Hallo zusammen Ihr Lieben,
ich hatte vor einigen Wochen mal hier was gepostet, dass ich unter extremer Eifersucht gegenüber meiner Freundin leide. Nun ist es vor 2 Tagen passiert, was mir viele hier prophezeit haben, ich aber nicht wahrhaben wollte. sie hat sich von mir getrennt!
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Ich versuche die Geschichte nur mal kurz zu umreissen, sonst schreibe ich hier einen Mega-Roman, das würde dann echt anstrengend für Euch, weil ich gerade wirklich viel auf dem Herzen hatte.
Vorab muss ich eins sagen, wofür ich auch weiß, dass viele auf mich einprügeln werden, aber das muss ich jetzt auch mal lernen abzukönnen und der Wahrheit ins Auge zu sehen: Ich bin Alk..
Nur um dieses Thema ein bisschen zu konkretisieren: Problematisch trinke ich seit ca. 11 Jahren, ich bin jetzt 34, hatte in dieser Zeit 2 Therapien, einmal ambulant, einmal stationär, war jeweils 1 und dann 2 1/2 Jahre trocken. Als ich meine Ex kennenlernte, ging es mir gerade überhaupt nicht gut, ich war wieder in einer naßen Phase, leider habe ich die zweifelhafte Fähigkeit, dass es wirklich lange dauert, bis bei mir jemand was merkt. Wir haben uns im Sep. 2017 über eine Online-Börse kennengelernte, die bei der sich alle 11 Minuten jemand verliebt. Sie war am Anfang sehr sehr schüchtern und zurückhaltend, sie ware erst vor 5 Monaten von Ihrem (noch-)Mann ausgezogen nach 16 Jahre schlimmer Ehe, er hat sie geschlagen, und unterdrückt, und sie wollte sich jetzt endlich ihr eigenes Leben aufbauen, ist zu ihrem Bruder hier bei mir in die Nähe nach Unterfranken gezogen und hatte, was sie schon immer wollte, mit 35 noch eine Ausbildung zur Pflegefachkraft begonnen, und suchte nun einen festen Partner für die Zukunft.
Mir ging es zu der Zeit auch nicht gut, ich war gerade wieder nach Würzburg, meine Heimatstadt gezogen nach 7 Jahren in München und einer 6-jährigen gescheiterten Beziehung und wegen der Trennung leider abgebrochenen Ausbildung zum Fachinformatiker. Also kurz stand ich da ohne Job, wegen der Trennung war ich nach 2 ¹/2 Jahren Trockenheit wieder rückfällig geworden, und musste mit 33 Jahren wieder bei meiner Mutter im Haus einziehen, weil ich in WÜ keine Wohnung mehr gefunden hätte.
War kürzlich aus der Klinik draußen, aber es ging mir danach nicht wesentlich besser, und nach langem hin und her fand ich tatsächlich nochmal im Juli 17 nochmals eine Ausbildung zum Fachinformatiker, der Beruf den ich nach vielem beruflichem hin und her immer erlernen wollte. Aber mit der Trinkerei immer ein hin und her, bin manchmal wieder zu den Selbsthilfegruppen dann wieder nicht, aber ich war nie länger als 6 Wochen trocken am Stück.
Dann lerne ich meine Ex im Sep. wie gesagt kennen, am Anfang tat ich mir etwas schwer mit ihrer Schüchternheit, aber ich hatte mich bemüht, das ein bisschen durch Zugehen meinerseits zu kompensieren, aber irgendwas an ihr fand ich von Anfang anziehend, und ich riss mich auch mit dem Alk. zusammen.
Ich muss dazu sagen, sie ist russischer Herkunft (aus Kasachstan) und hat eben zu diesem Zeitpunkt noch bei ihrem Bruder gewohnt, ich wollte alles langsam angehen, meine neue Ausbildung hatte auch erst begonnen, ich hatte zu der Zeit sogar ein Auto, sie wohnte ca. 36km von mir entfernt. Wir sind uns dann nach und nach näher gekommen, haben unternommen soviel ging, leider durch unsere Wohnsituation (Sie beim Bruder, ich bei meiner Mutter) waren wir öfter etwas eingeschränkt in den Möglichkeiten und konnten am Anfang immer nur draußen etwas unternehmen, sooft es ging, hat sie am WE auch bei mir übernachtet. Leider war ich zu dieser Zeit schwach, und habe regelmäßig zuhause bei mir Abends oft wieder getrunken, in Ihrer Gegenwart habe ich es immer vermieden, und ich war auch zu feige, um gleich mit der Spraceh bei ihr rauszurücken, aus Angst sie direkt am Anfang zu verlieren, auch hätte ich ihr ja nichtmal sagen können, ich bin gerade dabei, das wieder anzugehen, weil es nicht gestimmt hätte.
