Gibt es noch Hoffnung?

Mein Partner ist nach über neun Jahren Beziehung erstmal in sr
Eine Wohnung gezogen um Abstand zu bekommen.Wir waren vor zwei Wochen bei unserer Paartherapeutin. Dort gab es ein Gespräch das für ihn nicht so positiv war. Ich habe meinen
ganzen Frust raus gelassen. Danach sass er auf seinem Stuhl wie erstarrt. Ansonsten ist nichts passiert.
In den Tagen danach merkte ich seine Distanz immer mehr.
In der letzten Woche sagte er mir dann das sich seine Gefühle mich verändert haben.
Er hat meine Nähe nicht mehr gesucht. Dann am Freitag sagte er dann dass er erstmal in seine Wohnung gehen will um sich über seine Gefühle klar zu werden. Wir haben erstmal keinen Kontakt, das ist für mich ganz schlimm, da er für mich auch Freund und Seelenverwandter ist.habe seit Freitag nicht mehr richtig geschlafen.
Ich Frage mich wie es angehen kann das Liebe von hier auf jetzt vergeht. Er hat mich letzte Woche noch einen Urlaub im nächsten Sommer buchen lassen, wie verrückt ist das denn?
Er sagte das er zurück kommt. Dieser Zustand des nicht wissen geht es noch weiter oder ist es jetzt das Ende macht mich echt fertig.
Er sagt wenn ich morgens aufwache hoffe ich immer das Gefühl von vorher ist wieder da. Er hat mir nach unserem Urlaub im Juni noch beteuert das er mich liebt, da der Urlaub auch total schön mit ihm war.
Das sah er genauso und hat die Zeit mit mir sehr genossen,wir waren sehr glücklich,deshalb verstehe ich das Alles nicht. Liebe kann doch nicht einfach von hier auf jetzt verschwinden,oder?
Würde gern eure Meinung wissen

Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Unwissenheit ist ja ehr noch schlimmer als ein sauberer Schlussstrich.

Aber um wirklich etwas sagen zu können, müsstest du vielleicht ein bisschen mehr von dem Gespräch beim Therapeuten erzählen. Was für einen Frust hattest du denn, den du dort abgelassen hast?

Ich habe ihm so einiges gesagt was in der Vergangenheit nicht gut war. War auch wütend dabei und habe geweint. Das muss ihn sehr verletzt haben. Er sagte danach er fühle sich als wäre er ein ganz schlechter
Mensch. Er hat in seiner Jugend einen jähzornigen Vater gehabt.. Das könnte unbewusst eine Rolle gespielt haben. Ich weiss jetzt das es ein Fehler mein Verhalten.

Hallo Lysann
Wenn Ihr schon eine Therapeutin konsultiert habt, lag folglich einiges in Eurer Beziehung bereits im Argen. Können die Gründe für seinen Rückzug eventuell hier begründet sein? Dass hier eines ins andere griff und Dein *Ausbruch* während der Therapiesitzung nur der berühmte Funken am Pulverfass war?

Zitat von regenbogen05:

Wenn Ihr schon eine Therapeutin konsultiert habt, lag folglich einiges in Eurer Beziehung bereits im Argen. Können die Gründe für seinen Rückzug eventuell hier begründet sein?

Das ist eine sehr wichtige Frage.

Hi du,

mach dir jetzt nicht noch Vorwürfe. Die Vorposterinnen haben doch Recht. Da war einiges im Argen. Du hast Frust abgeladen, dass war ja wohl nicht grundlos, oder?

Vielleicht ist er wirklich verletzt, aber er wird Anteil daran haben. Den sollte er reflektieren. Du hast vielleicht sein bisher positives Selbstbild verletzt.

Oder er spielt beleidigte Leberwurst und Täter-Opfer-Umkehr. So a la du warst verletzt bei der Therapiesitzung, weil ich abgeblich so böse bin, jetzt bin ich böse auf dich.

Ja wir haben schon eine Weile Probleme in der Beziehung. Das Thema Nähe war ein grosses.Er wollte mehr als ich ihm geben könnte. Dadurch hat er sich abgelehnt gefühlt. Wir waren auch immer sehr empfindlich im Umgang miteinander. Da wir aber noch nicht lange in Therapie sind dachte ich wir sind aber auf einem guten Weg.. Das sagte auch noch vor 6 Wochen die Therapeutin.
Diese Ungewissheit ist das Schlimmste.

Ich denke bei ihm war so dass er in der Kindheit nicht viel Liebe von seiner Mama bekam.
Am Anfang war sein Bedürfnis nach Nähe mit meinem im Einklang.
Dann später wurde das des öfteren zum Problem, da er sich darüber seine Liebe von mir geholt hat.
Jeden Morgen würde ich belagert. Wenn ich etwas sagte war beleidigt.
So kam es auch zu meinem Rückzug.. und dieses Thema war unser Thema..

Wir haben am Donnerstag einen Termin bei der Therapeutin. Hat jemand vielleicht einen Tip wie ich mich am Besten Verhalten kann? Ihr seht das Ganze ja von aussen....das wäre super.

Liebe Lysann! Ich kann deine Gefühle und Situation mehr als nur gut nachemfinden. Kann denn Liebe einfach verschwinden? Auch diese Frage stelle ich mir sehr oft... obwohl ich zugeben muss, dass es schon seltener wird. Bei meinem Mann verschwand die Liebe angeblich nach 17 Jahren... ich musste in dem Zustand der Ungewissheit 6 Monate verharren. Immer mit den Worten, er habe sich selbst verloren. Leider war mein Mann nicht dazu bereit, eine Therapie allein oder gemeinsam zu machen und das ist für mich ein wichtiger Punkt bei dir: ihr macht etwas, er gibt euch somit momentan eine Chance alles anzupacken und aufzuarbeiten, das dauert. Geduld ist eine Tugend...!

vielen Dank für Deine Nachricht....bist Du denn noch mit Deinem Mann zusammen?

Liebe Grüße

Zitat von Lysann:

Ich habe meinen
ganzen Frust raus gelassen. Danach sass er auf seinem Stuhl wie erstarrt. Ansonsten ist nichts passiert.

Unreflektiert Frust ablassen ist ein Killer in einer Partnerschaft. Ich denke, das hast du jetzt gelernt.

Zitat von Lysann:

Das sah er genauso und hat die Zeit mit mir sehr genossen,wir waren sehr glücklich,deshalb verstehe ich das Alles nicht.

Wart ihr nicht nicht. So wie andere hier auch, geht man nicht zu einem Paartherapeuten, wenn alles erste Sahne ist.

Zitat von Lysann:

Er sagte danach er fühle sich als wäre er ein ganz schlechter
Mensch.

Zitat von Lysann:

Dadurch hat er sich abgelehnt gefühlt.

Knackpunkt, der über allem steht! Ich habe selbst Probleme mit Ablehnung, die tief in mir verankert sind und die ich seit einer Weile angehe.
Ich kann dir dazu Folgendes sagen: Für Menschen, die mit Ablehnung nicht umgehen können, gibt es in einer Partnerschaft nichts Schlimmeres, als dieses Gefühl von dem Menschen entgegengebracht zu bekommen, den Man(n) liebt. Ich weiss das nicht nur von mir, sondern auch mit Menschen, die ich auf dem Weg meiner Arbeit an mir kennengelernt habe. Grade bei Männern (so meine Erfahrung) ist das der absolute Overkill.
Sowas liegt zumeist in der Kindheit verwurzelt. Diese Männer (wie gesagt, die, mit denen ich darüber sprach), wollen Liebe, Zuneigung und Wertschätzung schenken und erhalten dann, auch wenn nur selten ist es übel, Ablehung dafür. Das erinnert an frühkindliche Muster in der Beziehung zu den Eltern.
Kinder möchten gerne, dass Eltern stolz auf sie sind. Sie wollen deswegen gut in der Schule sein, keinen Ärger verursachen, basteln und malen Bilder, usw. Kommt da keine Anerkennung, hat es in vielen Fällen fatale Folgen. Ablehnung ist das schlimmste aller Gefühle für mich. Als Hintergrundinfo: Mein Erzeuger hat mich stets und stark abgelehnt, egal wie sehr ich mich bemüht habe zu gefallen. Ich bin nun 38 und kämpfe damit weiterhin. Es wird aber besser - Dank professioneller Hilfe und harter Arbeit an mir.