Hartz IV - keine Chance für die Liebe?

Zitat:

das ist ja mit das Problem - alles abseits vorübergehenden Hart IV wegen Umschuldung, Firmenpleite oder Kindererziehung - hat als Hintergrund Begleitumstände die ich mir eben bei der Partnersuche, vor allem über eine Börse wo ich zig andere Profile in die engere Auswahl nehmen kann, nicht auswähle - Krankheit, Depression, Burn Out, PTBS.

Das hab ich auch so erlebt. Ich hab überhaupt kein Problem damit, wenn jemand aus freier Entscheidung sich zb für ein alternatives Leben entscheidet und zb Schafe züchtet und im Wohnwagen lebt, und einen absolut minimalisitschen Lebenstil lebt aus Überzeugung mit geringem Budget. Find ich cool.

Es geht nicht ums wenige Geld. Es sind die Hintergründe. Man kann es vielleicht auch ummünzen, wenn jemand beruflich absolut nicht in der Lage ist, was auf die Füße zu stellen, hat er da auch im Beziehungsbereich Probleme, Ziele zu verfolgen und Engagegement zu bringen usw.

Wenn ein Mann auch tatsächlich darin aufgeht. Hausmann zu sein, find ich das auch völlig ok. Ich kenne nur keinen

Zitat von Caya:

Wenn ein Mann auch tatsächlich darin aufgeht. Hausmann zu sein, find ich das auch völlig ok. Ich kenne nur keinen

Wir leben in einer Zeit, wo sich jeder Mensch selbst verwirklichen kann. Nur ist es gesellschaftlich nicht etabliert und größtenteils auch mit Finanziellen Einbußen einher gebracht.
Für viele aber eher eine Ausnahme, dem der Erfolg ist in unserer Leistungsgesellschaft, dass was zählt.
Wir wollen alle Unabhängigkeit und das ist neunmal nur mit Geld zu erreichen. Was ich aber weiß ist, dass Gesundheit und echte Liebe nicht käuflich ist.

Zitat von KeinSchlagerFan:

Was ich aber weiß ist, dass Gesundheit und echte Liebe nicht käuflich ist.

Das ist mir mehr Wert als alles andere! Was hab ich von dem Schein mehr als sein und dem sich käuflich Leistendem, wenn die Liebe fehlt´?

Nichts! Außer Materielles und Konsum im überfluss! Aber jeder so wie er mag. Mir sind innere Werte, Herz und Menschlichkeit wichtiger, als jedes Geld der Welt!

Manche schauen eben nur auf die Finanzen des anderen, lohnt es sich kleben die an einem, wie die Fliegen am Kuhfladen..ja sorry ist doch so, bei solchen zählt nur Money und nicht der Mensch und was diesen ausmacht.

Zitat von KeinSchlagerFan:

dass Gesundheit und echte Liebe nicht käuflich ist.

So ist es tatsächlich und ich war auch mal im 'Leistungsbezug'.
Es kann jeden treffen, so zumindest mein Fazit.
Dennoch für mich ein Ausschlusskriterium.

Zitat von KeinSchlagerFan:

Was ich aber weiß ist, dass Gesundheit und echte Liebe nicht käuflich ist.

Sehe ich grundsätzlich auch so aber Liebe ernährt sich nicht von Nichts und wie lebt man die echte Liebe wenn ich mir am Wochenende den Gang ins Cafe schon 3 mal überlegen muss? Da geht es nicht um Luxus sondern um durchschnittliche Lebensqualität. Zuhause vorm Fernseher sitzen damit wird es nicht abgetan sein. Man braucht auch gemeinsame Erlebnisse, einen Tapetenwechsel. Eine Beziehung Marke Twix Modell und siamesischer Zwilling wo beide aber zumindest einer keine geregelte Tagesstruktur hat ist nicht für jeden was. Das muss man aushalten können und wollen.

Lebensfähig und existenzfähig ist für mich das richtige wort

ich kann aus eigener Erfahrung nur abraten eine Partnerschaft mit einem ALG 2 Bezieher einzugehen, habe da leider sehr schlechte Erfahrungen gemacht und wurde letztendlich nur ausgenutzt (finanziell und emotional). Am Anfang das grosse Gelaber von wegen Ich such mir wieder eine Arbeit.....will nicht von dir leben...usw......daneben einen auf Psycho gemacht und sich eine Krankmeldung nach der anderen abgeholt.....das ist sicher ein Extremfall aber ich denke unabhängig vom Verhalten ist das Gefälle einfach zu gross und die Harz 4 Welt ist eine komplett andere als die eines Berufstätigen.
Möchte hier niemand angreifen, es gibt genug Menschen welche unverschuldet darein geraten sind (Jobverlust, Trennung, Krankheit usw.), aber leider auch genug andere die mit diesem System gut fahren und den Partner nur ausnutzen.
Das Beste war, dass die besagte Dame sich auf Elite Partner rumgetrieben hat...... ....die war alles nur nicht Elite....

@heartpain

Dieses Thema ist sehr kompliziert.Eine vernünftige oder gar faire Antwort zu finden ist kaum möglich.Ein Mitglied hat es hier sehr gut erläutert,was das bedeutet:Soziale Ausgrenzung,Menschen unterschiedlichen Standes kommen nicht zusammen oder werden von außen kaputtgeredet beziehungsweise gemacht.

