Frust über schüchternen/introvertierten Freund

Zitat von Belltier:

Ich kann ihn ändern! ICH bin DIE EINE!

Aus welchem Vodoo-Zauberbuch ist das denn?

Naja, aber zwischen Aplhatier und introvertiertes Murmeltier liegen aber schon auch Welten, oder?
Die TE hat nicht geschrieben, dass sie von ihm erwartet, ein Alphamännchen zu sein, sie zu packen und die Welt zu erklären.
Sie will einfach mehr Aktivität. Weiter beschreibt sie es doch gar nicht.
Sicher, es wird sein Wesen sein. Das kann sie nicht ändern.
Aber ich denke, es ist auch nicht falsch oder menschlich zu Beginn zu denken, wenn er erstmal Vertrauen gefasst hat, wir uns besser kennen, er sich geliebt und geborgen fühlt, dann wird er das Schneckenhaus ein wenig verlassen können. Sie redete nicht davon, dass sie nun ein komplett anderes Verhalten erwartet. Lediglich mehr Beteiligung am normalen Beziehungsleben.
Wo da jetzt der Fehler lag? Ich denke es ist menschlich, sich ein wenig auszumalen, das es anders werden kann. Nicht muss. Ohne böse Absicht. Ohne jemanden gleich grundlegend ändern zu wollen.
Ob das nun mit dem Alter und der mangelnden Erfarung zusammen hängt....sicher, denke ich auch.

Liebe TE, du bist unglücklich in dieser Beziehung. Dann trenne dich. Du suchst und willst etzwas anderes, als du in dieser Beziehung erwarten oder bekommen kannst.

Zitat von Kummerkasten007:

Aus welchem Vodoo-Zauberbuch ist das denn?

Ironie-Vodoo für Fortgeschrittene

@TinTin1980 ne man, ich mein immer alles ernst, ich schwöre es

Das heißt: ich schwöööör, Diggah!

Dankeschön für eure Blickwinkel.

Der Beitrag von Sway82 gibt meinen Standpunkt nochmal wieder. Es geht mir nicht darum die ruhige Art von meinem Freund zu ändern, so habe ich ihn kennengelernt und mag ihn auch - ich denke das ergänzt sich auch gut. Hier gibt er ja auch etwas in die Beziehung, nämlich Ruhe und Gelassenheit. Was mich stört ist, dass er grösstenteils emotional passiv in der Beziehung erscheint und damit verbunde Mehrfach-Beziehungsarbeit für mich. Das hat denke ich nichts mit seinem Wesen zu tun - auch ruhige Männer können eine Frau erobern. Sondern eher mit seiner extremen Schüchternheit. Die habe ich als veränderbar eingestuft, ja. Ich dachte schon dass sich jemand mit der Zeit öffnet und traut sich zu zeigen, wenn man Vertrauen fässt.
Daher auch die Frage an euch: Wer hat Erfahrung mit schüchternen unerfahreren Männern und was hilft dabei den Partner zu unterstützen sich zu öffnen ohne sich selbst zu verausgaben.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die meisten hier der Meinung, dass die Kombination aus erfahrener älterer Frau und jungen unerfahrenen Mann in diesem Fall nicht funktioniert. Kann sein, muss aber nicht.
Ich denke es ist menschlich, dass man zu Beginn erst einmal die positiven Aspekte beim Partner sieht und die Möglichkeiten in der Beziehung. Das macht eben die Verknalltheit.

Ich glaube schon dass mein Freund noch viel viel mehr in sich trägt was ich gerne kennen lernen würde und so schnell werde ich mich noch nicht trennen. Aber auf jeden Fall die Sache ruhiger angehen, ein wenig auf Abstand gehen um wieder mehr Zeit für mich zu haben und sehen was die Zeit bringt.

Zitat:

seit 6 Monaten ein Paar. ...
Er redet einfach sehr sehr wenig, hat mich null erobert, fragt nicht nach Treffen, macht keine Vorschläge für Aktivitäten, organisiert nix, keine Komplimente, Geschenke, liebe Nachrichten, aufbauende Worte

Dann hat er in satten 6 Monaten... praktisch nichts gemacht. Fast schon nen Anruf bei Guinness wert.

Da würde ich ehrlich gesagt gar nicht mehr wissen wollen, warum er so ist, sondern mir langsam Gedanken über die Reißleine machen. Denn ändern wird er sich - wenn überhaupt - nicht so schnell, ganz egal wie ruhig du es für dich angehst.

Ich erlaube mir die Frage @nadelstreifen weshalb Du soviel Zeit (1 Jahr bis Ihr zusammen gekommen seid) in diesen noch sehr unerfahrenen Mann investierst und Dich abarbeitest bzw. versuchst ihn zu verändern.

Ist die Situation nicht so, dass Ihr nur nicht zusammen passt?

