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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

Z
@Vegetari
Ich habe auch den Eindruck, dass du dich wegen der Statistiken verrennst.
Wichtig ist, wie sich dein Mann verhält.
Ob er zu seiner Verantwortung steht, ob er deine Schmerzen und Verletzungen akzeptiert. Ob er bereit ist an sich zu arbeiten, sich seinen eigenen Dingen zu stellen.
Aber noch wichtiger, liebe Vegetari, ist:
Was fühlst du, wenn du ihn siehst? Wie geht es dir, wenn er in deiner Nähe ist?
Du kannst das, was passiert ist nicht ändern. Du kannst akzeptieren.
Und, auch da lehne ich mich jetzt aus dem Fenster, ich glaube, du musst dir selbst verzeihen. Vor allem, dass du die Eltern- von der Paarebene nicht trennen konntest.
Vielleicht kannst du dann los lassen! Ein bißchen mehr zumindest!
Ich wünsche es dir!

26.07.2017 09:16 • x 2 #1726


K
Zunächst haben die meisten mit großen Enttäuschungen und Verletzungen zu tun - mit den unterschiedlichsten Auswirkungen. Hintergangen, betrogen, belogen worden zu sein, das
Vertrauen entzogen bekommen zu haben, ist so ziemlich das heftigste, was einem widerfahren
kann.

Sich den Tatsachen zu stellen - das Forum zeigt, wie damit umgegangen wird. Es gibt keinen
Plan A und keinen Plan B. individuelles Vorgehen ist gefragt. Auch das WANN damit begonnen
wird, ist individuell. Sp fast as possible!?

So fast as possible - um den Enttäuschungen und Verletzungen entgegenzuwirken. Alles
rauslassen zu können, zu wollen, um sich zu befreien. die Mittel sind vollkommen egal. Solange
kein Unbeteiligter angegangen wird, ist das sich Luft machen (wollen/müssen) in jeder Form
möglich.
Dass Schimpfkanonaden dazugehören - wer will es verdenken! In der Phase ist das menschlich,
um Druck abzubauen. Die Wut rauszulassen - warum nicht?! Sich selbst dabei nicht noch weiter
zu verletzen, sich selbst nicht in Misskredit zu bringen. der Grat ist ein schmaler!
Das haben wohl ALLE schon mal erlebt, auf diese Weise die Sau rauszulassen - egal worum es
ging. Klar. wer das nötige Temperament dazu hat, weiß, wovon ich rede. Dieses Temperament
hat aber nicht jeder. und dann wird das Anderen gegenüber sofort auffällig, wenn bei jemand
mal so richtig die Post abgeht.

Ich saß in einem Sprechzimmer, hatte eine heftige med. Diagnose bekommen. und habe aus Enttäuschung darüber eine Schimpfkanonade mit wilder Flucherei abgelassen. Der Arzt traute
seinen Ohren nicht, weil er mich anders kannte!

Jeder weiß, dass die Zeit kommt, sich dessen bewusst zu werden, was geschehen ist. In höchster Erregung und Enttäuschung und Verletzlichkeit ist die Wahrnehmung nicht präsent! Sich dann
den Tatsachen zu stellen, ist aus meiner Sicht unerlässlich. und zwar ohne Rücksicht auf die jeweiligen Tatsachen.
Ein sich-im-Kreis-drehen kommt vor - sollte allerdings weitere Überlegungen mit sich bringen, WARUM das der Fall ist. Aus Bequemlichkeit, aus Scheu, aus Scham - vor den eigenen Wahrheiten, die eine große Bedeutung haben können? Wenn etwas schief läuft. sich selbst
zu hinterfragen, gehört mit dazu.

Ja. es gibt Einige, bei denen der Eindruck entsteht, immer noch im Hamsterrad zu sein, immer
noch gefangen zu sein von den zugefügten Enttäuschungen und Verletzungen durch den Ehe-Betrug, die Lügen, die Affäre/n an sich! Da kommt niemand von außen, um die Probleme zu lösen.

Das eigene Spektrum zu erweitern, um sich selbst noch näher zu kommen - Information ist ALLES. Klar kommen Dinge zu Tage, die einen wieder grell machen. Aber wer aus dem Hamsterrad raus will, wird selbst etwas verändern müssen.

