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Geliebte seit 5 Jahren sehr verzwickt und kompliziert

Obscurita
Oh ha.. da hole ich mal weiter aus...
bin die ersten 3 Lebensjahre zwischen Heim und Mutter hin und her getingelt...
wurde dann adoptiert... am anfang alles gut... bis ein 2tes Kind (auch adoptiert) dazu kam... dann beherrschten Gewalt, Erniedrigung und pysichische Gewalt mein Leben...
Ich sah ab dem 6 Lebnsjahr meinen Adoptivvater mit anderen Frauen...nicht beim akt aber beim schmusen und küssen...
ich waraussenseiter in der schule...wohnten uff dem Dorf und keiner wollte und durfte mit mir befreundet sein (denke wegen dem Schürzenjäger namens vater)... es gab sprüche wie... nicht so nah ran dann bekommst du AIDS von der usw. ...
egal was ich tat oder nicht tat... ob ich alles richtig machte oder Fehler machte... es gab immer nur demütigung und Schläge... nix war gut genug...
also was soll ich von mir halten?
um es kurz zu fassen... Keiner mag oder will mich... ich bin unnütze... und schaffe eh nix... und ich tauge nix...


Ich liebe mein Kind über alles... kann aber oft nicht verstehen warum sie mich liebt... und bei mir sein will... weil wenn ich könnte ich würde vor mir weglaufen...

20.03.2015 14:18 • #16


R
Ich weiss, dass das nicht viel weiterhilft...
aber ganz ehrlich...du kannst echt soooooo froh sein, dass er nicht dein Mann ist (wird).
So ein Exemplar wünscht sich doch niemand als Partner!

20.03.2015 15:29 • #17


A


Geliebte seit 5 Jahren sehr verzwickt und kompliziert

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N
Oh, Obscurita, das erklärt natürlich einiges.
Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nah getreten.

Zitat von Obscurita:
Oh ha.. da hole ich mal weiter aus...
bin die ersten 3 Lebensjahre zwischen Heim und Mutter hin und her getingelt...

Gerade die ersten drei Lebensjahre im Leben eines Kindes sind sehr wichtig. In dieser Zeit wird faktisch der Grundstein für alles gelegt, auch dafür, wie beziehungsfähig der Mensch später sein kann.
Ich arbeite mit vernachlässigten, misshandelten, missbrauchten Kindern und weiß genau,was Gewalterfahrungen mit Kindern machen und was es bedeutet, keine verlässliche, beschützende Bezugsperson zu haben. Ich würd dich zu gern mal drücken.
Deswegen klammerst du dich auch an jeden, der sich dir bietet und in irgendeiner Weise gut tut.
Da kann ich natürlich gut verstehen, warum sich der Loslösungsprozess für dich so schwer gestaltet.
Aber es beruhigt mich zu wissen, dass du schon professionelle Hilfe einholst.
Zitat:
dann beherrschten Gewalt, Erniedrigung und pysichische Gewalt mein Leben...

...und diese Erfahrung prägt dich für dein Leben.
Daher auch die Partnerwahl, die für dich 7 Jahre die Hölle bedeuteten.
Das Problem ist, dass man sich immer das sucht, was man kennt und womit man vermeintlich glaubt, umgehen zu können. Das es wiederum bedeutet, dass sich die Muster ständig wiederholen und du wieder und wieder dasselbe erlebst-wenn auch mit anderen Personen-begreifst du erst, wenn du tief in der Situation drin steckst und niemand da ist, der dir hilft, dich aus der Situation raus zu holen.
Ein Teufelskreis. Den du nur durchdringen kannst, wenn du die Zusammenhänge verstehst und begreifst, dass deine Erlebnisse aus der Vergangenheit dein Heute bestimmen. Ich wiederhole mich, aber: Gut, dass du therapeutische Unterstützung hast.
Zitat:
Ich sah ab dem 6 Lebnsjahr meinen Adoptivvater mit anderen Frauen...nicht beim akt aber beim schmusen und küssen...

