Naja, wenn Hörnchen 2 gaaanz lange Beziehungen hatte, dann kann sie nicht so oft warmgewechselt haben:
Zitat:Meine Lebensgeschichte... und akut eine Story, die mit 2 gaaanz lange Beziehungen von mir zu tun hat aber die muß ich hier für mich nicht unbedingt loswerden... vielleicht ändert sich das ja noch.
Und ich denke, dass vieles Idealismus ist. Real trennen sich viele erst, wenn jemand neues sie berührt.
Ich habe mal zurück geblickt und habe Anfang 20. auch warmgewechselt und das war das beste, was ich hätte tun können. Nein, nicht ganz. Besser wäre eine Pause gewesen, denn ich kam nicht so gut damit klar, noch mit meinem Ex verbunden zu sein und er litt natürlich sehr. Aber auch nicht soooo lange, dann war er in einer neuen Beziehung.
Ich glaube nicht an diese Karmageschichte. Zudem kommt es nicht darauf an, ob man mal ungerecht, egoistisch ist, sondern, ob man generell völlig egoistisch, empathielos usw. ist und wiederholt schlecht mit Menschen umgeht.
Ich war bis zu diesem Warmwechsel (aus heutiger Perspektive) ziemlich (Beziehungs-) gestört. Und der Mann, den ich verließ, war es auch. Wir waren nicht schlecht zueinander, aber beide krank im Kopf. Er soff sich halb tot, ich war verzweifelt, ohne es zu wissen. Und der neue Mann kickte mich nicht einmal. Ich ging nicht zu ihm weil ich sooo verschossen war, sondern weil mich irgend etwas zwar sanft, aber dennoch ganz klar führte.
Und diese neue Beziehung dann wurde die schönste und gesündeste, die ich je führte.
Ich habe meinen damaligen Ex auch nicht eiskalt abserviert, sondern war noch da, genau so, wie es dann der folgende Mann für mich war, als er sich nach vielen Jahren der Beziehung für seine Affaire entschied.
Ich litt natürlich heftig, aber ich kann bis heute nicht sagen, dass ich das alles ungerecht fand oder ihn egoistisch. Vielmehr hatte ich trotz der neuen Frau das Gefühl, dass er sich sehr liebevoll und verantwortungsbewusst von mir abnabelte.
Heißt, ich bin der Meinung, dass man Gerechtigkeit, einen liebevollen Umgang uvm. gar nicht immer nur an so kategorischen Dingen festmachen kann, wie ob jemand warmwechselt, ob jemand treu ist usw. Es gibt irre loyale Menschen, die weiterhin treu hinter einem stehen, obwohl sie fremd gehen usw.
Bis heute würde ich dem Mann, der mich lange mit dieser Affairenfrau betrog, blind vertrauen, wie kaum einem anderen (als Freund meine ich). Grundsätzliches lässt sich sowieso schlecht aussagen. Es geht jedes Mal um die individuelle Geschichte zweier oder dreier Menschen, um ihre ganz persönlichen Themen und Kämpfe.
Heute verstehe ich z.B., warum mein Ex eine Affaire hatte, warum er sich erst mit der Affaire von mir trennen konnte, auch was ich dazu beitrug, warum er zerrissen war und log. Das war keine grundsätzliche Egonummer, sondern eine für alle extrem schwierige Situation, in der wir alle noch nicht die Bewusstheit, Stärke usw. hatten, um zu wissen, wie uns geschieht, bzw. welches Verhalten das richtige wäre.
Genau so gibt es prinzipientreue Menschen, die wenig empathisch sind, denen man nicht vertrauen kann, die auch nicht unbedingt mehr lieben, nur weil sie sich an ihre Prinzipien halten.