Lieber Nadelstreifen

Zitat:

Ich habe mir ein Jahr Zeit genommen um ihn kennen zu lernen, auch weil wir uns unter Umständen kennen gelernt haben die ein romantisches Beisammensein gar nicht ergeben haben, vor allem aber weil er sich einfach uuuuuunglaublich langsam und nur mit ganz viel aktivem Interesse von mir geöffnet hat.

Ich weiss nicht mehr was ich machen soll, passivität von mir aus bewirkt dass er sich komplett zurück zieht. aktivität dass er sich fallen lässt aber nix zurück gibt.
geduld haben und bleiben? trennen und neu gucken?
Hat jemand Erfahrung in Beziehungen mit sehr ruhigen, schüchternen und introvertierten Männern gemacht hat? Wie sah eure Beziehung aus, was war Frustpotential, Lösungsansätze und Positives? Gab es eine Entwicklung?

ich habe Erfahrung mit introvertierten Männern und bin selbst eher introvertiert, aber bei weitem nicht so, wie Dein Freund.
Ich habe beim Lesen Deiner Beiträge den Eindruck bekommen, dass gar nicht so sehr die Introvertiertheit das Problem ist, denn intro zu sein, bedeutet gewiss nicht, passiv zu sein oder nichts zu geben- Anerkennung uvm. Introvertierte geben all das nur etwas stiller.
Ein Ex von mir war introvertierter als ich, aber er hatte sehr viel zu geben. Liebe, Anerkennung, Anteilnahme und vor allem hatte er Lust auf so vieles.
Du hast ihn erobert und er scheint das genossen zu haben. Genauso, wie er jetzt Deine Liebe, Dein Machen und Tun genießt und annimmt. Aber vielleicht hat er, auch gar nicht bewusst, einfach nur angenommen, was ihm angenehm ist, ohne selbst je richtig gewollt zu haben. Mir scheint das eher das Problem zu sein. Vielleicht war er einfach nicht verliebt, interessiert genug, um sich auch mal ins Zeug zu legen oder jetzt etwas zurück zu geben. Entschuldige, ich will Dir nicht wehtun und vielleicht liege ich ja auch falsch. Ich erlebte aber nie einen Zusammenhang zwischen Introvertiertheit und solch einer Passivität. Klar gibt es extro Männer, die die Verliebtheit lauthals in die Welt schreien. Intros vermitteln das anders, aber wenn sie lieben, geben sie genau so viel zurück. Das ist jedenfalls meine Erfahrung.

Liebe Nadelstreifen,
Ich lasse jetzt auch mal euern Altersunterschied ausser Acht- das kann/wird für dich evt zu einem Problem werden... oder eben auch nicht. Ist eine andere Baustelle, als die wegen der du hier geschrieben hast.
Dein Freund ist extrem introvertiert. Tut von sich aus nichts und lässt sich sozusagen darin von dir bedienen, was für ihn angenehm und bequem ist, für dich aber sehr anstrengend und frustrierend, weil ja nichts zurückkommt. Über das warum kann man viel spekulieren. Für mich kam noch ein evt. anderer Aspekt dazu: Besteht die Möglichkeit, dass dein Freund ein Asperger-Autist ist? Vielleicht sogar einer, der es selbst nicht weiss? Informiere dich doch mal im Internet Vielleicht findest du da einige Antworten. Ein Asperger Autist ist übrigends kein normaler Autist! Man erkennt ihn nicht an den typischen bekannten autistischen Merkmalen... Aber er ist eben sehr zurückgezogen, ichbezogen (öffnet sich nur ganz ganz wenigen Menschen) hat Schwierigkeiten mit emotionalen Bedürfnissen anderer, und auch die zu erkennen, zieht sich schnell wieder in sein gewohntes Schneckenhaus zurück und vergisst auch schnell andere Menschen, selbst wenn sie ihm wichtig sind.
Meine Tochter ist ein Aspi. Deshalb kam mir vieles sehr bekannt und vertraut vor, was du berichtet hast Sie musste das normale auch erst lernen, in ihren ersten Beziehungen. Die Jungs brauchten viiiiiiel Geduld , war aber soweit lernbar, dass sie nun in ihrem Maß durchaus Beziehungsfähig ist . Aber trotzdem muss ihr jeweilger Freund das wissen und auch lernen, wie mit ihr umgehn. Grad weil sie sonst schnell vergisst, was für ihn wichtig ist!
Natürlich kann es auch was ganz anderes sein, doch tippe ich auf so etwas. Muss nicht Aspi sein, aber irgendetwas in dieser Richtung. Er ist ein bisschen SEHR extrem in seinem Introvertiertsein. Auch für ein 20 jähriger... Wünsch dir da auf jeden Fall Geduld, Mut und alles Gute! Ich denke, er ist es wert! Egal wie lange es dauert mit euch

@Scarlett2016
Ich hatte letztes Jahr zwei Todesfälle in der Familie, was mich emotional sehr bewegt hat. Insofern hatte es zu dem Zeitpunkt einfach gepasst ihn langsam kennenzulernen und mir selbst Zeit zu geben alles in Ruhe zu verarbeiten.