Ob der Begriff Heilung in dem Zusammenhang angebracht ist? Was ist in DEM Zusammen-hang Heilung? Klar ist, dass nichts mehr so wird, wie es vorher war. Es gibt kein genesen
- ursprünglich ein Davongekommensein aus einer Gefahr, weil nichts mehr so wird, wie es
vorher war.

Das BESTE aus einer solchen Situation zu machen - das beschreibt m. E. die Situation treffender.
Die Ansprüche auf Heilung werden viel zu hochgeschraubt. Heilung hat etwas mit perfekt sein
zu tun, mit Vollkommenheit zu tun. und das gibt es nicht. Kein Mensch wird jemals perfekt sein.
Kein Mensch wird jemals vollkommen sein.

Ja. und Leidenswege kann nur jeder für sich selbst verkürzen - dafür muss etwas getan werden.
Mit andere Strategien. Wenn allgemeine Info-Quellen nicht (mehr) auszureichen scheinen, bleibt
der Weg in eine professionelle Unterstützung, die aber auch NUR Steigbügelhalter sein wird - mehr nicht. Nach einer professionellen Unterstützung sitzt Frau/Mann allein auf dem Pferd Leben und wird das Pferd dann allein reiten müssen.

Eine Empfehlung auszusprechen, was in Betracht kommt. aus mehreren Optionen (außer einen Hokus-Pokus-Gedöns wie z. B. Homöopathie oder Esoterik) selbst auszuwählen, ist die beste Möglichkeit. Es gibt so viele Seminarheime - kommunale, kirchliche, soziale - in denen entsprechende Seminar(reihen) angeboten werden, in denen sich Gleichgesinnte austauschen - unter prof. Begleitung.

Statistiken - auf eine individuelle Situation bezogen, sagen Statistiken nichts aus. Statistische Richtwerte nutzen in individuellen Situationen gar nichts, weil DAS oder DAS zutreffen kann.
Laut einer med. Statistik wäre ich längst tot. nichts von der Statistik gewusst zu haben, auf Nachfragen nicht informiert worden sein. mir hat es geholfen.

Klar. Statistiken werden dann bemüht, wenn sie einen selbst nicht so betreffen.

Reden ist Silber - Handeln ist Gold! - es braucht beides!

26.07.2017 11:40 • x 1 #1727


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

x 3


G
Kuddel, wenn Du eine körperliche Wunde hast, die schmerzt, was ist angesagt? Heilung! Das hat nichts mit perfekt sein zu tun, eine Narbe wird immer bleiben. So ist es auch mit emotionalen Wunden! Wie eine solche Heilung aussieht, ist sehr individuell. Manche müssen etwas mehr in den Kopf und raus aus den Gefühlen und andere sollten vielleicht lernen mehr Gefühle zuzulassen. Und Rückschläge und Leerläufe sind bei beiden Wegen vorprogrammiert.

26.07.2017 12:01 • x 6 #1728


K
das ist nicht vergleichbar....sorry... Gast2017

26.07.2017 12:07 • #1729


K
Das ist ein schöner Punkt, Gast2017, und das war für mich das größte Learning aus dieser Affäre - ich hab mich zum ersten Mal im Leben gezwungen, meine Gefühle zu rationalisieren, zu analysieren, mit dem Verstand zu begreifen, was eigentlich gefühlsmäßig los ist bei mir. Also vom Gefühlsmensch hin zum Kopfmensch, der dann auch in der Lage ist, seine Gefühle klar zu kommunizieren und zu erklären. Und im umgekehrten Fall gilt das sicherlich ähnlich, dass die Kopfmenschen durch so eine Krise lernen können, mehr Gefühle zuzulassen und einfach mal sich selbst nachzuspüren, wenn der Verstand an seine Grenzen gekommen ist.

26.07.2017 12:09 • x 5 #1730


G
Zitat von Kaetzchen:
Das ist ein schöner Punkt, Gast2017, und das war für mich das größte Learning aus dieser Affäre - ich hab mich zum ersten Mal im Leben gezwungen, meine Gefühle zu rationalisieren, zu analysieren, mit dem Verstand zu begreifen, was eigentlich gefühlsmäßig los ist bei mir. Also vom Gefühlsmensch hin zum Kopfmensch, der dann auch in der Lage ist, seine Gefühle klar zu kommunizieren und zu erklären. Und im umgekehrten Fall gilt das sicherlich ähnlich, dass die Kopfmenschen durch so eine Krise lernen können, mehr Gefühle zuzulassen und einfach mal sich selbst nachzuspüren, wenn der Verstand an seine Grenzen gekommen ist.

