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Ich dachte, schlimmer wird es nicht mehr

Lilli2016
Viel Text. ich muss es mir einfach von der Seele schreiben.

Nun sitze ich hier, fast 47 und wieder allein. Ich lernte meinen Ex vor 20 Jahren kennen, zusammen waren wir nun 16,5 Jahre und ich dachte - wie alle hier - ich bin endlich mal angekommen und das hält für immer. Sowas von naiv.

Wir hatten in all den Jahren immer mal wieder Probleme. Ich bin psychisch angeschlagen und grundsätzlich auch ein sehr emotionaler Mensch. Bin sehr harmoniebedürftig und habe sicher auch viel runtergeschluckt oder geschmollt, was für ihn sicher auch nicht einfach war.
Ende 2015 dann die erste Krise, März 2016 fast die Trennung, dann starb ganz plötzlich mein Vater und er fing mich auf. Ohne ihn hätte ich die Zeit nicht überstanden, er war der beste Partner, den man sich in einer solchen Situation an seiner Seite wünschen könnte. Leider ging es mir danach auch gesundheitlich nicht so gut und ich war sehr viel mit mir selbst beschäftigt, Ende 2017 dann sogar 6 Wochen in Reha. Während dieser Zeit starb seine Mutter und ich war nicht da - das hat mir vor einigen Wochen tatsächlich vorgeworfen.

Die nächste Krise kam im Sommer 2018. Hier hatte ich zum ersten mal das Gefühl, dass es noch eine weitere Person in unserer Beziehung gab. Grundsätzlich verbrachte er immer viel Zeit mit seinem Handy, Für mich war das streng geheim. Einmal sah ich, dass er eine Whats App mit einem Herz bekam - er sagte, die sei von seinem Kumpel, Männer machen das auch. aha. irgendwie wollte ich das alles wohl nicht wahr haben. immerhin waren wir doch zusammen und was anderes konnte ich mir nicht vorstellen.

Im Mai war ich mit einer Freundin 3 Wochen in Thailand unterwegs. Wir hatten jeden Tag Kontakt und der war auch sehr schön. Erst in der letzen Woche überkam mich ein komisches Gefühl und seine Nachrichten wurden anders.
Nach meiner Rückkehr lief es so vor sich hin. wir hatten nur einmal S*, 2 mal hat er mich abgewiesen. Wieder die Alarmglocken. Dann kam ein Freitag, an dem er mit seinem Fußballverein unterwegs war und gegen Mitternacht erhielt ich eine Nachricht, er würde bei XY übernachten, da er betrunken sei. Ich war sauer. Am Tag danach zeigte ich ihm das auch, er war aber nur 1 Stunde zuhause, dann wieder zum Fußball (er ist Freizeittrainer) un. Am Abend gingen wir in unserem Ort auf ein Straßenfest und dort steckte mir dann ein gemeinsamer Bekannter, dass mein Ex ein Ar. sei, dass er eine Andere hätte. Alles ergab plötzlich Sinn aber ich war ganz ruhig und sprach ihn nicht an. Andere bekamen es mit und schließlich auch er und war sauer, dass ich so etwas von ihm glaube.

So ging es dann erstmal 3 Wochen weiter. Ich war die Böse, die einem Gerücht glauben schenkt. Wir gingen unserer Wege, ich versuchte besonders cool zu sein und gestand ihm alle Freiheiten zu. wieder blieb er ab und an weg oder kam extrem spät nach Hause. Die Alarmglocken läuteten inzwischen Dauer und waren nicht mehr zu überhören. Aber ich war ja weiterhin die Schuldige, ich hatte das ja ausgelöst, weil ich einem Gerücht glaubte - so waren immer seine Worte. Ende Juli hatten wir dann über seinen Geburtstag eine Woche Urlaub geplant. Ich hatte schon so gut wie alles gepackt als er mir mitteilte, dass er nicht mit kommen würde. Er brauche eine Auszeit, hätte mein Misstrauen noch nicht verwunden und wisse gerade nicht mehr, was er wolle. Er würde so viel negatives an mir sehen und das würde das positive derzeit überwiegen. Ich war vollkommen geschockt. bin eine Woche zu meiner Mutter gefahren. Als ich zurück kam, hatte sich an seiner Meinung nichts geändert und ich sprach aus, dass es dann wohl besser sei es zu beenden. Er packte ein paar Sachen und zog zu einem Freund. 3 Tage später meldete er sich, ich fehle ihm usw. Aus Trennung wurde Beziehungspause, wir hatten seitdem 4 Wochen räumliche Trennung, aber fast täglich Kontakt, uns ein paar mal gesehen und einmal war auch mehr.

