Freundschaften/neue Kontakte um die 40

Zitat von Andraline:

Heute gehen wir mit vier Frauen von der App zum Weihnachtsmark.

Aber dann sind doch noch 2 oder 3 andere Frauen dabei und Du nicht alleine auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs

Zitat von Andraline:

Zum neuen Kontakt- für mich ist es einfach unausgeglichen, wenn ich mehrfach in ihre Stadt komme, sie nicht einmal bei mir war und nun auch aus komischen Gründen absagt...

Ja, kann man als unausgeglichen sehen. Aber Du bist ja auch dort hin gefahren, weil Du es wolltest, oder? Gibt Menschen, die fahren nicht gerne Auto und schon gar nicht in fremde Städte; grad zu Beginn einer Bekanntschaft würde ich da nicht alles auf die Goldwaage legen - oder es von vornherein nicht mitmachen.

Ich fahre gerne Auto und hab auch kein Problem in Ländern mit Linksverkehr, aber Parkplatzsuche an überfüllten Tagen ist mir z. B. auch ein Gräuel.

Zitat von Andraline:

eine der anderen Frauen kommt auch aus ihrer Stadt angefahren, sie hätten ja eine Fahrgemeinschaft bilden können.

Ja, hätte sie. Wollte sie aber vermutlich nicht. Oder sie hat nicht dran gedacht. Oder sie möchte das Wochenende lieber mit dem neuen Partner verbringen.

Zitat von Andraline:

Ich lasse es nun gut sein.

Das würde ich auch tun. Weder Online-Dating noch Apps für gemeinsame Unternehmungen sind ein Garant dafür, dass es Treffer gibt. Ein bißchen Schwund ist immer.

Zitat von Andraline:

Findet ihr es in dem Alter auch so schwierig, neue Kontakte oder Freundschaften aufzubauen?

Definitiv, muss aber nicht immer an den anderen liegen. Ich habe selbst nicht viel Zeit oder Energie, komme aber auch nicht zu neuen Kontakten, da ich nicht aktiv suche und zu mir nach Hause kommt auch keiner. Mit Kollegen möchte ich keine engen privaten Kontakte aufbauen, man weiß nie wie sich das entwickeln könnte.

Zitat von Andraline:

Sie hat nun auch einen neuen Partner, weshalb die WE seitdem interessanterweise nun auch verplant sind.

Da hätte ich Verständnis. Eine Freundin von mir führt eine WE Beziehung und ist an den Wochenenden dementsprechend verplant. Wir treffen uns sehr selten, obwohl wir einige Straßen entfernt voneinander wohnen. Wir arbeiten beide Vollzeit, haben Kinder und so hat der Alltag uns im Griff.

Und vor allem ganz am Anfang einer Beziehung sollte man sich Zeit nehmen und den Partner gut kennenlernen, und ja, manche haben nur das Wochenende dafür frei.

Zitat von Andraline:

ansonsten werde ich den Kontakt abhaken.

Man könnte sowas auch ansprechen.

Zitat von alleswirdbesser:

Wir arbeiten beide Vollzeit, haben Kinder und so hat der Alltag uns im Griff.

Das finde ich traurig. Deine Kinder sind doch groß, und klar ist der Alltag voll, aber keine Zeit DESWEGEN?
Eine Stunde ab und an ist nicht möglich?

Wenn eine Freundin als Erklärung den Alltag, den wir ja alle haben, für wenige Treffen angäbe, wäre ich echt enttäuscht.

Zitat von Felica2024:

Man könnte sowas auch ansprechen.

Das Verhalten ist doch aber selbstredend.

Zitat von Arnika:

Zu dem neuen Lebenspartner muss und will man ja erstmal Nähe aufbauen. Freunde treffen sich besonders in dieser Phase dann eigentlich kaum am Wochenende, sondern unter der Woche. Muss eine Freundschaft aushalten.

Es ist wohl bisher nur ihr Datepartner und ich habe ihr nun drei Termine für einen Kaffee in der Woche vorgeschlagen. Ich bin gespannt.

Interessant ist nur, dass sie mir frisch getrennt die Bude eingerannt ist...

Zitat von Worrior:

Das Verhalten ist doch aber selbstredend.

Erstens das und zweitens empfinden die meisten Menschen etwas ansprechen als Kritik und Druck. Sie ziehen sich dann nur noch mehr zurück.

Erwachsene lassen sich ungern ihre Freizeit vorschreiben... so wird es dann empfunden.

