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Habe ich narzisstische Züge ?

Elke6319
Ich finde dass Calimero schon mal meinem Sohn einen weiten Schritt vorraus ist, da er sich selbst reflektiren kann.
Da ist mein Sohn weit von entfernt. Er sieht sich nur als Opfer, hat aber viele Fehler gemacht und erwartet, dass seine Freundin diese duldet. Jetzt kann er überhaupt nicht verstehen, dass sie sich trennt, da er ja nichts falsch gemacht hat.

05.01.2018 13:38 • #31


Tiefes Meer
Hallo @calimero,

bei Texten, in denen Menschen sich hier sehr kritisch darstellen, bin ich skeptisch. Kann sein, Du bist in der Tat ein ganz furchtbarer Partner. Einer so ganz ohne gutes Haar. Wahrscheinlicher aber ist, dass Du derzeit Deine Fehler gerade alle unter einem Vergrößerungsglas anguckst. Menschen mit Liebeskummer machen sowas. Der Schmerz treibt sie dazu.

Genau deshalb aber ist Liebeskummer immer eine gute Gelegenheit, .bei sich selber Inventur zu machen. Zu schauen, was bleiben soll und was gehen darf. Ich finde es sehr sympathisch, dass Du diese Chance ergreifst und es ist interessant zu lesen, was Du schon herausgefunden hast.

Zitat von Calimero:
In meiner Kindheit habe mich viel um die Sorgen und anderer gekümmert und auch immer selbst zurück gestellt, mir ging es dabei nicht sonderlich schlecht, sonder ich habe den anderen Gerne geholfen, auch meinem Bruder (um auf das Thema Geschwister zurückzukommen


Beim Unterstrichenen ist bei mir was eingeklickt. Nicht sonderlich schlecht übersetze ich mir in etwa so: so richtig glücklich gemacht hat mich das Kümmern um andere aber auch nicht. Du siehst lediglich keinen Grund, Dich zu beklagen, zumal Deine verständnisvolle Art nach Deiner eigenen Einschätzung vermutlich mitgeholfen hat, Dich vor Problemen wie Mobbing zu bewahren.

Zwei Sätze weiter schreibst Du dann noch, dass dieses Zuhören und Verständnisvolle bei Dir eine Einbahnstraße ist.
Zitat von Calimero:
Auch ist das heute noch so, dass mir viele Menschen sehr schnell offen erzählen, wie es ihnen ergeht und welche Probleme sie haben. Ich habe meine immer in mich rein gefressen.


So eine Einbahnstraße hat immer etwas unausgewogenes. Verständlich, dass Du als junger Mensch auf die Idee kamst, so einen unausgewogenen Zustand ändern zu wollen:

Zitat von Calimero:
Ich habe ab dem 13/14 Lebensjahr angefangen, mein sensibles Ich immer mehr zu ignorieren und wollte immer mehr Kontrolle über meinen Körper und meine Gefühle bekommen. Dadurch habe ich immer weniger Gefühle zugelassen und während der Pubertät und dem jungen Erwachsen werden, wurde es immer intensiver, sodass mir nach und nach die Menschen um mich herum egal wurden


Theoretisch hätte der junge Mann auch eine andere Strategie fahren können, um ins Gleichgewicht zu kommen. Z.B. hätte er beginnen können, sich zu sagen, dass er mit seiner Art etwas ganz besonderes ist und er hätte beginnen können, sich mit Menschen zu umgeben, die ihrerseits sensibel und wertschätzend sind. Das hat er aber nicht getan. Seine Strategie war vielmehr, sich von Sensibilität und lästigem Mitfühlen zu trennen. Dieser Weg war mit Sicherheit nicht völlig durchdacht. Wie auch - es war die Strategie eines pubertierenden jungen Mannes.

Hast Du diese Lebensentscheidung eines Pubertierenden danach jemals wieder auf den Prüfstand gestellt ? Oder hast Du dann 20 Jahre weiter gelebt, ohne Dich groß zu hinterfragen ? Du klingst nach letzterem. So als ob Du mit Deiner Rüstung meistens ganz zufrieden warst. Nun, immerhin hat diese Dich sicher oft geschützt und dafür gesorgt, dass Du Dich um Dich gekümmert hast.

Zwei Jahrzehnte weiter nun bist Du reifer und stärker geworden. Und dieser Liebeskummer zeigt Dir auf, dass Deine bisherige Lebensstrategie einen sehr wesentlichen Teil von Dir nicht zulässt. Du siehst, dass unter dieser ganzen Kontrolle Deiner Rüstung Du starke Ängste hast, zu Deinen Gefühlen zu stehen. So stark, dass Du vor lauter Abwehr nicht kommunizieren kannst, wenn bei Dir Gefühle getriggert werden.

Zitat von Calimero:
Ich habe es nicht getan, weil ich ihr weh tuen wollte, sondern weil ich einfach zu feige war mich meiner Gefühle ernsthaft zu stellen.Ich wusste oft 5 Minuten später nicht einmal, warum ich dies und das eben erst gesagt hatte. Ich habe sinnlose Zusammenhänge gesucht, um mich da irgendwie herauszuwinden und das Thema nicht auf die Gefühle zu lenken.