Auch wenn die Fakten nüchtern klingen, ich glaube ihr könnt euch vorstellen, wie ich leide habe und welchen Schmerz ich spüre. Seit dem Tag an dem ich zu meiner Mutter fuhr, habe ich nichts anderes im Kopf als unsere Beziehung. Ich habe sehr viel reflektiert, mir viele Gedanken darüber gemacht, wie es soweit kommen konnte, was wir ändern sollten um wieder zueinander zu finden und das ganze Programm. Ich bekomme seitdem kaum meinen Alltag gemeistert, ich schlafe wenig, kann kaum essen, trinke viel Alk., denke, denke, denke.
Ich lebte von Tag zu Tag und jedes mal wenn er mir mit einer Nachricht den kleinen Finger reichte, hab ich ihn dankbar ergriffen und war für ein paar Momente ruhiger,

Gestern nun sollte unsere Aussprache oder Entscheidung stattfinden. ich war ja selber hin und her gerissen, denn auch ich habe ja die vielen weniger schönen Seiten unserer Beziehung gesehen. Auch ich wusste nicht, was richtig ist. Aber ich entschloß mich, es zu versuchen, wenn auch er das wolle. Vielleicht mit einer Paartherapie. Dazu muss ich noch sagen, dass unser Kommunikationsverhalten wirklich nicht gut ist - leider sehr einseitig, da er über Probleme und Gefühle nicht redet.

Gestern fragte er, ob ich ihm noch das Wochenende geben könne, er bräuchte noch 2 Tage. Das tat weh, denn was sollen noch 2 Tage bringen, was 5 Wochen nicht brachten. Also doch das Treffen und ich merkte sehr schnell, dass es kein Happy End geben würde. Ich habe alles auf den Tisch gelegt, meine Gefühle, mein Denken, mein Misstrauen, dass durch bestimmte Dinge noch gesteigert wurde und dass ich denke, dass da doch jemand anderes sei.
Er streitet es wie seit 2 Monaten ab. Gibt wieder mir die Schuld, reitet auf der Vergangenheit rum.

Ich kann nicht mehr - also habe ich ihm die Entscheidung abgenommen. Seine Antwort war nur ein langer Blick, sein Kopf sei leer, und wenn ich das so sehe, dann müsse er das wohl akzeptieren.
Wieder mal alles auf mich geschoben. .

Am Abend ging ich mit einer Freundin auf das Weinfest. Was bisher kaum jemand wusste war nun offiziell und ich traf eine Freundin, der ich von der Trennung erzählte - war fast nicht nötig, denn auf dem Fest war ich nur körperlich. meine Gedanken woanders und die Tränen liefen ständig. Dann sagte sie mir, dass auch sie davon gehört hätte, dass er eine andere hätte. Eine Kollegin. 2 Leute hätten ihr das bestätigt (die beiden kenne ich auch, könnte sie also fragen) aber sie wollte mir nichts sagen, da sie mir zu dem Zeitpunkt nicht besonders nah stand und auch von unseren Problemen nichts wusste. Eins kam zuwandern und plötzlich erfuhr ich noch ein paar Dinge über diesen Menschen, mit dem ich ein Viertel meines Lebens zusammen gelebt hatte. Und den ich zu kennen glaubte und nun ist das alles nur noch Lüge und Illusion oder irgendwas dazwischen.

Seit gut 2 Monaten durchlebe ich diese Gefühle. Seit 5 Wochen extrem. Ich habe diesen Schmerz in meiner Brust, ich weine ständig, ich kann an nichts anderes denken und über nichts anderes sprechen. Ich bin in einer tiefen Lebenskrise und habe keine Ahnung, wie ich das raus komme und auch keine Hoffnung.

Ihr kennt das, ich muss nichts erklären. das ganze Leben bricht weg, alles was man hatte sind bloß noch Erinnerungen, die man mit niemandem teilen kann und Angst vor der Zukunft. Ich habe beschlossen, den Schmerz an zu nehmen und zu akzeptieren, es raus zu lassen, in der Hoffnung, dass es besser wird, wenn ich es nicht verdränge. Aber ich glaube, es wird nur schlimmer.
Ich fühle mich unendlich allein, obwohl ich das nicht bin. Ich habe wirklich liebe Freunde, die für mich da sind. Aber das ist nicht das selbe. Ich habe zu nichts Lust, ich versuche raus zu gehen, aber Ablenkung funktioniert nicht wirklich.

