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Glaubt ihr an Patchwork?

S
Guten Morgen,
ich bin 38 Jahre und habe 2 Kinder (8 Jahre und 4 Monate). Meine erste echte Beziehung/Ehe war 18 Jahre. Er hatte mich wegen einer Arbeitskollegin verlassen/scheiden lassen. Die zweite Beziehung war leider eine Narzisstische Beziehung.
Glaubt ihr noch an die echte/große Liebe? Und wenn es sie noch gibt, wie sind eure Erfahrungen als Patchwork-Familie? Mir ist es sehr wichtig, dass es auch meinen Kindern gut geht.
Ich frage mich wirklich was mich jetzt noch erwartet…

19.04.2022 08:39 • x 1 #1


S
Ich habe selbst keine Kinder (bewusst!) und habe nun 3 Erfahrungen mit Männern mit Kindern, bei den letzten 2 waren sie noch im Bespaßungs- und Aufpassalter.
Ich habe für mich, ohne Kinder, bemerkt, dass ich das Kinderthema nicht mehr will. Hatte ich, habe ich versucht.
NoGo für mich.
Patchwork kann funktionieren, benötigt aber viel Verständnis, Geduld und Toleranz von allen Seiten.

19.04.2022 08:45 • x 3 #2


A


Glaubt ihr an Patchwork?

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PrinceErik
Zitat von Silvester:
Patchwork kann funktionieren, benötigt aber viel Verständnis, Geduld und Toleranz von allen Seiten.

19.04.2022 17:17 • x 4 #3


S
@Silvester Das stimmt.
Ich hatte einen Partner der sich sofort als Vater gesehen hat und sehr oft die Erziehung übernommen bzw. über meinen Kopf hinweg entschieden hat.
Seine Meinung ist, wer in seinem Haus lebt muss auch auf in hören.
Furchtbar diese Einstellung!
Mit mir kann man reden wenn etwas nicht stimmt aber ich wurde gar nicht gefragt.

19.04.2022 17:40 • #4


S
Was ich immer schwierig empfand, 1. als Nicht-Mutter und dann auch noch als Frau ohne Kinder: Kritik an den Kindern üben zu dürfen.

Wer kennt es nicht: Du bist nicht die Mutter/meine Mama oder das kannst Du nicht beurteilen, Du hast keine Kinder.

Richtig, ich habe keine Kinder. Aber dennoch habe ich ein Gefühl für: Freches Kind. (Ja jetzt ist wieder die Frage, wo fängt freches Kind an... ich habe ja als Nicht-Mutter keine Ahnung *g*)

Ich fand es immer schwierig, zu sagen: Das fand ich jetzt nicht in Ordnung. Entweder war ich dann zu empfindlich oder das Kind hatte es bei der Trennung so schwer und darf sich jetzt so verhalten....

Boah ne. Mir ist das einfach zu stressig. Hochachtung vor Menschen, die das durchziehen können und wollen.

(Zum Exex hatte ich mal gesagt: Du ich bastel mir ein T-Shirt wo draufsteht: Nicht die Mama! (Es dachte ja jeder ich sei die Mutter, wenn wir unterwegs waren...)

19.04.2022 17:51 • x 3 #5


hai
Habe schon mal 7 Jahre lang als Patchwork Familie gelebt (sie hatte einen Sohn mit in die Beziehung gebracht).
Es ist halt immer ein Spagat zwischen nicht mein Kind / unerwünschte Einmischung und wir wohnen und leben zusammen. Wer wie welchen Anteil zur Erziehung und Betreuung beiträgt bedarf möglichst klarer Absprachen - sonst ist der Nerv vorprogrammiert.

Also ganz klar, wenn beide wollen kann es gut funktionieren.

19.04.2022 17:58 • x 1 #6


tlell
Zitat von sarah8313:
Glaubt ihr noch an die echte/große Liebe? Und wenn es sie noch gibt, wie sind eure Erfahrungen als Patchwork-Familie?

Ja ich glaube daran und lebe das auch gerade. WIr leben als Patchworkfamilie. Ich bin Ersatzmutter für die 3 Kinder meines Mannes. Selber habe ich 2 Söhne mit in die Ehe gebracht. Bei uns klappt das gut. Man braucht allerdings viel Humor, Geduld und Verständis!

19.04.2022 18:00 • x 4 #7


S
@Silvester Ich kann absolut verstehen, dass es für den Partner nicht immer einfach ist. Mir geht es nicht anders.
Aber darf sich der Partner einfach so als Vater sehen? Ich finde das geht zu weit…
Natürlich darf er was sagen, wenn ein Kind frech wird.
Aber es ständig ermahnen und über alles bestimmen geht nicht.

19.04.2022 18:15 • x 1 #8


S
@sarah8313 Ich bin da kein Maßstab. Ich habe zu Kindern eine eigene Meinung. Ich bin kein Kinderhasser aber ich bin auch nicht aus dem Häuschen, wenn es um kleine Kinder geht. Ich kann diese Begeisterung einfach nicht aufbringen.
Insofern würde ich mich auch niemals als Ersatz-Mama bezeichnen wollen.

Allerdings habe ich beim Ex auch irgendwann aufgehört, den Frühstückstisch abzuräumen, wenn ich nachmittags vorbeikam, was ich anfangs gemacht habe bis ich gedacht habe: Äh Moment, seine Kinder, seine Wohnung, ihr Frühstück, damit habe ich nichts zu tun.

Da ging es z. B. schon los: Ich hätte mich nicht getraut zu sagen: Warum räumen Deine Kinder nicht ihren Frühstückstisch ab? Weil als Antwort gekommen wäre. Das geht Dich nichts an... (Obwohl er das selbst bemängelte, aber es ist oft ein Unterschied, wer Kritik äußert *g*)

19.04.2022 18:20 • #9


Plentysweet
Wenn die Rollen geklärt sind und der kinderlose Partner oder der Partner der nicht eigenen Kinder in der Partnerrolle bleibt und nicht in die Eltern- oder Erziehungsrolle geht, dann kann das gut funktionieren. Und die Kinder profitieren von der Vielfalt der unterschiedlichen Erwachsenen und deren Lebensstile. Man sollte aber im Zweifelsfall die Rollen abstecken und definieren. Und die Hauptbindung zu den leiblichen Eltern ist wichtig.
Andererseits gibt es auch mal sehr glückliche Konstellationen, wo der neue Partner gern als Ziehvater oder die Frau als Ziehmutter angenommen wird. Es hängt halt von den Menschen ab. Ich hatte einen Ziehvater, der großartig war .

19.04.2022 18:50 • x 1 #10


T
Er war 31, ich 26 als wir zusammenkamen. Er brachte 2 Töchter aus 2 Ehen mit, ich einen Jungen. Bei uns war 12 Jahre lang frohes Jugendleben - ich erinnere mich gern zurück.

19.04.2022 19:13 • #11


N
Das ist ein sehr interessantes Thema. Ich glaube je jünger die Kinder sind, umso schwieriger ist es.

19.04.2022 19:29 • #12


FrauLindemann
Ich glaube, es kommt auch auf die einzelnen Charaktere dieser Konstellation an. Wie offen sind die Kinder? Wie offen der Partner?

Ich war lange alleinerziehend, meine Kinder kannten uns immer nur im Dreierpack. Als mein Partner nach einem halben Jahr Beziehung dazu kamen, hatten da alle "Bock drauf"

Die Kinder lieben ihn, weil er viel mit ihnen macht und eine Engelsgeduld aufbringt, die mir oft fehlt. Er selbst hat total Lust auf diese Vaterrolle.Selbst nach 9 Stunden Arbeit kommt er nach Hause und repariert den Lütten die Räder. Und das gerne.

Die Kinder suchen freiwillig Körperkontakt zu ihm und alles in allem ist es sehr harmonisch. Klar gibts mal Zank untereinander aber wir als Paar ziehen an einem Strang.

Ich lasse ihm genauso seine Autorität und Grenzen bei den Kindern. Wenn er mit Ihnen meckert, weil sie nicht aufräumen wollen, würde ich mich da nie zwischen grätschen. Ich glaube, auch nur so kann das funktionieren. Dass auch wir Mütter dem Partner seine Rolle lassen und leben lassen. So handhabe ich das aber bei all den Bezugspersonen meiner Kinder. Die haben alle das Recht, den Kindern was zu sagen. Nicht nur ich. Das finde ich etwas vermessen.

19.04.2022 19:54 • x 6 #13


T
Zitat von Plentysweet:
Wenn die Rollen geklärt sind und der kinderlose Partner oder der Partner der nicht eigenen Kinder in der Partnerrolle bleibt und nicht in die Eltern- oder Erziehungsrolle geht, dann kann das gut funktionieren. Und die Kinder profitieren von der Vielfalt der unterschiedlichen Erwachsenen und deren Lebensstile. Man sollte aber im Zweifelsfall die Rollen abstecken und definieren. Und die Hauptbindung zu den leiblichen Eltern ist wichtig.


Hier wurde schon viel Wichtiges gesagt.

Es kommt wahrscheinlich auf das Alter des Kindes an und wie alle Parteien damit umgehen. Bei uns funktioniert es super. Aber für mein Kind ist klar, ich bin die Mutter und ihr richtiger Papa ist ihr Papa. Trotzdem fühlt sich unser Leben für mein Kind eher wie Familienleben an. Und es kam noch nie der Spruch: Du bist nicht der Papa. Im Gegenteil, sie hat drei Bezugspersonen und jeder erfüllt seinen Bereich.

Ich selbst habe spät einen Stiefvater bekommen, bei uns Zuhause war das viel konfliktgeladener. Und trotzdem denke ich gerne an die Zeit zurück.

19.04.2022 20:07 • #14


S
Ich bin der Meinung, dass sich zuerst Vertrauen zwischen meinem Kind und meinem Partner aufbauen muss. Und Stück für Stück er eine Bezugsperson für sie wird.
Er kritisiert meine Tochter ständig.
Ich bin die gutmütige Mutter und er der sehr strenge Partner (das sagt er auch).
Wenn er nicht so streng zu ihr wäre, dann hätte ich nicht ständig das Gefühl sie beschützen zu müssen. Es wäre alles viel entspannter und ich würde ihm viel mehr "Rechte" geben.

19.04.2022 20:45 • #15


A


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