10

Ich brauche Unsicherheit, nur warum?

F
Hallo zusammen,

ich bin Anna 34 Jahre alt und lebe seit 3 Jahren, wie der Titel schon sagt, in einer Beziehung in der ich weder die Gefühle, noch sonst was bei meinem Freund einschätzen kann. Ist leider schon vieles passiert, wobei es nie um Lug Betrug ging. Bis auf die Ausnahme als wir ein halbes Jahr getrennt waren und er 3 Wochen nach der Trennung mit irgendeiner Trulla in die Kiste hüpfte. Hat mich zwar enorm verletzt, aber wir waren schließlich getrennt und außerdem Mann halt. So wirkich geheuer war er mir aber ohnehin noch nie.

Wir führen von meiner Seite aus eine pushpull Beziehung, wobei wir beide gleichermaßen daran beteiligt sind. Bin mir allerdings nicht sicher, ob er das auch so sieht? Zumindest handelt er danach, wenn ich mal emotional wegdrifte, gleiches gilt für mich.

Was mir immer wieder mal durch den Kopf geht, ist dass ich diese Art von Beziehung immer wieder in Frage stelle, Wir führen gewissermaßen ein Selbstleben, obwohl wir uns natürlich mehrmals die Woche treffen, was ich jedoch sehr gut und wichtig finde, da wir beide unseren Freiraum brauchen, aber dadurch auch irgendwie Distanz zwischen uns herrscht. Mal mehr, mal weniger. Andererseits gefällts mir auch, weil die Beziehung dadurch belebt beleibt. Zudem kommt, dass Männer die mir grundsätzlich den Hof machen würden, was ich mir ingsheim ja auch wünsche, nach einer relativ kurzen Zeit so spannend wie eine Knäckebrot auf micht wirken.

Ich hatte schon mehrere Beziehungen wobei mich nur 3 wirklich halten konnten und absolut alle der selbe Schlag von Mann. Erst im Nachhinein erzählten mir meine damaligen Freunde, dass ich etwas Dro. an mir hätte, was auch immer das heißen mag.

Wie gesagt ich stecke hier immer wieder mal im Zwiespalt zwischen finde ich prickelnd, anders geht's bei mir scheinbar eh nicht und so richtig fallen lassen können wär aber eigentlich auch ganz schön. Alles kann man aber auch nicht haben, also sei zufrieden mit dem was du hast. Schießt dann gleich hinterher.

Kann jemand meinen Gedanken auf die Sprünge helfen?

12.04.2018 15:57 • #1


R
Zitat von Frühling18:
So wirkich geheuer war er mir aber ohnehin noch nie.

Darf ich fragen, weshalb Du dann eine Beziehung mit ihm eingegangen bist?

12.04.2018 16:02 • #2


A


Ich brauche Unsicherheit, nur warum?

x 3


M
Klingt nach Nähe-Distanz-Problem. Deinerseits. Und nun hast Du jemanden, und wohl nicht das erste mal, der dieses Problem ebenfalls hat. Die Intensitäten, wie stark Nähe und dann wieder Distanz gebraucht wird, ähneln sich bei euch. Ihr spiegelt euch gegenseitig und Dich irritiert es eben. Wenn jemand ohne solch ein Problem auf Dich zukommt, wirkt es langweilig auf Dich, da diese Dynamik fehlt. Die hält ja auch auf Trab

12.04.2018 16:04 • x 1 #3


F
Natürlich weil ich ihn liebe! Auch wenn's komisch klingen mag.

Personen für die ich keine tiefen Gefühle hege, dürften mich nicht angreifen. Hab ich zu meinen Singlezeiten in Kombination mit viel Alkohl ausprobiert. Angebote waren en masse da, nur leider keine Nachfrage von meiner Seite. Aber man kann auch al s.loser Single glücklicher sein, musste ich feststellen.

12.04.2018 16:12 • #4


F
Hallo Mitsubi, nein eben nicht, die waren alle gleich. Also immer selbes Szenario.

12.04.2018 16:16 • #5


F
Ergänzend:

Meine Partner haben mich wohl tatsächlich dahingehend erzogen, dass ich ein gewisses Nähe-Distanz-Problem habe oder besser gesagt, Gefallen daran gefunden habe.

