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Ich kann kein Vertrauen mehr aufbringen

S
Hi ihr,
nach einem halben Jahr Trennung zu meinem Ex, habe ich gemerkt, dass ich ein grundsätzliches Problem habe.
Dies lautet Vertrauen.
Ich bin nicht mehr dazu in der Lage Männer näher kennen zu lernen.
Falls ich merke, dass sich jemand annähert, weiche ich zurück oder blocke ganz ab.

Der Grund ist ganz einfach:
Ich weiß wie mein Ex war, als er mich kennen gelernt hat. Er hat mich geliebt, zig Sachen gemacht und mir dies auf jede erdenkliche Art und Weise gezeigt, dass es so ist.
Aber später hat er sich in einen kalten gefühllosen Menschen verwandelt, dem ich egal bin.

Das zeigt mir im Grunde, dass jeder Mensch an sich nur eine gewisse Fassade hat, wenn er verliebt ist.
Es ist so schwer zu beschreiben...dieses Gefühl geliebt zu werden ist eine Sache. Aber es war dann für mich noch schwerer den Schritt zu gehen mich wirklich für ihn zu öffnen...und das war nach allem was passiert ist ein Fehler....

Wenn ein Mann zu mir freundlich ist und näheres Interesse an mir hat, nehme ich das war, aber es berührt nichts mehr in mir. Es ist mir egal geworden, weil ich durch die Beziehung zu meinem Ex gelernt habe, wie der Mensch wirklich ist, wenn er eben nicht mehr liebt.

Kennt das noch jemand? Und wie geht ihr damit um?

Ich bin eh total fertig im Moment...morgen fliege ich eigentlich alleine in den Urlaub (nach Dubai). Das sollte ein Grund zur Freude sein. Aber ich war dort vor 1 Jahr mit meinem Ex und ich habe große Angst, dass ich dort wirklich aufgewirbelt werde emotional...

16.01.2015 16:04 • #1


S
Ach ja PS: Mein Ex war 37 und ich 27...

16.01.2015 16:06 • #2


A


Ich kann kein Vertrauen mehr aufbringen

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B
ich kann mich auch keinem Mensch mehr emotional nähern! Das scho seit meiner Trennung vor 4 Jahren. So ist es halt. Ist zu akzeptieren und mein Gott in 5 Jahren schaut es schon soo anders aus. Das denk ich mir halt. ...
Aber Nein ich kann diesbezüglich keinen an mich ran lassen. Das war auch mein prob bei der alten Beziehung.

Was ich mir einfach sage ist, es wird sich ändern. Ich beschäftige mich mit mir und suche mich!
Ich brauch keinen Menschen an meiner Seite!
Alles ergibt sich, nur können tu ichs nicht!

Ich hab soo viele Tränen in meinem Herzen, solange die nicht weg sind gibts nix!
Das bin ich mir schuldig. Ich möchte wieder rund werden und das kann ich nur alleine.

16.01.2015 16:19 • x 1 #3


H
DUBAI ?

ICH KOMME MIT :: DA WOLLTE ICH SCHON IMMER HIN

16.01.2015 17:00 • #4


S
Beinhart, und wie gehst du damit um? Also akzeptierst du das als Normalzustand?
Es ist bei mir eher eine Erkenntnis als viel weniger eine „psychische Krankheit“. Ich sage das, weil mir sicher viele Psychologen attestieren würde, dass ich ein Problem hätte, wegen dem wie ich nun empfinde.
Aber der Meinung bin ich nicht, weil meine Empfindungen das Resultat von Fakten sind.
Ich meine, dieser Mann hat gesagt dass er mich liebt..Ich weiß wie er da war…würde sich jetzt ein anderer Mann in mich verlieben und sich genauso verhalten…das könnte ich leider nicht ernst nehmen. Nicht weil ich es nicht schön finden würde verliebt zu sein, sondern weil es einfach eine Illusion ist. Der Mensch verändert sich eben wieder….
Aber ich bin doch sicher nicht die einzige Person die das durchgemacht hat…erzählt doch mal, wie ihr wieder einem Mann vertrauen konntet, der sagt er liebt euch?

@ Huhu2, ja Dubai…Eine schöne Stadt, ich war dort von 2013 auf 2014…mit meinem Ex…morgen bin ich alleine da…Ich hab echt Angst und mir graut es…nicht dass ich mich nicht freuen würde…aber ich hab keine Ahnung was in mir ausgelöst wird, wenn ich da bin…
Ich bin übrigens klar bei mir, falls ich hier einen verwirrten Eindruck hinterlassen sollte…

16.01.2015 17:24 • #5


Tiefes Meer
Mir geht es auch so, daß mein Grundvertrauen weg ist.
Ich glaube nur nicht, daß das Vertrauen von alleine zurück kommt, wenn ich nur lange genug meine Wunden lecke.

