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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

Y
Zitat:
Kommt drauf an, wie dieses Zerfleischen genau ausgesehen hat, finde ich? Was ist denn passiert?
Mein erster Gedanke war - vielleicht wäre es sonst einfach in dem Moment zu nah gewesen? Wie ein Reflex, der den Anderen erst mal wieder etwas auf Abstand bringt. Wenn es sich schon ohne S3x alles so (vermeintlich) perfekt angefühlt hat? Stell Dir mal vor, das wäre jetzt noch dazu gekommen. Das muss man auch erst mal aushalten können. Ist übrigens ganz und gar ernst gemeint.
Ganz liebe Grüße an die weise Ysa.


danke liebe Sonne
Ich bin noch am Nachdenken, was da eigentlich passiert ist.
Mit obigem liegst Du sicherlich nicht ganz falsch....
Hinzu kommt wohl, meine Vorliebe für hochsensible männliche *beep* Er ist extrem empfindlich und provoziert sehr subtil, wenn ihm etwas nicht passt. Und ich gehe dann auf die Barrikaden. Zerfleischen bedeutet hier nur ein Wortgefecht. Er beherrscht und kultiviert böse, ich prollig und laut
Man könnte sagen, dass er zu empfindlich ist, doch ich weiß nur zu genau, dass ich mich nie in einen nicht hochsensiblen Mann verlieben würde. Es ist eben unsinnig zu erwarten, der Mann sei in allen Lebensbereichen hochempfindsam, in der Liebe dann aber total locker.
All meine Männer waren gedanklich strenge Zensoren und emotionale Seismographen. Wunderschön und anstrengend.
Ich bin noch immer nicht dahinter gekommen, was genau da geschehen ist.

27.07.2017 12:31 • x 1 #1756


Z
@Vegetari
Ich stimme deiner Paartherapeutin zu.
Vieles was in dir kaputt gegangen ist oder verletzt ist, kannst nur du selbst anschauen, verarbeiten.
Ein Therapeut kann sich das mit dir genauer angucken, aber die Gefühle erst sehen, dann annehmen und dann verarbeiten, wenn möglich, das kannst nur du. Da kann auch dein Mann nichts verändern.
Das ist manchmal wirklich schwer, weil es natürlich einfach ist, den Partner für alles verantwortlich zu machen.

@all
Nicht jeder Betrug löst bei den Betrogenen die gleichen Verletzungen aus, das ist sehr induviduell. Und auch da hilft es mir sehr für mich zu sehen welche Verletzungen liegen schon länger vor, sind wieder aufgebrochen, was ist neu dazu gekommen.
Und wie bin ich für meine Situation als Betrogene Opfer/ Täter/ Retterin. Was davon kann ich in meine Beziehung übertragen.

Mir war irgendwann klar, als ich mich mal ganz weit vorgegraben habe, dass einige Verletzungen in mir nur durch mich besser werden, einige durch die Zeit, die vergeht und andere durch die Art und Aktionen meines Partners (der kleinste Teil) und insgesamt durch die Liebe, die da ist.
Das mag für viele nicht nachvollziehbar sein, aber Liebe heißt für mich auch, die Fehler des anderen zu akzeptieren.
Zumindest den Versuch zu wagen, zu akzeptieren. Liebe heißt für mich auch zu tolerieren, dass der Partner einen anderen Weg gegangen ist, den man sich gewünscht hat.
Auch bei mir gibt es noch Tage, wo ich es einfach unf.ing unfassbar finde, was da passiert ist und nur den Kopf schütteln kann, über soviel Egoismus, Schwäche und Unehrlichkeit.
Dann brauche ich Zeit für mich.

Und dann gibt es immer mehr Tage, an denen wir viel lachen, necken, uns zuhören, uns anschauen und wissen, dass sich der Versuch lohnt. Der Versuch zusammen glücklich zu sein, ohne sein eigenes Glück aus den Augen zu verlieren!