Mein aktueller Freund ist sicher auch damit infiziert bin zB sein längste Beziehung, da er nach 1-2 Jahren grundsätzlich die Flucht ergreift. Meine Vermutung dahinter ist, dass Frauen dazu neigen nach einer gewissen Zeit Verbindichkeiten zu fordern und er damit nicht klarkommt? Der gute Herr ist 38.

12.04.2018 16:23 • #6


Urmel_
Zitat von Frühling18:
Meine Partner haben mich wohl tatsächlich dahingehend erzogen, dass ich ein gewisses Nähe-Distanz-Problem habe oder besser gesagt, Gefallen daran gefunden habe.

Mein aktueller Freund ist sicher auch damit infiziert bin zB sein längste Beziehung.

In der Regel werden die Weichen für solche Probleme in der Kindheit gestellt. Eltern, die keine Liebe zeigen konnten oder was weiß ich. Und sowas wird soweit ich weiß zwischen 3 und 5 Jahren in die Wege geleitet.

Es hat Dich kein Partner so erzogen, Du bist so. Und hat man eine Hypothek in solchen Dingen sucht man sich automatisch Partner, die das alte (vor)gelebte Muster bestätigen.

Die zu Grunde liegende Dynamik, dass Unsicherheit für Anziehungskraft sorgt, gilt indes für jede Frau. Ohne ausgleichendes Komfort auf der anderen Seite sind solche Beziehungen, in denen mindestens ein gesunde Partner vorhanden ist, meist von kurzer Dauer. Hast Du zwei Menschen die so ticken, geht es auch ohne Komfort, aber dann hast Du beide Menschen unglücklich und in der Regel On/Off.

12.04.2018 19:11 • #7


F
Hallo Urmel,

danke für deinen Beitrag. Bringt mich gerade ziemlich ins Grübeln!

Speziell das:
Ohne ausgleichendes Komfort auf der anderen Seite sind solche Beziehungen, in denen mindestens ein gesunde Partner vorhanden ist, meist von kurzer Dauer. Hast Du zwei Menschen die so ticken, geht es auch ohne Komfort, aber dann hast Du beide Menschen unglücklich und in der Regel On/Off.

Das würde heißen, dass mein Liebesleben zum Scheitern veruteilt ist?

Ob die Ursache an der Erziehung liegt, weiss ich nicht. Ich hatte eigentlich eine tolle Kindheit, wobei es meine Eltern alles andere als leicht mit mir hatten da ich hyperaktiv war, aber auf Medikamente wollten sie mich zum Glück nie stellen. Sie sagten wiederum mal, dass ich ein sehr fröhliches Kind war das immer gelacht hat bis ich meinen ersten Freund bekam und das mit 13, dann auch 8 Jahre. Daher der Gedanke.

Das was mir am meisten Sorge macht, ist dass ich auch bei meinen Langzeitpartnern nach Jahren das Interesse verlor, als ich mich eben sicher fühlte. Das ist doch völliger Mist, aber ich kann es einfach nicht steuern.

Bei meinem Freund könnte das mit der Kindheit ein Treffer ins Schwarze sein. Mama war Alk., sein Vater absolut liebenswürdig, aber lebt auf seinem eigenen Planeten, hört und sieht nur was er will. Vor allem 800 km entfernt seit 15 Jahren, viel besuchen geht er sie auch nicht.

Und ja, wenn ich verliebt bin führe ich immer on-/off, wobei die erste Trennung nie von mir ausgeht und ich da schon ziemlich abgehärtet bin was den Trennungsschmerz anbelangt.

Was würdest du mir bzw. uns raten?

13.04.2018 11:22 • #8


Urmel_
Zitat von Frühling18:
Das würde heißen, dass mein Liebesleben zum Scheitern veruteilt ist?

Würde ich so nicht pauschal sagen, denn im gegensatz zu vielen Menschen um DIch herum hast Du ja bereits selber erkannt, dass irgendwas nicht so läuft, wie Du es gerne hättest. Zumindest hinsichtlich eines Ziels, eine glückliche und möglichst stabile Beziehung zu führen.

Und selbst Beziehungen zwischen zwei relativ unvorbelasteten Menschen zerbrechen ja, also ist Scheitern an sich kein Alleinstellungsmerkmal.

Aber die größte Hürde, also auch die eigenen Anteile als Bestandteil von möglichen Problemen in den Blick zu nehmen, hast Du schon genommen. Manche Menschen sind indes nie in der Lage, ihr ganzes Leben nicht, an ihrem Ego vorbei die eigenen Anteile anzugehen.

