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Hilfe, die Wechseljahre kommen!

N

phoenix_x
@PsychoMantis
Mir hat mein Gynäkologe Cimicifuga empfohlen.
Die günstigsten, 100 Tablwtten von AL Aloud Pharma., haben mein Leben gerettet. Keine Hitzewallungen, kein Schwitzen....

24.12.2024 11:52 • x 1 #92


A


Hilfe, die Wechseljahre kommen!

x 3


QueenA
Hi!
Ist das eigentlich der aktuellste Strang zum Thema Wechseljahre?
Frag für eine Freundin
Spass beiseite;

-denke die unruhigen Nächte könnten auch von einer Hormondysbalance herrühren auch wenn ich mich sonst gut fühle

Zum Thema Sport und Ernährung: ich bin streng zu mir und dann eskaliere ich iwann. Deshalb nehme ich mal den Druck raus, wie mir jmd.. empfohlen hatte. Fühlt sich auch liebevoller an. Ich möchte sowieso liebevoller zu mir werden - noch liebevoller. Ich denken, dass das für mich persönlich der Schlüssel ist zu allem!

Sende Euch an dieser Stelle gute Energie und freundliche Grüße (kann man eh nicht genug).

Auf gehts raus in meinen Tag!

02.04.2025 09:06 • x 5 #93


J
Zitat von QueenA:
Ich möchte sowieso liebevoller zu mir werden - noch liebevoller. Ich denken, dass das für mich persönlich der Schlüssel ist zu allem!


Das klingt nach einem sehr guten Ansatz!

Eine Bekannte nimmt Progesteron und schläft dadurch besser. Ich bin noch unschlüssig, ob ich das auprobieren soll.

02.04.2025 13:11 • x 3 #94


E-Claire
Oha, hier meine Geschichte, mit einem kleinen Disclaimer, ich werde mich wahrscheinlich beim Erzählen wieder aufregen:

Vor etwa 1,5 Jahren waren ich bei der Vorsorge und es ist erst nach meinem Drängen dann zum Abschluss auch Blutdruck gemessen wurde, der leider in deutlich zu behandelnder Höhe war.
Außerdem konnte ich nicht schlafen und wenn ich das schreibe, dann meine ich, dass das irgendwann in der Pandemie anfing und sukzessive schlechter wurde, als ich bei Hausarzt endlich zu dem Thema etwas gesagt habe, war es so, daß ich in der Nacht wenigstens zwei- meist dreimal aufgewacht bin und in der Regel pro Nacht etwa 4h Schlaf zusammen bekommen habe.

Ausgangspunkt zu dem Zeitpunkt also, deutlicher Bluthochdruck und kaum Schlaf.

Dazu kamen Hitzewallungen, massiv gesunkene Frustrationstoleranz und permanente Blaseninfektionen, obwohl ich zuvor nie etwas damit zu tun hatte.

Mein Hausarzt meinte er verschreibt mir Blutdrucksenker, aber aufgrund einer Genetik wollte er das auch mal mit einer 24h Messung abgestimmt haben und meinte noch, daß Brustkrebs- und Gebärmutter(hals)Krebsvorsorge jetzt nochmal deutlich ins Gewicht fallen, daher wäre es gescheit, wenn ich auch beim Gyn vorbeischaue. Daß nicht schlafen können wäre halt Stress.
Daß eine der Nebenwirkungen von Bluthochdruck nicht schlafen können wäre, wurde nicht angesprochen, das durfte ich hinterher dann nachlesen.

Gyn 1 der Herr Dr. Babymacher:
Der Herr Babymacher hat eine Privatordination und dort gelandet bin ich nur, weil ich bei seinem Vorgänger einer Kassenordination Patientin für die jährliche Vorsorge war. Ansonsten hatte ich zu dem Zeitpunkt keinen Gyn mehr gebraucht, weil ich die Pille abgesetzt hatte und das mit den Kindern hat sich halt anders entwickelt.
Der Herr Babymacher, heißt Herr Babymacher, weil der sich darauf spezialisiert hat, Schwangerschaften zu begleiten, so war dann auch seine erste Frage, als ich mit der Einleitung naja, ich bin jetzt Mitte 40 und ich (...), also eine Schwangerschaft in ihrem Alter ist statistisch auf biologischem Weg nicht mehr erreichbar.

Das wäre dann der erste Mann, in einer Reihe von solchen, gewesen, die statt mich mal ausreden zu lassen, mir nicht gefragte Informationen über meinen Körper zukommen ließen, der vor allem etwas mit meiner Re-produktions-fähigkeit aber weniger mit meiner Lebensqualität oder bewahre mit meiner Frauengesundheit zu tun hatte.

Der Herr Babymacher empfahl mir eine Spirale, die er aber nicht einfach selbst einsetzen wollte, sondern dies ginge dann nur beim befreundeten Privatordinar in einem Spital, und ansonsten käme für ihn nicht in Frage, Hormone zu verordnen. Das wurde mir aber so nicht direkt gesagt, sondern mittels eines 45min Vortrags, daß die Ehefrau des Herrn Babymacher an Brustkrebs früh verstorben war, so halb klar gemacht.

Ob und inwieweit die Ehefrau überhaupt Hormone genommen hat, die möglicherweise etwas mit der Brustkrebserkrankung zu tun hatte, wurde nicht thematisiert, genauso wenig, ob ich den jetzt im Wechsel wäre und meine Schlafprobleme wurde damit abgetan, daß ich mich psychisch einfach nicht von den sozialen oder nicht sozialen Aspekten der Pandemie erholt hätte. Ist ja, auch klar, ich bin qua Geschlecht der nicht eingebildete aber immerhin psychisch erkrankte; also die.

Immerhin ein Hormontest wurde gemacht. Ich aber hatte Fragen.

Immer wenn ich Fragen habe, dann rede ich da mit bekannten und befreundeten Frauen drüber und mit meiner Herkunft als Ostdeutsche haben ich Frauenärzte:innen als deutlich Frauenorientierter in Erinnerung. zunächst ist mir das Buch Women on Fire empfohlen worden. Steht auf der Spiegelbestsellerliste und war jetzt irgendwie gerade die Bibel um sich über den Wechsel zu informieren. Es gibt eine Form von Selbsthilfelektüre, die ist mir zu plakativ, ständig wird man zu irgendetwas aufgefordert und alles ist immer so wahnsinnig positiv. Das Buch ist so. Weshalb ich nur die ersten drei Kapitel gelesen habe, in denen verständlich erklärt wird, wozu Östrogen und Progesteron dazu und was es so an insgesamte Beschwerden im Wechsel geben könnte.
Man stelle sich vor, daß ein kleiner Prozentsatz von Frauen in der schon etwas bedrohlicher klingenden Menopause mit dem Ausbruch von Schizophrenie abfinden darf. nun gut, ich wollte den Teufel nicht an die Wand malen, aber auch bei häufig bis immer vorkommenden Symptomen würde ich plenty fündig. Plötzlich auftretende Gelenksschmerzen, vermehrte Blasenentzündungen, Brainfog, Osteoporose (Knochenporösität) und Muskelschwund plus Gewichtszunahme.

Ach da lacht das Frauenherz, nachdem man endlich nach 20 Jahren so ein bissl den Zyklus Riding the Dragon gemeistert hat, fängt der ganze Kram mit einer neuen Lektion an.

Das Buch selbst fliegt noch irgendwo in diesem Haushalt herum, sollte jemand keine 10 Euro dafür übrig haben, ernst gemeint, wir leben in knappen Zeiten, aber es unbedingt lesen wollen, sagt Bescheid, ich schicke mein Exemplar gern jemandem.

Mit diesem wissen ausgestattet, ging es zu Gyn 2 dem Herrn Dr. Männeraberauch. Nach einigem Hin und Her, hatte ich es geschafft, mir eine Frauengesundheitsordination, die Kassenpatienten nehmen würde (im österreichischen System, was etwas anders ist als das Deutsche), aufzustellen. Ersttermin zur Neuaufnahme war dann vier Monate später. Da die ziemlich ausgebucht sind, landet man bei der Neuaufnahme, beim dem Arzt:in, welcher noch frei Termine hatte. In meinem Fall bei dem einzig praktizierenden Mann, einen durchaus nicht unsympathischen Ungarn.