Da hat dir dein Vater ja schon vorgelebt, dass Affären gar nicht schlimm sind, man sich nehmen kann, was man will und die Gefühle anderer keine Rolle spielen.
Was du vllt als Kind an deinem Vater verwerflich fandest, lebst du nun selbst.
Zitat:
also was soll ich von mir halten?
um es kurz zu fassen... Keiner mag oder will mich... ich bin unnütze... und schaffe eh nix... und ich tauge nix...

Da stehen mir echt die Tränen in den Augen.
Es ist so traurig, dass du all das glaubst, was man dir ein Leben lang zu verstehen geben wollte: dass du nichts wert seiest, nicht liebenswert und zu nichts zu gebrauchen.
All das wollte man dir einreden, damit die Erwachsenen nicht zu ihren eigenen Fehlern stehen mussten, nicht zugeben mussten, dass sie falsch handeln, dass sie ohnmächtig sind, keine anderen,besseren Wege kennen mit belastenden Situationen umzugehen...
Glaube ihnen nicht!
Du hast ein Kind geboren und wuppst den Alltag mit ihm. Du bestreitest deinen Lebensunterhalt, bist unabhängig und bist fähig, zu eigenen Fehlern zu stehen. Mehr als deine Peiniger sich jemals zugestehen werden.
Du BIST liebenswert!
Die Crux ist nur, dass du selbst dich erst einmal zu lieben lernen musst, dich und deine Geschichte annehmen und akzeptieren musst, deine Vorzüge und deine Fehler annimmst, dich als Ganzes achtest und wertschätzt. Erst wenn dir das gelingt, wenn du zu dir stehen kannst, aufhörst dich selbst klein zu machen, Verständnis für dich aufbringst,Mitgefühl mit dir selbst hast... wirst du auf entsprechende Resonanz stoßen.
Das wird ein langer Prozess für dich, für den ich dir viel Kraft, Durchhaltevermögen, Energie wünsche.

Zitat:
Ich liebe mein Kind über alles... kann aber oft nicht verstehen warum sie mich liebt... und bei mir sein will... weil wenn ich könnte ich würde vor mir weglaufen...

Dein Kind liebt dich, nimmt dich an wie du bist. Du kannst von ihm lernen.
Nimm es mal fest in den Arm.

20.03.2015 17:10 • x 1 #18


Obscurita
Wow... Danke für die Worte...
bin total gerührt... hab auch Tränen in den Augen...
Ja das mit der Prägephase (in den ersetn 3 Lebensjahren) war und ist mir bekannt...
Solange es nicht um mich geht bin ich psychologisch gut bewandert...
ganz oft sag ich mir, das vergangene muss vergangen bleiben... wobei mir selbst bewusst ist, dass ich beim Thema Männer wahl, immer die wähle die Grundzüge von dem besitzen... was mir die Familie antat... das ist nicht schön...aber och verdammt schwer, das auf die Reihe zu bekommen, dass es anders läuft...
Mein Kind ist toll... es rührt mich immer wenn sie mir egal wo und wie zeigt wie sehr sie mich liebt... sie ist stolz darauf das ich ihre Mama bin...bsp: sie nimmt mich an die Hand und sagt dann das ist meine Mama...
und gleichzeitig neben dem stolz und gerührt sein empfinde ich... scham... wie schon geschrieben denke ich und empfinde ich es nicht zuverdienen... -.-
Ja und so ein Typ der sich psychisch schwache Frauen sucht... um diese dann im Ego zu pushen weil er ja, vermeintlich da ist... ist bei mir ein Klacks... und dafür schäme ich mich bald noch mehr... das ich gegen meine Ethischen Vorstellung und Prinzipien verstossen...und dieses gefühl machtlos dagegen zu sein...lähmt einen noch mehr...