Vertrauen basiert ja auch auf Erfahrung. D.h. um wieder Vertrauen zu fassen muss man gute Erfahrungen machen. Und wenn man niemanden an sich ranläßt, macht man diese Erfahrungen nicht.

Was bleibt ist, sich der Angst zu stellen und Schritt für Schritt zu gehen. Jeder Schritt, der mehr Nähe zulässt, braucht die bewußte Entscheidung, daß man sich der Angst stellt und das Risiko für diesen Schritt eingehen will. Tja, schwieriges Thema. Ich bin da auch kein Meister.

Daß Du trotz Deiner Sorgen nach Dubai fliegst, finde ich aber schon mal echt mutig, Strandflasche.

Ich wünsche Dir, daß es trotz allem eine gute Zeit für Dich wird

16.01.2015 17:32 • #6


A
Huhu,

ich denke, da steckt viel Selbstbetrug dahinter, bzw. eigne Schwächen.

Es ist normal, dass während einer Partnerschaft so nach und nach Charaktereigenschaften, die immer da waren, doch durchs Verliebtsein ausgeblendet waren, stärker zum Tragen kommen. Das kann bei jedem Partner auftreten, dann beginnt man sich nicht mehr wohl zu fühlen.
Deswegen ist dein Ex nicht eiskalt oder gemein.
Manchmal ist es dann schlauer, einen Trennstrich zu ziehen. Es hätte euch beiden vermutlich nicht gut getan, herumzueiern oder Gefühle vorzuspielen.

Hab erstmal viel Spaß in Dubai! Liebe Grüße

16.01.2015 17:42 • #7


B
Akzeptieren hmmm ... nein ich befasse mich mit mir und meinen Ursachen dieser Problematik. Die Ursache liegt fix in meinen Kindsjahren und die apartnerschaftlichen Probleme haben sich immer mehr an dieser Kernangst angedockt.

Akzeptieren ... ich verfalle dabei ... ich kann aber keinen Menschen mehr an mich ran lassen.

Ich bin leider schon ne Weile gewissen Süchten verfallen, die langsam aber sicher meinen Körper zerstören. Mein Herz weint schon lange, sehr lange, es hört aber auch nicht auf.

Ich geh jetzt scho seit ung. 3 Jahren in ne Therapie. Alle 2 Wochen bin ich dort und kann es mir auch nicht mehr wegdenken. Ich habe dadurch schon viele Probleme gelöst und ich wüsste auch nicht ob ich ohne diese noch leben würde. Ob das was ich habe jetzt Leben nennen kann ist ne andere Sache. Ich mein ich schau gut aus, hab nen super Job, bin dbzgl ziemlich top/erfolgreich und trtzdm bin ich nichts anderes als ein zerstörtes Subjekt. Ich kann dir nicht sagen wie oder was ... ich versuche schon lange dieses Problem zu lösen, mit allen Hilfen die es gibt, habe es bis jetzt nur noch nicht geschafft.

Wie ich das akzeptiere ... hmmn .... ich akzeptiere das ich Lebe und das ist die gleiche Qual der Akzeptanz wie das andere.
Ich bin damals bei der Trennung von meiner ExEx gestorben und hoffe das ich irgendwann wieder, mit allem was ich tue, ins Leben zurückfinden kann.

Ich weiss es nur nicht!

16.01.2015 18:13 • #8


B
Jch vmzerfalle aber wirklich step by step, also schau das du die Kurfe kratzt.
Ich verdiene sicher viel mehr als der Durchschnitt hier, hab fast die ganze Welt bereist, alles gesehen, erlebt und doch war das vor 5 Jahren der Auslöser meines Untergangs. Ich nehme D. trinke Alk., arbeit ca 50h in der Woche. So komne ich damit klar ... Such dir einen anderen Weg als ich!
Ich finde mich nicht mehr, suche suche habe mich aber schon zu sehr verloren. Für mich ist es in meinem Leben schon gewesen.
Ich kann dir nur empfehlen hol ne Therapie an deine Seite.
Ich schaffe es aber trtzdm nicht mehr nen Menschen so zu vertrauen. Bei meiner Ex war ich kurz davor, nur war es ihr bis dahin schon zu lange. Ach für mich ist das Thema in dem Leben schon gegessen.
Reisse du das Ruder noch rum!

16.01.2015 18:40 • #9


S
Auch ich kann niemandem mehr Vertrauen.
Vielleicht ist das sogar ein gutes Zeichen. Es schützt davor, nochmals so verletzt zu werden.

Für mich habe ich erkannt, dass ein Leben ohne Partnerin kein Makel ist. Ganz im Gegenteil:
ich erobere Schritt für Schritt mein Leben zurück. Wenn es mal wieder einen schwachen Moment gibt hilft mir Sport um die Gedanken wieder neu zu ordnen. Von AD und Alk halte ich nichts.