Sehr treffend formuliert Kätzchen. Das ist auch meine Lernaufgabe, den sogenannten Herzverstand entwickeln und mich in meinen Gefühlen nicht mehr zu verlieren. Mein Ex-Am hat als Kopfmensch genau die entgegengesetzte Aufgabe, er muss seine Gefühle klären. Das hat er in der letzten Zeit auch immer wieder selber erwähnt: Ich muss mich finden und sortieren. Durch mein Klammern, mein ständiges Verständnis zeigen und Versorgen mit Herzwärme (und S. ), ohne dass von ihm gross etwas zurückkam, musste er sich seinen Gefühlen gar nie stellen. Mit seiner arg entwertenden Ablehnung mir gegenüber hat er mich jetzt so von sich gestossen, dass ich gar nicht mehr anders kann als loszulassen und mich auf mich zurück zu besinnen und mir meinen Schmerz, meine Wunden etwas genauer anzuschauen. Ich werde reifen und wenn Ex-AM nicht in gleichem Masse reifen wird, wird er auch automatisch seine Anziehung auf mich verlieren. Er wird ein emotionales Kind bleiben und ich werde erwachsen und das wird nicht mehr zusammenpassen.

26.07.2017 12:26 • x 2 #1731


G
Zitat von kuddel7591:
das ist nicht vergleichbar....sorry... Gast2017

Kuddel das mag nach Deiner Weltanschauung so sein. Es gibt viele Arten wie Menschen sich und die Welt wahrnehmen.

26.07.2017 12:32 • x 3 #1732


Gretchen
Heilung und Perfektion hängt nicht zusammen, kann es doch heilsam sein Unperfekt zu sein.

Die Steifbügel Metapher gefällt mir. So bedeutet doch Heilung auch (zB in der Psychotherapie) es wieder selbst tun zu können.
Das muss dann aber nicht perfekt sein, sonst hat man wohl doch noch behandlungsbedarf

Ich fand es sehr hilfreich Erklärungen für meine Gefühle zu bekommen (auch hier im Forum)

26.07.2017 12:48 • x 2 #1733


S
Zitat:
Ich saß in einem Sprechzimmer, hatte eine heftige med. Diagnose bekommen. und habe aus Enttäuschung darüber eine Schimpfkanonade mit wilder Flucherei abgelassen. Der Arzt traute
seinen Ohren nicht, weil er mich anders kannte!
Hast du ernsthaft den Arzt beschimpft?

26.07.2017 13:38 • #1734


A
Heilung ist in der Tat ein großes Wort. Ich sehe es aber auch nicht im Zusammenhang mit Perfektion. Es ist auch etwas Subjektives. Ein Kranker kann sich gesunder fühlen, als ein Gesunder...
Ich werde heilen. Das spüre ich deutlich! Darüber bin ich dankbar. Ich hatte Zeiten, da war ich mir da nicht so sicher.
Ich spüre noch deutlich, dass ich auf mich aufpassen muss.
Dass ich mir meine Kräfte besser einteilen muss.
Dass ich Pausen brauche.
Aber ich hoffe, dass ich dies mit in meine Zukunft nehme.

26.07.2017 14:45 • x 5 #1735


K
Zitat von seltsamesSpiel:
Hast du ernsthaft den Arzt beschimpft?



@

nein, den Arzt habe ich nicht beschimpft. Er hat sich nur meine Enttäuschung, Wut, wegen der
erneuten med. Diagnose anhören müssen....worauf er später sagte, dass es vollkommen in
Ordnung ist, sich auf diese Weise Luft zu verschaffen - auch einem Arzt/Therapeuten gegenüber, ohne diese persönlich zu meinen!

26.07.2017 15:18 • x 1 #1736


K
Gestern Abend im TV - Info-Magazin Fakt.

Ein Mittel gegen Trennungsschmerzen hatten auf Homöopathie bedachte Spezialisten
auf den Markt gebracht....und haltet euch fest....