27.07.2017 19:28 • x 6 #1757


A


Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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K
Dass eine Handlung (Betrug) immer unterschiedliche Reaktionen bei den Beteiligten auslöst, ist unstrittig. Unterschiedliche Bindung der EP zueinander, Dauer der Partnerschaft, die Situation zum Zeitpunkt des Betruges, wirtschaftliche wie soziale Situation, familiäre Situation insgesamt, usw. usf. - das spielt alles eine Rolle.
Ob man immer sagen kann, das war der Auslöser des Fremdgehens, bzw. das und das waren die Auslöser, das oder das war der Auslöser...es lässt sich sicher nicht im Detail feststellen. Ob nicht
eher mehrere Auslöser in Betracht kommen? An wem oder was lag/liegt es - das lässt sich sicher auch nicht immer mit letzter Sicherheit sagen.

Gibt es banale Gründe oder sind die Gründe stets von großer Tragweite? Für den einen ist ein Grund banal...für den anderen ist der gleiche Grund weitreichend. War es ein zu viel des Guten oder wurde zu wenig getan? Wurde zu viel/zu wenig/gar nicht (mehr) geredet? Wurde bewusst/ unbewusst geschwiegen? Wurde zu viel agiert? Wurde bewusst/unbewusst unterlassen?

Es wird wohl nie eine verbindliche Klärung der Umstände geben. Ist das gut? Ist das schlecht?
Weitestgehende Klärung - reicht das aus? Können überhaupt alle Problemstellungen geklärt
werden? Ist das erforderlich? Können das ggf. beide Partner - jeder für sich oder gemeinsam...
mit oder ohne therapeutische Unterstützung? Einzel-/Paartherapie? Wie sinnvoll ist eine Einzel-Therapie? Wie offen gehen beide Partner in einer Paar-Therapie wirklich miteinander um?
Kombination aus Einzel-/Paartherapie - mit dem Therapeut als Moderator?

Den Weg zueinander zu finden - über wen, über was? Nur über den Anderen? Nur über sich
selbst? Nur über die nahe Vergangenheit? Auch über die frühere Vergangenheit? Welche Rolle
spielt die eigene Sozialisation...über die Kindheit, die Jugendzeit, das erwachsen-werden hinaus
bis in die aktuelle Zeit? Welche Begleitumstände gilt es zu berücksichtigen, bzw. können nachrangig eine Rolle gespielt haben, bzw. spielen.

Liebe zu sich selbst - gibt es die? Sich selbst mögen - gibt es das? Wie wichtig/unwichtig kommt
einem das selbst vor - auf dem eigenen Weg durch das Leben, bzw. an der Seite eines Partners?
Kann das hinderlich sein oder das eher förderlich? Wirkt das ggf. (ZU) dominant - dem Partner gegenüber?
Wird das sich selbst mögen/lieben durch den Betrug beeinträchtigt oder gar ausgelöscht - zeitweise zumindest? Wie ist es möglich, das zu ergründen? Ist es möglich, das wieder zu erlangen? Wen oder was brauche ich dafür?

(Wieder) zufrieden/er / glücklich/er zu werden - was bin ich bereit, dafür zu tun? Wen oder was brauche ich dafür? Worüber führt der Weg wieder zu sich selbst? Ist das überhaupt möglich?
Kann Liebe dazu beitragen? Braucht es Auseinandersetzung mit sich selbst? Braucht es gar Konfrontation mit sich selbst, um Selbstzweifeln auf die Spur zu kommen? Werden überhaupt Selbstzweifel gehegt?

Verantwortlichkeiten - zugeschoben, oder klar definiert? Eigenanteile? Klar umrissen - oder... ja,
könnte sein?

Und wo bleibt der Partner - ist der bereit, das in gleicher Weise zu tun? Ist der Partner überhaupt
willens, bzw. in der Lage, das in gleicher Weise zu tun? Sollte/muss der Partner das in gleicher Weise machen? Kann ich Einfluss darauf nehmen? Muss ich mit dem zufrieden sein, was der Partner an Aufarbeitung einbringt? Oder kann Liebe ausreichend Zugeständnisse zulassen?

Multifraktionelle Gründe führen zum Fremdgehen...und multifraktionell wird wohl die Vorgehensweise
sein, um über sich selbst mit sich (wieder?) ins Reine zu kommen! Kann das (wieder) ins Reine mit dem Partner führen? Oder eröffnen sich ganz neue Perspektiven - ob ohne oder mit dem Partner - für einen Neuanfang?

