Schlenz, schreiben tut gut, lass alles raus. Ich weiß so gut wie du dich fühlst. Lass dich drücken
Das mit dem Nachtreten, das kenne ich auch. Im Moment des Schocks nimmt man alle Fehler auf sich, denkt, es könnte was bringen... und der Expartner fühlt sich nur noch stärker, je schwächer man selbst ist und je mehr man vor ihm auf dem Boden kriecht.
Bei mir war das genauso.
Noch eine Ecke komplexer... ich wurde von jetzt auf gleich verlassen, davor alles super, Heiratspläne (von seiner Seite), Auswanderungspläne. Ich habe 2 Wochen nach der Trennung unser Baby verloren, habe weder essen noch schlafen können, es ist einfach gestorben. Auf meine flehenden Nachrichten, dass unser Baby stirbt, kam keine Reaktion. Nur Postings in Facebook, das er feiern geht, nach Hamburg fährt, mit Freunden einen drauf macht. Ich war allein im Krankenhaus.
Und trotzdem: Nach dem Erlebnis habe ich mich mit ihm nochmal getroffen und die Bettlerin gemacht... Schuld auf mich geladen, vor ihm gekrochen wie ein Wurm, gebettelt, um eine Chance gefleht. Er stand aufrecht, erzählte mit einer Seelenruhe und Gelassenheit davon, wie egal ich ihm bin und wie zufrieden er ist, dass das Baby tot ist... ich habe das alles geschluckt und weiter gebettelt, gefleht, gejammert.
Würde ich von sowas hören, ich würde die Frau für verrückt, schwach, jämmerlich und armseelig halten - eine Witzfigur, die sich für einen Mann zum Affen macht. Aber huch.... das bin ja ICH.
Es ist alles so unwirklich. Als hätte man den Mann, mit dem ich meine Zukunft geplant hab über nacht ausgetauscht.
19.05.2015 10:07 •
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