Ich habe heute angefangen, seine persönlichen Dinge zusammen zu suchen. Er will nichts von unseren Möbeln - Alarmglocken - sagt auch, er zahlt weiter seinen Anteil an der Miete, bis er eine Wohnung hat. Ich vermute, dass er schon längst zeitweise bei der anderen lebt und gar nicht bei seinem Freund,,,, Diese Gedanken hatte ich in den Wochen öfter, ein Bauchgefühl. aber ich wollte ihm eben auch glauben, dass da nichts sei .

Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass unsere Beziehung mal so endet. Ich dachte immer, wenn es endet, dann weil ich gehe. und sicher ist es auch mein verletztes Ego, dass hier spricht.

Ich habe hier sehr viel gelesen in den letzten Wochen. Viele Affären. aber doch wenigstens wusste man, woran man ist. Er hat mich nur belogen und mich warm gehalten, bis zum Ende alles abgestritten und nicht mal einen kleinen Funken Wertschätzung, es ehrlich und mit Anstand zu beenden.

Meine Enttäuschung ist unendlich. Ich weiß, dass ich das alles hätte kommen sehen und dass ich viel früher hätte eingreifen müssen, ich würde vieles anders machen, wenn ich es nochmal könnte. Ob es was geändert hätte? Ich weiss es nicht. Es ist vorbei und es führt auch definitiv kein Weg zurück. Ich muss diese Schmerzen nun aushalten, bis sie nachlassen. Im Moment ist das die einzige Option. Ich atme den ganzen Tag und überlebe. Zu mehr fehlt mir die Kraft.

Warum gibt es noch keine Pille gegen diesen Schmerz ?

Allen Mitleidenden wünsche ich einen halbwegs guten Abend. ich mache mich nun wieder auf den Weg zum Weinfest und setze meine Maske auf, versuche es mit Ablenkung, die einfach keinen Spaß macht und wünsche ihm, dass er das alles irgendwann bitter bereuen wird.

LG Lilli

31.08.2019 18:24 • x 3 #1


B
Bleib doch bei einem Thread. Am 05.08.19 hast du das selbe schon einmal geschrieben.

Was ist denn nun passiert zwischen den 05.08 und 31.08.19..... wie ich grob überflogen habe nichts neues.

31.08.2019 18:41 • #2


A


Ich dachte, schlimmer wird es nicht mehr

x 3


Lilli2016
sorry, ich bin einfach verzweifelt. und doch... neu ist, dass es vorbei ist....

31.08.2019 18:49 • #3


B
Das kann ich verstehen das dich die Verzweiflung fertig macht.

Du solltest jedoch und das gerade jetzt...... einen klaren Kopf behalten oder erlangen. Meide den Alk. und bewege dich viel an der frischen Luft.

31.08.2019 18:55 • #4


Topfblume1234
Also doch eine andere.
Das tut mir leid, auch das er so mit Dir gespielt hat.
Lenke dich etwas ab, so gut es geht.

Hier sieht man wieder sehr deutlich was viele , eigentlich ja alle Männer, nicht können.
Offen und ehrlich eigene Probleme und Probleme in der Beziehung angehen.
Da wird geflüchtet dahin wo es scheinbar keine für ihn gibt, wo es einfach ist sich fallen zu lassen.
Dabei aber immer stets den Fuss noch etwas in der Basisbeziehung lassen.
Rein in den Strudel der Lügen und gleichzeitigen Selbstfindung.
Bis zum überkochen , den Kollapps erleidet die Partnerin, die immer wieder versucht ein Gespräch , eine Erklärung zu bekommen.
Nein die kriegst du nicht , auch nicht aus Respekt der vielen gemeinsamen Jahre.
Wertschätzung geht völlig anders.

Liebe TE , ich kenne das, hab es auch erlebt , mein NM liess mich auch puzzeln.
Allein dafür kriegt er nie wieder den Fuss in mein Haus.
Für doof können sie ihre Next gerne verkaufen.

31.08.2019 19:16 • x 4 #5


Lilli2016
ich komme nun auch körperlich an meine Grenzen... nicht schlafen, kaum was essen, immer diese Unruhe, zuviel Alk..... ich weiß, dass das alles nicht gut ist.
Ich bin heute nun auch aus dem Büro nach Hause und werde morgen meinen Arzt (Psychiater) aufsuchen, ich nehme bereits seit Jahren Medikamente gegen rezidivierende Depression. Momentan wirken die leider gefühlt gar nicht.