Allerdings ist die Arbeit am eigenen Ich eine ständige Herausforderung, die in Deinem Leben nie abgeschlossen sein wird.

Hast Du Dir auch mal überlegt, dass es ja auch sein kann (abseits Deiner Anteile), dass Du bislang noch gar keinen Mann getroffen hast, der in der Lage ist, Dir auf der einen Seite dieses reizvolle Gefühl der Unsicherheit zu geben, der Dich immer etwas auf den Zehenspitzen hält, der Dich animiert, um ihn kämpfen zu wollen und der auf der anderen Seite aber auch in der Lage ist, Dir als Frau die Sicherheit zu geben, die Du benötigst, damit Deine langfristigen Hoffnungen Dich nicht kaputtmachen, weil sie ohne den Komfort unerfüllt bleiben würden?

Ganz simpel gesprochen: Unsicherheit in Frauen ist das Streben nach dem optimalen Partner. Das hat die Natur so vorgesehen. Fehlt die Unsicherheit, ist dies auf unterbewusster Ebene ein Signal an die Frau, dass es andere Partner geben könnte, die mehr Wert sind, da bei den anderen Partnern die Unsicherheit noch da ist (bis Du sie erlegt und erbeutet und domestiziert hast). Aber Frauen haben auch einen anderen WUnsch von der Natur in sich, der Wunsch nach SIcherheit (für das Kind, für die Versorgung).

Das heißt, dass Du Unsicherheit benötigst, damit Dein Interesse am Partner hoch bleibt, aber gleichzeitig die Unsicherheit durch Sicherheit erstzen willst,m weil Du die für andere Zwecke benötigst.

Dieser WIderspruch in Frauen ist normal. Problematisch wird es, wenn eine Frau zu wenig SIcherheit aus sich herleiten kann, weil die Jugend gegen die Wand gefahren ist (Eltern geben wenig Liebe und sowas), dann willst Du zu viel SIcherheit und machst den Partner kaputt und bist shcneller draußen, weil zu viel SIcherheit den Faktor Unsicherheit gekillt hat.

Aber auch wenn Du ganz normal sein solltest, bleibt der Kampf zwiswchen SIcherheit und Unsicherheit. Und diese Balance kann nicht aus der Frau kommen, diese Fähigkeit, beide Seiten bedienen zu können, muss ein Mann bieten. Und wenn Du DIch nun umschaust in der Welt und siehst die unsicheren Männer, die von solchen Wechselwirkungen keinen Plan haben, dann wird auch klar, warum Frauen immer wieder fragen wo sind all die guten Männer hin?.

13.04.2018 12:00 • x 3 #9


Ricky
Zitat von Frühling18:
aber wir waren schließlich getrennt und außerdem Mann halt


Made my day.

BTW Psst, Du warst verletzt, weil Dein Ego das nicht haben konnte ihn dann doch mit ner anderen zu sehen. Das ist BTW nicht Mann halt, denn Frauen b*msen sich regelmäßig nach in die Brüche gegangenen Beziehungen durch die Betten, gerade weil sie sich wieder attraktiv fühlen wollen, wenn sie nicht direkt warm wechseln... Wenn ein Mann das kann, ergo sich binnen von 3 Wochen die Nächste zu suchen, dann ist das bei ihm ne Qualität, bei der Frau ist es evolutionär gesehen: Fischen im Goldfischglas.

13.04.2018 12:10 • #10


K
Urmel hat Recht mit allem, was er hier sagt es ist heutzutage schwierig, die richtige Waage zwischen Anziehung und Komfort zu halten für Männer. Und nicht sooo viele Frauen können mit zu viel Komfort gut umgehen (bzw. oft nur temporär im Leben). Dann kommt hinzu, dass man je nach Lebensphase andere Ansprüche an eine Beziehung stellt. Hat Frau z.B. das Programm heiraten/Familie gründen im Kopf, wird durchaus nach mehr Komfort gesucht, dafür darf dann auch die Anziehung mal gering sein. Meist sucht sich Frau dafür unbewusst einen Mann aus, der einen gefühlt etwas geringeren Wert hat als sie selbst, denn das verspricht viel Sicherheit.

