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Ich bin unglücklich

Z
Hallo,

hätte nie gedacht, dass ich mal in einem Forum schreiben würde, aber vielleicht hilft es mir ja...

Kurz zu mir, ich bin mit meinem Mann 15 Jahre zusammen, 2 Jahre verheiratet. Wir haben 3 Kinder (11,6,1) und haben uns zusammen in 7 Jahren harter Arbeit unser Traum Zuhause geschaffen wo wir zusammen mit diversen Tieren leben.

Nun das Problem: schon immer gab und gibt es Phasen, in denen ich mir meiner Liebe zu meinem Mann nicht sicher bin. Bisher wurde es immer wieder besser aber dieses Mal bin ich schon sehr lange sehr unglücklich. Er ist ein Arbeitsmensch, der nie Ruhe findet. Neben unserer Arbeit (er ist selbständig und ich bei ihm angestellt) haben wir natürlich genug Arbeit auf unserem Hof. Aber er hat auch noch andere sehr zeitintensive Objekte erworben, die mich einfach nur überfordern. Ich wollte einfach mal irgendwo zur Ruhe kommen und ankommen. Das ist mit ihm definitiv nicht möglich. Mit den Kindern und dem Haushalt lässt er mich zum großen Teil alleine. Es haben viele Gespräche stattgefunden, es ändert sich nicht. Er ist eher gefühls-sparsam (auch schon immer) und unser S-Leben eher auf ein Minimum beschränkt. Das geht von mir aus, ich habe einfach so gut wie keine Lust mehr auf ihn.

Was er (noch) nicht weiß ist, dass ich dabei bin, aufzugeben. Ich habe keine Kraft mehr, die Situation zu ändern. Vielleicht ist es auch unfair ihn änden zu wollen. Ich wusste ja wie er ist..

Leider habe ich vor einiger Zeit Gefühle für einen anderen Mann entwickelt. Mit ihm zusammen zu kommen ist keine Option. Aber dass ich mich zu ihm hingezogen fühle, macht mir Angst...

Ich bin so unglücklich, habe noch nicht mal Lust, meinem Hobby nachzugehen...

Eine Trennung kann doch nicht die Lösung sein. Unsere Kinder lieben ihren Vater. Ich weiß nicht was ich tun soll....

17.04.2017 14:12 • #1


dollesDing
Hallo und herzlich willkommen.
Eine Trennung kann doch nicht die Lösung sein. ok du hast noch nicht aufgegeben.
Also, welche anderen Lösungen fallen dir ein?
Wenn du so aufrichtig und ehrlich zu ihm bist und sagst, wie es genau in dir aussieht, wird es sicher endlich mal ein ernstes Gespräch zwischen euch geben. Schön wird das nicht, ist klar. Aber das jetzt ist auch nicht schön und löst sich in der Regel nicht von selbst.
Wenn du noch nicht das Gefühl hast, alles versucht und gegeben zu haben, dann tu das, solange dieser Wunsch in dir herrscht.
Heirat, Kinder, Haus. Ihr seid scheinbar angekommen und nun fehlen euch vielleicht gemeinsame neue Ziele und Visionen. Viele Paare sehen leider diese Dinge oft als diese an. Und dann kommt Leere.

Ich wünsche dir sehr, dass du und ihr den Mut aufbringt, wieder zu lernen, übereinander zu staunen und euch wertzuschätzen.
Danke, dass du dir in deiner Situation Hilfe suchst, um die Ehe zu retten.
Ich selbst wurde gerade nach 10 Jahren von heute auf morgen wegen einer Anderen verlassen.
Am meisten leide ich darunter, dass meine Frau uns nicht die Chance gegeben hat, uns zu retten, weil sie alles lieber mit sich selbst ausmachte und leugnete, was nicht sein darf. Ob es etwas geändert hätte, weiß ich natürlich nicht.
Als aber die Gefühle auf der anderen Seite widererwartens erwiedert wurden, gab es kein Halten mehr.
Aber der Schock sitzt. Vollendete Tatsachen nach so langer Zeit sind kein Zuckerschlecken.
Alles Gute.