Mit 40+ sind schon viele Seiten im Buch des Lebens geschrieben.
Da haben sich Dinge verfestigt, Rituale, Weltanschauungen, Werte, ein gewisses Mindset
Basierend auf Erfahrungen und Erlebnissen, Prioritäten, Abläufe, Denkmuster.
Das bedeutet nicht dass man für Neues nicht mehr offen ist aber man hat seinen eigenen Drive mit dem man durchs Leben geht.
Freundschaften die mitunter schon Jahezehnte bestehen, eigene Kinder, familiäre und berufliche Verpflichtungen, vielleicht Vereinstätigkeiten.
Gewohnheiten die man beibehält.
Manche Menschen begleiten einem schon das ganze Leben andere nur bis zu gewissen Abschnitten.
Das ist gut so.

Ein 85Jähriger sagte mir mal vor langer Zeit Spiele den Retter einer Frau die am Boden ist und Du wirst spätestens dann ausgetauscht wenn sie wieder aufrecht steht.
Der Satz gab mir sehr zu denken und ich frage mich ob dies bei normalen Freundschaften auch Gültigkeit hätte?

Zitat von Worrior:

Das Verhalten ist doch aber selbstredend.

Ich bin für klare Worte statt unklarer Gedanken

Zitat von Felica2024:

Eine Stunde ab und an ist nicht möglich

Doch, natürlich, wir gehen ab und an zusammen spazieren, aber meist ist es sehr spontan und oft ist sie unterwegs, wenn ich frage, kocht gerade oder ist anders beschäftigt. Auch ist sie in einem Verein, wo den ganzen Winter viel los ist. Ja ihre Beziehung bröckelt gerade unter anderem deshalb. Ich bin auch sofort für sie da, wenn sowas ist, ich weiß, dass es umgekehrt genauso wäre. Und dennoch ist das wenig. Früher waren wir Nachbarn, waren viel mit Kindern unterwegs und haben feste Tage in der Woche miteinander verbracht. (Aber da waren wir verheiratet, lebten mit unseren Männern zusammen und führten keine WE Beziehung.) Dann kamen Umstände zusammen, die uns für lange Zeit auseinander brachten. Und inzwischen wohnen wir wieder in einem Dorf.

Zitat von alleswirdbesser:

Doch, natürlich, wir gehen ab und an zusammen spazieren, aber meist ist es sehr spontan und oft ist sie unterwegs, wenn ich frage, kocht gerade oder ...

Wenn ihr beide damit safe seid, ist doch gut.

Ich hatte mich dagegen ausgesprochen, dass durch einen normalen?vollen?Alltag eine Freundschaft nicht leben kann.
Das fände ich, für mich, schade.

Zitat von Felica2024:

Wenn eine Freundin als Erklärung den Alltag, den wir ja alle haben, für wenige Treffen angäbe, wäre ich echt enttäuscht.

Wir reden über sowas nicht, keine muss etwas begründen, man weiß es halt und hat Verständnis.

Zitat von Worrior:

Ein 85Jähriger sagte mir mal vor langer Zeit Spiele den Retter einer Frau die am Boden ist und Du wirst spätestens dann ausgetauscht wenn sie ...

Hmmm, ist aber nicht so verwerflich. Ich habe nach der Trennung auch alte Kontakte aktiviert, Menschen spontan getroffen, die ich ewig nicht gesehen habe, es wird ja auch so empfohlen, wenn man nach der Trennung jemanden zum reden braucht. Später haben sich die Kontakte wieder verlaufen oder es blieb bei einem einmaligen Treffen. Ich hatte auch das Gefühl, wenn ich nicht aktiv bin, kommen sie auch nicht auf mich zu. Und dennoch würde ich sofort für jeden da sein, der eine schwere Zeit durchmacht, zuhören, unterstützen, trösten. Es ist dann auch kein Ausnützen, ich mache es gerne, gebe gerne etwas zurück, was ich damals bekommen habe, von vielen Menschen. Eine Freundin hat sich dann auch getrennt und ich traf sie öfters, auf meine Initiative hin, habe sie versucht durch diese Zeit zu begleiten. Dummerweise hat sie mir Sachen von ihrem Partner erzählt, die ich später, als sie zu ihm zurück kam (er hat ihr bei Schlüsselübergabe einen Urlaub vorgeschlagen und am nächsten Tag sind sie geflogen) nicht harmlos betrachten können. Allein treffen wir uns nicht mehr und Pärchenabende möchte ich nicht haben. So ist es halt.