Das Problem bei Dir könnte sein, dass Du noch keine Beziehung wirklich auf Augenhöhe geführt hast. Also die Herren, die Dir nachlaufen und Dir zu viel Komfort bieten findest Du nicht interessant, weil Du sie instinktiv als minderwertig abstempelst (kenn ich auch von mir, das Programm). Die Herren, die Dein Unterbewusstsein als höherwertig einstuft, üben dagegen eine starke Anziehung aus, lösen vielleicht aber auch gleichzeitig Verlustängste aus, die dann zu dem On-Off führen (sprich, wenn Deine Verlustangst größer wird, neigst Du vielleicht dazu, die Beziehung zu beenden, das ist auch eine Form von Bindungsangst). Wenn da nun zwei Menschen mit ähnlicher Problematik aufeinandertreffen, entstehen meist solche ewigen On-Off-Geschichten, weil immer einer Schluss macht, wenn der Druck zu stark wird. Eine gute (da sichere, komfortable) Beziehung wird man so natürlich nicht führen können

13.04.2018 12:17 • #11


F
Danke Urmel! Wirklich lieben großen Dank! Du bist der erste der mich ansatzweise versteht und ich endlich mal Antworten bekonme die einen Sinn ergeben, da meine Freunde meine Gedanken so gar nicht nachvollziehen können , obwohl wie du schon richtig vermutetst gerade meine Freundinnen irgendwie selbst in so Konstellationen gefangen sind oder waren. Ich seh das zwar immer, beurteile für mich, aber kann ja nicht in ihren Kopf reinsehen.

Bestes Beispiel meine beste Freundin. Hatte 2 Beziehungen von 9 und aktuell 6 Jahren. Lief dem ersten 2 Jahre, dem zweiten 1 Jahr hinterher bzw. hinterher rennen ist hier der falsche Ausdruck, aber solange wollten sie sich eben nicht binden. Beim ersten war dann nach 9 Jahren einfach die Luft raus, mit dem 2ten hat sie letztes Jahr ein Kind bekommen, obwohl er sich erst noch Zeit lassen wollte. Kind war da und das S. vorbei. Sie findet ihn nicht mehr anziehend. Bravo!

Einer anderen Freudin ging es nach der Geburt ähnlich 1-2 Jahre lang, wobei sie sich mittlerweile aufgerappelt haben. Meine Singlefreundinnen greifen wiederum gerne nach den Sternen oder ins Klo und ja den Satz: Es gibt keine gscheiden Männer, kann ich auch nicht mehr hören. Ich habe einfach das Gefühl jeder nimmt sich heutzutage wichtiger, als man tatsächlich ist (auch ich, wenn ich ehrlich zu mir bin).

Da ich den Glauben an die ach so wahre Liebe entweder verloren habe oder vielleicht auch nie wirklich hatte, versuch ich das Leben entspannter zu nehmen, in schönene Momenten zu leben und sich auf niemanden zu verlassen ausser auf sich selbst. Zeitgleich frage ich mich aber auch, ob ich mir das alles nicht einfach schönrede, um die Realität so hinzubiegen wie es mir gerade passt. Das ist eigentlich mein Hauptproblem.

Was mich interessieren würde ist wie Männer mit Unsicherheit umgehen bzw. wie sie es auffassen? Ich versuche ihm zwar welche zu geben, aber sobald er abkühlt merke ich das und zieh mich automatisch zurück bis er von selbst kommt. Was er auch immer macht. Erst seit der Trennung vor einem Jahr allerdings. Seitdem wir dieses Spiel spielen läufts auch wesentlich besser. Wir streiten zwar mehr, aber wenn es hoch kommt 1x in 2 Monaten und das in einem gesunden Ausmaß. Das braucht es auch, wir tauen auf und werden in meinen Augen offener und ehrlicher dadurch.

Ricky: Ich wollte nicht verallgemeinern. Ist natürlich meine persönliche Erfahrung und die ist nun mal so. Mein Ego war natürlich angekratzt, bei wem wäre das nicht der Fall gewesen? Und natürlich gibt es auf Frauen die das machen, ich und mein weibliches Umfeld eben nicht. Wir bunkern uns ein, heulen wochenlang, magern ab und irgendwann ist es wieder gut.