@ysabell
Dankeschön für deinen Beitrag. Genau diese Zweifel sind bei mir durch sein Verhalten eben entstanden. Verliebtsein bedeutet ja auch beim anderen sein und geben zu wollen. Ich habe ihm das genau so auch mitgeteilt. Er konnte mir nur darauf keine Antwort geben. Ich glaube er liebt mich auf einer menschlichen Ebene, vertraut mir, aber er begehrt mich nicht auf einer romantischen Ebene. Er ist nicht in mich als Frau verliebt. So meine Annahme oder Angst.

@Lyrrebird
Danke für die Anmerkung. Ich bin super vorsichtig dabei meinen Partner zu diagnostizieren. Dann wäre ich ja wieder bei ihm. Ich habe schon Aspis kennengelernt, die wirkten aber ganz anders als mein Freund. Er ist super feinfühlig und sensibel für die Bedürfnisse anderer, er spürt sehr schnell wenn jemand traurig ist oder etwas braucht. Ich hab eher das Gefühl, dass ihn diese Reize so überfordern, dass er sich komplett in sich kehrt dann und nicht mehr agieren kann. Bei lauter Musik z.B. verhält er sich genau so und ist fast nicht mehr erreichbar von außen. Bei Problemen reagiert er so, dass er entweder komplett in sich ruht, gar nicht mehr nachdenkt und richtig schwer wirkt, oder eben komplett unsicher und ganz aufgeregt/nervös wird. Ist das aspergertypisch?

Liebe TE!

Ich habe mir mal ein paar Zeilen Deines Beitrags herausgenommen, die m.E. zeigen, wo der Knackpunkt ist und wo auch Du falsch liegst:

Zitat von nadelstreifen:

Er hat sehr viel Tiefgang und ihn umgibt eine liebevolle Ruhe. Er war sehr schüchtern von Anfang an und es hat lange gedauert bis er überhaupt mit mir geredet hat.

Da wären bei mir schon die Alarmglocken angegangen. Du schreibst, ihm umgibt eine liebevolle Ruhe, er hat sehr viel Tiefgang (wen wundert es, stille Wasser sind bekanntlich tief und sehr ruhig).

Zitat von nadelstreifen:

Ich bin selber sehr extrovertiert, eher unabhängig und auch sehr erfahren im Umgang mit Männern

Das glaube ich nicht, da Du auch erst 27 bist. Du bist möglicherweise erfahren in gewissen Dingen mit Männern, die anders drauf sind als Dein jetziger Freund. Aber generell fehlt Dir noch viel Erfahrung, denn so ein Kerlchen in dem Bubi-Alter mit diesem Wesen wirst Du nicht ändern.

Zitat von nadelstreifen:

hat mich null erobert

Einziger Pluspunkt für Deinen Freund - Männer müssen heutzutage nicht mehr erobern, dass haben sie nicht mehr nötig. Zudem, so wie Du schreibst, hast Du ihn ja erobert. Also stellt sich dieses Problem doch gar nicht mehr, der Vorgang ist doch abgeschlossen!

Zitat von nadelstreifen:

fragt nicht nach Treffen, macht keine Vorschläge für Aktivitäten, organisiert nix, keine Komplimente, Geschenke, liebe Nachrichten, aufbauende Worte wenn ich sie mal brauche - er schweigt einfach sehr viel und ist immer ruhig.

Da ist der Knösus Knackpunkt - von ihm kommt auch nach der Eroberung durch Dich - nichts. Das ist tödlich für jede Beziehung. Sie sollte ein geben und nehmen sein, aber niemals einseitig verlaufen wie hier.

Zitat von nadelstreifen:

Er hat sich schon zum Teil geöffnet auf der menschlichen Ebene - allerdings ist er als Mann komplett passiv.

Ja, weil er sich bei Mami (sorry) wohlfühlt.

Zitat von nadelstreifen:

Ich weiss nicht mehr was ich machen soll, passivität von mir aus bewirkt dass er sich komplett zurück zieht. aktivität dass er sich fallen lässt aber nix zurück gibt. geduld haben und bleiben? trennen und neu gucken?

Im Grunde ist es ganz einfach: Er ist noch ein Milchbubi, das kann u.U. sehr lange dauern, bis der zum Mann reift. Wenn Du die Geduld nicht hast (ich hätte sie nicht), würde ich den Stöpsel ziehen.

Ansonsten schließe ich mich den anderen Vorschreibern hinsichtlich ihrer Meinungen an.

L.G.

Udi