17.04.2017 14:56 • x 2 #2


A


Ich bin unglücklich

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A
Hallo
Habt ihr schon mal an eine Eheberatung gedacht ?
Es liest sich für mich so als hättet ihr euch als Paar aus den Augen verloren und richtet eure Aktivitäten nach aussen. Dein Mann ist emotional kaum erreichbar und so hast du ihn kennengelernt und dich für ihn entschieden und 3 Kinder in die Welt gesetzt.

Was in eurem Leben muss geändert werden, damit du dich wieder zufriedener fühlen kannst ?
Was kannst du für dich selbst tun, damit es dir gut geht ?
Was ist zuviel ?
Was ist zuwenig ?

17.04.2017 15:02 • #3


Z
@dolles Ding: Vielen Dank für deine Antwort! Ich weiß, dass ich ihn nicht vor vollendete Tatsachen stellen kann. Das ist unfair. Ich hatte einfach gehofft, dass es wieder besser wird. Unsere Pläne unterscheiden sich ziemlich... er will weiter, höher, mehr, ... ruhelos.
Ich will neben all der Arbeit und dem Stress auch leben... und mich auch mal langweilen.

@ajvar: auch an dich vielen Dank! Was muss sich ändern? Gute Frage, ich weiß es im Moment ehrlich gesagt nicht!

An eine paarberatung hab ich schon gedacht. Aber ihn würde ich davon nicht überzeugen können!


Ich komme gerade mit der Technik hier nicht klar. Also falls ich hier Zuviel zitiert habe oder durcheinander schreibe... ich muss glaub am pc schreiben...

17.04.2017 15:16 • x 1 #4


minimine
Zitat von Zweiflerin80:
Vielleicht ist es auch unfair ihn änden zu wollen. Ich wusste ja wie er ist..


Du kannst ihn nicht ändern. Du kannst DICH ändern. Geh die Dinge an die dich stören. Er wird es merken. Entweder er geht den Weg mit oder nicht.

Zitat von Zweiflerin80:
Ich bin so unglücklich, habe noch nicht mal Lust, meinem Hobby nachzugehen...


Warum ist das so? Stützt du dein gesamtes Lebensglück auf deine Ehe? Was tust du für dich damit DU glücklich bist?

Liebst du den Kindesvater noch? Deine Kinder werden ihn weiterhin lieben.

Zitat von Zweiflerin80:
Unsere Kinder lieben ihren Vater.

17.04.2017 15:23 • #5


Z
Ich wünsche mir so sehr, dass wir wieder zueinander finden, dass wir wieder Gemeinsamkeiten entdecken... glücklich werden... nicht mehr streiten....

@minimime: nein ich stütze nicht alles auf unsere Ehe. Ich war bisher sehr lebensfroh und habe mit den Kindern und auch alleine mit Freunden viel unternommen. Er hat selten Anteil daran gehabt... leider. Ich hatte gehofft, es reicht mir. Tut es aber scheinbar doch nicht. Mit fehlt die Anerkennung seinerseits. Ich will nicht so selbstverständlich sein...

Liebe ich ihn noch? Ehrlich? Ich weiß es einfach nicht. Im Moment bin ich irgendwie froh, wenn er nicht da ist...

Ich höre mich sicher völlig verwirrt an. Bin ich sicher auch...

17.04.2017 15:35 • #6


Z
Ich muss erstmal... meld mich heut Abend wieder. Danke schonmal für eure Denkanstöße. Genau das brauch ich jetzt!

17.04.2017 15:48 • #7


Z
Guten Morgen!

Nach einer wiedermal recht schlaflosen Nacht....

Ich habe über eure Worte nachgedacht. Ich versuche mich zu ordnen und zu verstehen was ich will.

Ich bin im Moment komplett überfordert. Während er macht was er will, bin ich mit Arbeit, Kindern, 400 qm wohnraum putzen beschäftigt.
Ich habe selber keine Chance mich zu entwickeln. Damals nach dem ersten Kind hatten wir die Vereinbarung, dass erst er sein abendstudium absolviert, dann ich. Und naja, nachdem ich ihm 1,5 Jahre komplett den Rücken frei gehalten hatte, lies er mich hängen und ich konnte eben nicht studieren. Ich habe zwar einen guten Abschluss. Aber das Studium war immer mein Traum. Jetzt erst recht nicht mehr machbar.