16.01.2015 18:49 • x 1 #10


W
@BeinHart

Deine Beiträge haben mich ziemlich berührt.

Du bist seit vier Jahren getrennt und du trauerst immer noch? Ich trauere jetzt schon über einem Jahr und viele meiner Bekannten sind der Meinung, es müsste doch jetzt mal gut sein und ich solle zur „Besinnung“ kommen.
Aber wenn ich lese, wie schlecht es dir seit Jahren schon geht….
Das tut mir echt leid.

Auch mein Vertrauen hat stark gelitten und ich weiß nicht, ob ich einem Mann je wieder vertrauen kann. Es heißt ja immer, Zeit heilt alle Wunden. Doch von diesem Spruch halte ich persönlich nichts.

Ich wünsche dir alles Gute!

16.01.2015 19:24 • #11


B
Nicht die Zeit alleine! Nein da hast du mich falsch verstanden, ich trauer nicbt dwg.
Nur die Verletzung von damals hat meine Möglichkeit zu vertrauen und lieben zerstört.
Ist auch ok so.
Selavie ... dafür kann ich halt keinen menschen mehr bei mir rein lasswn.

16.01.2015 20:41 • #12


LT
Wie wäre es mit einem Sichtwechsel?

Könnt ihr euren Freunden, euren Geschwistern vertrauen?

Wenn ja, dann könnt ihr daraus schließen, dass es da draußen sicher noch einen Menschen gibt, dem ihr vertrauen könnt.

Ich hatte nach der Trennung auch eine Phase (etwa 2 Jahre), in der mein Urvertrauen in die Menschen zerrüttet war. Aber ich habe mich intensiv mit diesem Gefühl beschäftigt. Irgendwann hab ich festgestellt, dass ich meine letzte Beziehung einfach zu sehr idealisiert habe. Es lief lange nicht mehr so gut, wie ich zunächst dachte. Letztendlich habe ich mich selbst jahrelang angelogen und ich selbst habe es zugelassen, dass man mich nicht so behandelt hat, wie ich es eigentlich verdient hätte.

D.h. dass wir sehr oft unser Glück steuern können. Und wenn ihr zu dieser Erkenntnis gekommen seid, werdet ihr auch lernen, euer Glück in die Hand zu nehmen, euch vom Schlechten schnellstmöglich zu entfernen und dem Guten zuzuwenden.

Ich hatte anschließend auch das Glück, dass ich meinen Freundeskreis durch 3 wunderbare Menschen erweitern konnte. Das hat in mir den Glauben an das Gute im Menschen bestärkt.

Mein Selbstbild habe ich auch unter den Prüfstand gestellt. Oft habe ich mich grundlos klein gemacht und mich selbst runtergezogen. Dann habe ich meine Augen geöffnet und festgestellt, dass ich nur ein Opfer meiner eigenen Gedanken bin.

Natürlich ging das alles nicht von heute auf morgen. Dazu gehört viel Arbeit, viel Reflexion und Geduld. Aber auch ihr könnt das schaffen!

Beginnt erst mal damit, negative Gedanken, die plötzlich hochkommen, zu hinterfragen. Ist das wirklich so oder bilde ich mir das jetzt nur ein? Woher kommen diese Gedanken?
Schritt für Schritt werdet ihr euch so eurem Herzen nähern.

Haltet die Ohren steif!

17.01.2015 17:41 • x 1 #13


EnsembleCesttout
Hallo zusammen!

gehöre ebenfalls zu denen, die seit der Trennung (vor 3 Jahre) erhebliche Schwierigkeiten mit dem Zulassen von Nähe anderen Gegenüber hat. Es fühlt sich an als wäre etwas ganz tief in der Seele zerbrochen, was nur sehr sehr langsam heilen will/kann?!

Therapie kann sicherlich sehr hilfreich sein, schließe mich gerne an dieser Stelle @beinhart an.
Es hat mir zumindest geholfen in Zeiten der Verzweifelung, in denen kein Licht am Tunnel mehr sichtbar war, Schritt für Schritt weiter zu gehen -wenn auch nur gefühlte Tippelschrittchen-. Und darüber hinaus, war es hilfreich den Schmerz hinter dem Schmerz zu erkennen. Sicherlich auch so etwas wie Wechsel der Perspektive ;- @LT

Lange Zeit war ich davon überzeugt, dass der nicht aufhörende Schmerz mit dem Verlust dieses Menschen zu tun hat. Heute weiß ich, dass dies nur ein Teil der Wahrheit ist.
Und @Strandflasche, ja auch mein Ex hat mich Jahre auf Händen getragen, mir die Sterne vom Himmel geholt und es war nicht im Entferntesten damit zu rechnen, dass dies je anders sein würde .... und dennoch zum Schluss lernte ich seine Schattenseite kennen und vor allem spüren. Trotz aller Wut und tiefster Verletzung, nein, er ist kein besserer oder schlechterer Mensch als wir alle hier. Wir alle haben unsere ungeliebten Schattenseiten und unter bestimmten Bedingungen kommen sie zum Vorschein.

