Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung

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Finde ich gut, dass Du das nimmst. Bei mir gab es den Moment, da konnte ich mich innerlich nicht mehr bewegen. Ich habe mich gefühlt wie wenn ich eine Betonrüstung anhätte. Aber ich wollte leben, ich wollte mich nicht darin ergeben. Ich habe mir einen Psychiater besorgt und das Zeug verschreiben lassen. Es hat sofort gewirkt und meine Gedanken wurden konstruktiver. Es heilt natürlich nicht. Aber es macht auch kein Sinn Held zu spielen.
Wenn du soweit bist, dann wirst du eine Perspektive einnehmen können, die für dich gut ist. Wenn du noch nicht soweit bist, dann kannst du das auch so annehmen. Alles braucht seine Zeit. Vielleicht gibt es für dich noch was zu entdecken, was du bisher übersehen hast oder nicht sehen wolltest.
30.01.2017 09:57 •
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Ich habe einmal eine Frage an die Betrogenen, die weiterhin mir ihrem Mann/Partner zusammengeblieben sind. Wie habt ihr es geschafft, wieder zu vertrauen? Wie geht es euch, wenn euer Partner mal verspätet nach Hause kommt oder mit Freunden ausgeht?
Ich habe einen Neuanfang mit meinem Mann gewagt, aber ich merke, dass ich mich mit dem Vertrauen schwer tue. Wenn mein Mann sich mal verspätet, dann fange ich gleich an, zu phantasieren und es geht mir körperlich richtig schlecht. Wenn er dann wieder da ist, ist es wieder gut und ich frage auch nicht nach, was er gemacht hat aber in der Zeit, in der ich warten muss, bin ich vollkommen neben mir. Ich will ja kein Kontrollfreak werden und ich will ihn ja auch nicht einsperren. Ich muss irgendwie versuchen, diese Gedanken loszuwerden. Nur wie? Hattet ihr sofort wieder Vertrauen oder braucht das seine Zeit?
Wir waren ja eine Zeitlang getrennt und in dieser Zeit hätte er theoretisch alles machen können, eigenartigerweise habe ich mir in dieser Zeit nicht so viele Gedanken gemacht, wie jetzt, da wir wieder zusammen sind.

LG T.
30.01.2017 10:17 •
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Für alle Betroffenen einer Dreiecksbeziehung
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Traurig, ich bin zwar nicht betrogene EF...
Aber das Gefühl, dass es , als ihr getrennt ward, nicht so schwierig war, wie jetzt, wo ihr wieder zusammen seid, kenne ich.

Ich denke, das sind die Erwartungen...
Als er nicht da war, hast du weniger Erwartungen an ihn gehabt als jetzt.
Da war er vielleicht in deinen Augen irgendwie frei...Außerdem hast du nicht alles so hautnah mit bekommen.
Wusstest gar nicht genau, wann er weg war und evtl länger als üblich blieb.
30.01.2017 10:26 •
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Was Du über die Erwartungen geschrieben hast, ist sicher richtig. Als er seine eigene Wohnung hatte ist er fast jeden Tag bei mir gewesen, aber wenn er sich da mal verspätet hat, hatte ich trotzdem keine Befürchtungen. Wahrscheinlich, weil ich wusste, wenn er zu mir kommt, dann will er ja hier sein.
Seitdem er hier wieder lebt, habe ich ständig die Befürchtung, dass er vielleicht wieder ausbrechen möchte. Ich will mir aber nicht jeden Tag darüber Gedanken machen müssen und Magenschmerzen bekommen, wenn er mal eine halbe Stunde später dran ist oder weil er mal mit ein paar Bekannten ein Bierchen trinken geht. Auf Dauer geht das nicht gut und ich will auch nicht so sein.
30.01.2017 11:00 •

D
@Traurig 1973,
bei mir ging es. ich würde ihn auch wieder zu der Firma und dem Ort lassen, wo er die Affäre hatte. Also uneingeschränktes Vertrauen. Ich kann nur sagen, wie es bei mir ging. Zunächst habe ich wieder gelernt mir zu vertrauen. Und dann habe ich für mich bewertet, wie er sich danach verhalten hat. Ganz wichtig war für mich, ich musste sein Handeln, Gründe, etc. verstehen und zwar aus seiner Sicht. Betrachte ich nur den Betrug aus meiner Sicht, dann komme ich keinen Schritt weiter. Und dann den Betrug im Zusammenhang mit der Beziehung der letzten Jahre sehen. So ging es für mich Schritt für Schritt.

