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Freundschaft mit Ex - Bin ich zu empfindlich ?

mittendrin
Liebe Konfuse,
über das Thema Beziehungsangst haben wir jetzt erst geredet. Ich habe ihm auch aus dem Buch vorgelesen. Er ist sich dessen bewusst, dass bei ihm irgendwas nicht stimmt, denn es ist immer das gleiche Muster was in seinem Leben abläuft. Also immer dann wenn alles passt, also er ne tolle Frau hat und das ganze enger wird (z.B. wie jetzt bei uns der Hauskauf ansteht. Ich habs jetzt allein gekauft ), dann flüchtet er. Wird total irrational und dreht gewissermassen durch, obwohl sein Kopf ihm sagt er habe doch alles was er sich wünsche und keinen Grund zu gehen.

Dass er vor mir stand und geweint hat war für mich sehr überraschend, denn er hat sich in den sieben Jahren Beziehung immer sehr bemüht nach aussen hin stark und hart zu wirken. Es waren annähernd die ersten Tränen. In der Zeit der Trennung habe ich aber immer wieder Tränen bei ihm gesehen. Jetzt wo wir irgendwie wieder eine Beziehung haben, also ich zumindest wieder greifbar für ihn bin und wir Nähe haben, jetzt erscheint er wieder emotional gefestigter. Aber sofort tauchen auch die alten Muster wieder auf.
Als er gelitten hat und es ihm schlecht ging, war er sehr reflektiert und auch weicher, liebevoller. Kaum, dass er von mir nen Finger hat, schon wird er sich seiner Sache wieder sicher. Ich glaube er weiss garnicht wie zweifelhaft das Ganze für mich ist....und dass ich ständig näher dran bin es zu lassen als es weiter zu führen.

20.01.2016 10:25 • #16


K
Liebe mittendrin,

Toll, dass ihr es geschafft habt, das Thema miteinander zu benennen. Auch wenn das vermutlich nur der erste Schritt auf einer ziemlich langen Reise ist. Wenn alles so stimmt, wie ihr beide es vermutet, wird er ja ohne Therapie nicht da rauskommen. Und bei der Erkenntnis, dass er tatsächlich was tun muss, steht er wohl noch lange nicht. Oder vertue ich mich da ? Sein Übermut hört sich so an als ob bei ihm der Leidensdruck erst mal weg ist.

Wirklich eine schwierige Geschichte mit Euch beiden.
Ich glaube schon, dass er Dich liebt - aber er kann es nur im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Und die sind beschränkt.

Ich wüsste auch nicht, ob ich die Kraft hätte, mich da rausziehen und kann all Deine Zweifel nur zu gut verstehen.

Liebe Grüsse

20.01.2016 23:12 • #17


A


Freundschaft mit Ex - Bin ich zu empfindlich ?

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K
Hallo Ewa,

hach, Senf gibst Du dazu. Den liebe ich doch. Mehr davon

Die beiden letzten Sätze Deines Post haben mich tief berührt. Es ist wohl wieder einmal der Zeitpunkt gekommen, die Dinge dem großen Ganzen zu überlassen und darauf zu vertrauen, dass mein Lebensweg schon die richtige Wende nehmen wird. Danke für die Erinnerung Den Beitrag von Grace fand ich übrigens auch sehr gut. Sonst hätte ich mich nicht so intensiv damit auseinander gesetzt, wie ich es getan habe.

Trotzdem mag ich mich an dieser Stelle weiter auseinandersetzen.
Ich muss meine Gefühle klären.
Und es ist Teil des Weges, auch klar zu kriegen, was ich von einer Freundschaft erwarte.
Tja, und da ist es also schon, dieses Wort Erwartungen.

Zitat von Ewa:
Du hast Erwartungen an ihn, die er nicht bereit ist zu erfüllen...
Korrekt.
Zitat von Ewa:
... und hier trennt sich die Beziehungsebene von der Freundschaftsebene...
Widerspruch. Wir haben auch an unsere Freunde Erwartungen. Vielleicht wird es anhand eines Beispiels deutlicher.