20.03.2015 18:04 • #19


N
Jeder verdient ein Stück vom Glück,ist es wert geliebt zu werden.
Du hast doch nichts getan! Du warst ein Kind, das hilflos war, sich nicht wehren konnte,das der Macht und Willkür der Erwachsenen ausgesetzt war. Du konntest nichts tun.
Indem du dich jetzt wertschätzt, dich als liebenswerten Menschen betrachtest, dich annimmst wie du bist,schlägst du denen ein Schnippchen, die dir ständig das Gegenteil suggerieren woll (t)en.
Zeig es ihnen und beweis es dir!
Das ist der schönste Liebesbeweis, den du dir selbst machen kannst.

20.03.2015 18:20 • x 2 #20


Obscurita
Danke dir vielmals für die lieben Worte und Reflektion...
es wird ein harter Weg... aber die Grundrichtung ist ja gelegt (mit Therapie und zumindestens das Gedanken machen über wie ich es dieses mal Richtig anstelle um daraus zukommen)

20.03.2015 18:43 • #21


N
Du wirst es schaffen.
Du besitzt den Willen zur Veränderung und bist bereits aktiv tätig.
Ich wünsche dir alles,alles Gute!

20.03.2015 18:47 • #22


M
Liebe Obscurita, liebe Neja,

mich berührt euer Dialog und ich finde mich darin ein Stück weit wieder.
Obscurita, wenn Du von Deinem Verhältnis zu Deiner Tochter sprichst, erinnert mich das an meine Kindheit. Meine Mutter hat sich wohl ähnlich (zuweilen schamhaft) gefühlt wenn die kleine Tochter (ich) stolz auf die Mami war.
Sie war die ersten Lebenjahre im Heim und hat Beziehung einfach nicht gelernt. Und so hatte sie jahrelang recht schlimme Beziehungen und das wiederum prägte mich. Sie war sich ihrer Prägungen so bewusst wie Du aber die psychische Entwicklung hinkt natürlich etwas nach (aber es lohnt sich). Und so sprach sie viel mit mir weil sie mich davor bewahren wollte, ähnliche Muster zu leben. Sie sagte mir immer: das ist nicht gesund, schau Dir das nicht ab usw. Aber sie lebte etwas anderes. So habe ich beide Anteile in mir. Doppelbotschaften. Einerseits ihre lieb gemeinten Worte, andrerseits die Erfahrung, dass wiederum ich nicht viel Wert zu sein schien da sie doch in erster Linie in ihre kranken Beziehungen verstrickt war.
Aber es war ein erster Schritt hinaus aus einer über mehrere Generationen weiter gegebenen Struktur (sie forschte irgendwann nach ihren Verwandten und es ist erstaunlich wie sehr die Wiederholungen bis hin zu mir wirken, auch wenn man sich nie sah) und ich bin sehr dankbar dafür, dass meine Mutter den esrten Schritt tat. Den zweiten muss ich tun...
Und auch ich bemühe mich auf der Beziehungsebene immer gesünder zu werden (ich hatte nie Affären oder sehr destruktive Beziehungen aber auch nicht sehr gesunde). Eigentlich will ich Dich nur motivieren, weiter am Ball zu bleiben. Meine Mutter ist durch Therapie sehr viel weiter gekommen und ich auch
Das wichtige ist wohl, dass man die Bereitschaft hat, sich neuen Gedanken zu öffnen (und das sehe ich bei Dir), auch wenn gewisse Erfahrungen noch fehlen...

Ich habe gerade damit begonnen, ein Buch zu lesen, das auch Dich interssieren könnte:
Das schaffst du nie! Wie Sie Bannbotschaften aus Kindertagen verjagen Von Sabine Unger.
Ich kann noch nicht sagen, ob das Buch wirklich lesenswert ist aber die Richtung ist gut: negative Glaubensmuster, die das Selbstbild und dann auch die eigene Realität bilden...

Liebe Grüße

20.03.2015 19:07 • #23


N
Hallo mydream,
ich finde deinen Beitrag genial, zeigst du doch damit, wie sich Obscuritas Kind mit all dem fühlen muss und was es in die Wiege gelegt bekommt,ohne sich dagegen wehren zu können und auch ohne dass die Mutter das bewusst tut.