Wenn Menschen aufeinandertreffen, kommt etwas in uns, in unserer Seele zum Klingen. Bei mir war es nach vielen Monaten des Kennenlernens -neben einer Reihe von Gleichklängen- der bis dahin in dieser Intensität nicht gekannte völlig überzeugende unumstößliche Klang von uneingeschränkt/ganz und gar gewollt zu sein, so wie du bist, bis ans Ende unserer Tage Für jemanden, der es gut mit einer neurotischen Ally McBeal oder Woody Allen aufnehmen könnte, der mal nicht ganz so mit Vertrauen in sich der Welt gesegnet ist/war, und bereits diverse Enttäuschungen hinter sich hatte ... beinahe so etwas wie die Aussicht auf ein Paradies!

Die ganze Geschichte würde hier den Rahmen sprengen, daher die Kurzfassung, die Beziehung entwickelte sich im Laufe der Jahre auch bedingt durch äußere Belastungen als schwierig, der Klang veränderte sich mehr mehr. Zum Schluss kam der Klassiker, er lernte jemanden in der Kur kennen ... und mir zog es den Boden unter den Füßen weg.

Heute weiß ich, dass der Ursprung des Schmerzes, des Verlustes, des Verlassenseins/ -werdens ganz woanders liegt und nur alte kindliche Narben aufgerissen wurden. Die Erkenntnis ändert zunächst nur wenig, aber der Blickwinkel wird anders.

Was also hilft? ... allgemeine Ratschläge ala Dr. Oetker Rezept gibt es bekanntlich leider nicht. Jeder ist aufgefordert, seinen ganz eignen Weg, seine individuelle Lösung zu finden. Und auch diese ist wiederum bunt, mal ist Aktivität Ablenkung angesagt, in Arbeit abtauchen, Familie Freunde, Reden und noch mal Reden, Bewegung, frische Luft und dann auch wieder Innehalten Schweigen. Seinen Gefühlen Ausdruck geben, mal durch Schreiben, mal durch Kreativität, mal Laufen, wenn das Wetter es zulässt, Buddeln im Garten oder einfach nur gerade mal Rotz Wasser zu heulen.
Jeden Tag, jeden Moment, mich darin zu üben, ihn so zu nehmen wie er gerade ist, das Üben in Akzeptanz, das nicht weiter dagegen ankämpfen, das möglichst liebevolle Annehmen des Schmerzens, der Traurigkeit, der Angst, des Kleinfühlens ... hört sich vielleicht abgedroschen an, dennoch für mich eine hehre Kunst, die mal gelingt, und ganz oft noch nicht!

Alles, um bei sich selber (wieder) anzukommen, Vertrauen in sich selber zu finden ... und damit auch das Fundament zu schaffen, sich anderen wieder öffnen zu können.

Habe nach meinem Umzug neue ausgesprochen liebe Menschen in meinem Umfeld kennengelernt, trotz meiner zunächst ausgeprägter Zurückhaltung, beginne ich mich wieder auf Menschen einzulassen, Nähe -wenn auch noch eingeschränkt- zu zulassen, damit wächst das zaghafte Pflänzchen namens Vertrauen.

Liebe abendliche Grüße!

26.01.2015 01:05 • x 2 #14


M
ich glaube auch,
es ist eher ein sich selbst nicht vertrauen,
das einen nicht in andere vertrauen lässt.

denn, was kann ein neuer mensch
für meine schlechten früheren erfahrungen mit anderen?
und was habe ich schon zu verlieren, wenn ich mich begeistere und verzaubern lasse ?
da gewinne ich doch ....

ich verliere aber bestimmt den spass am leben,
wenn ich in jedem eine potentielle gefahr sehe.

wenn ich versuche in jedem das schöne zu sehen
und mich an anderen freue,
dann ist das leben viel schöner und leichter
denn was habe ich denn wirklich zu verlieren
wenn ich mein herz verschenke ?

man verliebt sich auch selbst viel leichter in jemanden,
der einem
mit seiner liebe und seinem vertrauen keine riesige verantwortung aufhalst,
sondern sich einfach öffnet,
ohne bedingungen und ständige zweifel.
jeder darf auch mal fehler machen.

ein anderer ist nicht für mein glück oder unglück verantwortlich,
das bin ich selbst.

26.01.2015 11:12 • #15


A


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