Anfang 30 hatte ich eine gute, langjährige Freundin. Kurz nach der Taufe meines Kindes (sie war Patin), wandte sie sich ohne Erklärung von mir ab. Ich konnte nicht herausfinden, was los war. Unsere langen Gespräche - vorbei. Sie hatte angeblich keine Zeit mehr. Auf meine Fragen hieß es - es sei alles in Ordnung, sie sei nur gerade hoch beschäftigt. Doch die Phase zog sich, aus Wochen wurden Monate.

Nach dem, was Du schreibst, wäre ihr Verhalten völlig unauffällig und ok.
Mir aber hat es damals sehr, sehr weh getan.

Schon dieses Gefühl hätte nicht sein dürfen, wenn Freundschaft nie weh tun würde.
Irgendwann wurde ich auch wütend.
Ich hatte die Erwartungshaltung, dass es mir im Rahmen einer Freundschaft zusteht, aufgeklärt zu werden, was passiert ist.

Ich habe dann letztlich aufgegeben bei ihr anzuklopfen. Das war der Punkt, wo für mich die Freundschaft zerbrach. Für 15 Jahre.

Irgendwann geriet durch einen Zufall eine Dritte ins Spiel, die vermittelte, und ich erfuhr die Wahrheit. Aufgrund ihrer eigenen Unfruchtbarkeit war der enge Kontakt zu mir für meine Freundin zu schmerzhaft geworden. Sie wollte nicht mal sich selber eingestehen. Wie hätte sie da mit mir sprechen können.

Ende gut, alles gut ? Nicht ganz. Ich würde sie heute zwar wieder als Freundin bezeichnen. Doch in den kontaktlosen Jahren war sie das nicht.

Liebe Grüsse

20.01.2016 23:20 • #18


K
Hallo Spike

schön, dass mit Dir hier jemand schreibt, dem der Wandel von Beziehung zu Freundschaft (weitestgehend) gelungen ist.

Zitat von Spike991:
Wir verstehen uns Mittlerweile echt gut, reden wie alte Freunde miteinander, freuen uns für den anderen. Doch sobald etwas Konfliktpotential reinkommt ist es irgendwie...komisch
Mit der Zeit passt man sich halt an und es kann gut Funktionieren, allerdings wird da IMMER wieder gelegentlich etwas hochkommen.
Klingt plausibel, darauf sollte ich mich also gefasst machen. Klingt auch so, als ob es mit der Zeit leichter fällt, mit dem was da gelegentlich hoch kommt umzugehen. Verstehe ich das richtig ?

Zitat von Spike991:
Also ich kann dir nur sagen das eine Freundschaft egal ob mit einem EX oder mit einem anderen immer auf Gegenseitigkeit beruhen sollte.
Also wenn du die ganze Arbeit machst, und du immer die bist die den Kontakt sucht läuft allgemein was falsch und er hat deine Freundschaft gar nicht verdient. Aber ich weis wie schwer es ist da nichts zu machen wenn man es wirklich will........
Danke. Mein Ex kriecht leider echt im Schneckentempo durch seine emotionalen Prozesse. Aber ich muss wohl lernen, das geduldig hinzunehmen und abzuwarten. Weil diese Freundschaft sonst keine ist.

Genauso muss ich wohl auch lernen, bei Konflikten in der Gegenwart zu bleiben und mich daran zu erinnern, dass ich schon lange nicht mehr die emotional abhängige Partnerin bin, die er verlassen hat.

Magst Du noch ein wenig mehr dazu schreiben, wie ihr das mit dem Aufsetzen der Freundschaft hinbekommen habt ? Hattet ihr eine lange Phase des Kontaktabbruchs ? Wer von Euch hat eigentlich Schluss gemacht ?

Liebe Grüsse

20.01.2016 23:26 • #19


K
Hallo LuckyHappy,

Danke für Deine Geschichte.
Es freut mich, dass Du für Dich Deinen Weg so klar ist.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen mit Deinen Plänen zu Deinem runden Geburtstag.