Sieht so aus, lieber @calimero, als wenn da jetzt der nächste Entwicklungsschritt dran wäre. Ich wünsche Dir dabei gutes Gelingen und eine gute Reise. Deinen Entschluss, Dir eine professionelle Reisebegleiterin zu gönnen, halte ich für eine prima Idee und ich hoffe, Du findest auch hier im Forum in einen Austausch, der Dich weiterbringt.

05.01.2018 16:36 • x 5 #32


A


Habe ich narzisstische Züge ?

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C
Zitat:
Kannste Dich dazu ohne zu viel zu sagen Äussern Calimero?


Es gab keine schlimmen Erlebnisse in der Kindheit, dass ich z.B. jemanden schwer verletzt habe, oder jemanden durch einen Unfall verloren habe.

In der Ausbildung, war ich als Azubi logischer Weise das letzte Gl., habe mich danach zum Sachbearbeiter weiterentwickelt und arbeite jetzt seit 1.5 Jahren im Vertriebsaußendienst. Ich kenne also alle Seiten und weiß, dadurch wie wichtig auch die Menschen in den unteren Lohngruppen sind. Wir alle ergänzen uns zu einem und sind von einander abhängig. Auch pflege ich den Kontakt mit unseren Sachbearbeitern mehr als andere Kollegen.

Zitat:
Gibt es auch keine Genetische Dispositionen zu phsychichen Krankheiten in der Großfamilie? Etwas Depressivität bei der Großmutter, Schadstoffe wie Dioxin am Arbeitsplatz?


Depressionen oder sonstige Krankheiten sind nicht bekannt. Schadstoffe am Arbeitsplatz gibt es auch nicht, man vermutet, dass sich meine Fehlbildung, die sich erst bei der Geburt herausstellte, wegen irgendwelcher von der Mutter eingeatmeten Gifte hätten enstehen können. Ich habe eine Gastroschisis, sprich eine offene Bauchdecke gehabt.

Zitat:
so richtig glücklich gemacht hat mich das Kümmern um andere aber auch nicht.


so sollte es nicht rüberkommen, mein mir ging es dabei nicht sonderlich schlecht war eher so gemeint, dass ich es gerne gemacht habe, aber ab und zu die Probleme für geringfügig gehalten habe (Lieblingsarmband ist kaputt gegangen, was man von seiner 7. Klässler Liebe bekommen hat oder so)

@Tiefes_Meer Ich habe heut ca. 4 Stunden, dass erste mal mit meiner Mutter über die Situation gesprochen, und wie es mir dabei ergeht. Und das ich zwar schon früher immer eher der war, der oft logisch an Sachen heran gegangen ist. Aber auch Gefühle zugelassen hat. Dies habe dann irgendwann immer mehr abgestumpft. Erst seit es mit dem neuen Job im Außendienst wieder läuft und ich weiß, dass ich u.A. nicht umziehen muss bin ich entspannter und nicht mehr so gereizt. Die Spanne bezüglich meiner Emotionen ist nicht so groß wie bei z.B. meinem Bruder. Ich habe mich nie groß aufgeregt, oder war mal wütend. Ich hatte das immer irgendwie unter Kontrolle, nicht zu eskalieren. Aber sie findet es ebenfalls gut, dass ich mir darüber jetzt mal in Ruhe Gedanken mache und auch sehr viel Aufschreibe, wie es mir geht usw. um nicht wieder zu zu machen.

@Nostraventjo Sorry, dachte es wäre sinnvoller bezüglich eines neuen Themas einen Thread auf zu machen, gern können die anderen dann gelöscht werden. Dann bleiben wir bei diesem.

05.01.2018 23:08 • x 1 #33


megan
Zitat von Calimero:
... solange die schulischen Leistungen ok waren

auf jeden fall ein hinweis auf leistungsorientierung
ein thema für deine theraphiesitzungen, die du hoffentlich fortführen kannst
erwarte nicht, dass sich in kurzer zeit viel ändert
langer atem wird da nötig sein

05.01.2018 23:44 • #34


C
Zitat:
auf jeden fall ein hinweis auf leistungsorientierung


Also ich musste keine Einsen oder Zweien schreiben, lediglich 5en und 6en sollten nicht zu sehen sein.

Zitat:
langer atem wird da nötig sein


Das ist mir bewusst, dadurch dass ich mich endlich mal geöffnet habe, merke ich schon im Alltag das ich auf verschiedene Situationen anders reagiere und auch handle. Auch beschäftige ich mich jeden Tag mit den vergangenen Jahren und rolle vieles nochmal neu auf und versuche mich daran zu erinnern, was ich eigentlich wirklich gefühlt habe, aber nie jemand gesagt habe. Gleichzeitig schreibe ich dieses auch oft auch, oder stelle mir bewusst in dem Tagebuch Fragen Wie hast du dich in der Beziehung gefühlt Warum hast du so große Angst gehabt, Gefühle zu äußern usw. und schreibe es dann nieder

06.01.2018 00:14 • x 3 #35


Elke6319
Super, mach weiter so!
Ich wünschte mein Sohn käme auch mal darauf, dass er so ist. Aber er lebt noch in seiner eigenen Welt und stößt alle von sich weg.