Das Gespräch lief im Hauptmoment folgendermaßen ab:
Dr.Maa: Wissen Sie es ist ja eine ganz natürliche Phase, bissl unangenehm, aber

a) wenn die Kinder langsam aus dem Haus sind, fühlt es sich für eine Frau halt leer an.
E-Claire, sitzt da und ist schon wieder (zur Erinnerung, ich bin ständig geplatzt) sauer, weil ein Gyn ja meine Akte vor sich hat und wer wenn nicht dieser, weiß, daß es keine solchen gibt.
Gesagt, ja sie können ja das ja eh sehen, aber ich habe keine.

b) ja also wenn es dann ein bissl in der Beziehung kriselt
E-Claire: ach mit der Katze ist es eigentlich sehr nett, sie wird halt als, das tut mir weh, aber stressig ist das jetzt nicht so. Und wir wohnen ja auch so nett.

c) die Karriere stagniert, weil man von den anderen nicht mehr so gesehen wird.
E-Claire: ach schauen Sie, ich war gerade of der OPEC Development Fund Konferenz und ich hätte nie geglaubt, daß ich es da mal hinschaffe. Und ja eh, ich bin fordernder, aber meine Chefs verdienen das eh auch. Ich find das so ganz gut.

d) suchen sich ein neues Hobby.
E-Claire: kay, etwas neues lernen, verändert Perspektive, got you. Aber ich kann trotzdem nicht schlafen und ich kann mir jetzt nicht vorstellen, daß das besser wird, nur weil ich beschließe Oboe zu lernen.

e) ganz wichtig ist ja Sport.
E-Claire: kleinlaut, ja eh.

d) und eine Ernährungsumstellung.
E-Claire interessiert, okay, was denn? Intervallfasten? Keto oder lowcarb? Was wäre denn was?

Und auf dieses Gespräch kam dann der für mich tatsächlich bei einem Frauenarzt so nicht erwartete, Segway into naja Männer haben auch den Wechsel. Auch bei Männer sinkt das Testosteron. Es folgte ein 35min Vortrag, wie schwer es Männer haben, wenn diese im Wechsel sind.

Ich war unzufrieden und ich hatte noch immer Fragen.

Die Praxis verließ ich mit einem Rezept für Remifemin was ein Brandname ist, wir verkaufen dir alles zur Menopause, und deren Einsteigertabletten.

Remifemin Einsteiger ist vor allem Johanneskraut und Traubensilberkerze. Aber ich sollte in drei Monaten wieder kommen, und dann würden wir weiter schauen.

Da ich zwar grundsätzlich viel Verständnis für Männer habe und ich es jetzt auch nicht uninteressant finde, daß die auch in einem Wechsel sind, das aber irgendwie nicht meine dringendsten Probleme waren, habe ich dann innerhalb der Praxis nach etwas hin und her, nochmal gewechselt und diesmal, hey ich hatte mich von zwei Männern belehren lassen, meine Freundinnen gefragt und hatte immerhin drei Kapitel der Bibel gelesen, zu einer Frau, die sich explizit mit der Perimenopause und der Menopause auskannte.

Vier Monate später bei meiner ersten Begegnung mit Frau Dr. HiersindihreOptionen, war es ein bissl so, als gingen die Türen zum Himmel auf. Ich kam dorthin und mir wurde sofort ein Fragebogen mit den wichtigsten Beschwerden überreicht, die ich ranken durfte.

Freundliche Begrüßung und gute Aufklärung, sie meinte, ja, grds ist ein Hormontest nur eine Momentaufnahme, aber eben auch ein Indikator, wo denn etwa diese eine Frau gerade auf der eigenen Hormonreise steht und ansonsten kann sie das eh ganz gut ablesen anhand der Beschwerden.
Der Mythos Hormone seien schlecht, geht auf eine 2011 veröffentlichte Studie zurück, die an einigen Mängel leidet. 2017 oder war es 2019 gab es eine erneute Studie, die annehmen lassen, daß es, wenn man sich denn für Hormone entscheidet, daß es auf den Blutdruck und andere Faktoren wie Blasenentzündungen positiv auswirkt.
Wir waren in einem komplett wertschätzenden Austausch und haben uns dann gemeinsam nach Aufklärung dazu entschieden, daß Schlafprobleme mein größtes und drängendstes Problem wären und da wäre Progesteron (Gelbkörperhormon, wird in der zweiten Hälfte des Zyklus ausgeschüttet und macht weich und müde) ein guter Einstieg wäre.

In der Zwischenzeit war dann der Termin beim Internisten, der meinen Blutdruck 24h erheben sollte. Eigentlich ging es mir schon viel besser, ich konnte schlafen, aber das Gerät, was mich wahnsinnig gemacht hat, und vermutlich auch noch fehlendes Östrogen, haben ihn dazu veranlassen wollen, mir nicht mehr nur Blutdrucksenker sondern echte Beta-Blocker verordnen wollen. Dabei hatte ich schon, obwohl ich eine fürchterlich faule Kartoffel bin, mit Sport angefangen.

Progesteron hat wunder gewirkt. Ich nannte es meine kleine weiße Zauberkugel. Ich wache nur noch einmal pro Nacht auf und ich schlafe super schnell ein. Und da waren sie wieder meine 6-9h Nachtschlaf.
Nach 6 Wochen merkte ich aber, daß ich immer PMSiger wurde. Oh ein Welpe, heul.
Das habe ich beim Folgetermin angesprochen und bekomme jetzt auch noch das Östrogen-Gel. Das hilft zudem auch gegen beständige Blasenentzündungen. Es kann auch die Libido wieder steigern, wenn das nicht hilft, ist es möglich, daß es auch noch etwas Testosteron braucht, das ist aber wahnsinnig individuell.

Seitdem ich Östrogen bekomme, ist mein Blutdruck um 15-20 Punkte nach unten gegangen, einfach so. Und dank Progesteron kann ich (endlich) wieder schlafen. Ansonsten versuche ich meinen Hintern zwei mal die Woche zum Sport zu bekommen, macht leider einen echten Unterschied und ich hab mir noch so Ergänzungsmineralien für die Menopause von Pure zugelegt.

Stand jetzt: mein Körper verändert sich und ich habe noch nicht herausgefunden, wie ich ihm klar mache, daß wir hier nicht unbedingt Mitten im 100jährigen Krieg sind, wir müssen wirklich nicht jede Kalorie speichern. Das ist nervig, aber ich jedenfalls rennen nicht mehr die ganze Zeit, wie ein Rumpelstilzchen durch die Gegend.

Spannend finde ich, ich nehme zwar zu, aber ich fordere auch mehr Raum ein. Als Mensch. Einerseits bin ich gelassener geworden und andererseits gibt es eine bestimmte Art von BS meist von Männern, da bin ich wieder 13 und habe dafür echt keinen Nerv. Da ich nicht weiß, wie es ist schwanger zu sein, ist es meine erste große Hormonumstellung seit Jahren.

Aber menopausal Brainfog ist so real wie Baby-Brain. Ich bin noch immer super empört darüber, daß zwei behandelnde Ärzte, Hausarzt und Internist, nicht mal im Ansatz auf die fehlende Schutzwirkung des Östrogens hingewiesen haben.
Ich bin echt nicht happy damit, wie Dr. Babymaker und Dr. Männerauch mit mir umgegangen sind. Und die Gewichtszunahme nervt.

Andererseits, bin ich jetzt wenigstens ganz gut aufgestellt und es gibt tatsächlich Seiten an der ganzen Geschichte, die ich ganz cool finde.

Ich habe drei Sachen gelernt:
a) gute Betreuung und Stand der Wissenschaft 2025 ärztlicher Rat sind Gold wert, denn ansonsten würde ich auf Betablocker gesetzt, nehme aller 8 Wochen ein Antibiotika wegen der erneuten Blasenentzündung, die einfach hartnäckig ist und ich könnte verd*mmt noch mal noch immer nicht schlafen.
Ärzte wechseln, wenn man kann, bis man jemanden gefunden hat.

b) sich ein bissl damit auseinanderzusetzen um ein Patient in eigener Sache zu werden, ist keine schlechte Idee

c) der Wechsel hat unglaublich viele und sehr verschiedene Gesichter und es ist jeder Frau absolut selbst überlassen, wie sie damit umgehen mag,
es ist aber an der Gesellschaft, daß Frauen Zugang zu dieser Wahlfreiheit bekommen.

Schizophren bin ich noch nicht geworden, aber schau mer mal.

02.04.2025 17:38 • x 18 #95


J
@E-Claire :

Klasse geschrieben ! Das bestärkt mich in meiner Vorliebe für weibliche Frauenärzte (bzw.-ärztinnen!)

Interessant, was die KI zu den Nebenwirkungen von Progesteron zusammenfasst: Beruhigende Wirkung, Verringerung von Angstzuständen und Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angst- und Panikattacken. Ähm ja. *beep* oder was?

Am meisten nervt mich im Moment, dass ich alle 3 Wochen meine Periode bekomme und jedesmal richtig heftig. Meine Eisenwerte sind schon ganz schlecht, obwohl ich täglich Eisen nehme. Hoffentlich ist das bald vorbei.

02.04.2025 18:00 • x 3 #96


E-Claire
Zitat von justawoman:
Am meisten nervt mich im Moment, dass ich alle 3 Wochen meine Periode bekomme und jedesmal richtig heftig. Meine Eisenwerte sind schon ganz schlecht, obwohl ich täglich Eisen nehme. Hoffentlich ist das bald vorbei.

Das ist erst der Anfang . die aller drei Wochen hatte ich auch, da waren aber alle im Lockdown und es hat nicht mal mich gewundert, daß mein Körper frei dreht.

02.04.2025 18:01 • x 3 #97


J
Zitat von E-Claire:
Das ist erst der Anfang . die aller drei Wochen hatte ich auch, da waren aber alle im Lockdown und es hat nicht mal mich gewundert, daß mein ...

Oje...

02.04.2025 18:19 • #98


QueenA
@E-Claire hat Spass gemacht zu lesen und vor allem informativ.

Zum weiblichen Frauenarzt: immer schon so gewählt, weil ich mir überlegt hatte, wenn es eine Chance gäbe, dass jemand emphatisch auf meinen Körper schaut, dann eine Frau!

Der Körper unterliegt dem Wandel, absolut. Das Buch habe ich auch hier und noch andere, denke auch, dass man sich selbst einlesen sollte bzw. .sich Infos einholen.

Mal sehen, wie sich noch alles entwickelt.

02.04.2025 18:26 • x 1 #99


Waris07
@E-Claire
Danke für deinen Beitrag. Du sprichst mir sowas von aus der Seele.
Immerhin scheinst du schon fündig geworden zu sein und eine kompetente Ärztin gefunden zu haben.

02.04.2025 18:33 • x 2 #100


MissNextDoor
@E-Claire vielen Dank für deinen super Beitrag!
An dem Buch hätte ich übrigens Interesse, falls du es noch abzugeben hättest..?
Mir wurde es auch empfohlen (habe alle Symptome rauf und runter bis auf Schizophrenie ) allerdings konnte ich mich bisher auch noch nicht durchringen es zu kaufen. Hab genau das vermutet was du geschrieben hast.
Reinlesen würde ich dennoch gerne mal.

Du bringst es in diesem Beitrag jedenfalls exakt auf den Punkt... aber sowas von !

02.04.2025 18:41 • x 1 #101


Hola15
@E-Claire

Bei euch scheint es ja mit Arztterminen noch einigermaßen zu funktionieren.

Ja, ich lebe nicht in der Großstadt, aber in einer eigentlich nicht strukturarmen Gegend. Facharzttermine zu bekommen ist jedoch fast ein Ding der Unmöglichkeit. Gyns erst recht.

Mein Frauenarzt ging vor ein paar Jahren in Rente. Ich versuchte dann, zugegeben eher lau, aber immer mal wieder, jemand anderen zu finden. Alle haben Neuaufnahme- Stopp.

Bei einer durfte ich antreten. Im Wartezimmer bekam ich erstmal eine drei-oder vierseitige Liste mit IGEL- Leistungen in die Hand gedrückt. Was ich witzig fand, denn woher soll ich denn bereits vor der Behandlung wissen, welche Zusatzleistung sinnvoll, geschweige denn notwendig wäre.

Die Ärztin empfang mich daraufhin eiskalt, zog ihre paar Min. Vorsorgeuntersuchung durch und (ich kam auch mit Beratungsbedarf) unterbrach meine Anfragen konsequent mit Ein/Zwei- Wort-„Sätzen“. Die auf ihrer Homepage vollmundig angepriesene
„ganzheitliche“ Sichtweise auf Frauengesundheit, galt wohl nur für diejenigen, die sich dies mit einem Haufen Kreuzchen in der IGEL- Liste erkauften. Hatte schon überlegt einer Beschwerde in der Ärztekammer zu hinterlassen.

Also wieder weitersuchen… (bzw. entnervt aufgeben)

Irgendwann - mit Beschwerden- nahm mich mit vielen Hinweisen, wie dankbar ich sein zu hätte, dann meine Ex-Ex- Frauenärztin wieder auf.

Die berät einen zwar etwas mehr, aber unter einer Wartezeit von 9-12 Monaten auf Nicht- Notfall- Termine und sowieso einer Anfahrt von einer Stunde, geht da nix.

Hormonspiegel bringt nix, da Momentaufnahme, war ihre Antwort auf meine Wechseljahrsbeschwerden.
Sie verschrieb mir was, was ich nicht vertrug. Aber n neuen Termin bekam ich eh nicht.

Nächste Woche hab ich meinen, seit neun Monaten vereinbarten, Kontrolltermin. Mal schaun. Ich hab seit einem halben Jahr massivste Schmerzen während der Mens (früher nichts oder nur leicht) aber wirklich keine Lust gehabt wieder um einen Termin zu betteln.

Ab von der irren Facharzt- Situation, ist mir noch nie ein/eine Gyn untergekommen, von dem/der ich den Eindruck hätte, sie würden sich tatsächlich für Frauengesundheit interessieren. Mein Eindruck ist jedoch, dass sich die Medizin allgemein nicht dafür interessiert.

02.04.2025 18:54 • x 4 #102


MissNextDoor
Zitat von Hola15:
Ab von der irren Facharzt- Situation, ist mir noch nie ein/eine Gyn untergekommen, von dem/der ich den Eindruck hätte, sie würden sich tatsächlich für Frauengesundheit interessieren. Mein Eindruck ist jedoch, dass sich die Medizin allgemein nicht dafür interessiert.

Kann ich leider nur so unterschreiben.
Es gibt sogar männliche Ärzte, die genau das anprangern.
Es ist übel.

02.04.2025 19:42 • x 3 #103


E-Claire
vielen lieben Dank für die zahlreichen und so netten Rückmeldungen hier als auch hinter den Kulissen.

Ein paar Ergänzungen:

Zitat von QueenA:
Zum weiblichen Frauenarzt: immer schon so gewählt, weil ich mir überlegt hatte, wenn es eine Chance gäbe, dass jemand emphatisch auf meinen Körper schaut, dann eine Frau!

Naja, das kann auch nach hinten los gehen. Vor der jetzigen habe ich zwei mal mein Glück mit Frauenärztinnen versucht und dabei wirklich schlechte Erfahrungen gemacht. Mir ging es daher nie um das Geschlecht sondern mir ging es um eine gewisse Kompetenz und vermutlich um eine Form von Selbstverständnis.

Nehmen wir noch einmal den Herrn Dr. Babymaker und lassen mal außen vor, daß die neueren Studien, keine Erhöhung des allgemeinen Krebsrisikos bestätigen konnten, daß es aber weiterhin einen Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Östrogen gibt. Mir fallen auf Anhieb mehrere Varianten ein, die mein Bedürfnis nach Aufklärung und nach Möglichkeit Behandlung und seine Entscheidung, was für ihn ethisch (oder emotional) vertretbar ist und was nicht, befriedigt hätten, ohne daß ich einen 45min Vortrag über dessen Ehefrau hätte über mich ergehen lassen müssen. Ich habe mich unverstanden, allein gelassen und vor allem kein bißchen schlauer als vorher gefühlt. In meinem Selbstverständnis darf ich nicht nur sondern will ich bitte selbst entscheiden, wie ich mit dem Wechsel umgehen möchte.

Zitat von thegirlnextdoor:
An dem Buch hätte ich übrigens Interesse, falls du es noch abzugeben hättest..?

Noted Ich suche es gerade und weiß nicht, wo ich es hingetan habe, dabei ist der E-Claire'sche Haushalt durchaus überschaubar. Ich bleib dran, versprochen.

Zitat von Hola15:
Bei euch scheint es ja mit Arztterminen noch einigermaßen zu funktionieren.

Naja, auch auf der Insel der Glückseeligen regt sich Unmut. Lass es mich mal so formulieren, ich habe mit einer ganzen Reihe von Frauen geredet und Adressen eingesammelt, 70% waren Privatordinationen, in denen ich also alles hätte selbst bezahlen müssen, wobei ich das für mich in Kauf genommen hätte. Ich hab mich im Internet darüber informiert, welchen Praxen sich denn überhaupt zu Hormonen bzw dem neuesten Marketing Trick bio-identen Hormonen bekennen und es hat alles in allem 14 oder 15 Monate gekostet, bis ich dort angekommen bin, wo ich hin wollte. Wenn wir uns am Ergebnis orientieren, ja dann hat es einigermaßen funktioniert, wenn wir uns aber den Prozess anschauen, dann sind wir von funktionieren meilenweit entfernt. Ich finde es einer reichen Industrienation wie Österreich, welches sein Sozialsystem ja durchaus eben auch auf das Vorhandensein von Kindern aufbaut, sehr unwürdig, einen solchen Umgang mit Frauengesundheit zu haben. Die Zynikerin in mir hat immer wieder gedacht, ist klar, als Frau, die keine Kinder mehr bekommen kann, bin ich einfach nichts mehr wert.


Zitat von Hola15:
Also wieder weitersuchen… (bzw. entnervt aufgeben)

I see you, sister.

Zitat von Hola15:
Hormonspiegel bringt nix, da Momentaufnahme, war ihre Antwort auf meine Wechseljahrsbeschwerden.
Sie verschrieb mir was, was ich nicht vertrug. Aber n neuen Termin bekam ich eh nicht.

Jein, ja, das ist die Standardantwort, die sie einem immer geben, die aber ganz so nicht stimmt. Der Hormonstatus kann deutlich ausfallen und weniger deutlich ausfallen, dadurch daß er sich auch immer wieder ändert, wird er als wenig aussagekräftig eingestuft, aber man muß ihn halt auch lesen können.

Beim nächsten Mal würde ich auf einen bestehen. Bedeutet nämlich auch, daß sie dich wenigstens anrufen müssen und mit Dir über die Ergebnisse reden müssen, also ein schnellerer Nachfolgetermin.


Zitat von Hola15:
Ich hab seit einem halben Jahr massivste Schmerzen während der Mens (früher nichts oder nur leicht)

Kenn ich. Hat mich ne ganze Zeit gekostet, etwas für mich zu finden, was wenigstens die Nacht zuvor und Tag 2 lebbar gestalteten und oft genug haben sie mich an Tag 1 arbeitsfähig gemacht. Von Thermacare gibt es Wärmepflaster, die für Menstruationsbeschwerden gemacht sind. Dazu eine halbe oder ganze Ibuprofen.

Die Wärmepflaster sind leider teuer, aber das ist ja das altbekannte Lied, daß eine Frau zu sein ins Geld geht und daß es bei der politischen Diskussion um kostenfreie Hygieneprodukte, auch nicht nur um drei Tampons geht

Zitat von Hola15:
Ab von der irren Facharzt- Situation, ist mir noch nie ein/eine Gyn untergekommen, von dem/der ich den Eindruck hätte, sie würden sich tatsächlich für Frauengesundheit interessieren. Mein Eindruck ist jedoch, dass sich die Medizin allgemein nicht dafür interessiert.

Vielleicht hat mich da mein anderes Erleben, resilienter in der Suche gemacht? Ich hatte auch schon richtig gute Frauenärzte und diese Erfahrung hat mich schon darin bestärkt, so lange herum zu tun, bis ich wieder jemanden gefunden hatte, der, in dem Fall, die mir hilft.

Jede Frau, die ohne Tötungsdelikt durch den Wechsel kommt, verdient einen f*ucking Orden und Bonuspunkte gibt es, wenn die eigenen Kindern gleichzeitig in der Pubertät sind.

Das reicht dann aber auch.

Um zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, Frauen wären geeignetere Gynäkologinnen. Ich kann das nicht so bestätigen, wenn ich da eine Aussage treffen wollen würde, dann jüngere Gynäkolog:innen, also solche bei denen im Studium vielleicht nicht mehr auf die 2011 Studie verwiesen wurde, erscheinen jedenfalls mir offener.

04.04.2025 09:14 • x 8 #104


K
Zitat von E-Claire:
Jede Frau, die ohne Tötungsdelikt durch den Wechsel kommt, verdient einen f*ucking Orden und Bonuspunkte gibt es, wenn die eigenen Kindern gleichzeitig in der Pubertät sind.

You make my Day Musste, trotz der Ernsthaftigkeit des Themas, schmunzeln.

04.04.2025 10:35 • x 5 #105


A


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