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Heute vor vier Wochen

V
Heute vor vier Wochen hast du die Worte ausgesprochen, die mich in eine innere Starre haben fallen lassen. Ich fiel in ein Loch, aus dem ich dachte nie wieder herauszukommen.

Ich glaubte vor Sehnsucht fast umzukommen, klammerte mich an den Gedanken, dich wiedersehen zu wollen, nein- ich MUSSTE dich einfach sehen! Habe auf eine zweite Chance geglaubt, gehofft...
Glücklicherweise ging es mir relativ schnell wieder besser, dieses lähmende Ohnmachtsgefühl verschwand und damit auch der Drang, dich sehen zu müssen. Ich empfand Wut auf dich, auf dein Verhalten. Habe mich gekränkt gefühlt, hatte meine Zweifel, ob du ehrlich warst oder mir nur etwas vorgespielt hattest. War deine Distanziertheit nur der Beweis deiner mangelnden Liebe mir gegenüber? Darauf werde ich keine Antwort bekommen.

Vermisse ich dich noch? Nein. Nicht dich, wie du nun bist. Du bist nicht mehr der, den ich glaubte zu kennen. Ich habe dich, dein wirkliches Inneres nie gekannt, habe mich in dir getäuscht. Du konntest oder wolltest dich nicht öffnen, mich nicht an dich heranlassen. Da war eine unsichtbare Wand, die ich nicht durchbrechen konnte. Kann eine andere dies schaffen? Jemand, der du dein Herz wirklich schenken möchtest? Oder willst du niemanden an dich heranlassen, weil du Angst hast vor Verletzungen, Enttäuschungen?

Weißt du, was komisch ist? Der Gedanke, dich nochmal zu umarmen, fühlt sich warm und vertraut an. In Wirklichkeit wäre es aber kühl und distanziert.
Ich kann nicht zählen, wie oft du erwähntest, dass dir jede Minute mit mir unendlich kostbar sei...dass du jeden Moment mit mir unendlich genießen würdest. Nein, das war nicht gespielt. Nur wolltest du nicht weitergehen. Mit jedem Stück mehr Vertrautheit hast du dich zurückgezogen.

Aber ich habe auch dazugelernt. Nichts ist beständig, alles verändert sich. Du, ich, wir...unsere Gefühle und Bedürfnisse. Manchmal leider so schnell, dass es einem durch die Hände zu gleiten scheint. Man hat nichts im Griff. Ich habe es nun geschafft, mich der Realität (zumindest was uns betrifft), zu stellen. Ich versuche, mit ihr zu fließen- ohne Widerstand. Dein Motto war immer Wo ich bin, ist vorne- zurückgeblicken wolltest du nie. Ich für mich möchte die Zeit mit dir nicht missen und würde dich auch gerne mit in meine Gegenwart nehmen...aber das willst du nicht. Deine Entscheidung!

23.04.2012 22:26 • x 2 #1


T
Super Einstellung, guter Text! Ich versuche es genauso zu machen und so zu denken. Es gelingt mir auch häufig, aber manchmal falle ich noch wieder in alte Muster zurück. Wünsch dir alles Gute und weiter so einen starken Willen.

23.04.2012 22:33 • #2


A


Heute vor vier Wochen

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G
Sehr weise Worte und super Text. Bin gerade auch in so einer Erkenntnissphase
.
Zitat:
Nichts ist beständig, alles verändert sich. Du, ich, wir...unsere Gefühle und Bedürfnisse. Manchmal leider so schnell, dass es einem durch die Hände zu gleiten scheint. Man hat nichts im Griff.


Habe das auch bei meiner EX gemerkt. Die Beziehung hat uns beide verändert. Ich habe mich zum ersten mal in meinen Leben einen Menschen geöffnet.
Darf ich fragen wie lange Ihr zusamen wart ?

23.04.2012 23:30 • #3


V
Danke euch.

Drei Monate waren wir erst nur so in Kontakt, haben uns kennengelernt, bis es gefunkt hatte bei beiden. Daraus wurden nur knappe 5 Monate Beziehung.

Zitat:
Es gelingt mir auch häufig, aber manchmal falle ich noch wieder in alte Muster zurück.


Was meinst du genau damit?

Bei mir ist es so, dass ich nichts dagegen gehabt hätte, wenn wir uns nach wie vor noch treffen würden, zB. um gemeinsam zu joggen. Ob das gut wäre, wage ich mittlerweile aber zu bezweifeln. Zu sehr ist nun meine Enttäuschung darüber, dass er mich so einfach vergessen will und keinerlei Kontakt mehr möchte. Das und die Bedenken darüber, ob er mir oft etwas vorgespielt hat, muss ich auch noch ein bisschen verarbeiten. Aber mir geht es gut und ich sehe, dass es auch noch andere Männer gibt, die besser zu mir passen würden


Zitat:
Die Beziehung hat uns beide verändert. Ich habe mich zum ersten mal in meinem Leben einem Menschen geöffnet.


Kannst du dir denn vorstellen, nochmal jemandem uneingeschränkt dein Vertrauen schenken zu können?
Ich frage mich, wie man es schafft, mit den Narben der gescheiterten Beziehung wieder ganz frei in eine neue Beziehung zu gehen. Sich fallen zu lassen. Das wird dann wahrscheinlich länger dauern, bis man die Liebe des anderen voll und ganz annehmen und genießen kann, denke ich mal.

24.04.2012 19:57 • #4


Westi
Hey du,

auch von mir ein Lob zu deinem Text. Alles schön zusammengefasst und auf den Punkt gebracht. Also ich würde dich nach so einer Mail/SMS wieder zurücknehmen.

Grüße
Westi

25.04.2012 04:09 • #5


U
Liebe Vertrauenswunsch,

auch bei mir ist es seit gestern vier wochen her... ich schaffe es nur noch nicht, so Abschied zu nehmen. Ein sehr schöner Text... Erinnert mich total an meine Geschichte. Danke dafür.
Guten Tag

25.04.2012 07:44 • #6


G
vorstellen, nochmal jemandem uneingeschränkt dein Vertrauen schenken zu können?

Tja im Moment kann ich mir das noch nicht vorstellen, da ich gerade in der Wut und Hassphase bin. Ich weiß nicht wie lange es dauert bis ich mich endlich frei gemacht habe.

Naja wen es interessiert, hier ist die Geschichte wie ich damit umgegagen bin bis jetzt.. Wusste aber nicht ob das thematisch dort reinpasst

https://www.trennungsschmerzen.de/9-mona ... t7810.html

26.04.2012 23:05 • #7




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