Liebe Grüsse

20.01.2016 23:29 • x 1 #20


mittendrin
Liebe Konfuse,

dass er mich liebt glaube ich auch. Aber eben nur im Rahmen seiner Möglichkeiten. Und die sind emotional gesehen eben sehr eingeschränkt. Nüchtern betrachtet ist er weder beziehungs- noch liebesfähig. Das ist mir in den letzten Tagen wieder sehr bewusst geworden.
Und ich bin ein sehr emotionaler Mensch. Mir ist das was er geben kann letztlich doch zu wenig. Gestern abend hatte ich ein Telefonat mit ihm wo ich das auch so angesprochen habe. Jetzt ist Montag noch ein gemeinsamer Gesprächstermin bei einer Psychotherapeutin geplant. Bis dahin will ich ihn nicht sehen. Und der Termin wird von meiner Seite aus eher das Thema haben wie komme ich da raus?.

Ich merke auch, dass ich absolut kein Vertrauen mehr in ihn habe. Ich weiss, dass er zu der andern Frau, der NUR-Freundin auch weiter regen Kontakt hat und für mich stellt es sich immer mehr so dar, dass er beides laufen lassen wollte und einfach schauen wo er besser aufgehoben ist. Ich hab keine Beweise, dass es so ist, aber es fühlt sich für mich einfach so an.
Und das ist definitiv keine Basis für irgendetwas Neues.

21.01.2016 11:28 • #21


K
Liebe mittendrin,

Du hast Recht, das alles ist keine Basis für etwas Neues.
Wenn Du es schaffst, Dich abzuseilen, dann tu es.
Notfalls mit therapeutischer Hilfe.

Ich hatte heute einen echt besch... Tag.
Doch langsam verzieht sich der Nebel.

Mir wird immer klarer, dass es stimmt, dass das Gefühl von Kontrolle eines unserer Grundbedürfnisse ist. Es spielt dabei keine Rolle, dass es Kontrolle im objektiven Sinne nicht gibt.

Egal ob Paarbeziehung oder Freundschaft - wir entwickeln immer Erwartungen an das Verhalten unserer Mitmenschen. Wir haben das Gefühl von Kontrolle, wenn diese erfüllt werden. Wenigstens erwarten wir ein gewisses Mitspracherecht bei Änderungen, eine Information.

Wir reagieren immer verletzt, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden. Das fängt schon im allerkleinsten an. Wenn die nette Frau Müller, die uns auf dem Flur immer grüsste, das auf einmal einstellt, dann ist das unangenehm. Wir schaffen es oft eine Weile, das Gefühl in der Schwebe zu halten. Vielleicht sagen wir uns, Frau Müller hatte einen schlechten Tag. Aber wenn sie damit fortfährt, reagieren wir irgendwann verletzt und wütend.

Wieviel schlimmer trifft es uns da, wenn Menschen, die wir sehr eng an uns herangelassen haben, sprunghaft sind. Du bist - offenbar wie ich - jemand der lange versucht zu reparieren. Einen anderen nicht einengen will. Freiraum gibt. Du hast, ebenso wie ich, die Bereitschaft eine Beziehung in eine neue Form zu gießen. Das finde ich wunderbar. Ich glaube, wir beide haben das Zeug, die wirklich tollsten Freundinnen der Welt zu sein für die Menschen, die wir lieben.

Aber offenbar verschwenden wir uns derzeit beide am falschen Objekt. Es sind Menschen, die aufgrund ihrer Ängste selber ein grosses Kontrollbedürfnis haben, und daher viel verlangen. Umgekehrt aber nicht in der Lage sind, auch nur halb soviel zu geben.

Vielleicht bin ich ungerecht gegenüber Deinem Freund, aber im Moment kommt es mir so vor, als ob dieses Weinen vor Deinen Augen vor allem dem Kontrollverlust geschuldet war.

Bei mir und meinem Ex war die gute freundschaftliche Phase eine Zeit, in der sich eine gewisse Regelmässigkeit zwischen uns etabliert hatte. Eine gewisse gegenseitige Verfügbarkeit. (Da ich schon die Unkenrufe höre, möchte ich hier nochmal betonen - da war nichts übertriebenes, nichts, was ich in anderen Freundschaften nicht auch und sogar in stärkerem Umfang erleben würde.)

Für ihn aber war es zuviel. Er hat den Kontakt abgebrochen, weil er es schlicht nicht erträgt, sich für andere verlässlich verfügbar zu machen. Egal in welchem Umfang, egal ob es nur Freundschaft ist. Er packt das nicht.

Mir wird auch zunehmend klarer, was dieser Bocksprung mit mir gemacht hat.