...Teile der abgerissenen Berliner Mauer zum Ostteil der Stadt waren zertrümmert worden,
um eine homöopathische Tinktur zu erstellen - die Einnahme dieser Tinktur der 1.000-fach
potenzierten Flüssigkeit sollte etwas symbolisieren - die damalige Trennung von Berlin
wurde durch die Mauer gewährleistet. Die jetzt abgerissene Mauer zeige, dass Berlin jetzt
frei ist.
Die homöopathische Tinktur mit Teilen der Berliner Mauer sei also in der Lage, die
Trennungsschmerzen zu beseitigen...und das Zeug wurde tatsächlich vermarktet - an
Menschen mit Trennungsschmerzen - die von was auch immer getrennt wurden.

Ein naturwissenschaftlicher Mediziner und Forscher wurde mit der Untersuchung
dieser Tinktur beauftragt....Ergebnis - Kokolores sei das alles.

Generell könne die Wirksamkeit homöopathischer Anwendungen NICHT wissenschaftlich
belastbar nachgewiesen werden. Nicht nur Schulmediziner zweifeln die Wirksamkeit
homöopathischer Substanzen/Anwendungen an... auch wenn Teile von homöopathischen
Anwendungen kassenärztliche Berücksichtigung finden - also eine (teilweise) Erstattung
der Kosten durch eine Krankenkasse erfolgt.

26.07.2017 16:16 • #1737


Puzzelteile
Liebes Forum,
ich lese schon seit Wochen hier mir, um die Affäre meines Ex-LG zu verarbeiten. Viele Forumsbeiträge haben mir gute Gedanken und Anregungen gebracht, dafür möchte ich mich hier mal ganz herzlich bedanken. Ohne dieses Forum wäre ich ganz sicher nicht da, wo ich heute stehe. Zwar bin ich noch lange nicht durch mit dem Thema, aber ich sehe mich alles in allem auf einem guten Weg.

Die Diskussionen über Verantwortung vor ein paar Tagen haben in mir einen Gedanken wachsen lassen, der mich sehr beschäftigt und den ich hier gerne mal zur Diskussion stellen möchte.

Es trifft ganz sicher nicht auf alle Affären zu, dazu ist das Leben zu bunt, aber vielleicht auf die klassische Affäre und ihr klassisches Ende: Sind diese Affären nicht unterm Strich Ausdruck eines mehr oder weniger stark ausgeprägten Narzissmus - auf alles Seiten der Beteiligten? Ist das oft so schmerzhafte Ende einer Affäre nicht vor allem deswegen so unverhältnismäßig übel, weil es eine narzisstische Kränkung ist? Ist nicht die/der überraschte und von den Tatsachen oft überfahrene EP/LG ein narzisstisches Opfer bzw. ein Opfer narzisstischer Handlungen? Es ist eben nicht normal, von heute auf morgen aus einer Beziehung auszusteigen, es ist nicht normal, keine Verantwortung für sein Handeln übernehmen zu können, es ist nicht normal, die AP/Next zu idealisieren und die Ex/LG abzuwerten, es ist nicht normal, als Instrument der Beziehungsgestaltung zu Lügen zu greifen und Tatsachen zu verdrehen, es ist nicht normal, den Schmerz, den man auslöst, nahezu empathielos hinzunehmen. Ist es eine Form weiblichen Narzissmus, in einer doch eher demütigenden Position in der zweiten Reihe dauerhaft zu verharren? Oder ist es ein narzisstisch bedingter Wettkampf - Ha! ich gewinne immer!? Und ist nicht der Affärenführer narzisstisch gestört, weil ihm sein Glück zu Hause nicht reicht und er sich auf diesem unverbindlichen Weg seine Grandiosität immer und immer wieder bestätigt werden kann? Hach, was bin ich ein toller Typ, das zwei Frauen auf mich stehen?

Ich freue mich auf Eure Meinungen dazu.
Viele

26.07.2017 16:36 • x 3 #1738


Vegetari
Es gibt sicherlich Narzissten , die anfällig für Affären sind oder warme Wechsel, weil sie u.a. Bewunderung brauchen , aber dann suchen sich die Narzes ja keinen gleichen Typ als Partner aus , sondern jemandern eher , der sich selbst abwertet und den Narz höher bewertet... Möglich wäre das.

26.07.2017 16:47 • #1739


Puzzelteile
oder er sucht sich jemanden, der seinen eigenen Status aufwertet. Das kann zu Beginn der Affäre/Beziehung ja durchaus gegenseitig der Fall sein

26.07.2017 16:50 • #1740


A


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