28.07.2017 09:56 • x 2 #1758


Sabine
Zitat von kuddel7591:
um über sich selbst mit sich (wieder?) ins Reine zu kommen! Kann das (wieder) ins Reine mit dem Partner führen? Oder eröffnen sich ganz neue Perspektiven - ob ohne oder mit dem Partner - für einen Neuanfang?


Sowohl, als auch

28.07.2017 10:03 • #1759


K
Zitat von machiennelilly:

Sowohl, als auch


@ machiennelilly

Es wird nie DEN Kardinalsweg geben, der zu etwas führt, was angestrebt wird. Es gibt
IMMER mehrere Möglichkeiten - erst recht, wenn andere Menschen involviert sind.. auch
wenn der Weg zunächst nur über einen selbst führt.

28.07.2017 10:18 • x 1 #1760


Sabine
wohin die Reise geht. . . .

nicht

Zitat von kuddel7591:
auch . . .
wenn der Weg zunächst nur über einen selbst führt.


kann man in sich selbst (nicht) aufräumen, kann man sein Leben (nicht) aufräumen.

Den Weg gibt es nicht. Es gibt auch nicht einen Weg. Viele Wege führen nach Rom. Aber will ich nach Rom ? . . . . Aber wo will Mann/Frau hin?

28.07.2017 10:26 • x 1 #1761


K
Es ist soooooooooooooo schwer, nach Rom zu kommen!

Frau und Mann in einem Auto - wer fährt! Frau nörgelt: Fahrt nicht so schnell!
Mann nörgelt: Geb mal endlich Gas! So kommen wir nie an!
Frau fährt und fährt und kommt irgendwann an....
Mann fragt nicht und verfährt sich, weil er nicht fragen will!

Wohin wollten Frau/Mann noch mal im selben Auto fahren...?

28.07.2017 10:48 • x 2 #1762


Vegetari
Zitat von Zugaste:
@Vegetari
Ich stimme deiner Paartherapeutin zu.
Vieles was in dir kaputt gegangen ist oder verletzt ist, kannst nur du selbst anschauen, verarbeiten.
Ein Therapeut kann sich das mit dir genauer angucken, aber die Gefühle erst sehen, dann annehmen und dann verarbeiten, wenn möglich, das kannst nur du. Da kann auch dein Mann nichts verändern.
Das ist manchmal wirklich schwer, weil es natürlich einfach ist, den Partner für alles verantwortlich


Liebe Zugaste,
Mein Mann hat schon früher vor der Affäre mir manchmal in Konflikten fürchterliche verbale Beleidigungen angetan. Es brauchte wohl fast 10 Jahre, als ihm erst jetzt in seiner Therapie allmählich bewusst wurde , was er mir damit angetan hat.Vorher war ich für ihn oft der Sündenbock. . seine Fehler sah er kaum ein. Aber eine selbständige Entschuldigung ist bei mir bis jetzt nicht angekommen. Ich musste ihm fast die Entschuldigung aus der Nase ziehen ! Er konnte sich schon früher auch bei banalen Sachen noch nicht mal bei unserem Kind entschuldigen. Er hat da m.E. ein heftiges Problem. Zwar ist mir bewusst, dass ich früher manchmal Viel zuviel von ihm durch gehen ließ, weil ich mich wegen seinen cholerischen Anfällen
nicht deutlich genug abgegrenzt habe.
Aber eine Tiefe Entschuldigung für das Leid wegen der Affäre und wie schlimm er mich manchmal in konflikten während der Trennungzeit beleidigt hat. . davon ist in meinem Herzen bis heute nicht wirklich was zu spüren. . Ich fühlte mich ,als er mit der Frau zusammen war, als wollte er mich mit aller Macht wegstossen und ich fühlte mich manchmal als wäre ich eine Schwerverbrecherin! So ein Gefühl hatte ich manchmal. Das hat tiefe Narben bei mir hinterlassen
Heute ist es ihm wohl unangenehm darüber zu reden.

28.07.2017 14:08 • x 2 #1763


B
Vegetari, glaubst Du denn, das kommt noch?

Gibt es auch heute noch solche Beleidigungen?

Das klingt für mich respekt- und achtungslos.

Ganz unabhängig von seiner Affäre eine Sache, die KEINER Beziehung gut tut.

Was ist denn das, was Euch zusammen hält( außer das Kind)?

