Zitat von desert:Ich wünsche ihm dass sie einfach genug hat von ihm nach einem Strohfeuer.Und er auch so mal in die Erfahrung des Verlassenschmerzes kommt. Dass er als einfach nicht genug ist und er ihr zu wabbelig und alt ist.
@desert, ich verstehe, wie Du das meinst. Der hat Dir im Abgang nochmal so richtig in den Kopf gepupst. Hat Dinge als Trennungsgrund angeführt, mit denen Du vielleicht selbst auch haderst (wer wird schon gerne älter und weicher - also iiiich nicht ).
Und jetzt soll er mal selbst so behandelt werden, wie er Dich behandelt hat, damit er merkt, was er Dir angetan hat.
Die Gedanken hat wohl jeder mit einer offenen Rechnung beim Ex. Dient der Seelenhygiene. Ist nicht das höchste Ross, aber für die Übergangszeit völlig ok.
Bis Dir auffällt, wie beschädigt jemand sein muss, der derart marodierend durch die Frauenwelt segelt, absolut stumpf über Gefühle trampelt und (schön gesagt) diverse Frauen schrottet.
Da wird was in früher Kindheit losgewesen sein bei ihm. Depressive Mutter, ablehnender Vater, irgendeine prägende Bindung, die ihm Minderwertigkeit suggeriert oder seine Empathie abgestumpft hat. Im Grunde ist er also ein ganz armer Wicht, der Beziehungen als Kompensation für frühere Verletzungen gebraucht. Er darf Dir dann für 5 Minuten leid tun.
Und DANN schiebst Du bitte Deine Gedanken von seinen Baustellen weg und zu Deinen Baustellen hin.
Denn iiiihn wirst Du nicht mehr ändern. Der bleibt so. Beileid an die Next. Auch wenn er sich anfänglich bemüht, bricht früher oder später ja doch sein Charakter durch. Oder er hechelt ihr zeitlebens hinterher. Eine Beziehung auf Augenhöhe wird d a s doch auch nicht.
Aber nun zu Dir.
Wo hat das Leben denn bei Dir die Kerbe geschlagen, in die sich so ein Karlheinz einnisten konnte? Gibts da eine grundsätzliche Vorschädigung der Sorte andere sind toller, cleverer, reicher, hübscher, jünger, etc. als ich und haben mehr Glück. Da habe ich es auch nicht verdient, dass... bzw. muss mir Liebe, Zuneigung, Aufmerksamkeit erarbeiten gekrönt von einer Portion ich bin es (ihm/ihr) nicht wert, dass...? Wenn ja, dann willkommen im Club.
Und in diese Defizite nisten sich gerne mal parasitäre Partner ein und bauen dadurch die Kerbe noch aus.
Du hast ja schon professionelle Beratung. Die Themen Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Schuldgefühle sind da bestimmt auch Programm.
Was merkwürdigerweise auch hilft, sind Aufbausätze in den Spiegel sagen oder in 5-Minuten-Meditationen über den Tag verteilt immer wieder in sich selbst rein murmeln. Die Klassiker: Ich mag mich. Ich finde mich richtig gut. An mir ist alles genau so richtig, wie es ist. Ich liebe und pflege mich, weil ich es wert bin. Ich habe es verdient, glücklich zu sein. etc.
Eben positive Ich-Aussagen, die Du Dich selber sprechen hörst.
Das ist am Anfang völlig strange und peinlich. Aber nach einer Weile werden die Mantras zur Routine. Und die sinken dann nach und nach ein und verändern Deine Haltung Dir selbst gegenüber. Und damit auch Deine Ausstrahlung auf andere. Und dann ziehst Du auch positive Menschen an und kannst Dich mit ihnen verbinden, statt mit einer selbstzerfleischenden Ausstrahlung die Karlheinzes dieser Welt anzulocken wie Nektar die Bienen.
Und falls Du die Gedanken an die verlorenen 3 Jahre und das Abserviertwerden mit Nachkarten seinerseits nicht zur Seite schieben kannst, gibt es gute Meditations-Hypnose-CDs. Mich nerven die von Werner Eberwein am wenigsten. Je weniger man sich an merkwürdigen Klängen und der Stimme des Sprechers stört, je besser das an einem vorbei rutscht, desto leichter sinkt es ein. Probier mal, eine Woche lang jeden Tag 1 Mal so eine Entspannungsmeditation liegend mit geschlossenen Augen anzuhören und vielleicht sorgt es auch bei Dir dafür, dass diese Gedanken nicht mehr so dringlich und verzehrend sind, sondern Du langsam wohltuenden Abstand gewinnst.
Die Geschichte mit dem Typen kann nie wieder gut werden. Aber sie kann egal werden. Und das ist genauso viel wert für Deinen weiteren Weg. Nur nicht mit Gedanken und Gefühlen (Liebe, Wut, Vergeltung, Scham, etc.) an dieser Episode hängen bleiben und Dein künftiges Leben ständig als Reaktion und in Relation zu diesem Erlebnis sehen und setzen.
Du machst das schon. Du klingst klug und reflektiert. So einer haut Dich nur vorübergehend aus der Bahn. Aber das bekommst Du schon verarbeitet, wegsortiert und abgehakt. Das wird!
Alles Gute.