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Generationen im Vergleich und der Umgang miteinander

HerrZ
Zitat von JaNu:
Milli Vanilli

Ne Fake-Eiscreme von Doktor Sommer. Die mit den Hupfdohlen in der Werbung. Überall waren die zu sehen und zu hören.

30.06.2022 13:58 • x 1 #91


G
Zitat von XSonneX:
Die Zahl der Kontaktabbrüche steigt. Immer mehr Kinder brechen den Kontakt zu Ihren Eltern ab. Das ist für Kinder der letzte Ausweg und ein Kampf. Der Begriff Familie ist im wesentlichen ein so enorm wichtiger Halt.
Wenn Kinder dieses also tun und nicht mehr funktionieren und sich und ihre Gefühle und Bedürfnisse unterdrücken,dann ist es ihr gutes Recht. Wenn Kinder/Jugendliche /junge Erwachsene die Therapie Kliniken füllen,weil sie unter der Erziehung gelitten haben,welche sie bis heute prägt, wie haben das die Kinder der alten Generation gemacht? Jugendämter überfordert sind und es schlimme Zustände gibt die nicht bewältigt werden können, gab es das früher auch?

Die Situation ist heute noch genauso wie zu Zeiten meiner Kindheit und Jugend vor 30/40 Jahren:
Es gilt weiterhin der Mythos der heiligen Familie und in der Realität versagen immer noch zu viele Eltern, wenn es um eine bedürfnisorientierte Erziehung geht. Auch die zweite Nachkriegsgeneration ist noch geprägt von den Traumata der Eltern und Großeltern und tradiert außerdem unbewusst deren Erziehungsmuster, die noch sehr stark an schwarzer Pädagogik angelehnt waren, weiter.

Körperliche, emotionale und S. Gewalt sind seit jeher präsent in vielen Familie. Der Staat legitimiert das sogar noch durch Artikel 6 des Grundgesetzes und staatliche Organe wie Jugendämter ducken sich lieber weg aus Angst, irgendwelche Fehler zu machen, die ihnen irgendwann auf die Füße fallen könnten.

Das Beispiel USA zeigt es am besten: Schon zum dritten Mal hat es die komplexe PTBS als Folge fortgesetzter Beziehungstraumata in Kindheit/Jugend nicht in das offizielle psychiatrische Diagnosesystem DSM-5 geschafft. Die Gründe dafür sind mehr als offensichtlich. Was nicht sein darf, ist nicht. Darum geht die Diagnostik hier immer weiter an der gesellschaftlichen Realität vorbei, während der Staat sich wunderschön aus der Verantwortung stehlen kann.

Wen wundert es da noch, wenn die Kinder, die solches Leid erlebt haben, sich als Erwachsene nur zu deutlich von den Peinigern distanzieren? Verurteilt nicht die Kinder - sondern schaut lieber mal auf die Eltern!

30.06.2022 13:58 • x 2 #92


A


Generationen im Vergleich und der Umgang miteinander

x 3


J
Zitat von JaNu:
Die Gruppe von Frank Farian, dem Produzenten.
Ich kontere mit Boney M.!

Du kennst das alles noch?

Zitat von JaNu:
Gehöre ich damit jetzt auch zum Club der alten Frauen bitte?

Dann auf jeden Fall.

30.06.2022 13:59 • x 2 #93


HerrZ
Zitat von Micha83:
Das ganze änderte sich dann in den 90ern

Also das mit den Markenklamotten ist - glaube ich - eher ne Altersfrage, als ne Frage der Dekade. Popper gab es in den 80ern schon. Aber stimmt, zu meiner Zeit (Gott, jetzt klinge ich so alt wie Johanna ) ging noch Selbstgestricktes. Turnschuhe zu Anzug war ein Sakrileg. Und es galt Jute statt Plastik.

30.06.2022 14:01 • x 2 #94


J
@Johanna15

Boney M. lief auf den Feiern meiner Eltern rauf und runter und mit Rivers Of Babylon hatte ich mein erstes englischsprachiges Lieblingslied. Musik ist mein Faible.‍️

Vielen Dank für die Aufnahme.
Ich bin übrigens sehr gern Mitglied im Club der alten Frauen.

30.06.2022 14:05 • x 3 #95


Micha83
Zitat von HerrZ:
Also das mit den Markenklamotten ist - glaube ich - eher ne Altersfrage, als ne Frage der Dekade. Popper gab es in den 80ern schon.

Ja, Popper gab es in den 80ern natürlich auch. Aber das waren dann doch schon quasi Jugendkulturen. Ich habe in meinen eigenen Schuljahren jedoch höchst selten miterlebt, dass bereits Grundschulkinder herumschrien sie wollen aber unbedingt Schuhe oder Shirts der Marke XY haben. Da gab es Einzelfälle, meist getriggert durch die Eltern, ja. Aber nicht in dem Ausmaß, zumindest nicht bei mir an der Schule. Das sich eine komplette, normale Schulklasse nicht einmal mehr vorstellen kann, dass neben Marke X und Y noch ganz viele no name Produkte, second hand oder gar DIY Erzeugnisse existieren und diese zu tragen war mir bis heute neu und hat mich in meinem Beruf inzwischen regelrecht schockiert. Da wird Bestimmte Marke = Qualität schon zu einer regelrechten Ideologie erhoben, wie ich finde. Zumal wir heutzutage ja nun auch wissen, dass selbst teure Markenprodukte oft qualitativ nicht besser sind, weil die Produktion weiß der Teufel wohin ausgelagert wurde oder an Materialkosten gespart wird, wo es nur geht.

30.06.2022 14:14 • x 2 #96


K
Zitat von Wurstmopped:
Heute wird gehelikoptert was geht.
Das fängt schon in der Schwangerschaft an.

Kreisch. . .

Meine Freundin, gute 20 Jahre jünger. . . hat einen 8 Monaten alten Säugling. Es ist befremdlich für mich, dass dieses Kind mit App groß gezigen wird. Jeder Schiss, Schlaf, Zahn, jede Buddel und jeder Apfel wird dort eingetragen. Daneben in welcher Entwicklungsstufe der Kleine sich befinden kann, was er dann lernt und überhaupt. Fürchterlich für mich.
Ich war irgendwann mal da und Muttwr war unsicher, weil der Lüdde unruhig war, wund am Po und etwas Durchfall hatte. Sagte ich: Süße, schon dran gedacht, dass er wieder am zahnen ist?
Sagt sie: nee, glaube ich nicht, die App sagt, er ist noch nicht dran.
Ich bin fast umgefallen und tat mich schwer damit, es achselzuckend hinzunehmen. Keine 24 Stunden später kam die Rückmeldung, dass Zähne durchkommen. Seitdem ist sie gottlob etwas von der App weg und achtet mehr auf das Verhalten des Kleinen. Sie ist eine tolle Mutter und macht es super. Aber diese App ist mir persönlich zuwider.

Als miene Mädels vor 20 Jahren eingeschult wurden, habe ich mich von Beginn an distanziert vor der Grundschule. Das wurden ausgiebig die Stuhlgangprobleme der Sprösslinge diskutiert. Oben drauf frühmusikalische Erziehung und Kunstförderung. Heidewitzka Meine Kinder durften ein Hobby haben und die Schule. Aus die Maus. Die restliche Zeit sollten sie Kind sein. Im Matsch spielen, den Pool unsicher machen, mit der Rollergang durch die Straße toben, die Nachbarn besuchen, ganze Biegen mit Sand bauen, Playmobil spielen und und und.
Das habe ich durchgezogen bis sie etwa 12 waren. Dann durften sie auch mal was Neues an Hobbys testen. Ab 14 ging die konzentrat auf Schule wegen Abschlüssen. Ansonsten Freunde, Freunde, Freunde, Spaß haben.
Die Freunde von damals gehen hier immer noch ein und aus.

Helikoptermutter war ich niemals und ich bin froh darum. Selbst platzwunden die genäht werden mussten, habe ich im Kindssinne gemeistert ohne gleich einen RTW zu rufen.

30.06.2022 14:31 • x 5 #97


darkenrahl
Zitat von HerrZ:
Wenn Du wüsstest wie die hier im Kaff reden - man könnte froh sein dass sich nicht alles hält. Die Runkel-Roiwe-Roppmaschin’, die roppt die Roiwe raus Und wann se all geroppt sin, isses Roiweroppe aus

Wir in der Schweiz halten uns an unsere Traditionen und sprechen immer Diealekt, ausser wenn uns jemand aus dem grossen Kanton dann nicht versteht.
Traditionen sollte man pflegen.
Lasst uns Kaffern doch unsere Sprache.

30.06.2022 15:44 • x 1 #98


darkenrahl
Zitat von JaNu:
Ja, das haben wir. Aber es sind schon damals nicht alle sofort aufgestanden, da kann ich mich auch noch dran erinnern. Diese Diskussion wiederholt sich wohl in jeder Generation. Und es ist heute auch noch, wie damals, von der guten Kinderstube abhängig.

Also ich stehe noch mit 76 auf wenn eine Dame Bus oder Bahn betritt.
Und junge Ladys sagen nicht mal danke

30.06.2022 15:46 • x 1 #99


Heike1307
Zitat von darkenrahl:
Also ich stehe noch mit 76 auf wenn eine Dame Bus oder Bahn betritt.
Und junge Ladys sagen nicht mal danke


Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.
Da kommen meist junge Mädels angerannt, als der Bus schon abfährt. Der hält natürlich pflichtbewusst und lässt sie einsteigen. Der Busfahrer wird keines Blickes gewürdigt, man latscht einfach durch. Ich finde so ein Benehmen unmöglich. Einige Busfahrer sagen dann laut Dankeschön.

30.06.2022 16:00 • x 4 #100


J
Zitat von darkenrahl:
Also ich stehe noch mit 76 auf wenn eine Dame Bus oder Bahn betritt.
Und junge Ladys sagen nicht mal danke


Das ehrt dich. Alte Schule halt.

Ich stehe auch für andere auf, halte Türen auf und helfe, wenn ich es sehe. Ungefragt.
Aber das wurde mir so beigebracht, genauso wie Tageszeit, Bitte und Danke. Und so habe ich es weiter gegeben von kleinauf.
Aber wenn das Elternhaus genau das nicht tut oder keinen Wert darauf legt, in der Schule keine entsprechenden Standards sind, dann wissen die Heranwachsenden nicht, wie sie sich zu verhalten haben.

Junge Ladys....ja, was soll ich sagen. Der ganze Hype um Weiblichkeit und Empowerment ist für mich gerade übertrieben. Das ist für mich ein solcher Auswuchs.

30.06.2022 16:07 • x 6 #101


Heike1307
Zitat von JaNu:
Der ganze Hype um Weiblichkeit und Empowerment ist für mich gerade übertrieben


Ja, finde ich auch. Man kann sich manchmal nur wundern.

30.06.2022 16:13 • x 2 #102


J
Zitat von darkenrahl:
Also ich stehe noch mit 76 auf wenn eine Dame Bus oder Bahn betritt.

Bitte nicht falsch verstehen, denn das soll positiv sein, aber wenn Du für mich aufstehen würdest, hätte ich ein schlechtes Gewissen und würde mir dir verhandeln.

30.06.2022 16:16 • #103


W
Zitat von Kerstin_2016:
Kreisch. . . Meine Freundin, gute 20 Jahre jünger. . . hat einen 8 Monaten alten Säugling. Es ist befremdlich für mich, dass dieses Kind mit App groß gezigen wird. Jeder Schiss, Schlaf, Zahn, jede Buddel und jeder Apfel wird dort eingetragen. Daneben in welcher Entwicklungsstufe der Kleine sich befinden kann, was ...