Klar, ich zucke auch och manchmal innerlich zusammen. Und was mir auch klar ist, die Eigenschaften, die es ihm ermöglichten eine Affäre zu haben, hat er immer noch. D.h. er wird Imme Rind er Lage sein, eine Affäre zu haben. Aber die Eigenschaften muss man halt im Kontext sehen und wenn man versteht, wie diese dann zu einer Affäre führen können, kann man anders damit umgehen.
30.01.2017 11:05 •
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H
@traurig,
Vielleicht solltest Du mit deinem Partner über diese mulmigen Gefühle sprechen.
Vielleicht kann er Dir diese Ängste nehmen!?
30.01.2017 11:07 •
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Zitat von hanna111:@traurig,
Vielleicht solltest Du mit deinem Partner über diese mulmigen Gefühle sprechen.
Vielleicht kann er Dir diese Ängste nehmen!?

Das habe ich und er nimmt meine Ängste auch ernst und versucht, möglichst pünktlich zu sein und mir Rückmeldung zu geben, wenn es mal später wird. Er meint, er hätte sich ganz klar für mich entschieden und würde mir nie wieder so etwas antun.
Aber er meint auch, dass ich ihn nicht einsperren könnte und ich weiß, dass er auf Dauer wahrscheinlich kein Verständnis dafür haben wird. Für mich selbst ist dieser Zustand aber auch nicht tragbar, weil ich nicht jeden Tag auf's Neue Angst haben möchte.
30.01.2017 11:23 •
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Das ist schwierig.

Du möchtest so nicht sein, aber du bist es, kannst nicht aus deiner Haut.

Hast du schon Hilfe von außen?
Damit umzugehen?
Wenn du es nicht kannst, wird es schwer und bleibt für dich ja Quälerei.

Und ja, der Beziehung ist es sicher nicht zuträglich.

Ich denke, es gibt Menschen, die können damit nie umgehen.
Dann geht es nicht mehr...

Aber vielleicht kannst du es mit externer Hilfe noch schaffen...( hab gerade nicht im Kopf, ob Du davon schon was geschrieben hast).
30.01.2017 11:26 •
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Nein, ich habe noch keine externe Hilfe. Ich hatte eigentlich gedacht, ich würde das auch so schaffen, aber vermutlich komme ich doch nicht drum herum. Es ist wohl noch zu vieles unverarbeitet.
30.01.2017 11:32 •
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E
Wie wäre es mit einer Paartherapie und dazu unabhängige Einzelsitzungen?
30.01.2017 11:36 •
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Sieh es als Chance.
Für dich und für Eure Beziehung.
Vielleicht gelingt das Verarbeiten und besser damit leben mit Hilfe von Therapie.

Ich denke, wenn es dich weiter immer quälen würde, hätte die Beziehung keine Chance mehr.
Auch so kann man zusammen bleiben, aber Du möchtest dich ja wieder gut und wohl fühlen mit allem.
30.01.2017 11:37 •
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Zitat von frischgeföhnt:Wie wäre es mit einer Paartherapie und dazu unabhängige Einzelsitzungen?


Eine Paartherapie hatten wir im letzten Jahr begonnen, wie ich dachte, um den Betrug zu verarbeiten und an unserer Ehe zu arbeiten.
Mein Mann hatte aber in dieser Zeit noch seine Affäre und hat die Therapie mit mir begonnen, da er gehofft hat, dass der Paartherapeut ihm hilft, die Ehe mit mir möglichst schonend zu beenden. Für mich war damit das Thema Paartherapie beendet und wir haben uns kurz darauf getrennt. Die Monate danach waren nicht einfach, aber ich habe gedacht, ich komme ohne fremde Hilfe zurecht. Scheinbar ein Fehler. Jetzt muss ich vermutlich erst einmal Monatelang warten, bis ich einen Therapeuten für mich alleine finde. Eine neue Paartherapie möchte ich im Augenblick nicht.
30.01.2017 11:52 •

D
@Traurig1973
sowas durchzustehen ist für beide kein Kinderspiel. Wir haben keinen Paartherapeuten gehabt. Einmal haben wir es probiert, aber uns hat das nichts gebracht. Was mir sehr geholfen hat war, dass ich eine wirklich gute Seele gefunden habe hier im Forum. Da konnte ich täglich Emails schreiben bis zum abwinken. Alles konnte ich rauslassen und diskutieren. Ich habe zwar auch viel mit meinem Mann geredet, aber manchmal kommen so böse Abgründe hoch, da ist es hilfreich ein anderes Ventil zu haben.
Grenz Dich vor allem ab von Deinem Mann. Versuch zu spüren, wie Du etwas empfindest. Das kann sich alles ändern im Laufe der Zeit und muss nicht die Wahrheit sein. Aber das ist ein Prozess und da gehst Du Deinen Weg.
Ich war irgendwann soweit, dass ich meinem Mann geschrieben habe, ich liebe ihn so wie er ist, er solle nichts ändern und es ist alles okay.
Die Affäre ist nur eine Episode in der Beziehung. Diese Krise kann Dir und Deinem Mann sehr viel über die Beziehung zeigen. Das ist unheimlich wertvoll. Das sit es auch, wenn ihr Euch dennoch trennen solltet.
Ich muss heute sagen, zwar hatte mein Mann die Affäre, aber es ist fraglich, wer von uns beiden in dieser Phase die Beziehung mehr aufgegeben hatte.
30.01.2017 11:58 •
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@Traurig 1973
Mir hilft, dass ich weiß, dass ich mich auf mich, mein Bauchgefühl verlassen kann.
Wie hast du von der Affäre erfahren?

Ich glaube, dass ich ihm nie wieder und wahrscheinlich auch keinem neuen Partner wieder so uneingeschränkt vertrauen kann. Aber das kann ich gut akzeptieren. Ist einfach eine Konsequenz des Erlebten.

Mein Partner wollte mich sicher nicht in der Form verletzen, wie er das getan hat und ich glaube ihm, dass auch er seine Konsequenzen aus dem Erlebten gezogen hat.

Aber die Angst, dass so etwas noch mal passiert, bleibt.
Vielleicht Angst, als wachsamer Begleiter!
30.01.2017 12:09 •

Von der Affäre hatte er mir zunächst selbst im Dezember 2015 erzählt. Daraufhin wollte ich anfangs sofort die Beziehung beenden. Ich habe eigentlich immer gesagt, dass ich einen Betrug niemals verzeihen würde. Da er dann aber gesagt hat, dies sei nichts Ernstes, nur eine harmlose Schwärmerei und ein paar Küsse, habe ich ihm das geglaubt. Bis ich Ende Januar 2016 herausgefunden habe, dass er die Affäre weiterhin aufrechterhalten hat. Er hat dieser Dame (einer Kollegin) eine gemeinsame Zukunft versprochen. Es ist wohl niemals zum S6 gekommen, wie ich von ihr erfahren habe, dafür hatte er aber offenbar tiefe Gefühle für diese Frau, was für mich persönlich viel schmerzhafter ist, als wenn es eine rein s6uelle Affäre gewesen wäre. Angeblich hatte er die Affäre dann Ende Januar wieder einmal beendet, diese aber kurze Zeit später wieder aufgenommen. Im März haben wir die Paartherapie begonnen, die er allerdings, wie gesagt in der Absicht gemacht hat, um mich möglichst schonend loszuwerden. Dies hatte dann im April auch den gewünschten Erfolg, ich habe ihn nach unendlich schweren Wochen rausgeworfen. Wir hatten dann eine Zeitlang Kontaktsperre und haben uns danach wieder angenähert. Er hat mir gesagt, er habe einen riesen Fehler begangen und wisse nun, wo er hingehöre. Ich hatte auch gedacht, ich sei soweit, aber der Gedanke, dass er wieder ausbrechen könnte, macht mich fertig.
30.01.2017 12:38 •
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