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Herzschmerz nach 2 Jahren

S
Hallo ihr Lieben, ich wende mich an euch, weil ich nicht mehr weiter weiß. Ich habe vor ca. 2 Jahren eine sehr schmerzhafte Trennung erlebt. Mein Partner ist nach 8 Jahren einfach gegangen. Es war eher von heute auf morgen und der Grund war seine Selbstfindungs- und Bestätigungsphase. Wir haben viele Gespräche danach gehabt. Er hat nach 2 Monaten eine neue Freundin gefunden, mit der er mich vergessen wollte. Dies ist mittlerweile auch aus. Wir sehen uns öfter, da wir privat sehr viele Berührungspunkte haben. Es ist oft zu verschiedenen Szenen gekommen, wir haben beide oftmals Mist gemacht und es scheint mir, als ob wir beide uns nicht loslassen können. Auch er mich nicht, obwohl er sagt, dass er nichts mehr empfindet und es auch nicht mehr will. Deshalb hat er sich damals eine Ablenkung geholt, um mich zu vergessen. Wie dem auch sei, so ist es vielleicht bei ihm. Aber bei dem Anliegen geht es nun um mich. Seit 2 Jahren versuche ich alles. Ich habe alle Richtungen eingeschlagen. Ich habe sehr lange nachgedacht, meine Fehler erkannt und verbessert. Ich habe um ihn gekämpft und wirklich alles gegeben. Dann habe ich versucht, ihn zu vergessen. Positiv/Negativ-Listen aufgeschrieben, über seine Fehler nachgedacht und sonst so alles, was man so als Tipp für das Loslassen bekommt. Für mich habe ich ganz klar stundenlang genau nachgedacht, was meine Gefühle sind und ich weiß, dass er meine große Liebe ist. Ich kann ihn nicht loslassen. Nach 2 Jahren denke ich stets noch jede Minute an ihn. Ich vermisse ihn ohne Ende. Ich kann zwar alles erleben, bin in dem Sinne glücklich und lebe mein Leben, aber er fehlt mir jede Sekunde. Und in jeder Lebenssituation ist er in meinen Gedanken dabei. Ich wünsche mir nichts mehr als eine zweite Chance für uns. Nur leider kann ich das nicht entscheiden.

Aber was soll ich tun? Wie kann ich ihn loslassen?
Ich kann mich auf keinen anderen Mann einlassen, ich habe es mehrere Male versucht. Aber es ist wie eine Blockade in mir und ich vergleiche alle mit meinem Ex.
Es hat den Anschein als ob nichts an Gefühlen verschwunden ist und ich es nicht schaffe, diese Liebe aufzugeben.

Selbst wenn ich ihn mal 4 Monate nicht sehe, denke ich täglich ab ihn mit einer so großen Sehnsucht.

Langsam mache ich mir Gedanken. Ich bin kurz vor der 30 und habe mein Liebesleben nicht im Griff. Ich möchte auch eine Familie gründen und habe Angst, dass ich ihn nie loslassen kann und somit niemals einen anderen Mann nur an mich ranlasse.

Kennt das jemand und hat jemand noch einen Tipp?

Danke schon mal!
LG

14.01.2018 19:23 • x 1 #1


T
Zitat:
Ich kann ihn nicht loslassen.


Kein Wunder, wenn man ständig Kontakt hat und du auch noch jahrlang alles gibst und deine ganze Energie darauf ausrichtest, alles andere zu tun als loszulassen.

14.01.2018 20:22 • x 1 #2


A


Herzschmerz nach 2 Jahren

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S
Du kannst ihn nur loslassen, wenn Du auf jeglichen Kontakt zu ihm verzichtet. Und Dich dann auf Dein Leben konzentrierst.
Aufwärmen funktioniert nur bei Suppe gut

14.01.2018 20:26 • x 2 #3


S
Also wir haben seit über 1 Jahr so keinen Kontakt mehr. Wir sehen uns, weil wir nah aneinander wohnen, gleiche Freunde und Hobbys haben.
Also was ganz klar ist, dass ich mein ganzes Leben nicht aufgeben kann und nicht werde! Damit MUSS ich zurecht kommen.