Ich habe im Bekanntenkreis auch junge Mütter und oft den Eindruck, Kinder sind heute nicht mehr Kinder sondern ein Projekt, das gelingen muss. Schwer für die Kinder, all diese Erwartungen zu erfüllen. Aber auch schwer für die Mütter. Der soziale Druck ist immens, Mütter übertrumpfen sich gegenseitig bei den Hobbies ihrer Kinder, sind immer auf dem laufenden in Sachen Schule, organisieren Parties zum Geburtstag und zur Einschulung, holen und bringen ihre Kinder überall ab und überall hin. Fördern und fordern steht über allem, einfach nur sinnlos rumlungern und auf doofe Gedanken kommen, dafür ist gar kein Platz mehr.

Ich habe meine beiden alleine großgezogen, ich hätte das gar nicht leisten können. Ganztags gearbeitet und in der übrigen Zeit versucht, den Erziehungsauftrag zu erfüllen. Eine rund-um-die-Uhr-Kontrolle war gar nicht möglich. Sie sind mit dem Bus oder Rad zur Schule gefahren, hatten ihre Pflichten im Haushalt und Hobbies vor Ort. Natürlich haben sie das auch mal ausgenutzt, dann gabs eben Mecker, wenns rauskam. Und manches weiß ich vermutlich bis heute nicht

Wir wohnten auf dem Dorf, die soziale Kontrolle war gut, irgendwie hat jeder nach allen Kids geschaut und für Blödsinn gabs dann auch mal einen kollektiven Anschiss. Schlimmes ist nie passiert.

Meine Kinder sagen heute, sie hatten eine sehr schöne Kindheit und ich finde sie ganz gelungen, auch ohne App

30.06.2022 16:35 • x 4 #104


G
Was mir leider immer öfter sehr sauer aufstößt, ist die zunehmende Verrohnung in der Kommunikationskultur.
Damit meine ich nicht mal in erster Linie die immense Zunahme des laxen Umgang mit der Wahrheit und von Hassrede in den Medien.

Sondern was ich meine, ist die Art und Weise der Kommunikation die heutzutage vor allem in Messengern oder auch in E-Mails, aber auch in so manchem Forum-Beitrag, zu finden ist:
Bandwurm-Texte ohne Groß- und Kleinschreibung, mangelhafter Rechtschreibung und Kommasetzung sowie mehr als zweifelhafter Grammatik.

Ich komme noch aus einer Generation, der man beigebracht hat, dass die Form der Kommunikation was mit Respekt vor dem Kommunikationspartner zu tun hat. Also bemühe ich mich, eine angemessene Form der Kommunikation zu finden. Allerdings treffe ich leider noch allzu oft auf Unverständnis, wenn ich sage, dass ich Absender von Nachrichten mit den oben genannten Merkmalen einfach weder ernstnehmen noch respektieren kann.

Das sind für (wahrscheinlich nicht nur) mich einfach elementare Gebote von Anstand und Höflichkeit, die heute für meinen Geschmack absolut aus der Mode gekommen sind. Dazu zählt auch die immer weiter verbreitete Unsitte, nicht mal mehr zu telefonieren und vorsichtshalber auch keine Mailbox zu aktivieren, weil man ja alles mit hirn- und bauchfrei dahingerotzten Kurznachrichten regeln kann ...

Um es mit der EAV zu sagen:
Nonsens pur in Moll und Dur - Untergang der Sprachkultur.

Zitat von Heike1307:
Da kommen meist junge Mädels angerannt, als der Bus schon abfährt. Der hält natürlich pflichtbewusst und lässt sie einsteigen. Der Busfahrer wird keines Blickes gewürdigt, man latscht einfach durch. Ich finde so ein Benehmen unmöglich. Einige Busfahrer sagen dann laut Dankeschön.

Das sind dann genau die jungen Mädels, die Dir später mit Papas PS-Boliden ohne jegliches Schuldbewusstsein die Vorfahrt nehmen oder haarscharf fast in die Seite fahren, zum dann auch noch pampig zu werden, wenn man sie deswegen anhupt.

30.06.2022 16:45 • x 4 #105


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