Wie schafft ihr das, diese Zeit zu überstehen? Es sind nun knapp 5,5 Wochen bei mir - ok, der Freitag letzte Woche tötete nochmal alle Hoffnung ... aber es hört einfach nicht auf. Der Schmerz lässt nicht nach...
Ich hab soviel versucht, geweint, geschrien, gelaufen, meditiert, den Schmerz angenommen, unheimlich viel geredet, versucht mich abzulenken... ich bin einfach am Ende. Ich weiß nicht mehr weiter.... Ich kann meinen Alltag nicht mehr bewältigen und ich sehe kein Lichtfünkchen am Ende des Tunnels.....

02.09.2019 09:49 • #6


july69
Zitat von Topfblume1234:
Hier sieht man wieder sehr deutlich was viele , eigentlich ja alle Männer, nicht können.
Offen und ehrlich eigene Probleme und Probleme in der Beziehung angehen.


Das würde ich Dir so nicht unterschreiben - und ich finde diese Sichtweise sehr Schade.
Pauschalisierungen dieser Art sind einfach unfair.

02.09.2019 11:06 • x 2 #7


july69
Zitat von Lilli2016:
Wie schafft ihr das, diese Zeit zu überstehen? Es sind nun knapp 5,5 Wochen bei mir - ok, der Freitag letzte Woche tötete nochmal alle Hoffnung ... aber es hört einfach nicht auf. Der Schmerz lässt nicht nach...
Ich hab soviel versucht, geweint, geschrien, gelaufen, meditiert, den Schmerz angenommen, unheimlich viel geredet, versucht mich abzulenken... ich bin einfach am Ende. Ich weiß nicht mehr weiter.... Ich kann meinen Alltag nicht mehr bewältigen und ich sehe kein Lichtfünkchen am Ende des Tunnels.....


Lilly, Du weisst, wie es mir geht - auch bei mir ist dieser Schmerz noch so allgegenwertig.
Auch ich habe alles mögliche ausprobiert - und dennoch spüre ich immer mal wieder diese Hoffnungslosigkeit.

Aber Bitte, versuch das Ganze einmal so zu sehen:

Du kannst genau wie auch ich das Lichtfünkchen noch nicht sehen - am Ende des Tunnels.
Das liegt nicht daran, dass da keins ist, oder es nicht hell genug für uns leuchtet - es liegt einfach daran, dass dieser verdammte Tunnel soooooo lang ist und wir mit einer Geschwindigkeit von 5 km/h dadurch tuckern.

Halte durch ... ich muss es auch.

02.09.2019 11:14 • x 2 #8


Löwin45
Zitat von Lilli2016:
Meine Enttäuschung ist unendlich. Ich weiß, dass ich das alles hätte kommen sehen und dass ich viel früher hätte eingreifen müssen, ich würde vieles anders machen, wenn ich es nochmal könnte. Ob es was geändert hätte?

Zuerst einmal, stoppe deine Selbstvorwürfe.
Die tun dir nicht gut und sie ändern auch nichts.
Was hättest du schon tun können?

Sicherlich sind an dem Zustand der Ehe immer beide Ehepartner verantwortlich.
Aber an der Affäre trägt dein Nochmann ganz alleine die Schuld. Ob er es einsieht oder nicht. Es hätte immer andere Wege gegeben.
Zitat von Lilli2016:
So ging es dann erstmal 3 Wochen weiter. Ich war die Böse, die einem Gerücht glauben schenkt.

Zitat von Lilli2016:
Ich hatte schon so gut wie alles gepackt als er mir mitteilte, dass er nicht mit kommen würde. Er brauche eine Auszeit, hätte mein Misstrauen noch nicht verwunden und wisse gerade nicht mehr, was er wolle. Er würde so viel negatives an mir sehen und das würde das positive derzeit überwiegen.

Zitat von Lilli2016:
Er streitet es wie seit 2 Monaten ab. Gibt wieder mir die Schuld, reitet auf der Vergangenheit rum.

Das ist ein echt freches und super respektloses Verhalten deines Nochmanns.
Dein berechtigtes Misstrauen benutzt er als Begründung für seinen Schritt der angeblichen Selbstfindung und erzeugt bei dir somit auch noch ein schlechtes Gewissen?
Unverschämt!
Bei all den Lügen, die er dir aufgetischt hat, zeigt er sich damit auch noch super feige.

