Zitat von Sandra83: Er hat es mir aber auch gesagt. Ich weiß das er wollte das ich es sehe und ihm war sicherlich bewusst das ich darauf reagieren würde nachdem ich mich 2 Monate nicht gemeldet habe, ich weiß auch das es total manipulativ war, er hätte es mir ja auch einfach so sagen können
Gut gemacht! Von ihm! Bewusst angetriggert und Dich manipuliert und Du bist brav übers Stöckchen gesprungen und jetzt grämst Du Dich darüber und fragst Dich warum. Ja, warum? Du hättest es übergehen können, zumal Du doch weißt, dass nichts dabei herauskommt und er kalt ist und kalt bleibt.
Warum um alles in der Welt fällst Du nach 6 Monaten auf solche Spielchen rein?
Ich verstehe gut, dass der Absprung weh tut und noch nicht geschafft ist. Das kann auch an die zwei Jahre dauern, bis das endgültig vorbei ist.
Du suchst immer noch nach Bestätigung von ihm und bekommst sie auch, wie Du siehst. Nur befürchte ich, dass er genau weiß wie weh er Dir damit tut und er tut es trotzdem. Sieht nach seelischem Sadismus aus und Du lässt Dich ja auch quälen. Schaust nach, schaust es an und reagierst darauf. Nur damit Du wieder ein wenig Aufmerksamkeit bekommst, auch wenn die nur weh tut.
Nach einem halben Jahr ist der ärgste Kummer vorbei, zumindest einigermaßen, aber die psychische Abhängigkeit ist noch lange nicht gekappt. Du willst Bestätigung, Du willst fühlen, dass Du nicht ganz vergessen bist und dass Du wichtig warst. Ja, warst Du, aber das ist nun Vergangenheit.
Gib Dir die Zeit, aber hilf Dir auch selbst. Ihr seid getrennt und das ist wohl auch gut so. Und dann ist es normalerweise auch mit der Aufmerksamkeit vorbei, weil man ja getrennt ist.
Ich habe das auch durch. Nach der Trennung war nach einem halben Jahr der schlimmste Kummer vorbei, was aber nicht heißt, dass er ganz vorbei war. Er war schwächer geworden. Und ich hatte den Fehler gemacht, mit ihm noch auf freundschaftlicher Basis Kontakt zu haben. Wir haben uns nicht gesehen, hatten aber ab und an telefoniert und uns gemailt. Die Wahrheit war, dass der Mailkontakt von seiner Seite allmählich einschlief, während ich noch versuchte, mich interessant zu machen. Mit einem Exback habe ich nie gerechnet, aber dennoch wollte ich die Verbindung einfach nicht ganz kappen. Das war einerseits Selbstbetrug, andererseits Masochismus.
Dann erfuhr ich aus einer seiner verschwurbelten Mails, dass er offenbar die Next gefunden hatte. Da zog es mir den Boden unter den Füßen weg, denn damit war ich endültig Geschichte. Ich schrieb ihm noch einmal und das war es dann. Äußerlich betrachtet.
Ich wünschte ihm einen schweren Unfall am besten mit Todesfolge oder zumindest Rollstuhl. Ich wünschte ihm Krebs und zwar unheilbar. Ich war böse. Es geschah nichts, weder verunglückte er noch wurde er krank.
Irgendwann dachte ich mir, dass ich blöd bin. Bescheuert, denn gerade mit der wegbleibendem Aufmerksamkeit kam ich nicht zurecht. Aber zumindest hielt ich die Füße still. Mit der Zeit verblassten Wut, Eifersucht und Hass, denn damit kann man nicht ewig leben. Das vergiftet einen und schadet einem nur.
Aber die große Gleichgültigkeit stellte sich nicht ein.
Einmal, ca. eineinhalb Jahre später sah ich ihn auf einer Fortbildung. Und da sprach ich ein paar Takte mit ihm und war megastolz auf mich, dass ich das Eis gebrochen hatte. Toll, eine halbe Stunde später war der Höhenflug vorbei, denn ich merkte, ich hatte genau das getan, was ich immer getan hatte. Ich hatte wieder nach Aufmerksamkeit gesucht. Er war freundlich, aber zurückhaltend. In der Pause beachtete er mich nicht.
Ich sah ihn gelegentlich, immer nur dienstlich und jedes Mal gab es mir noch einen Stich. Da war etwas, was einfach nicht heilen wollte. Aber wir sprachen nicht mehr miteinander. Es wäre ohnehin nur von mir ausgegangen und dafür war ich mir dann doch zu schade.
Eine Zeitlang bildete ich mir ein, dass er womöglich Kontakt suchen würde und wir nochmals über damals sprechen würde. Das war eine klare Projektion, denn ich projetzierte meine Wünsche auf ihn. Dabei hatte er längst ein neues Leben und verschwendete wahrscheinlich keinen Gedanken mehr an mich.
Irgendwann begriff ich, da kommt nichts mehr und das ist auch besser so. Was hätte ich davon, wenn wir mal telefonieren würden? Ehrliche Aussagen bekäme ich nicht zu hören und für Smalltalk brauche ich ihn nicht.
Es dauerte sicher zwei Jahre oder vielleicht sogar ein wenig länger, bis ich völlig clean war. Heute ist er mir einfach nur eines - gleichgültig. Er interessiert mich nicht mehr.
Heute denke ich, dass mein Verhalten, also die langwierige Ablösung viel mit mangelndem Selbstwert zu tun hatte. Wie Du gierte ich trotz der Trennung immer noch auf ein Signal seinerseits, dass ich nicht ganz vergessen war.
Neben dem Faktor Zeit spielte dabei auch eine Rolle, dass ich irgendwann begriff, dass ich mich von ihm abhängig gemacht hatte und daher schlecht los kam. Er sollte mir Bestätigung geben. Jetzt sorge ich besser für mich selbst und pflege mein Selbstwertgefühl und das wirkt Wunder.
Hänge Dich nicht an defizitäre Männer und höre auf, seine Posts zu lesen. Das ist genau das, was er will, denn er will offenbar auch Aufmerksamkeit und weiß genau, wie er sie erreicht. Mach Dich nicht zum Affen, indem Du genau das tust, was er steuern möchte.
Das Zauberwort heißt Kontaktverzicht und zwar gänzlich. Erst dann kapiert die Gefühlsebene irgendwann, dass er Geschichte ist und Du ihn nicht mehr brauchst. Solange Du Dich triggern lässt und das noch bewusst, wird er das Spielchen weiter treiben, denn er hat was davon. Er füttert Dich wieder an und stösst Dich dann weg. So was ist auch Futter für sein Ego. Tu ihm den Gefallen nicht mehr und sei Dir mehr wert, als Dich davon verunsichern zu lassen.