Es gipfelte dann darin, dass ich im Nov. 17 meinen Führerschein verlor, weil mit 0,8 Promille beim Ausparken dem Nachbarn touchiert hatte, und dann musste ich letztendlich mit der Sprache rausrücken, worauf sie natürlich erst geschockt war, am Anfang meinte ich noch sie soll sich lieber von mir fernhalten, weil ich für sie immer nur Ärger bedeuten würde, wegen meiner Trinkerei. Aber letzten Endes blieb sie doch bei mir, in der Hoffnung, ich kriege das hin.
Die nächsten Monate waren dann schwierig, weil wir uns aufgrund meines fehlenden Führerscheins nur am WE sehen konnte, und im Dez 17 fand sie dann endlich eine eigene Wohnung, ihre und meine Ausbildungen liefen ganz gut. Ich hatte das mit dem Trinken mal mehr oder mal weniger im Griff, aber leider hatte ich alle paar Wochen mal totale Ausraster, in der ich sie wüst beschimpfte und sie verzieh mir immer wieder, ich entschuldigte mich hinterher jedes Mal dafür und es tat mir so entsetzlich leid. Aber ich merkte, wie nach jedem Aussetzer von mir (das kam so all 3-4 Wochen vor) sie sich etwas mehr von entfernte, klar völlig verständlich, aber noch nicht aufgeben wollte. Sie sagte mir immer, dass sie so was nicht mehr könne nach der schlimmen Ehe mit ihrem Mann zum Schluß und dann erzählte sie mir auch (wofür ich ihre Ehrlichkeit ihr anrechne) von der Affäre am Ende ihrer kaputten Ehe, und das löste auf einmal einen absoluten Teufelskreis in meinem Kopf aus. Die genannte schlimme Eifersucht, von der ich meinem ursprünglichen Post erzählt hatte. Ich hatte Angst, sie zu verlieren wegen meiner Trinkerei, wegen der Angst habe ich unter der Woche, wo wir uns nicht sehen konnten, immer wieder getrunken (nicht täglich, aber oft). Unnötig zu erwähnen, wie ich meine eigene Ausbildung dadurch gefährdet habe, aber mittlerweile habe ich mich dort geoutet und bin auf viel Verständnis gestoßen.
Nun hatten wir aber auch schöne Zeiten zusammen, haben immer viel zusammen unternommen, gekocht, sind an den See gefahrne, wegen Alltagssachen hatten wir nie Streit. Aber dadurch, dass sie sich in den letzten Monaten (meines Gefühls nach) etwas distanziert hatte und endlich auf eigenen Beinen stehen wollte, hat sie immer mehr den Kontakt zu ihren Verwandten in ihrer Stadt und der russischen Community gesucht, außerhalb dieser hatte sie (abgeshen von Arbeit und Schule) überhaupt keine Kontakt, ich hatte in ihrer Stadt auch keine Freunde, und aufgrund meines fehlenden Autos konnten wir auch nicht groß wegfahren, um meine Leute zu besuchen, etc.
Somit kam es, dass wir die letzte Wochen und Monate nur noch unter Russen waren, ich war sehr interessiert und wollte mich in ihre Familie integrieren, doch aufgrund meiner fehlenden Sprachkenntnisse (ich hatte angefangen, russich zu lernen, machte aber nur langsam Fortschritte) war eine schwierig zu überwindende Distanz vorhanden, ich versuchte das soweit wie mögich zu kompensieren mit charmant sein, dinge wofür man nicht viel Worte braucht, aber ich kamm mir immer mehr so ausgeschlossen vor, und sie ließ mich das auch (bestimmt nicht bös absichtlich) auch manchmal spüren und meine Unsicherheit wurde wieder geweckt, so dass ich dann auch wieder trank unter der Woche, etc.
Und so kam es dann vor 3 Wochen zum Super-GAU. Ihr erster Besuch nach 14 Jahren in ihrer Heimatstadt in Kasachstan, bei dem ich mich am Anfang unserer Beziehung vor lauter Verliebtheit angeboten hatte, mitzufahren. Wir kamen nach 22 Std. stressiger Reise dort an, und auf einmal war sie ein anderer Mensch, sie hatte keine Augen mehr für mich, was ich ja verstehen konnte, sie wollte ihre Familie sehen, aber auf einmal kam ich mir so einsam, verlassen und verloren dort vor, wir übernachteten bei ihrer Mutter, die Verwandten kamen natürlich immer zu 30st an, es wurde lange gequatscht getrunken (ich nicht!) und geredet, sie versuchte noch soweit wie möglich, mir was Wichtiges zu übersetzen, aber natürlich ging das nicht allzu lange, verstehe ich ja auch, sie wollte sich selber unterhalten. Habe noch versucht, mir mit der Google-Übersetzer-App zu helfen, aber da habe ich wieder gemerkt, wie schwierig Deutsch-Russisch zu übersetzen ist, da kam oft Käse raus. Leider fand ich selbst unter den jüngsten Leuten dort niemanden, der auch nur etwas Englisch konnte, sonst wäre das kein Problem gewesen.
