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Hausverkauf der Kinder, Erblasser lebt noch

P
Zitat von Gärtnerin:
Mädels, Ihr seid super!


stimmt!

Zitat von Gwenwhyfar:
Dazu kommt, dass die Insassen auch gern mal ruhig gestellt werden, damit die Mitarbeiter Ruhe haben.


oh man, deine Erfahrung gibt mir zu denken. So wie auch andere die hier geschrieben haben.
Das Heim ist soweit weg, weil es von allen Seiten positiv bewertet wurde. Ich kenne so einige Heime. Dort kümmert man sich tatsächlich um die einzelnen Bewohner. Selten. Stimmt aber, wenn man da ist.
Auf der anderen Seite weiß man nicht, was im Hintergrund alles läuft. oh man.

09.11.2022 21:01 • x 2 #61


T
@Perzet oh Mensch, du Arme. Du bräuchtest jetzt wirklich ganz dringend aktive Hilfe und Unterstützung im Umfeld... aber ich weiß leider selbst sehr gut wie es ist, wenn man die bräuchte und sie einfach nicht da ist...

Erstmal Amtsgericht/Anwalt!
Dann die nächsten Schritte!
Immer einer nach dem anderen.
Immer nur einer auf einmal.. Dann der nächste.
Es ist hart... aber man kann es schaffen. Schritt für Schritt.
Man muss nicht springen oder rennen, wenn man es gerade nicht kann.
Atemzug für Atemzug... Schritt für Schritt.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Mut. Ich denke ein Anwalt als Ansprechpartner wäre hier trotzdem nicht falsch für alles, was noch kommt... mir hat das damals sehr geholfen.

Da du sagtest, dass du krank bist... habt ihr vielleicht eine Art Bürgerhilfe im Ort?
Bei uns gibt es so etwas. Die sind super und helfen wenn Not am Mann ist. Vielleicht gibt es das bei euch auch?

09.11.2022 21:03 • x 5 #62


A


Hausverkauf der Kinder, Erblasser lebt noch

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P
Zitat von Brightness2:
Ich kann dir persönlich für den ganzen Papierkram und als Kompass die Stiftung Patientenschutz wärmstens empfehlen:


Danke Dir! Das könnte interessant sein. Hätte nicht gedacht, welche Kombinationen soetwas nötig machen könnte. Wird wohl seine Gründe haben, daß dies existiert!

09.11.2022 21:05 • x 2 #63


Gwenwhyfar
Blond passt super! Ich drück dir die Daumen. Nützt nichts, bleib wachsam.

Ihr scheint ja eine relativ heftige Familiengeschichte zu haben. Mach mal, wenn du wieder Luft hast, eine Familienaufstellung. Das wird dir nochmal viel zeigen.

@seherin
Das Gericht stürzt nicht los und verteidigt Menschen. Man muss schon Anträge oder Klagen einreichen. Es gibt zwar Sprechstunden, aber ein fachkundiger Anwalt ist dann die bessere Wahl.

09.11.2022 21:11 • x 4 #64


P
Zitat von thegirlnextdoor:
Da du sagtest, dass du krank bist... habt ihr vielleicht eine Art Bürgerhilfe im Ort?


Danke Dir und allen anderen für eure lieben Worte!
Ich bin für diese Woche krank geschrieben aufgrund einer Infektion im Knie. Ansonsten wäre ich die nächsten Tage 10 Stunden plus auf den Beinen. Das geht tatsächlich nicht gut. Hier startet ja die Karnevalssession. Für zu Hause habe ich soweit alles. Danke. Aber gut zu wissen wo man sonst nach Hilfe fragen könnte.

09.11.2022 21:12 • x 4 #65


B
Zitat von Perzet:
Danke Dir! Das könnte interessant sein. Hätte nicht gedacht, welche Kombinationen soetwas nötig machen könnte. Wird wohl seine Gründe haben, daß dies existiert!

