Hallo zusammen,
ich war lange Zeit stille Mitleserin und möchte jetzt meine Geschichte mit Euch teilen.
Ich weiß gar nicht genau, was ich mir erhoffe. Vielleicht einen Rat, einen Schubs in die eine oder die andere Richtung. Ein bisschen mehr Klarheit.
Ich bin 30 Jahre alt und hatte eine 3 jährige Beziehung als ich Anfang 20 war (die war eine absolute Katastrophe mit Betrug etc.). Danach war für mich klar: ich bleibe erstmal Single.
Ich hatte dann über viele Jahre viele Dates - alles unverbindlich, aber ich war zufrieden.
Dann vor 3 Jahren eine kurze Beziehung mit einem sehr netten Mann, der mich aber nicht wirklich berührt hat. Ich habe diese dann beendet ohne großes Drama.
Im August 2023 bin ich mit meinem jetzigen Partner zusammen gekommen. Mir ging es wahnsinnig gut. In der Zeit davor und auch mit ihm. Ich war total mit mir im Reinen und sehr verliebt. Das erste Mal in meinem Leben habe ich mich wirklich auf jemanden eingelassen. Hatte keine Ängste und war mir irgendwie sicher “mit ihm werde ich mein Leben verbringen”. Ihm ging es genauso.
Wir waren schon immer sehr verschieden, aber das war eher eine gegenseitige Bereicherung.
Wir sind wahnsinnig schnell zusammen gezogen (im Februar 2024) und haben beide unsere Wohnung aufgegeben.
Und jetzt kommt der Part, an den ich mich nicht so genau erinnere:, wie wir dahin gekommen sind: es gab/gibt immer wieder Streit.
Auch schon bevor wir zusammen gezogen sind. Ich kann bis jetzt nicht sagen, was die Ursachen für unsere Diskussionen sind. Es geht um (zumindest augenscheinlich) nichts Großes.
Mein Partner wird wahnsinnig schnell wütend und verletzend. Ich dann eher ruhig und weine viel - was ihn wiederum noch wütender macht.
Er hat verteilt über die Monate so viele schlimme Dinge gesagt (z.B. “du machst mein Leben zur Hölle”. ) und ich so viel geweint, dass ich darüber nachdenke, mich zu trennen.
Ich bin innerlich sehr zerrissen, da ich mich eigentlich angekommen gefühlt habe. Er hat “bis auf” diese Wut viele tolle Eigenschaften: er ist verlässlich, klug, treu, hilfsbereit, mutig - meine Familie findet ihn toll und “nach außen hin” wirkt eher sehr charismatisch. Alle mögen ihn und sind beeindruckt von den Dingen, die er erzählt.
Gleichzeitig bin ich wahnsinnig erschöpft auf Grund der vielen Streitigkeiten und auch unsere Unterschiede sind nicht mehr so leicht wegzudenken: für ihn haben die Karriere, seine Tochter, KI-Zeugs und Politik einen hohen Stellenwert. Für mich: mein Hund, meine Freunde, die Natur.
Wenn wir uns trennen, müsste ich ausziehen (ich kann mir die Miete allein nicht leisten). In meiner Stadt ist es wahnsinnig schwer eine bezahlbare Wohnung zu finden. Ich habe jetzt eine zur Zwischenmiete für ein paar Monate gefunden und muss bald entscheiden, ob ich den Schritt gehen möchte.
Ich liege bei genau 50/50.
In manchen Momenten schreit alles in mir: Nimm die Wohnung und komm zur Ruhe.
in anderen: bleib bei ihm - er ist dir wichtig und du liebst ihn.
Wir hatten gestern z.B. einen total schönen und harmonischen Abend. Weshalb es mir jetzt gerade wieder sehr schwer fällt mich gegen ihn zu entscheiden.
Entschuldigt, wenn der Text etwas wirr ist: ich bin es gerade auch.
Freue mich sehr über Ratschläge zur Entscheidungsfindung.
Liebe Grüße