Freundschaften/neue Kontakte um die 40

Zitat von Andraline:

Findet ihr es in dem Alter auch so schwierig, neue Kontakte oder Freundschaften aufzubauen?

Nein, überhaupt nicht. Mir sind meine Kontakte manchmal schon beinahe zu viel, obwohl ich gar nicht aktiv suche oder Freundschaften knüpfe. Ich habe beruflich viel mit Menschen zu tun, was mir eigentlich schon reicht. Abends und am Wochenende bin ich dann eigentlich froh, wenn ich gar nichts um mich herum habe, ich hab dann echt gern Zeit alleine und tüddel vor mich hin.

Als ich hier hingezogen bin, dauerte es nicht lange, bis ich die ersten Kontakte hatte, ohne, dass ich dafür ernsthaft etwas getan hätte. Mir kam das fast so vor als würden mir die Menschen zufliegen, und das hört sich echt bescheuert an, aber ich habe echt gar nichts getan und plötzlich gab es überall immer wieder Einladungen und Nachfragen, ob ich nicht Lust hätte zu diesem oder jenem. Auch heute wieder, als mich meine Friseurin anrief, um zu fragen, ob ich mit ihr zum Weihnachtsmarkt mitgehen möchte. Freut mich total, finde ich richtig süß, aber ich bin tatsächlich verwundert, wie einfach das hier geht.

Vor allem muss ich auch echt sagen, dass meine Kontakte noch dazu sehr hilfsbereit und großzügig sind, wirklich sehr freundschaftlich. Ich kann mich absolut glücklich schätzen, all diese lieben Menschen um mich zu haben, denen ich offenbar alles andere als egal bin. Ich weiß nur nicht, warum das so ist und möchte gleichzeitig auf keinen einzigen dieser lieben Menschen verzichten, auch wenn es mir manchmal zu viel ist.

Aber mal zu Dir: Deine Unzufriedenheit über die Entwicklung Deiner Kontakte kannst Du vielleicht auch einfach ganz transparent ansprechen und Gründe dafür erfragen. Ich kann mir vorstellen, dass eine gute Kommunikation da echt viel helfen könnte. Vielleicht gibt es dann nachvollziehbare Gründe - oder solche, die man einfach akzeptieren kann, auch ohne gleich alles infrage zu stellen, und vielleicht geht es Dir dann auch tatsächlich besser. Schließlich kannst Du immer noch abbrechen, was Du nicht weiterführen willst, wenn Du Klarheit hast. Mir würde eine Klarheit, die ich aus mehreren gemachten Einladungen selbst ziehen muss, nicht als Grundlage für eine Entscheidung reichen, einen Kontakt abzubrechen. Da würde ich doch vorher nochmal ein klärendes Gespräch zu führen versuchen.

Zitat von alleswirdbesser:

Es ist halt viel weniger geworden als es mal war. Damals nicht alleinerziehend, in Teilzeit arbeitend, waren es schlicht andere Lebensbedingungen. ...

Vllt ist es auch Typsache.
Kinder groß, Haushalt aufgeteilt, Arbeit VZ bis max. 16 Uhr.
2-3 Mal/ Woche Sport und noch 4-5 Tage Zeit zum Verabreden

Zitat von alleswirdbesser:

Du lebst ja auch mit deinem Mann zusammen und musst nicht darauf achten, dass ihr euch regelmäßig sieht,

Na doch, auch wir müssen Termine abstimmen Diese Woche haben wir uns gar nicht gesehen, Termine er und ich.

Meine Kinder habe ich nur gefahren, als sie klein waren. Jetzt organisieren sie das selbst mit den Öffis, und zu Arztterminen gehe ich nicht mehr mit. Nur, wenn ausdrücklich erwünscht.

Mit Kochen wechseln die Kids und ich uns ab. Mein Mann isst bei der Arbeit.

Finde ich spannend zu lesen, wie es woanders ist. Sorry für OT

Dein Post erinnert mich an eine Person, die auch vor einiger Zeit über eine Freundschaft gepostet hat. Ihr ging es darum, dass die Freundin einen neuen Partner hatte und sich deshalb nicht mehr bei ihr gemeldet hatte.

Ich denke, es treffen zwei Dinge aufeinander.
Die Person, die ans Parken denkt, wiegt den Weihnachtsmarkt gegen die Schwierigkeiten dort hinzukommen ab.
Und Dir geht es um den Kontakt zu dieser Person, das gemeinsame Erlebnis, Du würdest die Schwierigkeit auf Dich nehmen um sie (alleine oder zusammen mit den anderen) zu treffen.

Du würdest Dich für sie entscheiden, sie hat sich gegen Dich entschieden.

Geht es Dir darum?

Zitat von Felica2024:

Ich bin für klare Worte statt unklarer Gedanken

Es sind ja auch keine unklaren Gedanken sondern unmissverständliche Taten.
Ich persönlich vertraue auf diese denn sie täuschen nicht.
Meldet sich nicht, hat nie Zeit, Ersatztermin wird nicht vorgeschlagen.
Mir persönlich würde dies reichen und zeigt mir kein Interesse.