Das ist in jedem Fall hilfreich! Für dich. Ohne Patientenverfügung riskierst du im Zweifelsfall die komplette Palette der Apparatemedizin. All you can bear Da können dir auch liebende Angehörige nicht helfen, wenn du deinen Willen nicht im Vorfeld dokumentiert hast. Auch ist es für die Angehörigen erleichternd, im Zweifelsfall nicht grübeln zu müssen, was du willst, wie weit deine medizinischen Überlebensstrategien im Notfall gehen oder wo und wie du bestattet werden möchtest, sondern einfach nur deinen (letzten) Willen erfüllen zu dürfen. Im Normalfall Auf jeden Fall mit Profis aufsetzen, egal ob Notar, Hausarzt oder Stiftung. Sollte auf jeden Fall wasserdicht sein! Wischi-waschi hilft nicht.

09.11.2022 21:14 • x 3 #66


T
Zitat von Perzet:
Für zu Hause habe ich soweit alles. Danke. Aber gut zu wissen wo man sonst nach Hilfe fragen könnte.

Ich glaube die Bürgerhilfe hier hilft nicht nur bezüglich praktischen Dingen wie Einkäufen etc, sondern auch wenn Leute allgemein krank und überfordert sind - mit Situationen wie du sie gerade erlebst. Vielleicht gäbe es ja jemanden, der dir live vor Ort etwas beistehen und bei all dem rechtlichen Mist und Papierkrieg helfen könnte..? Auch emotional und mit Anwesenheit/Begleitung etc.
Nur als Anregung.

Ich wünsche dir so viel Kraft! ️

09.11.2022 21:17 • x 4 #67


S
@thegirlnextdoor sowas würde ich auf keinen Fall machen ,wenn dir Brüder das rausbekommen das unsere TE zurzeit nicht Handlungsfähig ist,ist sie gleich die nächste was einen gerichtlichen Vormund bekommt !

Hab sowas selbst erlebt in einer Familie!

09.11.2022 23:40 • x 1 #68


MissGeschick
Wenn deine Brüder das Haus zu Lebzeiten deines Vaters verkaufen, gehört jeder Cent davon deinem Vater. Es hat noch niemand geerbt. Und selbst wenn es verkauft werden kann, durch Vollmachten gehört der Erlös dem Besitzer der verkauften Immobilie. vielleicht fragst du deine Brüder bei Gelegenheit ob sie das Geld für euren Vater auf sein Konto einzahlen, oder was du dem Anwalt sagen sollst. So bitter wenn Geld wichtiger ist als ein Abschied in Würde.

10.11.2022 01:07 • x 4 #69


T
Zitat von Saraaah:
sowas würde ich auf keinen Fall machen ,wenn dir Brüder das rausbekommen das unsere TE zurzeit nicht Handlungsfähig ist,ist sie gleich die nächste was einen gerichtlichen Vormund bekommt !

Wovon um alles in der Welt sprichst du...?
Das ist eine Art Nachbarschaftshilfe, dafür wird hier in D keiner entmündigt!

Was ist denn bitte bei euch in Österreich los..? Das klingt ja nach dem wilden Westen anstatt nach einem EU-Land!

Ich kenne privat sowohl Psychiater als auch Psychologen - glaube mir, dass man entmündigt wird... da bestehen vollkommen andere Voraussetzungen... aber vollkommen andere. Das hat absolut nichts damit zu tun.
Diese Gefahr besteht hier für Perzet definitiv nicht.

Auch kann man hier in D. keinen Immobilieneigentümer, der im Grundbuch eingetragen und noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist, einfach enteignen. Ganz gleich wie alt er ist.

Traurig, wenn das bei euch in Österreich so anders geregelt ist, fällt mir jedoch enorm schwer zu glauben, dass das wirklich stimmt... würde zu gerne einen österreichischen Juristen dazu befragen.

10.11.2022 02:15 • x 4 #70


F
Hey,
ich berichte mal aus meiner Familie.
Wir versuchen, an einem Strang zu ziehen und wir sind viele - aber wir kommen bei der Pflege zuhause auch an unsere Grenzen.
So lange dein Vater noch ansprechbar und verhandlungsfähig ist, solltet ihr schnellstmöglich alles notariell wasserdicht machen und er einen Vormund bestimmen, der dann auch die Bankenvollmacht hat.
Bei meinem Opa sind das z.B. nur 2 der 8 Kinder (mit allen so angesprochen, weil diese beiden das eben können und wollen).
Die Eigentumsverhältnisse hatte mein Opa schon vor Einsetzen der Demenz eindeutig geklärt, insofern sind da keine Fragen/Streitigkeiten offen.
Also nur mein Rat: solange dein Papa kann: schnellstmöglich Termine machen und den Kram dingfest machen.

Bei meiner besten Freundin grade passiert: Mutter pflegebedürftig. Sie sieht es selbst nicht ein. Bruder verdient SEHR gut (über 300.000 pro Jahr), weigert sich aber, das Heim zu bezahlen.
Seitdem ist der Kontakt zu ihren Brüdern komplett abgerissen. Sie reibt sich auf zwischen Job/Kindern/Mutter und das Ganze wird vor Gericht landen.
Schlimm.
Argumemt des Bruders (habe ich selbst gehört): Naja, sie hat und im Studium auch nie unterstützt und ich wusste als Student manchmal nicht, wovon ich am Monatsende noch mein Essen bezahlen soll. (der Typ hat ne eigene Zahnarztpraxis mit zig Mitarbeiter*innen und die Mutter ist bis 78 Taxi gefahren...). Fällt mir auch nichts zu ein, aber manche Menschen sind leider so. Manchmal bestürzenderweise auch solche, von denen man immer dachte, sie wären eigentlich ganz ok.

Zitat von Gwenwhyfar:
Dazu kommt, dass die Insassen auch gern mal ruhig gestellt werden, damit die Mitarbeiter Ruhe haben

Deswegen hängen wir seit einigen Jahren als Familie alle am Hebel.
Wenn Opa ins Heim kommt ist klar: der wird ruhig gestellt und dann warten alle nur noch drauf, dass er stirbt.

Aber trotzdem gibt es da viele Diskussionen, die auch uns - als eigentlich enger Familienclan - an die Zerwürfnisgrenzen gebracht haben.
Bisher haben wir die Kurve immer bekommen.
Für Opa und einige andere hängt auch ein Familienunternehmen in 5. Generation dran.
Ich hoffe, wir schaffen das.
Und mir graut davor was passiert, wenn all unsere Eltern/Tanten/Onkel selber dran sind, die derzeit einen guten Teil der Pflege der Großeltern wuppen.
Wir sind aber dann in der Generation nicht mehr so viele Kinder und Enkel...

Meine Eltern können irgendwann zu mir ins Haus.
Ich hoffe, ich hab da noch 15 oder 20 Jahre.

10.11.2022 02:51 • x 3 #71


F
Zitat von thegirlnextdoor:
im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte ist

Damit steht und fällt es.

10.11.2022 03:02 • x 3 #72


T
Zitat von Florentine:
Wenn Opa ins Heim kommt ist klar: der wird ruhig gestellt und dann warten alle nur noch drauf, dass er stirbt.

Muss hier mal Einspruch erheben... diese Missstände gibt es, und das ist ein Verbrechen.
Aber es gibt auch gute Pflegeheime, wo sich das Personal wirklich gut um die pflegebedürftigen Menschen kümmert und die Leute nicht ruhig gestellt sondern sehr gut betreut und versorgt werden.
Ich kenne aus dem realen Leben beide Beispiele - und ich stimme zu, so wie es in den negativen Fällen läuft, das ist ein Horror, und das sollte es nicht geben (dürfen),
aber man muss fairerweise erwähnen, dass es auch gute Pflegeheime gibt, in denen es anders gehandhabt wird.
Man kann es insofern nicht nur schwarz-weiß sehen, nicht jeder der (aus Mangel an eigener Kraft oder Möglichkeiten) einen Angehörigen im Heim pflegen lässt, schickt ihn einfach herzlos zum Kaltstellen und Sterben weg - es hat auch nicht jeder einen großen Familienclan, der eine solche Pflege wuppen kann.