06.01.2018 12:16 • #36


megan
Zitat von Calimero:
Also ich musste keine Einsen oder Zweien schreiben, lediglich 5en und 6en sollten nicht zu sehen sein

ich meinte es ein bisschen anders
ehr so in richtung wertung was im elternhaus priorität hatte
das empfinden des kindes oder die aussenwirkung
bei dir kommt aber ja wirklich der frühe start in dem kasten hinzu
das empfinde ich als grosse härte

war der hund deiner mutter sehr wichtig?
vll hat ihr im menschlichen familienverbund zuwendung/aufmerksamkeit/nähe gefehlt und der hund tat ihr gut

06.01.2018 12:23 • #37


Gorch_Fock
Hey Calimero, find ich aber gut, dass Du dich hier Deinen Gefühlen stellst. Als Außenstehender ist Dein Verhalten schon ziemlich krass. Ich selbst hatte in meiner Singelphase auch viele One-Nights. Warum soll man sich dazu noch eine Tarnidentität zulegen? Das ist schon krass. Hast Du Angst vor Regressansprüchen / Kindesunterhalt gehabt? Wie würdest Du denn Deine mit den Frauen ausgelebte Se(x)ualität beschreiben? Agierst Du hier dominant / SM-mäßig / weich?
Ich denke auch, dass die Probleme auf Grund mangelnder Zuwendung in Deiner frühesten Lebensphase gekommen sind. Wer selber schon Kinder hat und diese auf die Welt begleitet hat weiß, wie zerbrechlich und hilflos kleine Menschen sind. Die Nähe zu Mutter und Vater ist da überlebenswichtig. Die erste Reaktion meiner Tochter war, meinen Zeigefinger zu greifen und festzuhalten. Soetwas vergisst man nicht. Und all diese Erfahrungen, die Du vielleicht nicht hattest, sind sicher irgendwo abgespeichert.
Überleg noch mal, was Frauen für Dich darstellen. Sind sie für Dich willige S(ex)objekte? Die meisten Frauen verdienen viel Respekt. Sie haben viele Gaben die Dir fehlen. Du kannst viel lernen. Dafür musst Du sie aber gut behandeln. Und das hast Du in der Vergangenheit definitiv nicht getan.

06.01.2018 12:29 • x 1 #38


C
Zitat:
Wie würdest Du denn Deine mit den Frauen ausgelebte Se(x)ualität beschreiben?


Es war ein bunter Misch aus allem, von dem sogenannten Blümchens. inkl. anschließendem Kuscheln, bis zu härterem S..
Ich muss generell sagen, dass ich Kuscheln, als viel intensiver empfinde als S.. Ich könnte eher mit einer Frau S. haben, als mit ihr zu Kuscheln.


Zitat:
ehr so in richtung wertung was im elternhaus priorität hatte


Priorität hatte, das wir Kinder Kinder sein konnten, wir konnten 3 mal am Tag die Kleidung wechseln weil ich dreckig waren (wir haben ja noch die meiste Zeit draußen verbracht), lange weg bleiben, mit Alk. und Dro. experimentieren (*beep*, später auch Chemie). Es gab da nie Ärger, solange wir wie gesagt die Schule nicht vernachlässigen, oder gar schwänzen. Es gab aber auch keinen großen Ärger, wenn wir mal ein paar Stunden in der Stadt waren um Süßigkeiten zu kaufen. Jedes Kind hat mal ein paar Schulstunden geschwänzt

Zitat:
war der hund deiner mutter sehr wichtig?


Tiere spielten generell eine wichtige Rolle in dem Leben meiner Mutter, wie auch mir. Unsere Hunde dürfen ebenfalls Hunde sein und auch mal was annagen oder laut Bellen, diese wurden nicht verhätschelt oder extrem bemuttert. Auch sind wir keine Helikopter-Eltern, die beim kleinsten Hundequietschen sofort zum Tierarzt rennen, außer den normalen Impfungen waren die nie wirklich beim Arzt. Durchfall vergeht auch mal, mit der richtigen Ernährung


Mittlerweile geht es mir wieder besser und ich kann den verursachten Schmerz nachempfinden und bin immer noch geschockt, wie ich gewirkt haben musste. Vieles wovor ich Angst hatte, habe ich nie angesprochen, sondern immer alles abgeblockt.

Schlafen und Essen funktioniert noch nicht richtig, ich liege immer noch lange wach und denke über mein Verhalten nach,sodass ich 3h Schlaf bekommen denn so gegen 5/6 bin ich automatisch wach.
Wenn ich am Tag eine Scheibe Brot essen kann, ist es schon viel. Ich bekommen sofort einen Würgereflex wenn ich es mir reinzwänge. Seit Weihnachten sind nun knapp 7 Kilo weniger auf er Waage zu sehen. Aber ich denke das wird auch wieder werden.

08.01.2018 19:18 • #39


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