Es geht hier nicht nur darum, dass ein paar alte, verletzte Gefühle aufgewirbelt werden. Das zwar auch und es ist schlimm genug. Aber der Kern ist, dass er mir erneut das Gefühl von Kontrollverlust in meinem Leben vermittelt hat. Nachdem ich lange Jahre mit ihm zusammen war, ist das inzwischen pures Gift für mich. (Sch....muster. Ich sag' es ja)

Ich lass es hier mal gut sein.
Mittendrin, ich wünsche Dir, dass dieser Termin bei dem Therapeuten gut für Dich läuft.
Wenn nicht, suche Dir einen anderen, der Dir hilft, das zu stoppen.
Hör auf Dein Bauchgefühl

Liebe Grüsse

21.01.2016 19:41 • #22


mittendrin
Das mit dem sich verlässlich verfügbar machen was du schreibst, das kommt mir auch sehr bekannt vor. Ein Problem dass sich bei meinem Nochmann auch ganz deutlich abzeichnet.
Und auch was deine Beschreibung von unseren weiblichen Eigenschaften angeht, kann ich dir nur zustimmen. Bereit zu reparieren, zu probieren, Wege zu finden. Immer harmoniebedürftig, kompromissbereit, leidensfähig, geduldig bis zum Gehtnichtmehr und letztlich auch immer bereit zu verstehen anstatt zu verurteilen.

Dennoch. Das Mass ist voll. Ich hatte gestern abend mit ihm ein Telefonat wo er davon sprach, dass er das Gefühl habe ich erwarte etwas von ihm was er nicht geben kann und dass er denke er sei mir Rechenschaft schuldig. Dabei kam dieser mittlerweile dritte Versuch mit mir eine Beziehung in welcher Art auch immer, zu führen, von ihm. Alle Kontaktaufnahmen, alle Treffen, alles kam von ihm. Und dennoch zieht er sich wieder zurück.

Ich lag heute nacht lange wach und habe gemerkt, dass ich das nicht mehr ertragen kann und dass da kein Funken Vertrauen mehr ist. Kam mir nur noch benutzt und belogen vor. Ich hab ihm dann heute geschrieben, dass das mein Hauptproblem ist, dass ich kein Vertrauen mehr in ihn habe und dass ich glaube, dass mit der anderen Frau was im Gange ist.
Er hat dann geantwortet: Ich bin mir nicht sicher, ob ich was für sie empfinde, also mehr wie für dich. Das ist alles und das kann ich dir doch so nicht sagen oder?

Damit ist für mich klar, dass er zweigleisig gefahren ist und schauen wollte wo es sich bei der jeweiligen Frau hin entwickelt. Ich schreibe das bewusst in der Vergangenheitsform. Denn bei mir ist jetzt Schluß. Ich empfinde sein Verhalten als so jämmerlich und schäbig, dass ich ihn garnicht mehr an meiner Seite haben möchte. Ich muss mich der Realität stellen und nach vorne schauen. Ich bin mir zu schade für so ein Spielchen. Und das nach sieben Jahren. Finde es enttäuschend und echt krass. Aber jede ENTtäuschung ist ja ein ENDE der Täuschung. Und das ist gut so.

Lass uns stark sein und uns bewusst machen, dass wir es verdient haben das zu nehmen was wir zu geben bereit sind.

21.01.2016 20:07 • x 1 #23


K
Liebe mittendrin,

Zitat von mittendrin:
... wo er davon sprach, dass er das Gefühl habe ich erwarte etwas von ihm was er nicht geben kann und dass er denke er sei mir Rechenschaft schuldig.
*ironisch* Ach je. So'n armer Wicht. Er ist seiner Partnerin Rechenschaft schuldig. Na, wie kann irgendwer das auch verlagen. *im ernst* Den Text bekam ich im Rahmen der Trennung sehr ähnlich.

Zitat von mittendrin:
... das kann ich dir doch so nicht sagen oder?
Nee, ist klar. Aber erstmal sagen. Und dann in Deckung bringen. Ich höre meinen Ex.

Zitat von mittendrin:
Ich muss mich der Realität stellen und nach vorne schauen. Ich bin mir zu schade für so ein Spielchen.
Klare Linie und kraftvoll. Klasse.

Zitat von mittendrin:
Finde es enttäuschend und echt krass. Aber jede ENTtäuschung ist ja ein ENDE der Täuschung. Und das ist gut so.
Ich unterstreiche jedes Wort.

Zitat von mittendrin:
Lass uns stark sein und uns bewusst machen, dass wir es verdient haben das zu nehmen was wir zu geben bereit sind.
Bewusst machen ist das eine. Es zu fühlen, dass es wirklich so ist, ist das andere. Aber jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Ich fürchte, ich werde da noch eine Weile lang laufen. Hab' dann heute auch mal angefangen, mir 'nen Therapieplatz zu suchen. Man gönnt sich ja sonst nix. *seufz*

Hab eine gute Nacht

21.01.2016 20:49 • #24


mittendrin
Liebe Konfuse,
schade, dass ich dir hier als Gast keine private Nachricht schreiben kann.
Aber vielleicht möchtest du mich mal per email kontaktieren?
camperduin@aol.com
Ich wünsche Dir/ Uns viel Kraft und Mut und Stolz,
Elke

22.01.2016 00:02 • #25


K
Liebe mittendrin,

habe Dir gemailt. Weiteres da. Freu mich von Dir zu hören

Liebe Grüsse

22.01.2016 11:43 • #26


L
Ihr Lieben,
tiefe Freundschaft hat als Grundlage, dass man sich wahrnimmt, und sie hat Bestand, unabhängig davon ob man sich oft oder eine Zeitlang nicht sieht.
Zweckfreundschaften sind an ein Hobby oder den Job ... gebunden und können bei zu wenig Gemeinsamem zu Ende gehen.

22.01.2016 22:46 • #27


Spike991
Zitat von Konfuse:
Hallo Spike

schön, dass mit Dir hier jemand schreibt, dem der Wandel von Beziehung zu Freundschaft (weitestgehend) gelungen ist.

Klingt plausibel, darauf sollte ich mich also gefasst machen. Klingt auch so, als ob es mit der Zeit leichter fällt, mit dem was da gelegentlich hoch kommt umzugehen. Verstehe ich das richtig ?

Danke. Mein Ex kriecht leider echt im Schneckentempo durch seine emotionalen Prozesse. Aber ich muss wohl lernen, das geduldig hinzunehmen und abzuwarten. Weil diese Freundschaft sonst keine ist.

Genauso muss ich wohl auch lernen, bei Konflikten in der Gegenwart zu bleiben und mich daran zu erinnern, dass ich schon lange nicht mehr die emotional abhängige Partnerin bin, die er verlassen hat.

Magst Du noch ein wenig mehr dazu schreiben, wie ihr das mit dem Aufsetzen der Freundschaft hinbekommen habt ? Hattet ihr eine lange Phase des Kontaktabbruchs ? Wer von Euch hat eigentlich Schluss gemacht ?

Liebe Grüsse


Also bei uns war es so das wir uns einfach auseinandergelebt haben. Wir hatten auch nie einen Streit oder dergleichen. Hinzu kommt das ein Kind im spiel war.
Wie gesagt mittlerweile geht es sehr gut. Reden auch viel über Privates (wie halt mit einer alten Freundin) und fragen uns immer wieder mal um Rat. Auch bezüglich neuen Beziehungen.
Ich glaube, wenn du eine Gewisse ebene erreicht hast kann das ganz schön sein, man kennt sich ja doch etwas. Allerdings wird das gewisse etwas nie weggehen. Sprich das man doch mit etwas mehr Emotionen auf den anderen zugeht als man es mit einem Normalen Freund machen würde.
Wichtig finde ich hier nur das beide wieder ihr eigenes Leben haben.

27.01.2016 08:23 • #28


K
@Spike991,

habe Deine Antwort leider erst jetzt gesehen.
Schön, dass Du mir noch mal geschrieben hast.
Bei Euch sind die Voraussetzungen für Freundschaft offenbar besser als bei uns.

Bei uns hatte es leider von seiner Seite einiges an Kränkungen gegeben.
Sowas hinterlässt ein paar extrem empfindliche Stellen
Trotzdem würden wir das mit der Freundschaft vermutlich packen, wenn's nur darum ginge zu verzeihen.
Ich hab' ein ziemlich grosses Herz.