Letzten Endes hatten wir jeden Abend Streit, ich sagte immer warum sie auf einmal so distant zu mir ist, ich war leider auch wieder Eifersüchtig, jeden Abend Diskussion, bis ich eines Tages von der Streiterei und der Anspannung so erschöpft ware, dass einfach im Bett liegen geblieben bin. Sie wollte mit ihrer Mutter auf den Basar und ich sagte geht ruhig ohne mich, ich bin so erschöpft. sie machte sich Sorgen, gab mir einen Abschiedskuss aber ich konnte irgendwie nicht mehr und dann der Super-Super-GAU, ich fühlte nach 5 Wochen, in denen ich wieder nicht getrunken hatte, wieder diese schlimme Ohnmacht, die mir so Angst macht, ich hatte das Gefühl wir kommen einfach nicht weiter, sie versteht mich nicht, ich sie nicht, und dann bin ich zum Kiosk, habe mir eine Flasche W. geholt und als sie später wieder nach Hause kamen hat im ich im Suff-Mut gesagt, ich fliege nach Hause, ich kann nicht mehr. bin dann 1 Tag ins Hotel, habe mir dort die Kante gegeben, um 2 Uhr nachts ausgenüchtert aufgewacht, habe sie sofort angerufen, gesagt ich bin noch da, ich will dich sehen und mit dir reden. aber sie hatte schon mit mir abgeschlossen, sie war eiskalt, alle Schotten waren unten, ich kann nicht mehr zurück zu ihrer Familie, ich habe alle beleidigt, ich wollte mich bei allen dafür entschuldigen, doch keine Chance, ich habe es verkackt. Dann haben wir noch um 4 morgens bei Ihrer Nichte hin und her diskutiert ob ich bleiben kann/soll oder nicht, aber sie sagte auf jeden Fall sind wir nicht mehr zusammen.
So bin ich dann 1 Woche vor ihr alleine nach Deutschland zurückgeflogen, diese Reise war so schlim, 20 Stunden unterwegs mit diesem Gefühl nach Hause fliege war wirklich heftig. Wir haben noch neutral hin und her geschrieben bis du gut angekommen, etc. aber sie wollte mit bewußt nicht mehr das Gefühl geben, dass sie noch was für mich empfindet. ich schrieb ihr ständig, wie leid mir das tut, etc. Die nächsten Tage hier in Deutschland (ich hatte ja noch 1 Woche Urlaub über, die ich eigentlich in Kasaschstan sein wollte) habe ich mir richtig die Kante gegeben, sie abwechselnd um Verzeihung gebeten, dann wieder beschmipft, dass sie mich aufgegeben hat, etc). Ich habe noch meine Sachen bei ihr abgeholt vor 1 Wochen, und wir haben noch einige Tage hin und her geschrieben, sie wollte noch Kontakt, mal schauen was die Zukunft bringt, ob ich mich jetzt wirklich ändere,etc. aber das hat mir dann so weh getan, so distanziert gezwungen sein zu müssen, hin und her und jetzt vor 2 Tagen hat sie endgültig die Schotten dicht gemacht, alles blockiert, sie kann nicht mehr mit mir sein, danke für alles. etc.
Leute, nach diesem elendlangen Text, Ihr werdet Euch fragen, was erwarte ich von Euch?
Erstmal möchte ich mich bei allen entschuldigen, die ich so angegenagen bin, sobald sie was zum Thema Treue/Affairen geschrieben haben, was nicht in mein Weltbild passt. Das war sehr intolerant, ich war nur so empfindlich zu der Zeit (vielleicht bin ich einfach auch noch zu unreif, kann auch sein)
Ich weiß, dass jeder normale von Euch sagt, mit einem Suchtkranken geht es nicht, solange er nichts dagegen macht, ich war wieder in der Selbsthilfegruppe und habe Termin beim Therapeuten in 3 Wochen.
Und auch weiß ich, dass es irgendwann halt nicht mehr geht, wenn das Vertrauen immer zerstört ist, und ich diese Frau endlich loslassen muss. Aber diesbezüglich geht es mir wie jedem anderen, der verlassen wird. Nur.
ich bin mit meinem Selbstwertgefühl so am Boden, habe überhaupt keine Lebensfreude und frage mich, wozu weitermachen? Für was kämpfen? Diese Frau wäre die meines Lebens gewesen, ich idealisiere gerade alles und unsere Beziehung, kann meinen Kopf gerade überhaupt nicht nach vorne richt, immer nur auf die Vergangenheit, ich weiß dass ich jetzt mein Leben in die Hand nehmen und endlich diese Sucht in den Griff kriege muss, aber ich komme mir so klein,dumm und wertlos vor, dass ich kaum Hoffnung habe.
25.08.2018 10:48 •
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