Zitat von Worrior:

Mir persönlich würde dies reichen und zeigt mir kein Interesse.

Richtig. Und ich würde es persönlich ansprechen und evtl beenden.

Zitat von sonntag_morgen:

Die Person, die ans Parken denkt, wiegt den Weihnachtsmarkt gegen die Schwierigkeiten dort hinzukommen ab.

Sehr traurige Einstellung.

Zitat von Avvokata:

Sehr traurige Einstellung.

Wie meinst du das?

Zitat von sonntag_morgen:

Und Dir geht es um den Kontakt zu dieser Person, das gemeinsame Erlebnis, Du würdest die Schwierigkeit auf Dich nehmen um sie (alleine oder zusammen mit den anderen) zu treffen.

Ich habe circa 10x die Schwierigkeit auf mich genommen, sie zu treffen und war bisher IMMER in ihrer Stadt. Den Weg, die Fahrt- und Parkkosten habe ich gerne auf mich genommen.

Umso härter trifft es einen, wenn man nun realisiert, dass der Dame umgekehrt der Weg zu weit ist... gut, da ziehe ich nun meine Schlüsse raus.

Die anderen Frauen aus unserer Clique waren gestern sehr erbost über ihre Absage, auch sie reisten zu Konzerten und Sommerfesten stets die 40km in den Wohnort der Frau an... ohne Gejammer.

Nun war ein einziges Mal ein Treffen in unserer Stadt geplant und ihr ist die Fahrerei zu stressig? Das ist doch ein Witz.

Auf deinen EP bezogen: Ich persönlich finde das nicht schlimm. Es gibt Bekannte und es gibt Freunde, es kommt eben drauf an, als was du sie einstufst. Bei Bekannten juckt mich das eher wenig, wenn sie sich nicht so oft treffen können oder wenn sie absagen, insbesondere, wenn die eine neue Beziehung haben, haben die eben andere Prioritäten.

Freunde bewerte ich schon etwas strenger. Also da muss man schon regelmäßig Zeit füreinander finden, sei es als Telefonat oder Treffen. Aber davon habe ich auch nur eine Handvoll und da weiß ich, ich kann im Notfall zu jeder Zeit anrufen oder vor der Tür stehen und vice versa. Wenn die aber frisch verliebt sind, spiele ich erstmal auch nur die zweite Geige und das ist auch ok so, ist ja ein guter Grund. Da ist man einfach eng genug, dass man die Lebensumstände und den Alltag gut genug kennt und auch mal weiß, warum sie sich grad nicht oder weniger melden.

Neue Leute kennen lernen fällt mir eigentlich nicht schwer; ich bewege mich aber in 3 Hobbyblasen, wo man recht schnell mit neuen Leuten in Kontakt kommt. Da verstehe ich mich mit vielen gut bis sehr gut, aber für mehr enge Freunde habe ich gar keine Kapazitäten.

Vielleicht bin ich da auch etwas naiv, aber wenn andere ein Treffen absagen, dann mache ich mir da eigentlich recht wenig Gedanken drüber. Ich denke mir, die werden einen guten Grund haben und wenn ich ihnen wichtig bin, werden sie sich auch wieder melden. Wenn ich das Gefühl hätte, ich bekomme nur Absagen, oder ich bin die einzige, die immer die Treffen anstößt, dann wäre es mir vielleicht zu einseitig - muss aber auch nicht unbedingt sein. Zuneigung messe ich eigentlich daran, wie das Treffen oder der Kontakt selbst abläuft und nicht zwangsläufig daran, wie oft sich wer meldet oder Treffen verschiebt.

Zitat von Andraline:

Ich habe circa 10x die Schwierigkeit auf mich genommen, sie zu treffen und war bisher IMMER in ihrer Stadt. Den Weg, die Fahrt- und Parkkosten habe ich gerne auf mich genommen. Umso härter trifft es einen, wenn man nun realisiert, dass der Dame umgekehrt der Weg zu weit ist... gut, da ziehe ich nun meine ...

Vielleicht wäre Aufwand ein besseres Wort gewesen anstelle von Schwierigkeit Hatte gestern schon etwas Glühwein getrunken.

Interessant, dass Ihr Euch da so einig seit und die Sache ähnlich empfindet.

Wie werdet Ihr nun weiter vorgehen? Die Sache ansprechen?

Zitat von sonntag_morgen:

Wie werdet Ihr nun weiter vorgehen?

Wir lassen es nun gut sein, werden sie aber nicht mehr fragen, ob sie irgendwo mit hinkommen will. Es kommen eh nur Ausreden oder sie ist bei ihrem neuen Datepartner.

Es sollte ein Geben und Nehmen herrschen, an einseitigen Kontakten hat niemand von uns Interesse.