Aber naja, es zeichnet sich leider immer deutlicher ab, dass von ihm unterm Strich zu wenig kommt.
Das hat wenig mit mir zu tun, sondern mehr mit seiner Wesensart. Ich hatte ihn auch schon mal drauf angesprochen. Da meinte er, dass er doch allen Menschen gegenüber so ist. Was stimmt.
Das wird wohl der tiefere Grund dafür sein, dass er keine Freunde hat.

Einen Menschen, den man mag, komplett abschreiben zu müssen, ist hart.
Verstösst gegen die Toleranz, mit der ich Menschen ansonsten begegne.
Aktuell sieht es so aus, als ob wir uns an der Oberfläche wohl wieder vertragen werden.
Das ist gut so, um gelegentlich noch immer auftretende Sachthemen lösen zu können.

Darüber hinaus bin ich aber gut beraten, ihm den Stellenwert eines Freundes zu entziehen.
Die Rolle kann er nicht ausfüllen. Und, ach Menno , wie traurig ist das denn.

@lucky123 - zum Thema Freundschaft allgemein - den anderen nur wahrzunehmen ist mir persönlich zu wenig, um von Freundschaft zu sprechen. Wahrnehmen können mein Ex und ich einander gut. Es muss aber auch gelebte Wertschätzung hinzukommen.

Wenn mein Gegenüber alle paar Monate die Spielregeln umwirft ohne es für nötig zu befinden, mir zu sagen was los ist, dann habe ich nicht das Gefühl, Wertschätzung zu erfahren. Dann fühle ich mich eher wie ein Regenschirm. Gern genutzt, wenn's Wetter schlecht ist und genauso schnell und gedankenlos in der Ecke verstaut, wenn die Sonne scheint. Wenn ich mich zu gnadenloser Ehrlichkeit durchringen könnte, dann müsste ich ihm genau das sagen.

Denn genau das ist es, was bei mir ankommt, wenn ich einen vermeintlichen Freund nach längerer Zeit nach einem Treffen frage und der teilt mir nicht etwa mit muss Dich vertrösten, habe viel um die Ohren sondern stattdessen, er (!) habe keinen Gesprächsbedarf.

03.02.2016 15:04 • #29


Hopeful86
Leider kommt es all zu häufig vor, dass man sich etwas vormacht wenn man eine Freundschaft zum ex sucht, da man ihn/sie und die schönen Zeiten vermisst.
Man muss sich aber bewusst machen, dass es eine Trennung gab und diese auch einen Grund hatte und somit das Vertrauen auch wenn es einvernehmlich war erschüttert wurde.
Hinzu kommt noch, dass man doch eine gewisse Erwartungshaltung an den Partner/Freund hat, da man ja schonmal die erste Geige gespielt hat. Das erschwert eine Freundschaft sehr, vorallem nach so kurzer Zeit.
Und versetzte dich einmal in die Lage seiner Neuen. Würde es dir gefallen wenn dein Neuer regelmäßigen und emotionalen Kontakt zu einer Person pflegen würde mit der er schon intim/zusammen war?
Ich glaube nicht! Das gibt nur Konflikte durch Eifersucht und Unbehagen.
Rappel dich auf und lenk dich ab.
Je weniger du von ihm hörst desto einfacher wird es werden.
Bei mir war es ähnlich.
Du bist ihm bestimmt nicht gleichgültig da du ja bedingungslos für ihn da warst!
Aber das er zweigleisig fährt um für sich zu klären wen er jetzt lieber haben möchte zeugt nicht gerade von Charakterstärke und so jemanden braucht man nicht hinterher rennen auch nicht der Freundschaft. Aber musst du wissen!
Wenn er wieder auf dich zu kommt (und das wird er) mache ja nicht den Fehler und lass dich auf ihn ein! Das sind nur Machtspiele bei denen du in deiner derzeitigen Verfassung nicht gewinnen wirst.
Kleine Kinder die Alles von Mami bekommen was sie möchten und nicht bereit sind etwas zurück zu geben werden verzogen und arrogant.
Hör auf dich abhängig zu machen und such dir einen neuen der dir etwas zurück geben will!
Nimm dir aber die Zeit die du für richtig hälst.
Alles gute für dich!
Das wird aber
Fühl dich gedrückt

03.02.2016 17:04 • #30


A


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