Hallo Markus,
bei deinem Gespräch heute Abend sollte es dir gelingen, deine wirtschaftlichen Interessen zu vertreten. Mache dir doch Stichpunkte, wie du dir eine gerechte Aufteilung der Güter und Finanzen vorstellen kannst. Sei dabei aber nicht kleinlich. Denn wie Hubi schon sagt, mußt du dich ja auch wieder im Spiegel angucken. Ich habe mir vor diesen Terminen immer gesagt, daß sich menschliche Größe nur im Sturm zeigt, und nicht bei schönem Wetter. Sei groß, aber laß dich dabei nicht über´s Ohr hauen.
Und wenn du bei diesem Trennungsgespräch gefühlig wirst ist das in Ordnung. Natürlich versucht man, Haltung zu bewahren, ich aber habe mir nichts vergeben, als ich sagte, daß ich diese Termine fürchte und hasse und es mir unglaublich weh tut, 11 Jahre auseinanderzudröseln. Auch im Nachinein schäme ich mich meiner geäußerten Gefühle nicht. Ich bin doch ein Mensch, der fühlt und liebt und kein Geschäftspartner.
Sollte es um einzelne Gegenstände zum Streit kommen, empfehle ich, diese Gegenstände zunächst von der Verteilung auszunehmen und nochmal darüber zu schlafen. Denn gerade im direkten Kontakt kann es bei diesen Terminen schnell eskalieren, wenn jeder auf seiner Maximalposition beharrt. Am Ende werdet ihr Kompromisse aushandeln, und das Wesen eines Kompromisses ist eben die Aufgabe der Maximalforderung.
Ich hoffe, daß Euch die Besitzaufteilung auch so gut gelingt, wie es meiner Frau und mir gelungen ist. Wir haben es ohne Streit über die Bühne gebracht und jeder auf irgendetwas verzichtet, aber es war uns wichtig, hier keinen Krieg zu beginnen.
Ich wünsche dir für diesen absolut ätzenden Termin heute viel Kraft. Geh danach zu einem Freund und heul dich aus.
Viel Glück, Bente
19.12.2001 09:50 •
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