Es ist leider so, dass solche Muster Generationen übergreifend gelebt werden,jede Generation für sich erkennt und weiß, dass diese Art von Beziehung destruktiv ist,ungesund und nicht normal,aber nur selten jemand die Kraft besitzt,aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

Du kannst zu recht stolz auf deine Mutter sein, hat sie dir doch offenbart, das ihre Art Beziehungen zu leben nicht das ist, was sie ihrem Kind ebenso wünschen würde. Sie wollte dich davor bewahren, diesbezüglich in ihre Fußstapfen zu treten. Sie hat dir damit ein großes Geschenk gemacht und dir ihre Liebe bewiesen.

Danke für deinen Beitrag!

20.03.2015 19:34 • x 1 #24


M
Danke liebe Neja, ich weiß nicht recht warum aber Du hast mir gerade die Tränen in die Augen getrieben. Weniger Tränen der Trauer...eher der Rührung...

Ja ich bin meiner Mutter sehr dankbar denn sie hat das Beste gegeben was sie ihrem damaligen Entwicklungsstand nach geben konnte. Sie hat echt um mich gekämpft (und ich wiederum verstand es damals noch nicht recht nicht).
Ich erinnere z.B. eine Zeit in der ich mich auf eine Beziehung einließ die unter keinem guten Stern stand. Sie bat wiederholt um ein Gespräch und versuchte in mich zu dringen: ich weiß ich habe es dir nicht beigebracht mydream, ich lebte dir ungesundes vor aber du bist eine ganz wertvolle junge Frau und das was du da tust, ist so ungesund für dich...Und so legte sie mir alles rational dar. Versuchte mir Selbstwert zu erklären. Wir lasen zuweilen Bücher über starke Frauen gemeinsam... Es ging alles vom Kopf aus, fühlen konnte ich es noch nicht...Aber ich bekam ein Gespür für meinen Selbstwert und dafür was eine gesunde Beziehung ist....

Und es hat sich gelohnt Ich bin heute so viel mehr im Frieden mit mir und mein Selbstverständnis als Frau und die Ansprüche an eine Beziehung haben sich um 180 Grat gewandelt. Erst kamen die Gedanken dann die Gefühle

Neja, ich danke Dir von Herzen für Deine Anteilnahme

20.03.2015 19:48 • x 1 #25


Obscurita
Hallo mydream,ich finde es toll was du da schreibst...
das sich mein Muster über mehrere generationen hinzieht kann ich net sagen...meine leibliche Mutter ist mittlerweile in der 4 Ehe... wenn die nicht auch schon geschieden ist... sie ist mit 19 (mit mir) 1. mal mutter geworden... sie gab mich endgültig her als, sie mit dem 2. Kind schwanger wurde... den gab sie ab nach dem sie mit dem 3. schwanger wurde und dieser starb mit knapp 1,5 J bei ihr zuhause am plötzlichen Kindstod...
Ich keene weder meine halb Bruder noch meinen Vater...
meine leibliche Oma, hatte och 2 oder 3 Ehen...
ich war weder verheiratet noch verlobt(gottbewahre mich vor sonen mist)
ich bin ja nu och nicht diejenige, die alle paar Wochen nen neuen Kerl anschleppt, weil das wäre verstörend, fürs Kind...und naja, ich brauche halt Emotionen und Verbundenheit um was aufzubauen...
Aber ist es genauso schädlich fürs Kind wenn ich nix habe bzw. mit Ihrem Vater intim bin?
Sie hat uns ja fast 2 mal erwischt... ich hab dann mit nem flotten Spruch rasu und abgelenkt...
er amüsiert sich darüber, das ie ja mal mehr mitbekommen könnte und naja was dann passiert... kann man sich ja denken...



Das Buch würde mich mal Intressieren

20.03.2015 19:56 • #26


A


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