Und genau dafür brauche ich Tipps.

Und das mit den Kämpfen war am Anfang, nicht jahrelang. Ich wollte nur damit sagen, dass ich alles versucht habe.

Aber vielleicht gibt es dann keine konstruktiven Ratschläge für mich.

14.01.2018 20:37 • #4


S
Wenn man sein Leben nicht ändern möchte ist es natürlich schwierig ...
Vielleicht ein neues Hobby, neue Sportart, neuer Job? Etwas was Dich so fordert, damit Du aus dem Karussell rauskommst

14.01.2018 20:40 • x 1 #5


Primavera
Hallo,

vielleicht macht es Sinn keinen Kontakt mehr zu haben. Durch ein ständiges Wiedersehen gibst du ihm auch überhaupt nicht die Möglichkeit dich zu vermissen.
Ich habe selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht. Trennung nach 8 Jahren. Wir hatten 2,5 Jahre keinen Kontakt.
Jetzt nach 3-4 Jahren hat er sich unerwartet in dieser Art gemeldet, nämlich gestanden das er noch sehr viele Gefühle für mich hat.

Scheinbar hast du schon viele Dinge ausprobiert um ihn zu vergessen. Spontan fällt mir auch nichts ein was dir helfen könnte, außer dein Leben in deinem Interesse umzustellen.
Wichtig ist das du dich auf dich konzentrierst, auf das was du vom und im Leben möchtest. Und da hast du ja bereits deine Vorstellungen (Familie gründen, Kinder). Könntest du dir das denn wirklich mit ihn vorstellen?

Eine Beziehung von 8 Jahren ist eine lange Zeit. Es gibt wahrscheinlich viele Dinge die euch verbinden. Das Problem ist, dass er sich wohl keine Beziehung mehr mit dir vorstellen kann. Das musst du leider akzeptieren, und erst dann kannst du loslassen. Und auch nur dann besteht - wenn überhaupt - die Möglichkeit das er erkennt was er an dir hat bezw. auch wieder offen dafür ist es nocheinmal zu probieren.

Wenn er deine große Liebe ist, wie du geschrieben hast....Dann wünscht du ihm doch sicher er das er glücklich wird, oder?
Noch wichtiger ist allerdings, dass du wieder glücklich wirst und deine Wünsche und Ziele erreichst.

Ich wünsche dir das du einen guten Weg findest von ihm loszulassen

LG

14.01.2018 20:41 • #6


S
Vielen Dank erst einmal für die Antworten.

Ich denke, es ist sicher besser, wenn man sich gar nicht sieht, aber mein Leben wegzuwerfen?

Ich habe einen festen Job, den ich sehr gerne hier mache und das Wechseln ist nicht so einfach. Ich habe meine Familie im selben Ort, all meine Freunde und das Hobby, das ich seit 15 Jahren schon mache. Würdet ihr das alles aufgeben, nur weil man eine Person nicht loslassen kann?

Ich versuche ihn wenig zu sehen und gehe nicht zu Veranstaltungen, wo es nicht notwendig ist. Ich rede auch mittlerweile gar nicht mehr mit ihm und ignoriere ihn.

Es ist alles nur in mir. Ich wünsche ihm natürlich das Beste. Deshalb mache ich auch keine Angebote mehr und versuche es zu akzeptieren.
Aber dieser blöde Schmerz vergeht nicht.
Manchmal denk ich, dass nur ich so dumm bin und es nicht schaffe! Andere trennen sich auch und können es nach paar Monten weitgehend vergessen.

Danke fürs Zuhören ! Es tut gut, das mal zu sagen. Meinen Freunden sage ich dazu mittlerweile nichts mehr, weil ich keinen nerven will.

14.01.2018 20:50 • #7


E
Hallo sabbi,

nach zwei Jahren immer noch permanent an ihn zu denken, ist schon ziemlich heftig und bedeutet für dich ja auch erhebliche Einschnitte in deiner Lebensqualität. Wie meine Vorredner schon geschrieben haben, wäre ein kompletter Kontaktabbruch sicherlich am besten für dich. Ich verstehe aber auch, dass du dein altes Leben nicht komplett aufgeben möchtest.

Hast du schon mal über Psychotherapie nachgedacht?

VG

14.01.2018 21:00 • #8


S
Das habe ich. Jedoch habe ich eine Freundin, die dort tätig ist und meinte, dass ich das nicht brauche.

Allgemein bin ich selbst sehr reflektiert und sehr alles realitätsnah und nüchtern. Ich höre nur nicht auf, ihn zu lieben. Aber vielleicht sollte ich das doch mal probieren. Irgendwie muss ich diese Liebe ja begraben. Oder zumindest sie soweit zurück drängen, dass ich ein neues Leben starten kann.

Da bin ich wohl wirklich speziell. Er war schon mein Jugenfreund und ich war nie sprunghaft. Wenn ich verliebt war, war ich es und es hat mich nichts erschüttert.

14.01.2018 21:10 • x 1 #9


S
Ich habe schon nach dem Ende einer Beziehung alles hinter mir gelassen und in einem anderen Bundesland neu angefangen.
Diese Entscheidung hat meinem Leben völlig neue Perspektiven gegeben. Es war hart aber letztlich eine Bereicherung die ich nicht missen möchte.

14.01.2018 21:23 • x 1 #10


S
Okay, das ist sehr interessant.
Am Anfang der Trennung wollte ich das auch und wurde von meinen Freunden abgehalten. Meine beste Freundin nannte es weglaufen und somit nie verarbeiten.
Wir haben nämlich eine gute Freundin, die genau dies auch gemacht hat vor 5 Jahren nach einer unschönen Trennung. Sie hat es nicht verarbeitet und leidet noch immer...

Vielleicht gibt es kein Patentrezept und man muss selbst schauen, wie es am besten geht. Ich habe es für mich leider noch nicht gefunden.

14.01.2018 21:43 • #11


T
Sabbi, du merkst, dass dir hier alle das Gleiche raten. Wir sind Fremde, die deine Lage objektiv sehen.
Mein erster Gedanke war auch geh da endlich weg. Du sagst, du willst dein Leben dort nicht wegen ihm aufgeben- aber was ist das denn zurzeit für ein Leben für dich ? Du bewegst dich in deiner Komfortzone und hoffst insgeheim, dass er wieder zu dir kommt.
Ich kann dich verstehen und denke mir, dass es nicht leicht für dich ist. Die erste große Liebe und dann auch noch 8 Jahre. Das vergisst man nicht so schnell. Aber nach 2 Jahren noch jede Sekunde? Das ist wirklich etwas viel. Und ich kann das sagen, da ich regelmäßig über Monate- auch mal 1 Jahr an einem Mann hänge.

Vielleicht nutzt du deine innere Motivation hier geschrieben zu haben dazu, einen neuen Plan für dein Leben zu gestalten.
Ich glaube du hast sehr gute Freunde denen du wirklich wichtig bist, aber ich finde sie müssten auch mal erkennen, dass 2 Jahre etwas viel sind.
Zieh doch erstmal in einen nahegelegenden Ort- dann seid ihr wenigstens keine Nachbarn mehr und du kannst ihn so sicher bald loslassen! Du musst verstehen, dass jeder neue Kontakt (auch wenn es nur -ihn aus der Ferne sehen- ist) alles wieder hoch holt! Ich kenne das von mir selbst!

14.01.2018 22:00 • x 1 #12


W
@sabbi

Ich glaube, irgendwie wegzulaufen würde auch nicht wirklich etwas bringen. Man könnte dadurch diese Sehnsuchts- und Leidesempfindungen zwar abmildern und auch darauf hoffen, daß sie irgendwann ganz absterben. Aber der Königsweg ist das sicher nicht, eher etwas wie eine erste Notwehr.
Das Problem ist nämlich, daß Du zwar von einem bestimmten Ort weglaufen könntest, aber nicht vor Dir selber. Das Problem aber liegt weder am Ort noch an Deinem Ex, sondern es liegt allein in Dir.
Das Erste, was Du tun solltest, ist, nach und nach alle Illusionen abzubauen. Das größte Gift in einer solchen Situation sind (mit dem Ex verbundene) Hoffnungen, die in die Zukunft projiziert werden. Besonders dann, wenn Du Dir die vielleicht auch noch möglichst deutlich ausmalst. Das ist, als würdest Du Dir selber die berühmte Wurst um den Hals hängen, der Du dann, obwohl sie unerreichbar ist, lange Zeit hinterherläufst. Anders gesagt: Du setzt Dir selber Attraktoren, auf die Du unbewußt unentwegt zusteuerst, solange Du diese Hoffnungen nicht abbaust und darauf fixiert bleibst. Und das ist wirklich ganz fatal.
Dann solltest Du Dich bemühen, andere Vorstellungen zu entwickeln hinsichtlich Deiner Zukunft, in denen Dein Ex nicht mehr vorkommt, aber die dennoch aufbauend und erstrebenswert für Dich sind. Das mag zwar zunächst nicht so einfach sein, aber mit einiger Disziplin und Ausdauer wird es auch gelingen. Sobald Dir irgend etwas Zukünftiges oder auch Verganges mit Deinem Ex vorschwebt, versuche dem eine eigene Vorstellung (ohne Ex) entgegenzusetzen. Es sollte Dir bewußt sein, daß sich die Dinge in Deinem Kopf abspielen und Du hier gleichsam für eine neue Ordnung und Ausrichtung sorgen mußt.
Wichtig ist, die innere Realität der äußeren quasi anzupassen, hier wieder einen Gleichklang herzustellen. Dann wird Dein Ex, unabhängig von etwaigen Kontakten, nach und nach auch tatsächlich zum Ex, während er ansonsten gleichsam in Dir gegenwärtig bleibt als der geliebte Mensch, nach dem man sich verzehrt.
Es geht also letztlich darum, die Trennung auch innerlich zu vollziehen und dadurch wieder in der gegenwärtigen Realität anzukommen, so daß sich dann auch eine neue Zukunft ohne Ex auftun kann und Du neue Perspektiven entwickeln kannst.

14.01.2018 22:12 • x 2 #13


T
Zitat von whynot60:
Es geht also letztlich darum, die Trennung auch innerlich zu vollziehen und dadurch wieder in der gegenwärtigen Realität anzukommen, so daß sich dann auch eine neue Zukunft ohne Ex auftun kann und Du neue Perspektiven entwickeln kannst.

Genau! Und dafür brauchst du endlich mal Abstand!

14.01.2018 22:14 • x 1 #14


S
whynot60:
Vielen Dank für die genaue Antwort. Damit hast du recht und das ist auch das, was vermutlich mein Problem ist. Ich empfinde es nämlich auch als Weglaufen, wenn ich mein Leben aufgebe wegen ihm und wegziehe. Ich fühle mich sehr wohl hier und habe schon oft überlegt, wie es wäre. Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass es eher mein Untergang wäre und ich daran kaputt ginge, ohne meine Freunde, meine Familie und Hobbys. Das hat mir auch keine beste Freundin geraten, da sie mich sehr gut kennt.

Ich muss mich dem stellen und ich weiß, dass nur ich das Problem bin. Meine Gedanken. Ich weiß nur noch nicht genau, wie ich diese Hoffnung aufgeben kann. Denn das habe ich natürlich schon oft versucht. Aber ich muss das!

Ich danke euch allen wirklich für die Antworten! Es hat mir geholfen auch mal andere Sichten zu hören, auch wenn ich letzendlich meinen Weg finden muss.
Ich sollte es wirklich angehen, die Hoffnungen zur Seite zu räumen. Vielleicht alles aufschreiben, was real ist und was Hoffnung? Meint ihr, das bringt etwas?

14.01.2018 22:40 • x 1 #15


A


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