10.11.2022 03:04 • x 3 #73


F
Zitat von thegirlnextdoor:
Man kann es insofern nicht nur schwarz-weiß sehen, nicht jeder der (aus Mangel an eigener Kraft oder Möglichkeiten) einen Angehörigen im Heim pflegen lässt, schickt ihn einfach herzlos zum Kaltstellen und Sterben weg - es hat auch nicht jeder einen großen Familienclan, der eine solche Pflege wuppen kann.

Das stimmt, definitiv.
Aber: so rein statistisch weiß ich ganz einfach, dass auch in den guten Pflegeheimen das Personal knapp ist und dass auch in den guten Pflegeheimen die Zeit, die für einen einzelnen Patienten zur Verfügung steht, seht knapp ist.
Mal als Vergleich:
Wenn die Pflegekraft Pause macht, ist einer von der Familie im Moment 2-3 Stunden täglich da (und in welchem Heim gibt es das schon als Quality-Time).
Opa bekommt tageweise echt nichts mehr mit, aber er ist nicht alleine.
Und ganz ehrlich, ich glaub, er wär fertig mit allem, wenn seine Frau auf einmal nicht mehr da wäre - und die weigert sich mit Zähnen und Klauen, in irgendein Heim umzuziehen.
Diese Frau ist sein Realitätsanker - wenn das wegfiele...

Nein, das kann nicht jede Familie stemmen. Es sind hier 5 Kinder und mind. 6 Enkel regelmäßig involviert (davon 3 Mediziner*innen).
Ich habe auch Verständnis für alle, die sich für ein Heim entscheiden.
Ohne unsere familieninternen Mediziner/innen wären wir z.B. achon ziemlich gekniffen gewesen was Gutachten für Pflege, Medikamente und Co betrifft. Meine Tante kann halt schnell mal rüber, schauen und was ausstellen.
Da wäre sonst ein Krankentransport oder Hausbesuch nötig.

10.11.2022 03:15 • x 5 #74


T
@Florentine das stimmt. Aber ich kenne Leute, die in guten Pflegeheimen betreut wurden und denen es dort wirklich gut gegangen ist/gut geht. Tod des Partners war/ist selbstverständlich für alle traumatisch. Das ist keine Frage.
In den Fällen, die ich kannte und kenne, können die Angehörigen die Pflege einfach nicht selbst leisten, es war/ist ihnen weder körperlich noch anderweitig möglich.
Und da ist doch aufbauend zu wissen, dass es auch positive Fälle/Einrichtungen gibt.
Das Personal, das sich gut kümmert, sollte auch Anerkennung finden... wie gesagt: jede schlechte Einrichtung ist eine zuviel! Aber man kann deswegen nicht alle pauschal als schlecht bezeichnen.
Der Mutter eines langjährigen Freundes meiner Mutter ging es im Pflegeheim fantastisch. Sie blühte dort mit Mitte achtzig regelrecht noch einmal auf. Ihr Sohn konnte sie leider nicht selbst pflegen, da er blind war - doch er besuchte sie täglich und freute sich darüber, dass es der Mutter dort so gut ging. (Nur ein Fall von mehreren...)

Edit - ich sehe gerade dein Edit
Ja es stimmt einfach, dass das nicht jeder stemmen kann. Aber gerade deswegen so wichtig zu wissen, dass nicht jedes Pflegeheim eine Hölle für die Insassen ist.

Sorry, Perzet - hatte jetzt nichts mit deinem Thema zu tun... das war OT....

10.11.2022 03:24 • x 4 #75


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