Was sind seine positiven Seiten?
Was ist das Gute an Eurem Miteinander?
Was ist es, weshalb Du mit ihm leben möchtest?

Schau Dir das an und schau, wiegt das Positive das Negative auf?
Geht es Dir überwiegend gut in Eurer Beziehung?
Fühlst Du Dich wohl und gut aufgehoben?

Oder spielen Gewohnheit und Sicherheit eine sehr große Rolle?

Du klingst immer sehr traurig und enttäuscht, immer noch.
Vielleicht täuscht das aber auch.
Ein bisschen wie bei mir...
Ich hab bei uns beiden nicht den Eindruck, dass wir nachhaltig weiter kommen.

Sch..., was das alles mit einem macht.

28.07.2017 14:20 • x 3 #1764


Vegetari
Binaneu,

solche schlimmen Beleidigungen in Konflikten kommen heute zwar von ihm nicht mehr...er hat ja schon einiges therapeutisch aufgearbeitet. ..Ich traue dem Frieden nicht ....Kann sein , dass er sich geändert hat ...Ich fühle mich diesbezüglich nicht ganz sicher...Obwohl er sich heute bemüht , hilfsbereit und
Nett zu mir ist.

28.07.2017 15:00 • x 1 #1765


Z
@Vegetari
Du kannst deinen Mann nicht ändern, du kannst nur deinen Umgang damit ändern. Es liegt an ihm, was er ändern kann und will. Darauf hast du keinen Einfluss!
Warum hast du dich denn so behandeln lassen? Dir seine Beleidigungen an den Kopf werfen lassen! In all den Jahren...
Kannst du für dich deine Liebe zu ihm von dem Sicherheitsgefühl trennen?
Wie ist der Umgang jetzt miteinander?

28.07.2017 16:08 • #1766


Vegetari
Ja ich weiß, jeder kann nur sich selbst ändern. Mein Fehler in der Vergangenheit :Ich habe mich zwar gewehrt gegen seine Eskapaden und Beleidigungen, aber oft nicht deutlich oder zeitlich aufgrund meiner geschockten Wahrnehmung erst später.
Heute befinden wir uns im Waffenstillstand eigentlich kann es nicht schlimmer kommen. . wir haben zwar viel gemeinsam aufgearbeitet, wir sind wohl beide wie gebrannte Kinder . sind noch sehr vorsichtig im Umgang miteinander. Er lässt sich Zeit mit uns ,er will wieder mit mir eine Zukunft haben. Ich kann ihn körperlich aufGrund der Verletzungen nicht sehr nah an mich herablassen. Er hat mir so weh getan.
Obwohl mir gerade körperliche Nähe jetzt gut tun würde,kann ich es nicht voll zulassen. Er vermisst anscheinend körperliche Nähe nicht so sehr. .Er kann gut mit sich allein klar kommen.

28.07.2017 16:24 • #1767


B
Es ist schwer von außen zu beurteilen, aber ich frage mich, was es ist, dass Du Eure Beziehung unbedingt retten willst.
Du fühlst Dich so sehr von ihm verletzt.
Ist die Beziehung es wert, dran festzuhalten, obwohl es Dir darin, so scheint es mir, nicht gut geht.

Von außen betrachtet, aber entschuldige, wenn ich das falsch einschätze, wäre eine Trennung sinnvoller.

28.07.2017 16:43 • x 1 #1768


Vegetari
Wenn ich Bilanz ziehe, weiss ich ehrlich gesagt nicht, wohin es mich zieht.ich kann mich weder trennen, noch voll auf ihn einlassen. Was er mir bietet ist zwar nett, aber es berührt mich wohl immer noch nicht tief. Vielleicht ist es noch zu früh ...wir konnten schon sehr gute tiefe Gespräche führen...Aber die Angut wieder verletzt zu werden, blockiert mich.

28.07.2017 17:31 • #1769


B
Das kann ich sehr, sehr gut verstehen.

Ich habe gelernt, was es heißt, Angst vor neuer Verletzung zu haben.
Aber es braucht in einer Beziehung eine gewisse Sicherheit.
Natürlich, man weiß nie , was passiert, aber man sollte sich sicher fühlen können.

28.07.2017 17:43 • x 2 #1770


A


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