Zuletzt wurde beiderseitiges Einkommen als Augenhöhe betrachtet.Das ist ja schön und gut.Und wenn der potentielle Partner kein Geld verdient oder eben Hartz IV bekommt,ist er sofort nicht mehr auf Augenhöhe?Spielen wir das ganze doch mal folgendermaßen weiter:Die Frau verdient Geld und hat Job und Einkommen,der männliche Partner auch,also per Definition Augenhöhe gegeben.Was aber geschieht denn nun,wenn die Frau mal zur Abwechslung plötzlich krank wird und der Mann finanziell besser dasteht?Wenn er dann sagt:Ich will mit der Frau nicht mehr zusammen sein,weil sie Hartz IV bekommt und er lehnt sie ab,würden Frauen das dann auch als wie vom Mann nicht mehr als auf Augenhöhe betrachten?Oder würden sie ihn mit Schimpf und Schande bedenken und ihn als egoistischen Chauvinisten bezeichnen?

Augenhöhe kann man auch im finanziellen Kontext betrachten und bewerten.Ist es aber sinnvoll,das zu tun?Wird da nicht eher jemand degradiert und regelrecht bestraft,weil er oder sie nicht soviel auf dem Konto haben?Ein weibliches Mitglied schrieb hier,sie eigne sich nur für Affären,man wolle mit ihr keine Beziehung,weil sie eben kein entsprechendes Einkommen hat.Aber beep und Affäre ist in Ordnung.Da ist doch die Frage gestattet:Auch das soll Augenhöhe sein?

Nun,ich kann in der Thematik leider mitreden und muss der Frau auch leider zustimmen,die das mit den Affären sagte.Das ist auch mit ein Grund,warum ich nur Affären habe,aber keine Beziehung mehr.Wenn es gesundheitlich mal nicht läuft im Leben und man dann in eine Abwärtsspirale kommt,an deren Ende das Sozialgeld steht,dann sind Partnerschaften und Beziehungen nicht oder sehr selten möglich.Aber mit Augenhöhe hat das nichts zu tun.Es ist das eigene Anspruchsdenken.Viele Frauen scheinen da sehr hart und kalt mit umzugehen,wenn ich das hier so lese.Es ist jedem selbst überlassen,sich in dieser Thematik eine Meinung zu bilden.Wenn ich jedoch darüber nachdenke,bin ich froh,nur Afffären zu haben.Was passiert da wohl erst,wenn in einer Beziehung mal wirklich einer nicht mehr arbeiten kann-ich spreche bewusst nicht von wollen,sondern können?Oder er oder sie finden keinen Arbeitsplatz mehr?Es lässt mir einen kalten Schauer über den Nacken laufen.Welch ein Glück,dass ich keine Partnerschaften anstrebe.Und ich bin trotzdem glücklich und zufrieden und habe nicht mal viel Vermögen.

Glaube es gibt da echt zweierlei. Menschen die gerne arbeiten aber im Moment nicht können und Menschen die nicht gerne arbeiten und im Moment nicht wollen. Es gilt vorsichtig zu sein um nicht auf den falschen reinzufallen.
Man merkt es aber ob die person sich bemüht und generell aktiv im Leben ist und dazu braucht man kein Geld. Oder ob die Person nur auf der Couch liegt und jammert. Nur meistens merkt man das zu spät nämlich erst wenn man zusammen ist und einen schon gern hat .

+Gibt halt diese Überlebenskünstler, die mit wenig richtig gut auskommen und dabei noch den ganzen Tag zu tun haben. Weil zig Hobbys, Ehrenamt hier, dies und das noch da und eigentlich hat der Tag viel zu wenig Stunden, doch das Konto ist trotzdem immer leer. Aber geht ja.. gibts heute eben nur Nudeln.
Ich hatte so einen mal und da war richtig was los bei uns zu Hause. Also langweilig wurde es nie.
Auf der anderen Seite empfinde ich Partner, die Tag für Tag in ihr Hamsterrad steigen, um sich ihren besonderen Lebensstandard leisten können, als unendlich langweilig.Zweimal im Jahr in Urlaub lockt mich jetzt mal so überhaupt nicht, wenn es bedeutet, den Rest des Jahres darauf hinsparen zu müssen und nichts weiter läuft. Mit besagten Herrn war ich ständig auf irgendwelchen Festivals, wir haben im Zelt geschlafen oder in Jugendherbergen. Oder mal wildcampen in der Umgebung. Das hat mir den Alltag um einiges mehr versüßt.
Also mein Fazit ist: H4 oder prekäre Jobverhältnisse haben nichts mit dem Lebensstandard zu tun, den dir ein Partner bieten kann. Wenn Standard allerdings mit Konsum gleichgesetzt wird, haben wir unterschiedliche Auffassungen. So ein Partner käme wiederum für mich niemals in Frage.

Nachsatz: ich zähle übrigens auch nicht zu den Menschen, die leben, um zu arbeiten. Ich habe zwar wieder einen Job, aber ich kann mir aussuchen, wie viel ich arbeiten und verdienen möchte. Und ich arbeite gerade so viel, um mir mein kleines bisschen Leben finanzieren zu können. Freizeit ist mir persönlich wichtiger, als ein hoher Kontostand.

@ankaya
Danke!
War mir zu mühselig darauf einzugehen.