Kätzchen: Auch dir großen Dank für deinen Beitrag. Auch du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Die Thematik mit Beziehung und Augenhöhe hatte ich bereits vor Jahren mit meinem besten Freund schon mal besprochen, da ich gesagt habe, dass ich einen Partner brauche der über mir steht. Für mich ist eine Beziehung auch immer ein Lernprozess, dh ich will mich weiterentwickeln. Daher hatte ich immer Freunde die etwas ganz besonders gut konnten und ich von ihrem Wissen oder Können profitieren konnte, auch nach der Beziehung.

Das Ergebnis dieses langen Gesprächs war dann, dass er zwar hört was ich sage, für ihn das aber keinen Sinn ergibt. Für mich zwar schon, aber auf Augenhöhe wärs mir natürlich lieber. Nur eben wie?!

13.04.2018 13:27 • #12


K
Das ist so eine Sache mit der Augenhöhe. Gab es ja früher in Beziehungen gar nicht, da war klar, der Mann steht oben und die Frau ist abhängig von ihm. Seitdem das nicht mehr so ist, geht halt alles drunter und drüber in Beziehungen

Denn im Grunde wünscht man sich als Frau auf jeden Fall einen Partner auf Augenhöhe bzw. ein bisschen drüber. Das wird aber schwierig, wenn man als Frau selbstständig ist, selbst einen guten Job hat und womöglich auch noch attraktiv ist. Die Luft wird dann eben auch dünn bei der Partnersuche. Das Onlinedating macht es ja nicht besser, weil hier auch noch vielen Frauen künstlich das Ego gepusht wird, d.h. sie schätzen aufgrund der hohen Nachfrage (weil Männer gern mit der Gießkanne arbeiten) ihren Partnerwert sehr viel höher ein, als er tatsächlich ist. Und werden dann eben übermäßig wählerisch bzw. greifen, wie Du das von Deinen Freundinnen auch kennst, nach den Sternen (und wundern sich, wenn sie immer wieder enttäuscht/verletzt werden, weil die Sternenmänner sie halt nur ausnutzen).

Und auch wenn man dann eine Beziehung hat, schwankt die Augenhöhe ja immer ein wenig. Das ist bei Dir und Deinem jetzigen Partner wohl der Fall, und Ihr habt beide ein bisschen Probleme damit, die richtige Balance zu finden. Also wenn die Augenhöhe kippt in die Richtung, dass Dein Partner Dir zu viel Komfort/Sicherheit bietet, dann laschst Du ab und verlierst die Lust auf ihn (was völlig normal ist). Er müsste in dem Fall das bemerken und mit Unsicherheit gegensteuern, also ein bisschen Komfort rausnehmen. Das kann man z.B. durch einen Streit machen oder durch freches Flirten miteinander. Durch Necken und Aufziehen (so machen das meine Eltern seit 45 Jahren). Durch Konkurrenz (finde ich arg pubertär und gehört meiner Meinung nach in feste Beziehungen, aber soll in einigen Fällen wohl auch funktionieren). Wer da nicht rechtzeitig gegensteuern kann, greift dann auch schnell mal zur Handgranate und macht eben (temporär) Schluss. Im Grunde also sind all diese Dinge, auch On-Off immer nur ein Zeichen dafür ,dass die Augenhöhe (gerade) nicht mehr stimmt.

Kennst Du das Buch Ich lieb dich nicht, wenn du mich liebst? Darin werden diese Mechanismen sehr gut beschrieben, und es gibt Lösungsvorschläge für den Fall, dass das Gleichgewicht sich so verschoben hat.

13.04.2018 13:41 • #13


Urmel_
Zitat von Urmel_:
Was mich interessieren würde ist wie Männer mit Unsicherheit umgehen bzw. wie sie es auffassen?

Hängt natürlich vom Mann ab.

Aber stell Dir doch einfach die Frage, welches Verhalten eines Mannes grundsätzlich besser geeignet ist, um seinen Wert gegenüber der Frauenwelt zu bewahren. (völlig abstrakt, einfach nur die jeweilige Tendenz im Blick)

Ist es das Verhalten, bei dem nach der Trennung der Mann durch Klammern, durch Liebesbriefe und andere Aktionen zeigt, dass die EMotionen, die durch die Trennung ausgelöst wurden, sein handeln bestimmen?

Oder ist es das Verhalten nach der Trennung, bei dem der Mann zwar genau so emotional verletzt ist, wie im ersten Beispiel, der Mann der Frau aber dennoch ein schönes Leben wünscht und sich um seinen eigenen Kram kümmert?