So war und ist das immer. Er macht was er will und wann er es will. Profiliert sich. Erntet Achtung und Anerkennung und ich bin völlig überfordert und es ist ihm egal. Vor einigen Jahren wurde ich chronisch schmerzkrank. Ein Grund dafür war damals schon Überlastung. Ich stehe wieder kurz davor, dass mein Körper streikt. Schlafen kann ich schon ewig wieder nicht mehr.

Gerade hab ich erfahren, dass er nächste Woche das nächste Objekt kaufen wird (ein wohnkomplex). Ich war, als es mal zur Sprache kam, dagegen. Ist ihm egal.

Ich kann nicht mehr. Würde am liebsten mit den Kindern zusammen ne Auszeit nehmen. Aber das geht nicht wegen der Arbeit und meinen Tieren zu Hause!

Das muss sich jetzt für euch lesen, als wäre ich völlig hilflos, unselbständig und würde mich permanent selbst bemitleiden. Ich bin eigentlich gar nicht so... nur im Moment komm ich aus dem Kreislauf nicht mehr raus.

Ich werd es wieder allein schaffen müssen. Er wird beschäftig sein. Die Frage ist aber: dann kann ich es doch auch ganz alleine tun oder? Was hat man von einer Partnerschaft, die gar keine ist? Soll man sich wegen der Kinder zusammenreißen?
ich weiß nicht weiter... ich weiß ihr könnt mir auch nicht sagen was ich machen soll. Aber mir hilft das schreiben beim Gedanken ordnen. Hoffe ich.

18.04.2017 08:33 • #8


A
Guten Morgen

zu zweifeln hat auch immer mit Angst zu tun, wovor hast du Angst ?

Du scheinst völlig überlastet zu sein und dein Mann bürdet euch immer Neues auf.

Schaffe dir etwas, was dich entlastet, irgendetwas, was du deligieren kannst und wenn es 1-2 mal die Woche ist. Für eine Auszeit läßt sich wegen der Tiere sicher jemand finden, und auch dein Mann kann sich mit um das kümmern, was ihr euch gemeinsam angeschafft habt.

Deine Gesundheit ist auch schon angeschlagen und für eure Kinder ist eine erschöpfte, ausgebrannte Mutter auch kein Kraftort.

Was müsste geändert werden damit es dir besser gehen kann ?

18.04.2017 08:43 • #9


Z
Wovor hab ich Angst..? Ich glaube, davor, dem allem allen nicht mehr gewachsen zu sein. Meinen Kindern keine gute Mutter mehr zu sein und irgendwann dauerhaft unglücklich und verbittert zu sein. Das Leben zieht an uns vorbei. Wir, bzw ich, habe kaum eine Chance zu genießen. Ich schaffe mir freiräume. Ich genieße es zB abends mit dem Hund eine große runde zu gehen. Manchmal alleine, manchmal mit einer Freundin oder oft auch mit meinem langjährigen Freund. (Das ist der, zu dem ich mich leider jetzt ein Stück Zuviel hingezogen fühle).

Das hilft mir zwar gerade nicht gänzlich zu verzweifeln, ändert aber an der Gesamtsituation nichts...

Die große frage ist wirklich: was muss anders werden? Ich werde darüber nachdenken...

Aber was ich weiß, mein Mann wird mir dabei keine Hilfe sein. Ich muss was ändern... was weiß ich noch nicht...

18.04.2017 08:50 • #10


A
Zitat von Zweiflerin80:
Wovor hab ich Angst..? Ich glaube, davor, dem allem allen nicht mehr gewachsen zu sein. Meinen Kindern keine gute Mutter mehr zu sein und irgendwann dauerhaft unglücklich und verbittert zu sein. Das Leben zieht an uns vorbei. Wir, bzw ich, habe kaum eine Chance zu genießen.

Mit deinem Mann kannst du es nicht geniessen weil er ständig mit anderem beschäftigt ist, so als wäre er auf der Flucht und muss sich ständig nach aussen beweisen.
Aber du kannst für das brennen, was du tust, was du mit Freude machst und erschaffen hast,
daraus kannst du Kraft schöpfen, findest Zeit für kleine Freiräume die dir auch Kraft geben können.
Aber du sehnst dich nach etwas anderem und das erfährst du jetzt durch den Freund.

Liebst du deinen Mann ?