Mach dir das mal bewusst, und lass es dir auf keinen Fall gefallen.
Du bist nicht schuld.
Selbst wenn der ein oder andere Verdachtsmoment nicht gestimmt haben sollte, war er dennoch dafür verantwortlich. Denn durch sein Verhalten wurde dieser Prozess des Misstrauens in Gang gesetzt.
Statt dir dann in aller Ruhe das Gegenteil zu beweisen, betrieb/betreibt er auf wirklich schändliche Art Schuldumkehr

Nun, ich würde ihn ruhig damit konfrontieren und mir jeglichen Vorwurf von seiner Seite verbitten.
Hör dir keinen einzigen Vorwurf mehr an, wehre dich. Versuche aber auch, damit aufzuhören, dir selbst Vorwürfe zu machen.

Ich kann dich verstehen, dass du selbstverständlich mit Wehmut an die schönen Zeiten denkst.
Aber, zur Zeit erreichst du ihn nicht. Er wird vermutlich gedanklich bei seiner Affäre sein und sieht in der Zeit nur sich selbst.

Auch wenn es sehr schwer fällt, versuche zu erkunden, was dir gut tut und achte sehr auf dich.
Sei sicher, du bist viel stärker, als du jetzt glaubst.

02.09.2019 11:41 • x 1 #9


EinsamesBlatt
Hallo Lilli.
Ich weiß, wie es dir geht. Meine Trennung ist jetzt 4 Monate her. Es ist schon etwas besser geworden aber oft sind auch noch sehr schwere Tage dabei...
Mir hilft dann die Vorstellung, das ich alles noch einmal bei 0 beginnen kann. So, wie es für mich gut ist. Bin gerade auf der Suche nach einer neuen Wohnung für mich. Ich stelle mir dann vor, das ich tun und lassen kann, wie und wann Ich es möchte. Wegfahren, wohin ich will. Einfach mal machen, was mir gut tut.
Also lass uns die Zeit nutzen, neue Erkenntnisse zu gewinnen, genau herauszufinden, was man sich vom Leben wünscht und einfach mal neue Wege begeht.
Wünsch dir viel Kraft.

02.09.2019 12:18 • x 1 #10


Lilli2016
Vielen Dank für euren Zuspruch.
Ich habe heute Vormittag 2 Schlaftabletten genommen und nicht einmal die brachten mir Schlaf. Dafür aber ein wenig Ruhe... morgen früh werde ich zum Arzt gehen.

@EinsamesBlatt .... ich hatte das alles bereits, wir haben uns immer sehr viele Freiheiten zugestanden. Vielleicht zuviele. Ich würde auch sehr gerne umziehen, aber ich habe eine Freigängerkatze, die schon etwas älter ist. Ich brauche also eine Wohnung mit Garten und entsprechendem Freilauf. Das ist momentan sehr schwer, bezahlbar soll sie ja auch sein. Hier in der Wohnung ist alles ER.... ich werde bald anfangen, ein bisschen was umzugestalten, aber dazu brauche ich auch erst einmal wieder ein bisschen Kraft.

@Löwin45 genau das ist der Punkt. Schuldumkehr.... aber sehr wirkungsvoll. Ich denke immernovh darüber nach, ob ich ihm unrecht tue. Bisher höre ich zwar viel, aber wenn ich genau nach frage, sagt mir niemand etwas konkretes. Keiner will am Ende der Buhmann sein. Aber das nagt an mir.... und ich wäre endlich diese Schuldgefühle los oder könnte sie in Wut umwandeln.
Aber ja.... dass von seiner Seite nichts kommt, dass er nicht alles dafür tut, um zu beweisen, dass da nichts ist - außer Worte - sollte mir Beweis genug sein.

@july69 ein schönes Beispiel mit dem Tunnel. Ich hasse Tunnel ! Wie ich dir schon sagte, ich habe mir durch das wochenlange hin und her viel Verarbeitungszeit genommen und da muss ich jetzt durch.
Zuerst einmal muss ich aber schlafen und ich hoffe das gelingt mir endlich mal. Mit Schlafmangel habe ich für nichts mehr Kraft ....

02.09.2019 20:42 • #11


Löwin45
Zitat von Lilli2016:
Aber ja.... dass von seiner Seite nichts kommt, dass er nicht alles dafür tut, um zu beweisen, dass da nichts ist - außer Worte - sollte mir Beweis genug sein.

Worte sind nix wert, wenn sie nicht von Taten untermauert sind.
Ohne das, sind Worte so stabil wie eine Sandburg.
Aber, viel gravierender ist, dass er nicht erkennt, dass du ernst zu nehmen bist.
Wenn du misstrauisch geworden bist, ist das doch auch seine Schuld, da er durch sein Verhalten dazu beigetragen hast.

Es mag bei chronisch eifersüchtigen Menschen anders sein. Da ist die Problematik (Unsicherheit, fehlendes Selbstvertrauen...) eine ganz andere, als bei dir.
Dein Misstrauen ist nachvollziehbar und sollte auch dein Mann verstehen.
Lass dir nix einreden.

03.09.2019 06:16 • x 1 #12


Lilli2016
Am Sonntag habe ich bereits sämtliche seiner in der Wohnung sichtbaren Sachen in Taschen und Kisten verpackt und in die Garage gestellt. Auch die Schränke im Schlafzimmer habe ich ausgeräumt. Nur noch seine Seite des Kleiderschrankes und jede Menge Kleinkram ist noch da.
Nun möchte er vorbei kommen und noch paar Sachen holen...
und nun sitze ich hier und habe Angst ihm zu sagen, dass ich bereits ausgeräumt habe.... ich blöde Kuh! Ich erkenne, was er mit mir macht.... eine kuschende kleine Maus bin ich geworden... ich mache mir mehr Gedanken darüber, wie er das Empfinden könnte, dass ich seine Sachen ausräume, als darüber wie es mir dabei geht, alles noch in der Wohnung zu haben.
Wie Wohnung läuft ja auch noch auf uns beide.

Heute morgen war ich beim Arzt und nehme nun die doppelte Dosis meines Medikamentes (Antidepressiva), zumindest bis ich wieder Boden unter den Füßen habe. Diese Woche bin ich krank geschrieben.

03.09.2019 12:17 • #13


Löwin45
Zitat von Lilli2016:
eine kuschende kleine Maus bin ich geworden

Nein! Sieh dich nicht so!
Wenn du dich selbst so siehst, strahlt du es auch aus.
Mach dir bewusst, dass du eine starke, wertvolle Frau bist.
Wenn dir dies nicht gelingen will, dann überrede dich zu diesem Bild, denn es stimmt.
Irgendwo, in dir vergraben, existiert eine Stärke, die ihm Paroli bieten kann.

Er kümmert sich um sein Wohl.
Warum - zum Henker - sollst du das nicht auch tun?
Wenn es dir damit besser geht, seine Klamotten zusammen zu räumen. Dann ist es eben so. Dann muss er damit leben, genauso wie du ja auch mit seinen Taten lebst.
Hatte er dich damals gefragt, ob du es okay findest, wenn er woanders übernachtet? Nö, er hatte es dir nur mitgeteilt.
Somit sollte deine Handlung ebenfalls nicht zur Diskussion stehen - finde ich.

03.09.2019 12:31 • #14


Manuelamausi
Hallo Lilli,
ich weiß selber aus eigener Erfahrung das es sehr schwer ist, aber Du musst kämpfen !
Nicht um ihn ! Um Dich ! Um Deine Gesundheit ! Um Deine Lebenszeit !
Und bitte geb Dir nicht die Schuld.
Jetzt ist es doch erstmal wichtig das Du nach Deiner Gesundheit und nach Deinem Wohlbefinden schaust.....
Natürlich bist Du verletzt und am Boden und verzweifelt usw... all diese Emotionen sind ganz normal.
Du kannst sie nicht abschalten oder so ............ Sie gehören zum verarbeiten .....
Nur Dich selber solltest Du keinesfalls aufgeben ......
Hängen lassen und einen Weintag einlegen ist völlig ok ......
Aber dann solltest Du den nächsten Tag etwas für Dich gutes tun. Für Deine Gesundheit was gute tun.
Du musst Dir am Anfang selber in den Po treten und immer wieder aufstehen und weiter machen und Dir selber
schöne Tage machen usw....
Ich weiß es ist superschwer.
Wenn er eine andere hat dann kannst Du es mit nichts was Du tust ändern.....
Du musst es akzeptieren - natürlich ist es faige und unfair und verlogen wie er es gemacht hat .....
Umso mehr solltest Du jetzt an Dich und an Deine Gesundheit und Dein weiteres Leben denken....

Du brauchst sehr viel Kraft und Zeit ....... aber es wird besser werden .....

03.09.2019 12:40 • #15


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