Schule und Haushalt und und und...das habt ihr alles noch gar nicht. Er wird sich nicht ändern. Du kannst dich nur fragen, ob du so jemanden wirklich lieben kannst und möchtest, der so desinteressiert an dir und eurem Leben ist?

27.09.2020 04:47 • #9


C
Zitat von schillerin:
Arbeit sieht er als notwendiges Uebel an, seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Seine Arbeit empfindet er als Routine, langweilt ihn. Eine Umschulung oder was anderes will er nicht machen, da er bereits eine Weiterbildung absolviert hat und seiner Meinung nach zu alt waere um was neues zu beginnen.Er wird dieses Jahr 30. Arbeit ist fuer ihn grundsaetzlich etwas laestiges und macht ihm keinen Spass.


Vielleicht sollte er dahingehend mal seine Einstellung ändern. M.m.n sollte die Arbeit einem Spaß machen, immerhin füllt sie einen Großteil unseres Lebens aus.

Weshalb hat er denn damals die Ausbildung/Studium gemacht? Weil er dachte er verdient da gut? Falscher Ansatz!
Klar ist es toll, wenn man gut verdient, aber das sollte ja nicht das einzige Kriterium sein bei der Wahl eines Berufes.

Ich z.b würde niemals einen Bürojob machen. Warum? Zu monoton und der Kontakt zu Menschen fehlt. Nicht gänzlich aber überwiegend ist man da ja allein.

Gerade bei Depressionen ist Monotonie fast schon tödlich (bei manchen endet sowas sogar im Suizid) ich will dir da ABSOLUT keine Angst machen, aber da ich selbst Depressionen habe mein Ex auch welche hat (und dazu neigt sich mit der Arbeit zu überfordern; auch die Seite gibt es bei Depressionen, weil wenn man erstmal einen Job gefunden hat der einen Spaß macht, kann es sein, dass man sich dann Hyperfokussiertm auch da ist Vorsicht geboten nicht ins andere Extrem zu kippen).



Zitat von schillerin:
Normale alltaegliche Aufgaben wie Haushalt, Artzbesuche, die Versorgung seines Hundes faellt ihm schwer diese zu verrichten. Er schafft das zwar, fuehlt sich aber total ausgelaugt. Da wir zu Anfang der Beziehung das Problem hatten, dass zusaetzlich unsere Beziehung ihn belastet neben Arbeit, wollte er am Anfang uns aufgeben. Da ich aber auch gemerkt habe, dass wir uns lieben, haben wir es nochmal versucht.


Typisch für Depressionen.



Zitat von schillerin:
Wenn ich jetzt merke, er ist zu sehr ausgelaugt, ziehe ich mich zurueck.


An und für sich nichts schlimmes, du musst nur aufpassen, dass es nicht zu sehr anfängt deine Psyche zu belasten.

Zitat von schillerin:
Ich kuemmmere mich viel um seinen Hund, mache den gemeinsamen Haushalt und schmiere ihm seine Butterbrote zum Fruehstueck und Mittagessen auf der Arbeit. Alles kein Problem fuer mich, da ich eh ueber mehr Freizeit verfuege als er. Ich werd das auch nicht ewig machen, da ich ja nicht seine Mutti bin und er kein Kind mehr. Nur so lange wie er seine Probezeit uebersteht, denn dann will mein Freund in Teilzeit gehen und weniger arbeiten, damit er mehr Freizeit hat und weniger kaputt ist.





Ich finde es toll, dass du ihm so viel abnimmt, aber auch hier: die Dosis macht das Gift
Pass auf, dass es nicht zu belastend für DICH wird.

Bei Depressionen ist es wirklich so, dass mein für NICHTS Kraft empfindet und sich das auch körperlich zeigt.

Ich würde ihm nach und nach kleinere Aufgaben übergeben, ohne das er merkt, dass du es tust, weil viele fühlen sich da bevormundet.

Wenn du merkst er ist gerade von der Arbeit nicht ganz so fertig wie sonst, dann soll er mal den Müll raus bringen und immer so weiter.

Vielleicht ist er irgendwann bereit sogar mit dem Hund ne kleine Runde zu machen ihn dass er denkt er klappt gleich zusammen.


Wichtige Frage: Ist er weiterhin in Behandlung? Weil unbehandelt wird er dieses halbe Jahr Probezeit wahrscheinlich nicht bestehen und wenn dann bist du am Ende voll überlastet oder er hat zusätzlich noch ein Burnout und kann GAR NICHT MEHR ARBEITEN.



Zitat von schillerin:
er aber bei seinen monotonen Arbeit sich immer sehr konzentrieren muss


Auch kognitive Arbeit kann seeehr anstrengend sein. Insbesondere bei Depressionen.

Zitat von schillerin:
Was ist wenn wir mal Kinder haben wollen. Da kann er mit einer Teilzeitstelle niemanden von ernaehren. Er zu allmeinte, dass ein Kind ein weiterer Stressfaktor waere und nicht bereit sei, mehr zu arbeiten. Wie gut, dass ich keinen starken Kinderwunsch habe



Dann sollte er sich dringend überlegen, den Beruf zu wechseln. Mit 30 ist er mitnichten zu alt für einen anderen Job.

Allerdings würde ich persönlich sowas erst ansprechen, wenn du merkst es geht wieder Bergauf.

Zu allererst muss er dringend in eine Ambulante Therapie zu einem Psychologen, eventuell mal einen Psychiater aufsuchen, um abzuklären, ob Medikamente helfen.

Aber letzteres ist erstmal zweitrangig. Erstmal einen festen Psychologen.
Einen der was taugt. Am besten Verhaltenstherapie.


///// Warum holt man alte Themen nochmal hervor? Andere sehen es dann in den Benachrichtigungen und denken es wäre aktuell und schreiben was dazu.

Trotzdem wäre interessant zu erfahre, wie es denn nun gelaufen ist.

27.09.2020 07:12 • #10


K
Was vorher geschrieben wurde, ist alles richtig und möglich.

Ich möchte aber noch eine Beobachtung hinzu steuern. Ich hatte bis vor einigen Jahren viel mit jungen Menschen in Eurem Alter beruflich zu tun und musste feststellen, dass es viele absolut Engagierte und Ambitionierte, aber auch erschreckend viele total Überforderte und Ambitionslose darunter waren, die wirklich gar nichts auf die Reihe kriegten und eigentlich immer nur versuchten Vorteile einzufordern. Ein Mittelmaß gab es kaum noch. Was die Letzteren angeht, habe ich den Verdacht, dass das häufig die ersten erwachsenen Ergebnisse von Helikoptereltern waren und / oder gern viel von anderen bekommen wollten, ohne dafür in Vorleistung zu treten und mal zu zeigen, was sie eigentlich bereit sind zu leisten.

Die gaben dann wirklich an, zu belastet zu sein, wenn sie nach der Arbeit auch noch einkaufen mussten oder einen Ämtergang. Was sie aber trotzdem gut konnten, war sich Hunde zuzulegen und dann als nächstes mit denen zu argumentieren, dass diese ja so viel fordern würden. Als Arbeitgeger ist das schier zum Verzweifeln. Das ganz normale Leben mit allem Drum und Dran ist tendenziell zu viel für eine große Gruppe junger Menschen, weil sie gefordert waren, es auch abzuwickeln.

Falls Dein Freund nicht krank ist, förderst Du so ein Verhalten dadurch, dass Du ihn entlastest. Wir reden hier von einem halben Jahr Vollzeitbeschäftigung. Ein halbes Jahr! Wir reden nicht von 5, 10 oder 20 Jahren. Andere Menschen arbeiten ihr Leben lang in Vollzeit.

Ich glaube, Du solltest auch an Deine Zukunft denken. Solltest Du seinetwegen nicht Vollzeit arbeiten und nicht etwa, weil das Deinem Lifestyle und Verständnis davon entspricht, wie Du Dein Leben leben und Deine Zeit nutzen willst (damit meine ich sinnvolle Tätigkeiten, statt Brote zu schmieren für Deinen Freund, sondern Dich fortzubilden, zu reisen, Dich ehrenamtlich zu engagieren, Deinem Hobby nachzugehen), denke bitte auch an Deine Altersversorgung. Riskiere nicht, dass Du wegen der Brote später schlechter da stehst als Du müsstest. Denn ich kann Dir versprechen, je älter Du wirst, desto einfacher wird es nicht, mehr zu arbeiten. Schon gar nicht, wenn Du aus der komfortablen Teilzeitsituation kommst.

Du hast eh mehr Freizeit als er? Dann entlohnt er sicher, dass Du seine Aufgaben übernimmst und Du kannst davon sparen. Es ist auch für Dich ein ganzes halbes Jahr, nicht nur für ihn. Ich überspitze das jetzt extra so, denn ich finde, Du machst viel zu viel.

27.09.2020 08:50 • x 1 #11


A
Der Thread ist von 2015.
Ich könnte mir vorstellen, dass 5 Jahre später alles seinen richtigen Weg nehmen konnte:)

27.09.2020 09:01 • x 1 #12


Blanca
Die TE ist noch aktiv hier im Forum, sie hatte neulich einen anderen Strang eröffnet, der inhaltlich nichts mit diesem hier zu tun hat.

Ich halte es tatsächlich für möglich, dass kein Mediziner sich je die Mühe gemacht hat, auch mal nach den weiter oben genannten physischen Ursachen auch nur zu schauen.

Überall arbeiten Leute mittlerweile nach dem Minimalprinzip und tun nur das Allernötigste, bzw. geben sich nicht die Mühe, auch mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Leider ist es oft genug so, dass die Schulmedizin es sich hier leicht macht, indem sie das Ganze vorschnell auf die Psyche schiebt, sobald erste Standarduntersuchungen ergebnislos verlaufen - und damit möglicherweise auf einen gehörigen Irrweg, der vielleicht bis heute andauert.

Ich durfte vor ein paar Jahren am eigenen Leib erleben, wie rasch sich jahrzehntelange Symptome für mich in Luft auflösen, nachdem ich nur eine Woche lang Vitamin D supplementiert hatte. Kein Arzt hatte dessen Gehalt im Blut je auch nur untersucht! Aber mich in teure Therapien überweisen, das konnten sie....

Auch wenn dieser Thread noch aus 2015 ist, wollte ich die TE zumindest auf so eine Möglichkeit hinweisen. Womöglich hat sie ja noch Kontakt mit dem Mann, auch wenn sie sich voneinander getrennt haben sollten.

27.09.2020 09:39 • x 3 #13


K
Zitat von Traurig82:
Wie kommt das, dass man erst kämpft, wenn jemand anderes im Spiel ist,

Zitat von Anker1:
Der Thread ist von 2015.
Ich könnte mir vorstellen, dass 5 Jahre später alles seinen richtigen Weg nehmen konnte:)


Danke! Voll reingefallen!

Wäre ja nett, wenn die TE auch etwas dazu gesagt hätte, da sie online ist.

27.09.2020 10:10 • x 1 #14


A
Zitat von Blanca:
Auch wenn dieser Thread noch aus 2015 ist, wollte ich die TE zumindest auf so eine Möglichkeit hinweisen.


Zitat von Blanca:
Die TE ist noch aktiv hier im Forum


Danke!
Da sie in dem Thema zwar nie wieder aktiv war gehe ich davon aus , dass es in ihrem Leben keine Rolle mehr spielt.
Jetzt bin ich aber mega gespannt wie das ausging.

27.09.2020 10:12 • #15


A


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