32

Gehen oder bleiben, keine Kraft mehr, depressiven EM

T
Ich brauche mal euren Rat.
Als mein Mann vor 5 Jahren schwer erkrankt ist, haben wir es geschafft unsere Ehe wieder in den Griff zu bekommen. Einige Zeit später hatte er eine schwierige Herz OP. Seitdem Tag habe ich einen komplett anderen Menschen aus der OP bekommen. Er ist in die Richtung Depressionen gefallen.
In der Reha wollte er nicht reden, Psychologen haben keine Ahnung, die seien alle bescheuert.
Seinem Hausarzt erzählt er natürlich nicht, was los ist. Jetzt haben wir 2 Kinder in der Pupertät.
Die bekommen alles mit, was für mich auch sehr schlimm ist. Mein Mann wird mittlerweile sehr sehr oft aggressiv (nicht gewalttätig), brüllt rum, wird ausfallend. Dann fallen vor den Kindern so Sprüche, besser wenn ich von der Brücke springe, dann seit ihr mich endlich los usw. Teilweise setzt er sich nach so einem Spruch ins Auto und fährt weg. Handy bleibt dann natürlich hier liegen.

Meine 2 und auch ich leiden sehr darunter. Jetzt wird er täglich immer ein Stück realitäts fremder.
Kontakt zu alten Freunden usw. will er nicht mehr. Ich solle auch keine Kontakte haben, ich habe diese sehr zurück gefahren. Er lebt in seiner eigenen Welt. Wir leben seit der Zeit nur noch als nicht funktionierende WG zusammen. Ich frage mich ständig, warum ich mir und den Kindern das antue.
Kraft zum gehen habe ich nicht, ich möchte die Kinder da nicht in Sachen reinreiten. Dann würde er sehr sehr unfair handeln. Ach so, nur er kann alles, alle andere sind zu doof dafür und er macht nie Fehler. Wenn wir mal zu anderen Kontakt haben, spielt er immer die tolle Familie vor.

Er hat null Lebensfreude und wäre am liebsten bereits tod.
Ich habe das alles 5 Jahre geschafft nur jetzt kann ich nicht mehr, mir fehlt die Kraft.
Liebe verspüre ich schon lange nicht mehr.
Was würdet ihr machen?

27.06.2020 20:43 • #1


Gwenwhyfar
Unterlagen sichern, zum Fachanwalt für Familienrecht und heimlich den Absprung vorbereiten.
Deine Kinder kannst Du in nichts reinreiten, was schlimmer wäre als dieses tägliche Chaos! Habe den Mut zur Entscheidung und schiebe nicht die Kinder vor.

Mir fehlt allerdings gänzlich die Fantasie, dass ein rechthaberischer, aggressiver Mann vor der OP der verständnisvolle Familienvater war. War es eine Transplantation?

27.06.2020 20:58 • x 5 #2


A


Gehen oder bleiben, keine Kraft mehr, depressiven EM

x 3


monchichi_82
Zitat von Toni72:
Mein Mann wird mittlerweile sehr sehr oft aggressiv (nicht gewalttätig), brüllt rum, wird ausfallend.

Das Verhalten kenne ich von meinem Vater der einen 4-fach Bypass bekam. Der war für 1-2 Jahre nach der OP nicht mehr auszuhalten.... aggressiv, ausfallend, da sind zuhause Stühle geflogen, meine Mutter auf unterstem Niveau beschumpfen. Man muss bedenken, das sind schwere Operationen die mit schlimmen Schmerzen verbunden sind, Kontrollverlust, postoperativen Komplikationen, einem möglichen Aufwachdelir?! Gerade letzteres ist ein psychischer Extremzustand.

Ich würde ihm klare Grenzen setzen und ihm sagen, dass das so nicht mehr weiter geht, er sich professionelle Hilfe holen muss oder du gehst. Bei allem Verständnis für ihn ist das aber auch für euch ein unzumutbarer Zustand.

27.06.2020 21:01 • x 7 #3


G
Hallo, erstmal willkommen im Forum.

Was war denn bei euch vor fünf jahren los, wo ihr eure ehe wieder in den Griff bekommen habt?

wie alt sind eure Kinder und was meinst du damit, dass du sie in nichts reinziehen möchtest... Und er sich sehr unfair verhalten würde... Unfair bei einer Trennung?

27.06.2020 21:04 • #4


L
Aber 5 Jahre nach der OP, es wird schlimmer.
Er merkt auch, das er nicht mehr so kann wie früher. Die Medikamente schlagen auf die Knochen .

Er war früher auch schon nicht so leicht aber nun ist es extrem.
Wenn ich ihm sage, das es wohl besser ist, das wir uns trennen, fängt er sofort mit einem komplett anderem Thema an.
Sobald ihm was nicht passt wird das Thema gewechselt.

Vor seinem Infarkt hätte ich mich gernecschon getrennt. Danach haben wir unsere Ehe wieder in den Griff bekommen. Bis 1 Jahr später die OP folgte.

27.06.2020 21:10 • #5


G
Lea66 = Toni72 = te?