Die Fähigkeit eines Mannes (die durch Tränen und Rückschläge erarbeitet wird), sich von seinen negativen Emotionen nicht leiten zu lasen, was bedeutet, dass er sich schützend vor den Wolf stellen kann, wenn die Familie in Gefahr ist, obwohl er tierisch Angst hat, ist eine Fähigkeit, die für Frauen anziehend ist. Heute gibt es keine Wölfe mehr, aber die Fähigkeit zum Vorteil von sich und seiner Familie handeln zu können, entgegen seiner Gefühle, ist und bleibt ein Indikator für einen wertvollen Mann.

Wir Männer haben die Unsicherheit, den falschen Partner zu haben, nicht in dem Ausmaß und nicht in der Form wie ihr Frauen.

Kennst Du die Männer, die alles für ihre Frau tun? Die Männer, die von der Gesellschaft mitbekommen haben, dass Frauen per se das heilige Geschlecht sind und moralisch überlegen? Kennst Du solche Männer? DIese Männer sind benzin für das Feuer der Unsicherheit in Frauen. Denn wenn ich Alles für Nichts bekomme, dann impliziert dies, dass der Geber sich selber als so wertlos erachtet, dass er Dinge umsonst geben muss. Und dann kann ich da rational so viel Einblick haben wie ich will, emotional habe ich eine ganz laute Stimme in mir dieser Mann gibt sich selber keinen Wert, deswegen hat dieser Mann keinen Wert. Und deswegen sage ich auch immer, dass Wert etwas asbtraktes ist, was ihr euch initial selbst gebt. Nichts aus dem Nichts, denn wer ist der Schöpfer des Wertes, wer erschafft diesen Wert aus dem Nichts? Ihr selbst.

Und hütet euch vor den Freundinen, vor den Schlangen, die euch ins Ohr zischen. Denn die Damen sind sich mitunter die größte Konkurrenz. Haben sie keinen Freund, haben sie keinen Wert. Niocht absolut, aber emotional gefühlt in sich selbst. Und dann? Dann wird der Beweis im Umfeld für Wert, eure Beziehung, schlechtgeredet, in dem die Urangst, dass es wertvollere Männer gibt befeuert wird, in dem euer Partner reduziert wird, angeschürt. Um euch auf das gleiche Level wie so eine Dame herunterzuholen, damit ihr eigenes Ego nicht mehr die eigene Schmach vorgelebt bekommt.

Gilt auch für Männer, nur alles ganz anders.

13.04.2018 14:17 • x 1 #14


F
Irgendwie beruhigt mich das zwar, dass ich doch nicht so ein Sonderfall bin, auf der anderen Seite würde das bedeuten, dass viele und alle Frauen sonderbar sind. Das macht es auch nicht wirklich besser.


Denn im Grunde wünscht man sich als Frau auf jeden Fall einen Partner auf Augenhöhe bzw. ein bisschen drüber. Das wird aber schwierig, wenn man als Frau selbstständig ist, selbst einen guten Job hat und womöglich auch noch attraktiv ist. Die Luft wird dann eben auch dünn bei der Partnersuche.


Dieser Punkt hat mich auch schon öfter beschäftigt, da ich blöderweise alles davon aufweisen kann und blöderweise, weil ich weiss dass wenn ich Single ich das wirklich über Jahre bin, bis mir jemand auch nur ansatzweise zusagt. Passiert das, geht dafür alles ganz schnell. Andersrum fällts wiederum zu meinen Gunsten aus. Ich bin auch wirklich dankbar darüber, nur hilft mir das idR auch nicht.

Eine Freundin von mir sagte mal, dass mein Kinderwunsch wohl noch nicht ausgeprägt genug ist und wenn der Fall dann eintritt, würde sich auch mein Blickwinkel um 180 Grad drehen. Kann ich mir allerdings nicht so wirklich vorstellen. Ich habe nämlich einen Kinderwunsch, aber erst in 2-3 Jahren da ich mich schon als alleinerziehende Mama sehe. (Ist doch nicht normal oder!?) Fände das auch absolut nicht schlimm, aber diesen Zeitraum möchte ich noch gerne für mich nutzen, bevor ich mich der größten Herausforderung meines Leben stelle. Sofern es dann nicht zu spat ist hoffentlich.

13.04.2018 14:26 • #15


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag