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Hilft mir ein Psychologe weiter - Beziehung verarbeiten

S
Mir geht es heute gar nicht gut...erst hatte ich gedacht, ich hätte wirklich Fortschritte gemacht und es gibt auch Tage, da fühle ich mich schon viel besser, doch diese Woche brachte es wieder aus dem Gleichgewicht...

Dabei ist evtl. gar nichts dahinter. Außer dass mein Ex seit Dienstag nicht mehr im Studio auftauchte und ich nun permanent am Grübeln bin, ob er gekündigt hat, im Urlaub ist etc.

Ich weiß, das sollte ich nicht und es geht mich auch nichts mehr an, aber angenommen, er hätte gekündigt, dann hätte er doch wenigstens am Montag noch kurz was sagen können. Es reicht ja nur zu sagen, dass man ab sofort nicht mehr im Studio erscheinen wird und fertig. Aber so etwas würde wieder zu ihm passen.

Urlaub zur Hauptsaison ist bei ihm eher unwahrscheinlich, da er sehr auf´s Geld achtet und daher eher dann geht, wenn die Nebensaison ist.

Dass er gesundheitlich angeschlagen ist, wäre ein weiterer Punkt, aber da kam er meistens sogar auch. Selbst nach seiner Schulter-OP saß er am Tag nach der OP gleich wieder auf dem Fahrrad!

Es ist also schon eine ganz komische Situation und das macht mich wieder ganz wahnsinnig. Vor allem, er hat auch seine Festnetznummer gekündigt. Ein Bekannter sagte mir das, da ich ja nie dort angerufen habe, schon alleine nicht wegen seiner Frau! Nun hat er nur noch ein Handy, aber dass er auszieht, denke ich nicht, denn seine Wohnung war ja fast der Hauptgrund der Trennung! Es sei denn, er hat sich nun um 180 Grad gedreht.

Ich verstehe die Welt nicht mehr und das zieht meine ganze Gefühlslage wieder so runter. Natürlich sollte ich ihm nicht so eine Macht über mein Leben geben, doch ich kann nichts dagegen tun, es ist stärker, verfolgt mich in den Träumen, ich habe heute nur Kopfschmerzen, alles tut mir weh...

Was kann ich denn tun, damit ich endlich Ruhe finde? Mein Weg war doch schon recht gut, aber er schafft es immer, mich wieder ins Loch zu ziehen...und ich lasse es noch zu!

26.08.2017 15:18 • #46


B
hallo sternkind

das ist nicht schlimm, wenn es dir mal nicht gut geht. trotzdem verarbeitest du. auch ich habe weniger gute tage
(vor allem, wenn die sonne nicht scheint), da driften die gedanken weg. allerdings ärgere ich mich schnell darüber, hole mir meine gesammelten sprüche (hat ja jeder solche) ran und switche um. mir hilft auch, dass ich dann ganz konkret in den moment gehe, alles was ich sehe, beschreibe, nicht mehr allgemein denke. ganz simple dinge wie:
- habe gerade den tv an - was für tolle farben, welch kreativen kostüme, was für eine ulkige frisur, komische bärte, wunderschöne pferde ..... konzentriere mich auf das, was ich sehe oder tu. vielleicht ist es auch nur ne ablenkung, aber mir hilft es immer, da ich dann klarer werde und die anderen gedanken (die definitiv nicht gut tun) überlagert werden.

momentan machst du eben einen schlenker, ist egal, hauptsache, die richtung stimmt weiterhin.
da dich die gründe seines fernbleibens so interessieren, vielleicht MUSSTE er auch kündigen ? vielleicht hat seine frau ihn gezwungen ? und auch noch verlangt, dass er dir nichts sagt ? du weisst schon, die wieder auferstandende liebe ? ob es so ist, ist doch erst mal unwichtig. mich würde allein der gedanke amüsieren.

bau dir doch solche gedankenbrücken, du tust damit niemandem weh. wenn es dir damit besser geht, ist es doch in ordnung.

ich selbst würde dir sehr wünschen, dass er weg wäre. dir würde es helfen, endlich zu heilen. wenn ich mir vorstelle, meinen EX AM ständig zu sehen

dass dich das jetzt so aus den socken haut, kann ich z.t. nachvollziehen. dass es kontraproduktiv ist, muss ich dir nicht sagen. irgendwas ist in dir, was du nicht stillen kannst. sehnsüchte (süchte ?) , bedürfnisse (nach liebe, aufmerksamkeit ? ), leere (was fehlt dir ? )
darüber nachzudenken fand ich damals viel schwerer und mindestens so schmerzhaft wie der ganze trennungsirrsinn.
ich hoffe, dass die bald beginnende therapie dir zur auflösung verhilft. so sensibel, wie du bist, wirst du ordentlich durchgeschüttelt werden. aber es gut so, wirklich.

die von dir so berechtigt ersehnte ruhe musst du leider in und mit dir selbst finden.
nicht er zieht dich ins loch (denk doch mal an die ollen gardinen und wie er sich in letzter zeit benommen hat ) , sondern deine gedanken.

hau dich heute einfach ins bett, nimm vorher ein bad, höre hörbücher, schlafe, wenn es geht ( ne tablette darf auch sein) und lasse es heute zu.

wenn dir morgen der heutige tag wie ein verlorener tag vorkommt, dann bist du wieder auf dem weg.
irgendwann will man diese verlorenen tage nicht mehr. wozu auch ?

fühl dich gedrückt

26.08.2017 16:25 • x 1 #47


A


Hilft mir ein Psychologe weiter - Beziehung verarbeiten

x 3


H
Liebes Sternenkind,

habe Deine Beiträge gelesen und möchte Dir ein paar Gedanken mitteilen. Ich lese großen Liebeskummer und Leid bei Dir heraus, was auch normal ist und zeigt, dass Du lieben kannst und nun trauern musst.

Ich denke, Du verlängerst Dein Elend künstlich, indem Du diesen Mann noch siehst und mit ihm redest. Er ist seit Monaten so ständig präsent in Deinen Gedanken, wie sollen die Gefühle da jemals verblassen? Warum möchtest Du Dich selbst quälen? Warum sorgst Du nicht für Dich, indem Du konsequent jegliche Begegnung mit ihm oder Informationen über ihn oder seine Frau vermeidest? Das wäre aus meiner Sicht der einzige Weg, um bald aus dem Jammertal zu kommen.
Wenn Du die Kurse nicht woanders geben kannst, verlange von ihm, dass er aus Rücksichtnahme und Respekt Deinen Gefühlen gegenüber woanders Sport macht (zumindest für eine Weile). Ich finde es auch seiner Ehefrau gegenüber unmöglich, wenn sie weiß, dass ihr euch da ständig noch begegnet, oder lügt er sie diesbezüglich an, kann ja auch sein.
Also, mein Rat an Dich: Kopf hoch und kick ihn raus und ich verspreche Dir, dass es Dein Leiden erheblich mildern wird und verkürzen!
Alles Gute von H.
Ich kriege Wut, wenn ich lese, dass er da zwei mal die Woche auftaucht, das finde ich sehr rücksichtslos von ihm.

26.08.2017 16:56 • x 1 #48


S
Danke ihr Lieben für die aufmunternden Worte. Gestern schnappten mich noch meine Freunde und wir gingen abends noch Pizza essen. Das war etwas Ablenkung, aber ich hatte dennoch Kopfschmerzen und ich musste erfahren, dass mein Ex neulich in der Stadt Hand in Hand mit seiner Frau gesehen wurde.

Dennoch machten sie mir klar, dass wir beide einfach nicht zusammen passten, wir wären viel zu verschieden gewesen. Tja, der Fall ist eingetreten, dass beide wohl wieder auf happy Eheleben machen...er wird sich bemühen und mir die Schuld zuschieben - ich hätte ihn damals wohl verführt und eingelullt, wobei die Initiative ja von ihm ausging und es gehören immer 2 zu so etwas!
Sie wird sich ebenfalls zusammenreißen und wird froh sein, ihren Versorger wieder an der Seite zu haben, bzw. triumphieren, dass die Ehefrau, also die Gute, gesiegt hat - wie in einem schlechten Märchen halt.

Na ja, mir bleibt nichts anderes übrig, als mich nach vorne, in die Zukunft zu orientieren, aber das ist eben noch sehr schwer, da es mir doch im _Herzen sehr weh tut. Man hat soviel gekämpft für die Beziehung, gelitten, und vor allem Liebe investiert. Da ist es ein herber Schlag, wenn man so fallen gelassen wird und nun gar nichts mehr wert ist für den Mann, der einem noch vor einem Jahr Karten schrieb mit Auf ewig...

Das muss ich erstmal alles verdauen und auf die Reihe kriegen. Ich hatte mir eben ganz andere Zukunftspläne gemacht als er. Das habe ich aber nicht realisiert durch meine rosarote Brille. Für ihn blieb alles eher unverbindlich, auch trotz seines Einzugs bei mir. Denn sonst hätte er sich bemüht, dass wir ein gemeinsames Leben aufbauen und er sich endgültig von seiner Frau löst. Ich hatte das Gefühl, dass er das nie so richtig getan hat, wollte ihn aber nicht drängen und war stets verständnisvoll, wenn ich hörte, wie er von ihr berichtet und dass er Schuldgefühle habe.

Dabei hätte mir da schon viel aufgehen müssen...aber man will es nicht sehen, erst jetzt kommen solche Gedanken und Bazinga, du hast Recht, ich muss mir dann in Momenten des Schmerzes immer vor Augen halten, dass es viel Negatives gab. Sonst glorifiziert man und das ist nicht hilfreich!

Heute Abend gehe ich mit einem guten Bekannten ins Musical, er kommt extra aus Heidelberg angefahren. Wir waren immer nur Kumpel und bleiben es auch, doch er hat auch schon viel Leid erfahren und weiß, wie ich mich fühle. Daher bin ich froh, dass ich doch ein paar richtig gute Freunde habe, auf die ich setzen kann und die mir dann helfen, wenn einsame Stunden mir wieder die Kraft rauben#!

Bis bald und ich danke euch für die guten Ratschläge!

27.08.2017 11:12 • #49


S
Ich muss einfach wieder etwas hier reinschreiben, da es mich innerlich momentan irgendwie nur umtreibt.
Nicht nur, dass mein Ex mit seiner Frau Hand in Hand in der Stadt gesichtet wurde, er war seither auch nicht mehr im Studio.
Jeder sagt: Sei froh, doch für mich ist es wieder ein Abschied...hätte er es nicht kurz sagen können? Also: Ich hab gekündigt, es ist besser für uns, alles Gute!

so etwas in der Art, dann wäre der Fall klar und ich würde nicht dauernd spekulieren und mir wieder den Kopf machen. Das zieht mich zurück in den negativen Strudel und fördert nicht meine Heilung. Denn ich grüble somit wieder an allem herum, auch dass er so kalt und herzlos sein kann und kein Wort sagt. Mein Umfeld meint nur, dass es wieder voll zu ihm passen würde, so zu handeln. Jeder normale Mensch, um es mal so zu formulieren, hätte evtl. eine Kleinigkeit unternommen, um es bekannt zu machen. Aber so von heute auf morgen zu verschwinden...denkt er gar nicht daran, wie sehr er mir schadet mit seinem Verhalten?

Ich schwanke zwischen Wut und Verständnislosigkeit!
Kann jemand so ein Verhalten erklären? Ist es Selbstschutz für ihn? Mangelnder Mut, sich mit mir eben nochmal kurz zu unterhalten? Ich weiß es nicht, jedenfalls zerbricht das gesamte schöne Bild, das ich von ihm mal hatte. Wie kann man sich denn so zum Negativen entwickeln?!

bin gerade sehr traurig...

29.08.2017 13:46 • #50


Ich2003
Zitat von Sternkind15:
Ich schwanke zwischen Wut und Verständnislosigkeit!
Kann jemand so ein Verhalten erklären? Ist es Selbstschutz für ihn? Mangelnder Mut, sich mit mir eben nochmal kurz zu unterhalten? Ich weiß es nicht, jedenfalls zerbricht das gesamte schöne Bild, das ich von ihm mal hatte. Wie kann man sich denn so zum Negativen entwickeln?!


Hallo!

Ich habe deine Beiträge gerade gelesen und überflogen. Und ich kann dich so gut verstehen. Meine Trennung ist jetzt fünf Wochen und drei Tage her und es geht mir so schlecht wie man es gar nicht beschreiben kann! Noch nie in meinem Leben habe ich so gelitten und nie hätte ich mir vorstellen können, dass man solche fürchterlichen Gefühle erdulden muss.
Mein ganzer Tag besteht nur aus Verzweiflung und aus weinen...

Aber du hast heute etwas geschrieben, was in meinen Augen für dich hoffen lässt. Du hast geschrieben, dass du zwischen Wut und Verständnislosigkeit schwankst. Wut ist sehr gut! Denn Wut ist eine der Phasen, die man bei einer Trennung durchlaufen muss (zumindest habe ich das in den letzten Wochen ganz oft gelesen). Und mit der Phase der Wut bist du schon einen ganz großen Schritt in Richtung des Akzeptierens gegangen und dann sollte es bis zu einem Neuanfang nicht weit sein.

Ich hoffe ganz arg für dich, dass dieses Phasen-Ding nicht einfach nur Gerede ist, sondern wirklich zutrifft!
Denn dann sehe ich für dich die Hoffnung, dass du es bald geschafft hast.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du diese schwierige und schrecklich schmerzhafte Zeit bald hinter dir lassen kannst!

Ich schicke dir ganz viel Kraft und eine dicke Umarmung!

Liebe Grüße

29.08.2017 14:14 • #51


S
Liebe Ich2003 und alle anderen,

erstmal danke für´s Lesen meiner Zeilen...ich hoffe, dass die teilweise auftauchende Wut wieder ein Weg zur Heilung ist.
Allerdings gibt es nun wieder Neuigkeiten...ich merke, dass ich zuviel in alles hineininterpretiere.
Gestern beim Sport tauchte mein Ex auf - er grüßte und wirkte total fertig, hielt sich stets seine Schulter. Sicher rechnete er damit, dass ich gleich zu ihm hinrenne und ihn frage, wo er war etc., doch ich konnte es mir vor dem Kurs verkneifen und unterhielt mich mit anderen Mitgliedern.

Danach verabschiedete er sich, normalerweise macht er aber noch einen zweiten Kurs mit, da musste ich einfach was fragen...tat aber ganz belanglos und sagte nur: Warst du ein paar Tage verreist?

Er daraufhin: nein, ich hab mir vergangene Woche die Schulter augekugelt, ich bin beim Laufen gestürzt und musste eine Zwangspause einlegen.

Gut, das war soweit alles an Konversation. Aber es ist schon heftig, dass er nach einer knappen Woche wieder zu Pump kommt, also dem Krafttraining, wo man ja seine Schulter da schonen sollte, wie ich gelesen habe...aber das muss er selber wissen. Irgendwie dachte ich tief in mir: Wenigstens gab es hier etwas Gerechtigkeit! Ich wünsche niemandem etwas Böses oder körperliche Qualen, aber ein klein wenig Genugtuung hatte ich schon gespürt. Einfach, dass doch nicht alles so glatt läuft bei ihm.

Tja, nun kämpft er sich eben immer wieder so durch, ich geh heute nicht zum Sport, sondern abends mit einer Freundin was trinken, morgen bin ich aber wieder dran, doch ob er kommt...keine Ahnung.

Es tat nur wirklich gut, dass nun irgendwie diese Klarheit da war, sprich, er hatte nicht einfach klammheimlich gekündigt. Das kann zwar noch kommen, aber wenigstens ist dieses Gespenst nun aus meinem Kopf.
Eigentlich sollte ich mir gar nicht mehr soviele Gedanken über ihn machen, aber ich weiß halt tief in mir drin, dass ich selten jemanden so geliebt habe und dass es einfach immer noch weh tut, dass er nicht mehr da ist und dass er zu schwach war, um für uns zwei zu kämpfen!

Da zog er seinen gewohnten Trott vor...machen kann ich nichts dagegen und ich weiß, je mehr ich nerven würde, desto schlimmer wäre es. Solche Fehler hab ich leider am Anfang extrem gemacht. Ihn zig mal angerufen, unzählige SMS geschrieben, gebettelt, dass er zurückkommt usw. Also alles, was man nicht tun sollte. Da war ich aber auch emotional so extrem kaputt, dass man nicht klar denkt.

Ich hoffe nur, dass es bei ihm daheim irgendwann wieder so läuft, wie damals, als er geflohen ist! Aber dann kann er nicht mehr so einfach fliehen und er muss erstmal jemanden finden, der ihn dann mit 60 oder welchem Alter auch immer, so nimmt und akzeptiert wie er ist. Vor allem ist er kein reicher Mann, der die Frauen aushält, sondern genau das Gegenteil, ich zahlte ja für ihn alles! Und welche jüngere Frau macht das schon mit?!

Daher hoffe ich nur wirklich, dass seine ganz eigene Hölle ihn irgendwann mal einholen wird...das ist wohl wirklich das Stadium der Wut, aber auch immer noch der Trauer um die schönen Zeiten, die ich nicht mehr glorifiziere, doch denen ich einfach nachtrauere, da ich sie vermisse. Sie gaben meinem Leben soviel Positives, das fehlt mir eben zur Zeit extrem.

auch wenn ich mir schwöre, dass mein Leben doch nicht nur von einer Person abhängig ist, fällt es schwer. Soviele Erinnerungen gibt es da und es war einfach eine wundervolle Zeit, die ich vermisse. Aber wer weiß, vielleicht wartet ja nochmal so etwas auf mich? Die Zukunft wird es zeigen...

31.08.2017 16:29 • #52


S
Ich glaube, ich habe gestern einen Fehler gemacht...

Auf Anraten einer Freundin habe ich meinem Ex gestern beim Sport einen Umschlag gegeben, in dem die Rechnungen des Krankenhauses enthalten waren, die ich vor kurzem bekam...sie enthielten eine detaillierte Auflistung über meine Fehlgeburt im vergangenen Jahr und dass das Kind schon in der 10 SSW Woche war, nicht wie angenommen in der 6. oder 7. - es schockierte mich sehr und die Sache hat mich auch psychisch wieder mitgenommen und runtergezogen, wie man sich bestimmt vorstellen kann.

Jedenfalls riet mir die Freundin, sie ist allein erziehend und selbst geschieden, hatte einen ähnlichen Fall wie ich..., dass ich ihm das zur Info mal geben solle, damit ihm bewusst wird, dass unser Kind schon wirklich ein Fötus war und mittlerweile wäre es über ein Jahr alt!
Dazu hatte ich einen kurzen Brief gelegt, damit er das Ärztegeschwafel auch versteht. Es stand darin, dass meine OP äußerst kompliziert verlief, daher ging es mir auch danach so schlecht. Doch damals wollte er ja, dass ich gleich 2 Tage danach wieder mit zum Sport komme...

tja, was bezwecke ich damit? Ich weiß es nicht, mittlerweile würde ich ihm das jetzt auch nicht mehr geben und mir summt alles im Kopf umher. Ich denke, ich wollte ihm nochmal bewusst machen, dass er eigentlich Vater eines Kindes wäre, bzw dass er damals Vater war für 10 Wochen, dass er mir viel Leid zugefügt hat damals und dass es ihm einfach nochmal präsent wird.

Aber durch solche Aktionen schade ich mir ja nun auch wieder...ich weiß nicht, wie er es auffasst...es ist einfach ein Teufelskreis. Da möchte man abschließen und macht alles nur noch schlimmer, da man durch sowas gar nicht abschalten kann! Alles dreht sich und ich habe nun sogar Angst vor der nächsten Begegnung, falls er sich nicht ganz zurück zieht. Gut, er meinte, er dürfe nur 2 mal die Woche trainieren, also käme erst am Mittwoch wieder. Aber falls nicht, falls er nun den Kopf in den Sand steckt...ach, ich könnte mich ohrfeigen!

02.09.2017 15:34 • #53


K
Seine Frau tut mir deeeeeermaßen leid. Also wenn ich das lese was hier steht. Du bist doch grade echt Irre. In ein paar Zeilen kann man lesen dass du stolz warst dass du ihn ihr abgeschwatzt hast. Sowas wie Triumphieren und so weiter. Du bist stolz die Auserwählte gewesen zu sein? Wie kann man so herzlos anderen Menschen gegenüber sein?

Du meinst weil du 15 jünger bist als er und sie 2 Jahre dass die beiden gemeinsam vom körperlichen her verfallen und du doch junger bist als sie und ihm Heiterkeit und Power schenken kannst? Ich habe echt nicht geglaubt dass das wahr sein kann. Ich habe dann nochmal gelesen und hatte es schwarz auf weiß. Krass! Davon abgesehen müsstest du eine 4 vor dem alter haben. Du bist auch kein Baby mehr.

Jetzt schenkst du ihm einen Umschlag worin er sehen kann dass er 10 Wochen Vater war? Also das ist echt schön pathologisch und psychisch absolut nicht mehr ohne Schrecken und Gänsehaut lesbar. Irgendwie total verstörend. Glaube mir. Er ist froh dass das Kind nur im Umschlag steckt und nicht auf die Welt gekommen ist.

Also auf deine Frage: Ich würde dir absolut zu einem Psychologen raten. Und dann lese dir diesen Threat in zwei Jahren nochmal durch. Dann wirst du Augen machen und dich fragen ob das tatsächlich du gewesen bist.

02.09.2017 18:24 • x 1 #54


S
Hallo Kayleena,

ich danke dir für deine Worte, wenngleich sie auch sehr direkt und teilweise hart waren. Aber ich denke, du hast in gewissen Punkten recht! So engstirnig ich auch zur Zeit denke und einige Fehler mache, bzw. gemacht habe!

Ja, ich habe eine 4 in meinem Alter und ich bin eine Frau, die es eigentlich besser wissen sollte, doch in Gefühlsangelegenheiten bin ich irgendwie noch wie ein dummes unüberlegtes Kind. Es hat mich sehr verletzt, dass er ging und sich wieder für seine Frau entschieden hat. Das nagt gewaltig am Ego. Er war ja auch glücklich mit mir, wie er sehr oft sagte. Ich kann eben oft nicht nachvollziehen, dass man nur aus Gewohnheit und Mitleid zu jemandem zurückkehrt. Viele Männer trennen sich ja endgültig und stehen auch eine Scheidung durch. Bei ihm war das Trennungsjahr auch bereits vollendet und es wäre nur noch ein kleiner Schritt gewesen, um völlig frei zu sein. Doch da reichten wohl seine Gefühle nicht und die Ängste vor der Zukunft waren größer!

Er wandelte sich in den 1,5 Jahren so extrem - vom aufblühenden verliebten Mann, der alles für einen tat, hin zum Stinkstiefel, wie ihn heute eine Bekannte bezeichnete, die im Studio an der Theke arbeitet und diese Wandlung anders erlebte, nämlich dass er extrem unfreundlich wurde zu allen, sehr unnahbar war und sich dabei noch mit einigen anlegte, was ich gar nicht wusste.

Diese Verliebtheitsphase hielt ja nur rund 6 Monate an, dann kam die Wandlung und er wurde immer schwieriger. Ich bemerkte das wahrlich, doch wollte es nicht wahr haben, da ich immer hoffte und glaubte, es gibt eine gemeinsame Zukunft für uns, vor allem noch nach der Geschichte mit der Fehlgeburt. Da sagte er noch, dass wir in einem Jahr dann einen zweiten Versuch starten würden und er mit seiner Frau nie Kinder wollte, doch mit mir könne er sich das gut vorstellen..

Du siehst, er machte mir ja auch Hoffnungen und plötzlich war alles wie weggeblasen und konträr. Das muss ich erstmal auf die Reihe kriegen und das fällt auch sehr schwer. Ich hoffe, dass die Psychologin mir da helfen kann...zwar muss es im Endeffekt bei mir selber Klick machen, doch loslassen ist nun mal sehr schwer und man hat Phasen, da geht es eben wieder massiv bergab, obwohl man es gar nicht möchte...

03.09.2017 15:51 • #55


S
Ich denke, du hast zwei ganz große Baustellen. Die erste ist die Fehlgeburt. Ganz isoliert betrachtet ohne die Umstände, wie es zu Zeugung kam, ist der Verlust eines ungeborenen Kindes sehr, sehr schmerzhaft. Verstehe ich das richtig, dass das dein erstes Kind gewesen wäre? Du bist über 40, trotz der modernen Medizin, der neuen Möglichkeiten, war das eventuell deine letzte Chance, deinen Kinderwunsch noch verwirklichen zu können.

Gewinnen und verlieren, die bessere sein wollen, auf das vertrauen, was gesagt und gelebt wurde - zumindest bis er dann zu seiner Frau zurück ist. Es ist schrecklich, wenn man erkennen muss, dass man in einer Scheinwelt gelebt hat. Das führt zu tiefsten Zweifeln über die eigene Wahrnehmung, das eigene Erleben und das Vertrauen in sich selbst und die in der Vergangenheit empfundenen Emotionen. Ich kenne das, allerdings aus der Perspektive der langjährig betrogenen Ehefrau. Meine Kinder kennen es aus der Perspektive von fast Erwachsenen, die durch falsche Eintragungen im Familienkalender, Lügen, Halbwahrheiten, Heimlichkeiten, eigenartigen Bemerkungen und Reaktionen, die sich teilweise dann erst im Nachhinein erschliessen. Du musst es jetzt durchmachen als ehemalige Affärenfrau, die ein paar Monate dann die Offizielle an der Seite deines AMs war und anschließend dann doch die Verlassene wurde. Das ist irre schlimm - egal aus welcher - Perspektive- hinterlässt tiefe Spuren und viele Zweifel, an sich selbst und an denjenigen, der so agiert hat.

Bei mir gab es einen Versuch die Ehe zu retten. Allerdings hat mein Ex-Mann dann wieder Kontakt zu seiner AM gehabt und ich wollte nicht mehr so weiter machen wie die Monate zuvor. Ich wollte nur noch Klarheit, Ehrlichkeit um mich herum, unsere Kinder auch, die bei mir geblieben sind. Bis heute hat sich das Verhältnis unserer Kinder zu ihrem Vater davon nicht wieder erholt. Erst kürzlich gab es eines der äußerst seltenen Telefonate zwischen mir und meinem geschiedenen Mann, in dem er erkannt hat, wie viel er wirklich zerstört hat und wie wenig unsere erwachsenen Kinder ihn an ihrem Leben, ihren Problemen wirklich noch teil haben lassen wollen. Mein Mann ist dann übrigens bei seiner AM geblieben, ob er sie wirklich wollte, er meinte einhalten zu müssen, was er ihr jahrelang versprochen hat oder ob er sie wirklich liebt oder ob er dann endlich gegangen ist, weil ich und auch die Kinder ihn nicht mehr bei uns wollten, das weiß ich nicht. Es ist mir auch egal geworden. Ich hatte zwischendurch auch Haßgedanken auf die AM. Heute habe ich keine mehr. Mittlerweile denke ich, jetzt soll er doch bitte auch glücklich sein, damit sich der ganze Mist, durch den wir gehen mussten auch gelohnt hat. Zurückhaben wollte ich ihn eh nicht mehr, dafür ist viel zu viel passiert.

Was ich dir damit sagen mag ist: Auch bei dir hat das alles tiefe Spuren hinterlassen, weil du nicht nur den Mann verloren hast, mit dem du glaubtest eine gemeinsame Zukunft zu haben, sondern dir auch versagt geblieben ist, euer gemeinsames Kind in den Armen zu halten.

Deine Aktion mit den Fotos, was sollte das denn jetzt noch bringen? Wenn den Kerl das Baby und die Fotos damals nicht interessiert haben oder er sich die Bilder aus emotionalen Gründen nicht angucken wollte, dann ist das eben so. Jetzt nachträglich ihn damit zu konfrontieren, das bringt dir gar nichts mehr. Für ihn hat sich das Thema Baby mit der Rückkehr zu seiner Frau sowieso erledigt. Das war eine unglaubliche Grenzüberschreitung von dir. Wenn er halbwegs empathisch ist, würde ich mir eher Sorgen um deinen psychischen Zustand machen. Aber dafür ist nicht er verantwortlich sondern du. Dein Bauchgefühl hat dir ja schon nach 6 Monaten gesagt, hier stimmt was nicht, aber du wolltest und konntest es nicht wahrhaben.

Ich kann dir nur raten, einen ganz großen Cut zu machen. Streich diesen Menschen aus deinem Leben. Keine Briefe mehr, kein Hinterher-Schnüffeln, keine Informationen mehr aus dem Bekannten- und Freundeskreis über sein Eheleben entgegen nehmen. Im Studio würde ich ihm, so weit es geht, ausweichen. Nur noch das was aus Höflichkeitsgründen absolut notwendig ist. Noch besser wäre, er würde woanders trainieren, damit du ihn noch nicht einmal mehr sehen musst. Oder aber, du wechselst das Studio. Bestimmt kann dir deine Psychologin da Ratschläge geben.

Ansonsten kann ich dir nur raten, bevor du wieder irgendwas unternimmst, schreib hier im Forum und höre nicht auf eine Freundin, die aus Nähe zu dir meint, er muss noch eine reingewürgt bekommen, ohne zu Bedenken, was das mit dir macht.

Das allerwichtigste ist aber die Realität anzuerkennen. Egal aus welchen Gründen: Er hat sich verhalten, wie er sich verhalten hat. Er will nicht mit dir zusammen sein, er hat sich für eine andere entschieden. Danach solltest du dein Leben ausrichten, beginnen wirklich loszulassen. Das ist schrecklich schmerzhaft, aber nur so wird es dir auf Dauer wieder besser gehen. Rückschritte wird es dabei immer wieder geben, aber du musst nicht gleich den Berg wieder runterlaufen, den du gerade erst erklommen hast. Vielleicht brauchst du auf dem Weg bergauf einfach gelegentlich eine Pause. Dann setzt sich hin, atme durch, sammle dich und geh weiter.

Dafür wünsche ich dir ganz viel Kraft und bin davon überzeugt, du kannst es auch bis zum Gipfel schaffen. Und wie im wahren Leben geht es schneller, wenn man weniger zurück guckt, sondern sich nach vorne orientiert und sein Ziel im Blick hat.

03.09.2017 16:38 • x 3 #56


S
Sabine, du hast sehr treffend alles analysiert...meine großen Baustellen sind in der Tat wohl die Fehlgeburt, wobei ich all die Jahre davor nie groß ans Kinderkriegen dachte, da auch stets der entsprechende Partner dazu fehlte oder mein Beruf es nicht zuließ. Nun kam einer, mit dem ich eine Familie gründen wollte und dann passierte dieses schreckliche Erlebnis. Wobei das gar nicht geplant war, also ich wusste nicht, dass ich schwanger war, erst durch Zufall kam es heraus, ich nahm die Pille und durch einen Infekt wirkte sie nicht mehr richtig, daher dann die Schwangerschaft.

Doch ich hatte mich damit arrangiert und auch die Frauenärztin redete uns gut zu...dann der Schock bei der Untersuchung, dass das Kind keine Herztöne habe...sowas prägt einen und man weiß ja nie, ob sich nochmal die Chance bietet. Rein altersmäßig wird es da sehr schwierig...

Die zweite Baustelle ist natürlich das sehr stark verletze Ego, bzw. Selbstwertgefühl. Man war erst die Siegerin, wobei ich diese Bezeichnung nicht schön finde, da es in Herzensangelegenheiten nie richtig Sieger und Verlierer geben sollte, doch leider ist es so...mir tat dennoch seine Frau leid. Er zog mit ihr das ab, was er nun mit mir macht...er redete ja nicht mal mit ihr über unsere Beziehung, sondern zog einfach von heute auf morgen aus. Sie war wie vor den Kopf gestoßen. Denn natürlich lief die Ehe nicht mehr sehr gut, doch man kann sich zusammen setzen und über vieles reden. Doch das konnte er nie, weder bei ihr, noch bei mir!

Daher war sie auch ein Häufchen Elend all die Monate und wusste nie, woran sie ist. Er hielt sie immer warm, sprich brach den Kontakt nicht richtig ab, doch er verletzte ihre Gefühle, in dem er offen sagte, dass wir in den Urlaub fliegen, uns ein schönes Leben machen, die Wohnung renovieren. Dennoch kam er immer zu ihr, machte noch Geschenke...viele Frauen hätten da wohl gesagt, dass es so nicht weitergeht und hätten sich getrennt, doch sie ist ziemlich unselbständig und von ihm eben auch abhängig auf viele Arten. Daher hielt sie an ihm fest und nun hat sie ihn ja wieder und ich leide so wie sie damals, evtl. war es bei ihr noch viel drastischer, da die ihn 30 Jahre kannte und ich nur 1,5 Jahre eine Beziehung mit ihm hatte...

Ich muss wirklich loslassen lernen, denn das Leid bringt auf Dauer nur gesundheitliche Schäden, ich war ja in der ersten Zeit nach der Trennung so unvorsichtig, dass ich 2 Unfälle hatte, mein Leben riskierte und auch noch viele andere Dinge im Job etc. falsch machte, die wirklich schwere Folgen hatten! Ich bin froh, dass alles noch so glimpflich ablief. Aber wie Leid einen Menschen verändern kann. So etwas wäre mir früher nie passiert!

Dennoch sitzt der Schmerz tief und auch wenn der Verstand immer wieder sagt, dass nur Loslassen der richtige Weg ist, kann ich doch meinem Herzen nicht verbieten, ihn noch zu lieben und extrem traurig zu sein.

Wenn ich alles als Außenstehende analysiere, sehe ich meine ganzen Fehler und dass es besser wäre, ihn auch nicht mehr zu sehen, weder beim Sport, noch sonst wo. Es hat sich ja eh sehr stark reduziert. Früher sahen wir uns im Studio fast täglich, aber er sorgt dafür, dass er nur noch ca. 2 mal die Woche da ist. Das ist schon viel besser als täglich.
Doch jedes Mal reißt es Wunden auf. Aber als er nicht da war, war es auch schmerzhaft für mich - ein Teufelskreis eben!

Das Jahr neigt sich aber in wenigen Monaten dem Ende entgegen. Der Herbst kommt...all die vergangenen Monate hoffte ich noch, dass er sich wieder besinnt und doch zurückkehrt, aber diese Hoffnung stirbt immer mehr, je länger die Tage und Wochen ins Land ziehen. Vielleicht könnte er in 1,5 Jahren wieder umschwenken, so wie er es nun mit seiner Frau gemacht hat. Aber ob ich das dann noch will?! Ich hoffe es nicht, sondern dass ich bis dahin wieder ein normales Leben führen kann...

Ich muss meine Baustellen in den Griff bekommen und lernen, damit zu leben. So hart es auch sein mag...

04.09.2017 12:51 • x 1 #57


S
Draußen regnet es und ich sitze hier total traurig...

An sich hatte ich mich wieder recht gut gefangen, doch momentan bricht alles über mir herein. Vor allem gesundheitlich geht es mir sehr schlecht.

Es fing mit einer harmlosen Erkältung an, ich war dauermüde und schlapp, was ja normal ist. Doch es hörte nicht auf, dazu kam eine Vereiterung an einem Zahn. Ich musste zum Notdienst und er stellte fest, dass mein Kieferknochen schon so stark angegriffen sei, dass zwei Zähne entfernt werden müssen, Erreger waren sogar bereits ins Blut gelangt und das trotz guter Zahnhygiene und Kontrolle bei meinem Arzt, nur übersah der wohl das Wesentliche.

Meine KRaft für den Sport ließ merklich nach und seit einer Woche kann ich gar nichts mehr machen. Die OP ist erst im Oktober und ich sitze wie ein Häuflein Elend hier. Das, was mir noch Spaß und Freude brachte, wurde mir durch die Krankheit genommen. Ich bin nur noch ein Schatten meiner selbst und denke immer: Seitdem er gegangen ist, liegt meine Welt in Schutt und Asche. Natürlich weiß ich auch, dass die Psyche hier eine große Rolle spielt. Ich war bei der Psychologin und sie lässt mich eben viel erzählen, so richtige Ansätze zur Hilfe kamen bisher noch nicht...sicher will sie erstmal alles hören und sich ein Bild machen.

Aber wie soll ich denn positiv denken, wenn alles irgendwie nur noch trüb und düster ist? Keine richtige Freude mehr? Als ob ich ein Jahr lang glücklich sein durfte (letztes Jahr) und dafür muss ich jetzt alles Unglück abbekommen. So kommt es mir manchmal vor. Mein Ex dümpelt weiter in seinem alten Trott vor sich hin. Ich finde es nur so traurig, dass er sich nicht mal nach mir erkundigt. Nach seiner Frau hat er immer geschaut, als wir noch zusammen waren und sie nur mal einen Pups gelassen hat, um es böse auszudrücken. Und ich habe einige harte Dinge vor mir und er weiß, dass es mir schlecht geht, doch das scheint an ihm abzuprallen, dabei war er doch mal so begeistert und verliebt?!

Wie kann man denn so sein? Ich kümmere mich ja auch um Menschen, mit denen ich nicht liiert bin oder erkundige mich nach ihnen - das ist wohl seine fehlende Empathiefähigkeit, die er allgemein an den Tag legt. Aber scheinbar eben nur sehr einseitig...

Es tut alles sehr weh gerade und bald kommen die ganzen Feiertage, da hab ich große Angst davor. Die letzten zwei Weihnachtsfeste waren so schön mit ihm und nun ist es wie nach dem Tod meiner Mutter, als alles zusammenbrach in der Familie...wie soll man da aus dem Loch herauskommen?!

26.09.2017 18:43 • #58


S
März 2018 - rund 1 Jahr ist es nun her, seitdem mich mein Ex verlassen hat und ich möchte euch berichten, wie es mir heute geht. Das Forum hat mir in der wohl härtesten Zeit meines Lebens sehr geholfen, ich befand mich oft in ausweglosen Situationen, das Leben war teilweise nicht mehr lebenswert, ich dachte, ich komme nie über die Trennung hinweg oder kann mich nie mehr verlieben!

Tja, was soll ich euch sagen - die Zeit heilt wirklich viele Wunden! Zwar nicht alle, denn es bleibt immer eine tiefe Narbe in meinem Herzen, doch ich kann das Leben zwischenzeitlich wieder mit anderen Augen sehen.

Meinen Ex sehe ich nach wie vor im Studio, er wird immer dünner, verhärmter, sieht äußerst unglücklich aus und auch von der Art her wird er immer eigenartiger. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm, seine Schwiegermutter starb kurz vor Weihnachten, ergo, der einzige Mensch, der noch Bezugsperson für seine psychisch labile Frau war, ist nun weg und sie verfiel in kindliche Muster zurück, steht unter starker Medikamentenzufuhr und bastelt nur noch Kinderbilder daheim. Er ist dauerverletzt, hat einen Bänderriss oder Bruch nach dem anderen, immer an den Füßen, dabei ist er ja Läufer und das ist natürlich eine große Strafe...nicht dass ich schadenfroh wäre, aber es tat schon gut zu sehen, dass ihn nicht gerade das totale Glück ereilte nach seinem Rückgang zu seiner Frau, die er ja laut O-Ton nicht mal mehr großartig liebt, er ging wegen seiner Wohnung primär zurück und aus Mitleid, da sie sonst mittellos sei.
Doch blickt man hinter diese Worte, dann wollte er einfach keine Scheidung, da er Angst vor den Zahlungen hatte und Angst, seine Wohnung zu verlieren...
Doch Geld allein macht nicht glücklich, zum Leben gehört auch noch viel mehr und er hat sein Glück regelrecht weggeworfen. Ich sagte ihm, dass ich ihm vergebe, allerdings konnte ich das erst im November.

Auch das Schicksal schlug bei mir oft zu, ich hatte eine sehr schwere Entzündung im Kiefer, wäre beinahe an einer Blutvergiftung gestorben, hatte unzählige Zahn und Kiefer OP´s, man könnte behaupten, auch ich wurde bestraft dafür, dass ich einer Frau ihren Mann wegnahm, wobei dazu ja immer zwei gehören. Ich habe daraus gelernt, sehr viel sogar. Als es mir so extrem schlecht ging, war es ihm total egal, wie mein Gesundheitszustand ist, jeder x-beliebige Mensch hat sich nach mir erkundigt und der, der mir einst der Wichtigste war, den scherte es überhaupt nicht. Tja, Empathiefähigkeit gleich null und so sieht man, wie jemand wirklich tickt...

Im letzten Jahr versuchte ich immer wieder mal Männer kennenzulernen, doch ich konnte mein Herz nicht öffnen, zu groß waren die Wunden und ich musste viel verarbeiten.

Erst jetzt, wo ich wirklich niemanden für mein Glück brauchte, könnt ihr euch denken, was geschah. Es lief mir jemand über den Weg...unverheiratet, nur wenige Jahre älter und nicht 15 Jahre wie mein Ex, eigene Wohnung, er wohnt im Nachbarort, teilt mein Hobby, den Sport und noch vieles mehr. Es ist beinahe nicht real, dass so etwas passiert. Wie in einem Hollywoodfilm. Ich bin extrem vorsichtig geworden und doch merke ich, wie es mich zu diesem Mann hinzieht. Erst vor einer Woche wurde ich wieder operiert, er war einfach da für mich und das, obwohl wir weder intim bisher wurden, noch eine Beziehung führen. Alles wächst langsam und ich lasse mir ganz bewusst Zeit. Nicht wie bei meinem Ex, der mich damals nach wenigen Wochen beinahe erpresste mit den Worten: Entweder ich darf bei dir einziehen oder ich gehe zu meiner Frau zurück!
Schon da hätte es bei mir klingeln sollen, doch die rosarote Brille war zu stark!

Was möchte ich damit sagen: Lasst euch soviel Zeit wie nötig zur Verarbeitung. Liebe kann man nicht erzwingen und schon gar nicht, wenn das Herz noch im Trauermodus ist. Willkürliches Daten bringt nichts oder bei vielen nichts, man darf ja nichts pauschal sagen.
Geht durch das Tal der Tränen, es tut verdammt weh und wenn man seinen Ex noch dauernd sieht, ist das wie ein Messer, das stetig in die Brust gerammt wird.
Daher werdet stärker und nehmt das aus der Trennung mit: Ihr seid stark und geht gestärkt hervor. Im Endeffekt habe ich mich selbst therapiert. Psychologen können sehr gut helfen, doch ihr selbst seid euer wichtigster Psychologe.

Und auch das Glück kehrt zurück, wenn man es am wenigsten denkt. Daher hoffe ich, dass ich mit diesem Post all denen, die nun gerade so Schlimmes durchmachen wie ich im letzten Jahr, etwas Mut machen kann! Gebt bitte nicht auf, kein Mensch der Welt ist es wert, dass man wegen ihm sein Glück und seine Freude am Leben verschenkt. Jeder Tag ist wertvoll. Wir wissen nicht, wieviel Zeit uns auf Erden geschenkt wird, nutzen wir sie nicht nur zum Trauern! Das sagt sich nun leicht, da die Sonne wieder mehr scheint in meinem Herzen, doch egal, wie lange die Zeit des Trauerns dauert, sie geht vorüber.
Macht euch nicht abhängig von einem Menschen, der euch gar nicht mehr wollte. Geht hinaus ins Leben und zurück zu den schönen Dingen!

07.03.2018 23:42 • x 7 #59


S
Bin gerade über deinen Beitrag gestolpert und finde es toll, dass du nochmal ein Update gibst
Ich danke dir,fühle mich dadurch bestätigt,dass ich erstmal aufarbeiten und verarbeiten möchte ( nicht nur allein die Trennung) ,bis ich wieder an eine Beziehung denke.
Hatte keine Affäre und mir geht es mittlerweile gut, aber Trennungsschmerz ist Trennungsschmerz und zumindest mir hast du jetzt geholfen,weil mich deine Worte darin bestärken,auf dem richtigen Weg zu sein.
Ich danke dir und wünsche dir alles Gute!

07.03.2018 23:50 • #60


A


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