27.06.2020 21:21 • x 2 #6


K
Wenn mein Vater 20 Jahre jünger wäre, würde ich meinen, Du bist mit ihm verheiratet. Gerade heute hat er wieder die Hölle losgebrochen und die ganze Familie leidet darunter. Vermutlich allen voran meine Mutter, die gerade im Krankenhaus ist. Aber auch mein Bruder und ich und wir sind längst erwachsen. Ich kann Dir sagen: wenn er es nicht mit professioneller Hilfe angeht, wird es vermutlich nicht besser.

Es ist Deine Entscheidung, ob Du und die Kinder weiter darunter leiden sollen. Ich wünschte mein ganzes Leben (mein Vater mit Mitte 30 den ersten Herzinfarkt, danach Bypässe, Stents usw.), meine Mutter hätte uns Kinder genommen und wäre gegangen.

27.06.2020 22:39 • x 3 #7


T
@KBR
Es kommt keiner an ihn ran damit er Hilfe annimmt.

Danke für die ehrliche Antwort.
Ich hoffe, ich bekomme den Absprung noch.

27.06.2020 22:57 • x 1 #8


K
Ich hoffe, er erkennt doch noch, welchen Leidensdruck er bei Euch erzeugt. Bei meinem Vater war das Thema Therapie ja noch gar keines bzw. gesellschaftlich noch lange nicht so anerkannt wie heute. Darum hoffe ich, dass wenigstens Deiner das noch als Chance erkennt.

27.06.2020 23:00 • #9


VictoriaSiempre
Willkommen zurück

Du hast im Lea-Thread einige Tipps bekommen - da warst Du auch klar damit, dass Du Dich auf jeden Fall trennen willst. Das war im April. Auf den Hinweis eines Users, dass Du zwischenzeitlich ja auch eine Affäre hattest, hast Du in (gewohnt) pampiger Art geantwortet und (wie schon früher) mitgeteilt, was Du von Leuten hältst, die ständig im Forum abhängen.

Du brauchst Hilfe, das sehe ich durchaus. Aber welchen Rat erhoffst Du hier? Den Absprung aus Deiner Ehe musst Du selber schaffen, den kann Dir keiner abnehmen.

27.06.2020 23:21 • x 2 #10


T
@ VictoriaSiempre

Siehste, da ist es wieder. Jetzt bekomme ich das wieder aufs Brot geschmiert. Ja, ich hatte eine Affäre. Klar kann das keiner beurteilen der nicht weiss wie Medikamente einen zu einem komplett anderen Menschen werden lassen.
Die Affäre hat mir Kraft gegeben das alles Tag für Tag zu Hause zu schaffen. Im übrigen funktioniert das bei meinem Mann seit der OP nicht mehr. Ich weiss, das dies ein Anzeichen sein kann, das mit dem Herz weiterhin was nicht stimmt. Es kann auch an der Pysche liegen. Ich rede seit Jahren gegen eine Wand.
Trotzdem ist er, der Vater meiner Kinder, diesen wollte ich nicht den Kindern nehmen. Zudem braucht er Hilfe, ich habe immer gedacht irgendwie bekommen wir das wieder hin. Falsch gedacht.
Nun stehe ich hier, habe keine Kraft mehr und bekomme erst einmal wieder alte Kamellen aufgetischt. Das hilft wirklich ungemein.

Ich habe gedacht, hier finde ich vielleicht andere, die auch in so einer ähnlichen Situation stecken oder solche Veränderungen nach einer Herz OP kennen.

Zufrieden?

28.06.2020 08:02 • #11


T
Es gibt Zeiten da ist er wieder durchaus gelassener. Seit kurzem hat es sich einfach sehr stark ins aggressive gewamdelt.
Eine Wandlung von 180 Grad.

Leute schrecken heute immer noch ab wenn einer physisch erkrannt und ziehen sich gerne zurück. So schrumpft auch schnell ein Freundeskreis.

Ich hatte extra einen neuen Benutzernen angelegt damit es keine Verbindung zu meinen anderen Beiträgen gibt. Die Löschung dauert leider mindestens 2 Tage...
Ist jetzt auch egal.

28.06.2020 08:17 • #12


B
Was hat sich seit April getan?Was hast du unternommen?

Zitat:
Ich hatte extra einen neuen Benutzernen angelegt damit es keine Verbindung zu meinen anderen Beiträgen gibt.


Nicht gerade fair den Usern gegenüber,genauso wie deine abfällige Äußerung.

28.06.2020 08:19 • x 2 #13


bifi07
Ich würde mich an deiner Stelle fragen, was besser ist! Eine untragbare Ehe oder eine schmerzliche Trennung und danach (hoffentlich) Frieden...auch für deine Kinder.
Es ist leider so, dass man Menschen nicht helfen kann, so lange sie das nicht selbst (bei klarem Verstand) wollen...so weh das einem auch tut!

Nachtrag: Ich bin immer dafür zu kämpfen...wenn es denn Sinn macht!

28.06.2020 08:24 • #14


F
Zitat von Toni72:
Leute schrecken heute immer noch ab wenn einer physisch erkrannt und ziehen sich gerne zurück. So schrumpft auch schnell ein Freundeskreis.


Dann waren es nie Freunde.
Auf solche kann man gut und gerne verzichten.
Schreckst du denn ab und ziehst dich zurück oder bist du ein Freund für deine Mitmenschen?

28.06.2020 08:33 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag