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Gehen oder bleiben?

S
Hi zusammen!

Ich stehe gerade vor einer schweren Entscheidung. Ich bin an einem Punkt angekommen an dem ich gerade viel nachdenke, darunter fällt die Entscheidung meine Langzeitbeziehung zu beenden.

Wir sind seit 7 Jahren zusammen, haben Coronazeiten zusammen durchgestanden, wohnen seit letztem Jahr zusammen. Ich bin wirklich unschlüssig und kann mir nicht vorstellen das von jetzt auf gleich zu beenden. Sehe aber langfristig keine andere Lösung. Ich hab immer mehr das Gefühl zu seiner zweiten Mutter zu degradieren statt zu einer Partnerin an seiner Seite. Ich bin aktuell stark unter Stress durch die Arbeit, meinem Master und 1000 anderen Dingen und dadurch dass u.a der Haushalt komplett an mir hängt macht es den Wunsch mich zu trennen nicht besser.

Ich hab schon länger das Gefühl mich in der Beziehung verloren zu haben. Dann kommt immer öfter das Thema Hochzeit und Kinder im Freundes- und Familienkreis auf und ich hab wahnsinnig Angst davor wenn ich mich jetzt schon so belastet fühle wie das später werden soll. Ich sehe da keine Besserung denn das habe ich oft versucht ihn darauf anzusprechen aber es bessert sich lediglich für eine kurze Weile dann hängt wieder alles an mir. Ich will am Ende nicht mit Kindern da stehen, einem Haus und dann ist es für alle Beteiligten schlimmer als jetzt. Ich hab seit letztem Jahr öfter versucht das anzusprechen aber es findet keinen richtigen Anklang.

Ich weiß auch nicht wie das alles gehen soll. Der Zeitpunkt ist jetzt auch nicht günstigste (aber wann ist er das schon). Daran zu arbeiten sehe ich nicht mehr wirklich. ach, ich würde einfach nur gerne wissen wie das bei euch so war. gerade die die zusammen wohnen. Meine Eltern meinten noch zu mir: Überleg es dir gut ob du wirklich schon zusammen ziehen willst. Hätte ich mal lieber darauf gehört.

30.03.2023 13:24 • x 1 #1


Cocolores
Hallo Scherbenherz!

Lies Dir Deine Zeilen einfach noch einmal durch - da hast Du doch Deine Antwort?

Es steht mit keinem Wort, dass Du ihn (noch) liebst, dass Du mit ihm zusammen sein und Kinder haben möchtest.
Gedanken an Familie und Kinder mit ihm machen Dir Angst statt Freude - wie deutlicher soll es denn noch werden?

Fakt ist: Dinge die jetzt nicht laufen werden sich garantiert in der Zukunft nicht in Luft auflösen, werden eher (für Dich) schlimmer.

Also: was spricht denn dagegen sich zu trennen?

30.03.2023 13:36 • x 8 #2


A


Gehen oder bleiben?

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L
Zitat von scherbenherz:
Sehe aber langfristig keine andere Lösung. Ich hab immer mehr das Gefühl zu seiner zweiten Mutter zu degradieren statt zu einer Partnerin an seiner Seite. Ich bin aktuell stark unter Stress durch die Arbeit, meinem Master und 1000 anderen Dingen und dadurch dass u.a der Haushalt komplett an mir hängt macht es den Wunsch mich zu trennen nicht besser.

Gut das Du hinterfragst bevor ihr Nägel mit Köpfen macht.

Die Frage die ich mir gestellt habe: Hängt es wirklich an mir oder reiße ich es (unbewusst?) an mich?!

30.03.2023 13:53 • x 3 #3


K
Ich will mal nicht die Lanze für die Trennung brechen, aber auch nicht für´s Bleiben. Das musst einzig und allein Du entscheiden. Ich denke, das steht hier keinem zu.

Puh, das muss echt übel für Dich sein. Dieses Damokles-Schwert über einem und die Entscheidung ja oder nein..... Ich glaube, prinzipiell muss Dir erstmal klar sein, ob denn da noch Liebe ist. Klar ist, dass Du mit seinen Eigenheiten nicht weiter leben willst. Und versucht, etwas zu ändern, hast Du auch schon.

Unterstellt, er würde sich ändern... und Du würdest nicht mehr die Mami spielen müssen. Hättest Unterstützung etc. Würde das die Sache ändern?
Männer kapieren den Ernst der Lage gern mal erst, wenn es schon zu spät ist. Bei Dir ist ja scheinbar auch schon viel Gefühl verloren gegangen. Es KÖNNTE dauerhafte Besserung bringen, wenn er merkt, Du machst ernst. Ernst kann bedeuten, dass er mal ne Woche bitte gehen und sich Gedanken machen soll......

Ne Änderung müsste in jedem Fall her. Eine, die auch Bestand hat. Es macht ja keinen Sinn, wenn Du unglücklich bist.

Falls Du eher sagst, Du willst nicht mehr, siehst da kein Potential mehr.... dann isses entschieden.

30.03.2023 14:02 • x 1 #4


K
Zitat von Lumba:
Hängt es wirklich an mir oder reiße ich es (unbewusst?) an mich?!

Guter Einwand!

30.03.2023 14:03 • #5


Ayaka
Zitat von scherbenherz:
Meine Eltern meinten noch zu mir: Überleg es dir gut ob du wirklich schon zusammen ziehen willst. Hätte ich mal lieber darauf gehört.

sie lieber froh, dass du schon mit ihm zusammengelebt hast und dir somit auch klar ist, dass das mit Kindern und Ehe keine gute Idee ist, weil er kein PARTNER ist sondern eher der, der sich ins gemachte Nest setzt.
denk dir lieber den Spruch: ich kauf keine Katze im Sack

sonst stimme ich @Cocolores zu 100% zu - in deinem ganzen Post kommt nichts vor, das für ihn spricht. Klingt eher so, als wäre es schon klar, dass du nicht mehr willst und nur nicht weißt wie du da wieder raus kommst.

30.03.2023 14:04 • x 2 #6


S
Zitat von Cocolores:
Es steht mit keinem Wort, dass Du ihn (noch) liebst

Ich liebe ihn!
Immerhin ist er ja ein großer Teil meines Lebens aber gerade die Situation sowie meine Wünsche, Ziele, Ambitionen haben sich mit den Jahren verändert und das hat sich jetzt einfach an einen Punkt hoch geschlagen, dass ich es unrealistisch sehe dass sich da noch etwas ändert. Ich werde ihn (und sehe das auch nicht als meine Verantwortung oder Pflicht) nicht mehr ändern können. Auch jetzt gerade, ich war gestern auf einem Geburtstag und hier sieht es aus wie eine eingeschlagene Bombe. Es wurde nach dem Essen nichts weggeräumt oder geputzt, alles steht und liegt einfach und ich will jetzt eigentlich meine Unisachen machen, musste erstmal wegräumen. Es ist ja wohl selbstverständlich nach sich aufzuräumen oder ist das auch zu viel von mir verlangt.

Er weiß selber dass er Verantwortung gerne an mir kleben lässt, lieber zockt statt sich Sorgen darum zu machen ob wir in den Urlaub fahren und das organisieren das müsste ich wieder alles fein durch planen, Mit Kindern würde ich vermutlich noch daran verzweifeln.

Ich hab das sehr lange gut vor mir weggeschoben und den Himmel voller Geigen gesehen.


Zitat von Cocolores:
Also: was spricht denn dagegen sich zu trennen?

Aktuell der Umstand dass wir zusammen eine Wohnung haben und ich nicht weiß ob das alles überstürzt ist..

30.03.2023 14:08 • #7


Cocolores
Zitat von scherbenherz:
ich will jetzt eigentlich meine Unisachen machen, musste erstmal wegräumen

Wieso MUSST Du das wegräumen? Warum sagst Du ihm dann nicht: Los, jetzt räum mal deinen Mist hier weg?
Zitat von scherbenherz:
Er weiß selber dass er Verantwortung gerne an mir kleben lässt, lieber zockt statt sich Sorgen darum zu machen ob wir in den Urlaub fahren und das organisieren das müsste ich wieder alles fein durch planen,

Naja, es scheint ja auch so, als ob er damit immer wieder gut durch kommt? Wie soll er Dich da auch ernst nehmen?
Zitat von scherbenherz:
ich nicht weiß ob das alles überstürzt ist.

Der Gedanke ist ja nicht mal eben über Nacht gekommen, oder?

Als erstes würde ich mal in mich gehen und schauen, ob es wirklich (noch) Liebe ist. Ich persönlich bin ja ein Fan von Listen. Spalte a): was liebe ich an ihm
Spalte b): was nervt mich
Dann hast Du es schwarz auf weiss. Und kannst für Dich überlegen, welche Spalte mehr Gewicht hat.

30.03.2023 14:14 • x 4 #8


S
Zitat von Cocolores:
Wieso MUSST Du das wegräumen? Warum sagst Du ihm dann nicht: Los, jetzt räum mal deinen Mist hier weg?

Weil er gerade auf der Arbeit ist.. ja, ich lass es mal so stehen und schaue später was passiert.

Zitat von Cocolores:
Naja, es scheint ja auch so, als ob er damit immer wieder gut durch kommt? Wie soll er Dich da auch ernst nehmen?

Ist er ja auch prima. Er ist super bequem und hinterfragt auch gar nicht ob mir alles zu viel wird und wenn ich mal wegbreche durch Krank sein o.ä ist er direkt aufgeschmissen und kaum irgendwas läuft. Auch DANN muss ich ihm noch sagen was er kochen und einkaufen könnte...

Zitat von Cocolores:
Ich persönlich bin ja ein Fan von Listen.

Same! Das mache ich auch am Wochenende. Ich wollte an Ostern auch mal mit meiner Mutter darüber sprechen und fragen was sie dazu denkt. Meine Familie mag ihn ja und ich will mich ja auch nicht im Bösem mit ihm trennen oder böses Blut fließen lassen...

30.03.2023 14:19 • x 1 #9


Brennessl
liebe scherbenherz!

was wenn ihr euch (nur) räumlich trennt?

wenn sonst alles passt, das zusammenleben aber nicht funktioniert, ist das eine gute möglichkeit.

vielleicht lernt er ja haushalten wenn er alleine wohnt und sich selbst kümmern muss.

30.03.2023 14:29 • x 2 #10


S
@Brennessl Das wäre ja ein hin und her.. Wir wohnen jetzt 1 1/2 Jahre zusammen, haben eben einen neuen Ofen von seinen Eltern eingebaut bekommen. Jetzt wieder getrennte Wohnungen, das fänden glaube ich seine und meine Eltern auch merkwürdig....

30.03.2023 15:45 • #11


tlell
Wir Frauen lassen uns viel zu oft in diese Rolle einfach reinschubsen. Ich würde anfangen Tacheles zu reden. Bezieh klar Stellung und sag ihm was in deinem Kopf vorgeht. Und bitte hör auf seinen Kram zu machen! Wasch deine Wäsche aber nicht seine. Lass seinen sch. liegen. Spül nur dein Geschirr. Geh nicht mehr für ihn mit einkaufen! Ja da muss man sich drauf einstellen eine Weile im Dreck im zu leben. Aber da kommst du nur weiter wenn du klar und konsequent zeigst was du willst. Das würde ich machen bevor ich mich trenne. Sollte alles nicht helfen, wäre es das für mich. Niemand braucht ein weiteres Kind bei der Familienplanung. Braucht er eine Mutti soll er wieder zu Hause einziehen.

30.03.2023 15:52 • x 2 #12


Einfachatmen
Na ja, ist doch egal was wer merkwürdig findet. Es muss doch für euch passen.

Wenn du weiterhin seine Mutter bist, wird er sich nicht ändern (warum auch).

Lass es stehen, sag dir bitte NICHT MEINE BAUSTELLE
Wenn er dann was sagt, sprich es an und verabredet einen Termin zum Krisengespräch, ganz bewusst.

Sag ihm, wie es dir geht, was dich stört und was du bereits überlegst.

Dann ist es an ihm zu reagieren.

Das a und o einer Partnerschaft ist in meinen Augen tatsächlich die Kommunikation. Und zwar ohne Schuldzuweisung und Vorwürfe.

Er sieht das ganze womöglich überhaupt nicht so wie du und erkennt nicht wie sehr dich alles nervt.

Liebst du ihn - dann gib ihm ne Chance zu erkennen und zu ändern.

30.03.2023 15:59 • x 1 #13


Einfachatmen
Könnt ihr sonst über euch reden?
Wenn nicht, das finde ich noch wichtiger als dreckige Geschirr...
Es gibt gute Podcasts zur Kommunikation (umsonst)... Nur so als Tipp

30.03.2023 16:01 • #14


VictoriaSiempre
Liebes Scherbenherz,

Du hast hier 19 Themen eröffnet und da Du bereits seit 7 Jahren mit ihm zusammen bist, werden etliche davon von dieser aktuellen Beziehung und ihm handeln. Für mich ein Zeichen, dass es schon lange bzw. immer wieder nicht rund zwischen Euch lief und läuft.

Zitat von scherbenherz:
Immerhin ist er ja ein großer Teil meines Lebens aber gerade die Situation sowie meine Wünsche, Ziele, Ambitionen haben sich mit den Jahren verändert und das hat sich jetzt einfach an einen Punkt hoch geschlagen, dass ich es unrealistisch sehe dass sich da noch etwas ändert.

Der weitaus größere Teil Deines Lebens liegt hoffentlich noch vor Dir. Du wirst Dich selber entscheiden müssen, ob es Dir reicht, wenn es ewig so weitergehen wird. Tut es anscheinend nicht, denn sonst wärst Du hier nicht erneut aufgeschlagen.

Manchmal ist es einfach so - Ihr habt Euch auseinander entwickelt (bzw. ward eh oft nicht auf einer Wellenlänge) und es paßt nicht (mehr).

Was das hinterher räumen und seine Unselbstständigkeit betrifft: Hast Du das nicht bereits vor dem Zusammenziehen gewusst? Du bist nicht seine Mama und Du sollst ihn nicht erziehen. Aber manchmal hilft liegen lassen und aussitzen, statt im vorauseilenden Gehorsam alles selbst in die Hand zu nehmen.

Ist natürlich blöd, wenn Ozeane zwischen den Ansprüchen an die Haushaltsführung liegen

30.03.2023 16:17 • x 2 #15


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