18.04.2017 08:58 • #11


Z
@ajvar: sehr treffend formuliert!
Ich weiß nicht ob ich meinen Mann noch liebe. Das ist schlimm. Ich hatte immer gehofft wir bleiben ewig zusammen.
Wie finde ich es heraus? Kann man Gefühle wieder aufleben lassen?

Und ja, meine 2 engsten Freundinnen und mein Freund geben mir mehr Halt, Anerkennung und Frieden als mein Mann ...

18.04.2017 09:05 • #12


A
Ja, es ist möglich sich wieder neu zu entdecken, mit all eurer Arbeit und Errungenschaften seid ihr als Paar auf der Strecke geblieben, habt euch verloren.

Du musst deinem Mann klarmachen, dass du so nicht weiterleben willst und wenn er so weitermacht das Risiko besteht, dass er dich verliert. Mache etwas aus, wann und wo und wie ihr euch begegnen und zuhören, wahrnehmen könnt. Regelmäßig Zeit für euch einplanen, damit ihr euch wieder annähern könnt. Jeder bekommt 1-2 mal die Woche 20-30 Minuten Zeit - einer läßt den Anderen ausreden, hört ihm zu oder schweig mit ihm zusammen - aber diese Zeit gehört nur euch beiden - wäre z.B. eine Möglichkeit.

Was nützt dir ein goldenes Schloss wenn du darin frieren musst und es darin nichts gibt, was dich wärmt ?

18.04.2017 09:20 • #13


S
@Zweiflerin80

Meine Frau hatte mich auch verlassen, ohne dass ich vorgewarnt war. Rede bitte mit Deinem Mann und holt Euch professionelle Unterstützung. Entweder Ihr werdet wieder zueinander finden oder Ihr könnt moderiert auseinandergehen. Meine Frau hatte mir immer Andeutungen gemacht, die ich aber nicht wahrgenommen hatte. Es gab einfach ein klassisches Kommunkationsproblem. Jetzt sind 11 Jahre zunichte. Warte bitte nicht bis Du durch einen anderen Mann so sehr gestärkt bist dann doch kurzen Prozess zu machen. Ich kann nur sagen, dass sowas sehr verletzend für den verlassenen Partner ist.

18.04.2017 09:37 • #14


G
Hallo Zweiflerin80,

deine Geschichte ähnelt stark der Meinen (Trennung nach Geburt des 4.Kindes). Bei uns ging es letztendlich nicht gut.

Ich kann dir aus meiner Wahrnehmung sagen, dass meine Frau Ihren Unmut mal mehr mal weniger geäußert hat, es bei mir aber nicht angekommen ist. Ich wusste bis zum Schluss nicht, was in ihr vorging.

Hätte ich die Probleme/Unzufriedenheit meiner Exfrau so deutlich wahrgenommen, wie du sie gerade beschreibst, so hätte ich sie selbstverständlich unterstützt, um die Situation zu ändern. Ich bin mir sicher, dein Mann wird dich ebenfalls unterstützen. Er spürt vielleicht auch, das etwas nicht stimmt, ihm ist aber nicht klar was.
Ihr habt einen ziemlich anstrengenden Alltag: Kinder, Haus Beruf etc.Da ist es leider bei vielen normal, dass die Paarebene vernachlässigt wird und das Gespür füreinander abhanden kommt.
Rede mit deinem Mann in einer ruhigen Minute. Sag ihm deutlich, was dich bedrückt, was du ändern möchtest und gib ihm Gelegenheit dich wieder zu verstehen. Macht euch schick, geht Essen , lasst den Alltag mal hinter euch. Das klingt banal, ist aber so unendlich wichtig.
Notfalls sucht einen Paartherapeuthen auf. Ich werde einen Satz von unserer Paartherapie nie vergessen: Der oder die andere kann nicht riechen, was in dir vorgeht.

Und zu guter letzt: Dein Mann ist nicht der Verantwortliche, der dich mit seinem Verhalten bzw. seinem Erfolg unterdrückt und schuld an deiner Situation ist. Du hast dich dafür genauso entschieden und kannst es jederzeit ändern: Mit oder ohne ihn.

Wünsche dir alles Gute und hoffe, dass ihr wieder zueinander findet.

18.04.2017 09:54 • x 1 #15


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