Hi Kerstin,
für Dich hattest Du bereits innerlich gekündigt und den Punkt der Trennung gleichfalls vollzogen. Da halfen auch alle Anstrengungen deines Mannes nicht mehr, die Dinge zu ändern. Gefühlsmäßig war eine Distanz geschaffen, die Du nicht mehr überwinden konntest.
Du hast geschrieben: Doch vor 2 Jahren fing es schon an richtig zu krieseln ,ständig Streitigkeiten es ging nur noch um die Firma , wir hatten nichts gemeinsames mehr , kein Lachen , keine Freude mehr , keine Gemeinsamkeiten , nichts. Meinen Mann störte es nicht weiter , aber ich bin daran immer mehr zu Grunde gegangen und habe auch Depressionen bekommen !
Beruflich als auch privat - beruflich waren es die geschäftlichen Sorgen und Probleme und privat hat Euch der Alltag überrollt, hat es an Nettigkeiten und Aufmerksamkeiten fehlen lassen. Wenn man so aneinander gekettet ist, wird gerne der Respekt und die Wertschätzung für den anderen übersehen. Spätestens bei deiner Feststellung, dass die Streitigkeiten deinen Mann nicht mehr störten, wäre es an der Zeit gewesen, ihm zu sagen, dass Du das so nicht mehr auf Dauer zulassen möchtest. Mit der Veränderung deines gesundheitlichen Zustandes hätten bei ihm die Alarmglocken klingeln müssen. Ist nicht geschehen. Du hattest das Gefühl, von ihm nicht mehr wahrgenommen zu werden, nur noch funktionieren, und hast Dich gefühlsmäßig immer weiter von ihm entfernt. Wie gesagt, es entwickelte sich eine Distanz, die für Dich nicht mehr zu überwinden war.
Die Flucht aus dieser Krise für Dich konnte nur in der Trennung und Beendigung des Zusammenseins bestehen. Du brauchtest wieder die Kerstin, die Du bist. Die wieder etwas Gemeinsames haben möchte, die wieder Lachen und Freude haben möchte - und sich nicht von den Alltagsdingen erdrücken lassen will.
Es soll Dich nicht wundern, dass Du jetzt erstmal ganz auf Dich gestellt bist, Dich in deiner neuen Situation zurechtfinden musst. Es gibt Dir Gelegenheit, über alles nachzudenken. Vielleicht brauchst Du auch nur mal Abstand, Selbstbesinnung wie auch dein Mann. Gräme Dich nicht, wichtig ist, dass Du mit deiner Entscheidung eins bist. Und wenn es zwischen euch Gesprächsbedarf gibt, dann sei offen dafür.
Wünsche Dir viel Kraft und Mut - für mich hast Du die richtigen Signale gesetzt.
14.08.2016 07:41 •
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